Liebe und Nähe

  • Ersteller Ersteller urany
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In punkto Anziehung von Partnern und Liebe und Nähe ist mir heute meine frühere Freundin
in den Kopf gekommen.
Die unbedingt einen Partner wollte und damals noch eine ganz normale Zeitungs-Anzeige
dafür geschaltet hat. Sie hat eine Menge Zuschriften bekommen. Die wir gemeinsam durch-
gelesen haben. Sich zielsicher ein paar Kandidaten rausgepickt hat. Die ich jetzt von der
Schreibweise her nie genommen hätte.

Jeder dieser Kandidaten war alkohol-abhängig. So wie ihr eigener Vater damals auch.
Ein Neptun-Mann den man "nicht haben kann", die Flasche stand immer dazwischen.
Und trotz all ihrem Erleben mit Vater, war der Sog nach diesen Männern unabwendbar,
war ihr durch nichts gut zuzureden.
 
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Bei mir sind es gerne und bevorzugt die "Jupiter-Männer", die "sich-breit-Macher" und
sich selbst-verständlich-alles-Nehmer ( ich meine hier jetzt nicht das Schütze-Zeichen)
 
Es passt hier noch zum Thema Nähe .....aber unerwünschte Nähe....

@Valerie Winter und @Urania02, ich bewundere euch dafür, wie ihr mit eurer Gabe umgeht. Ich glaube gern, dass da manches Mal für euch zuviel Nähe entsteht, die von euch nicht gewünscht war...

Ich habe nicht eure Gabe, dafür ist bei mir eine andere Gabe vorhanden. Seit ich denken kann erzählen mir Menschen, auch zum Teil wildfremde, ihre Lebensgeschichten oder Dinge, die sie aktuell sehr, sehr beschäftigen. Ich sitze z.B. in einem Café, lese ein Buch, eine ältere Dame setzt sich an den Nachbartisch und wir kommen zufällig ins Gespräch. Sie erzählt von ihrem Mann, der inkontinent ist und der regelmäßig die Wohnung mit seinen Hinterlassenschaften "schmückt", sie selbst das alles wegputzen muss, dass sie selber nicht mehr kann, weil sie selber krank ist etc. Selbst meine Mutter hat mir, als ich Teenager war, plötzlich Dinge anvertraut, die man normalerweise nur einer besten Freundin anvertrauen würde - dabei war ich nur die Tochter und für solche Themen nicht bereit...

Für mich ist das dann auch ungewollte Nähe, es fällt mir auch heute manchmal schwer, mich davon abzugrenzen, weil es mich einerseits ehrt, dass jemand mir so vertraut, und ich gern mit Menschen rede. Andererseits läuft es fast immer darauf hinaus, dass ich zuhöre und die Leute mir viele, viele intime Dinge erzählen, aber ich selber... wie soll ich sagen... "verliere" mich selbst in solchen Gesprächen, bin dann "übervoll" mit den Themen des anderen und muss dann wirklich überlegen "moment, da war doch auch bei mir selbst noch was, das mich beschäftigt... äh... ?"

Sorgt einerseits dafür, dass ich schon seit längerem eher Einzelgängerin bin, da ich nicht die Energie habe, regelmäßig all die Dinge der anderen aufzunehmen, aber selber meine Themen nicht mit anderen teilen kann. Andererseits sehne ich mich aber auch nach Nähe, nicht zwingend nach partnerschaftlicher, aber so generell nach Menschen, die auch mir zuhören können und wollen.

Dann kommen die nächsten Kontakte, und der Teufelskreis fängt wieder von vorne an :rolleyes:
 
Ich habe nicht eure Gabe, dafür ist bei mir eine andere Gabe vorhanden. Seit ich denken kann erzählen mir Menschen, auch zum Teil wildfremde, ihre Lebensgeschichten oder Dinge, die sie aktuell sehr, sehr beschäftigen.

Das kenne ich, bei mir ist es ebenso.
Schon seit ich Kind bin.

Aber ich finde das nicht schlimm.
Ganz im Gegenteil.
Ich sehe, dass es manchen Menschen sehr hilft, wenn sie es einfach nur erzählen.

Mich freut es, wenn es jemanden besser geht, obwohl ich nur zuhöre. :)
 
eit ich denken kann erzählen mir Menschen, auch zum Teil wildfremde, ihre Lebensgeschichten oder Dinge, die sie aktuell sehr, sehr beschäftigen. Ich sitze z.B. in einem Café, lese ein Buch, eine ältere Dame setzt sich an den Nachbartisch und wir kommen zufällig ins Gespräch. Sie erzählt von ihrem Mann, der inkontinent ist, dass sie selber nicht mehr kann, weil sie selber krank ist etc. Selbst meine Mutter hat mir, als ich Teenager war, plötzlich Dinge anvertraut, die man normalerweise nur einer besten Freundin anvertrauen würde - dabei war ich nur die Tochter und für solche Themen nicht bereit...

Das klingt für mich sehr deutlich und sehr ähnlich nach einer besonderen Gabe.
Und auch ähnlich zu meiner. Mir passiert sowas auch ständig....selbst an der
Gemüsetheke bei Rewe.....ein Blick reicht aus....ein belangloses freundliches
Wort von mir.....
Und dann geht man -wie du schon sagst- nicht nur mit vollen Einkaufstüten nach
Haus...;)
 
@Blumenfreundin

Danke, dass du uns hier deine Geschichte dazu anvertraust und ich kann verstehen, wie du dich fühlst, wenn dir fremde Menschen soviel erzählen ohne, dass du nachgefragt hast. ;)

Das Schwierigste daran ist glaube ich, dass man sich da nur schwer abgrenzen kann, und sich-selber kaum noch sieht. Ich versuche auch die Abgrenzung zu erlernen, aber irgendwie scheitere ich immer wieder bei dem Versuch.
 
Das kenne ich, bei mir ist es ebenso.
Schon seit ich Kind bin.

Aber ich finde das nicht schlimm.
Ganz im Gegenteil.
Ich sehe, dass es manchen Menschen sehr hilft, wenn sie es einfach nur erzählen.

Mich freut es, wenn es jemanden besser geht, obwohl ich nur zuhöre. :)

Mich freut es auch, wenn es jemandem besser geht, nachdem ich zugehört habe. Nur wenn es mir selbst nicht gut geht und ich ein offenes Ohr gebrauchen könnte, dann habe ich in der Regel keines.
 
Das Schwierigste daran ist glaube ich, dass man sich da nur schwer abgrenzen kann, und sich-selber kaum noch sieht. Ich versuche auch die Abgrenzung zu erlernen, aber irgendwie scheitere ich immer wieder bei dem Versuch.
Das gleiche Ding ist mir lange Zeit auch immer wieder passiert. Seitdem haben sich zwei Dinge verändert: ich bemühe mich zu fragen ob ich davon erzählen darf, bevor ich jemandem etwas erzähle, was mich belastet UND wenn ich merke, ich werde ungefragt mit Geschichten zugeballert, sage ich - mitten in den Satz der anderen Person rein - STOP, das will ich gar nicht wissen, tut mir Leid, aber dafür habe ich gerade den Kopf nicht frei.

Dadurch bekomme ich nicht die volle Wucht ab sondern nur den Anfang, und der ist oft leichter zu verarbeiten.
 
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