Das macht mich jetzt irgendwie traurig und hellwach.....da ist bei mir noch Einiges aus meiner Kindheit und ich muß höllisch aufpassen es nicht auf meine Kleine und Personen , wie ihre Lehrer, zu projizieren......)):
Mein eigener vermeintlicher Mangel (Hunger) an Wissen und unbefriedigter Analytik, den ich aber eh ständig auslebe und zu befriedigen versuche, steht mir irgendwie im Weg mich mit meiner Tochter mehr zu befassen und sie mehr in diese Themen einzubinden.....ich muß das jetzt gründlich ändern.
Das ist ja bei allen so. Und ich glaube, jemand der ein Kind hat, muss sich auch mit dem Gedanken abfinden das er/sie dem Kind nicht nur das Positive weitervermittelt, sondern auch einiges an belastender Familiengeschichte. Das ist einfach normal würde ich sagen. Ich sehe das bei mir selbst... ich kann wirklich sagen, dass es nichts gibt das ich meinen Eltern vorwerfe, aber es gibt gewisse Muster die sind bei mir eben auch drin und nicht nur Positive.
Aber was ich v.a. glaube: Man kann den Menschen die einem wichtig sind nichts besseres tun, als aufrichtig mit sich selbst umzugehen. Das löst vieles.. und das Interessante ist: Andere lernen irgendwie mit, oder besser gesagt: Andere verändern sich mit. Die Erfahrung mache ich seit Jahren... so als ob Entwicklungen parallel ablaufen, obwohl nur ich mich in dem Ausmaß mit solchen Themen auseinandersetze (die anderen brauchen das offensichtlich gar nicht... alles Streber

). Ich glaube wirklich an diese Spiegel-Theorie, ohne das jetzt weiter auszuführen... und ich bin sicher, das ist bei Kindern nichts anderes.
Vielleicht noch ein Tip: Du kannst aus dem Leben Deiner Tochter mehr oder weniger deutlich auf ihr Inneres schließen. Wenn man ein paar grundlegende Prinzipien erkannt hat, ist das wirklich nicht schwer und es ist auch weder Magie noch Pseudo. Am leichtesten ist es wenn man sich bei einer Person die Extreme anschaut. Wann ist jemand wirklich unbeschwert? Und dann warum? Was für eine Last auf den Schultern spielt gerade keine Rolle.. usw. und wann ist es ein extremes Gegenteil? Das Umfeld ist da nur insofern entscheidend, als dass es eine Art auslösende Funktion hat... also etwa Schule. Das eigentliche Thema spielt aber nie nur in einem Umfeld statt, bzw. sucht es sich dann eben ein neues Umfeld... Krasses Beispiel: Soldaten haben es nicht hinter sich, wenn der Krieg vorbei ist. Oder ein Kind das geschlagen wird hat es nicht hinter sich, wenn es mit 18 auszieht. Es geht um das was tiefer liegt, um das was eine Person aus Situationen für Schlüsse zieht. Denn eines läuft immer: Egal wie sehr man von der Schuld anderer oder der Schuld des Schicksals oder des Teufels oder Gottes überzeugt ist: Man macht sich selbst immer mit runter. Der Verstand kann nämlich nicht anders als sich immer nur zu fragen "Warum passiert mir das was mir passiert?"
Aber es gibt nicht so viele grundlegende Themen und es ist immer eine Form von Druck. Das Lebensthema fast eines jeden ist: Ich bin (irgendwo und irgendwie) nicht gut genug. Das was E. Tolle "Schmerzkörper" nennt, ein zweifelnder und ängstlicher Anteil der Persönlichkeit, ist in diesem Konzept eine Art Vor-Annahme/StatusQuo. Der ist schon da... er denkt schon: "Ich bin nicht gut genug". Und von da aus gibt es immer nur zwei Linien. Die eine geht in die Richtung herausfinden zu wollen "Warum?" ....und dann kommt das was ich im letzten Beitrag meinte, dass Schlüsse gezogen werden. Aus Kleinigkeiten heraus... Lehrerin hat schlechten Tag und guckt ein Kind schief an und es denkt: Was habe ich falsch gemacht? Das es etwas falsch gemacht hat ist da nicht mal mehr die Frage. Und es wird blöderweise auch Antworten finden, vermeintliche Antworten... Das ist eine grundlegende Funktion des Verstandes und die ist nicht positiv.
Die zweite Linie geht in die Richtung von Wünschen und Angst-Motivation. Also im Grunde eine Form der Kompensation... Das geht entweder in extremes Streben auf irgendeinem Gebiet, aber ohne Kreativität... sondern eher als ob man getrieben ist, oder es geht in Richtung "Flucht"... meistens in Ablenkung... oder Stagnation... nicht-handeln... "Faulheit".
Das was Faulheit genannt wird, ist im Grunde eine Art der Kapitulation vor dem eigenen Anspruch an sich selbst. Man muss nur darauf achten, wann man selbst dazu neigt Dinge z.B. aufzuschieben, nicht daran denken zu wollen usw. Das sind immer Bereiche denen man sich nicht gewachsen fühlt. Dann kommt es zu einer inneren Selbstverurteilung, Schuld und Scham usw. und das fühlt sich so mies an, dass man keine andere Wahl hat als dem Thema aus dem Weg zu gehen. Und das kann man auch bei Kindern beobachten.... glaube ich zumindest. Und die Frage ist nicht: Hat ein Kind solche Tendenzen? Jeder hat das... es ist nur eine Frage dessen in welchem Bereich es liegt und mit welcher Intensität das abläuft.
Gegensteuern bei sich selbst kann man, wenn man es erkannt hat. Wie man damit bei einem Kind umgeht... weiß ich ehrlich gesagt nicht. Aber m.A.n., und das hört sich jetzt sehr esoterisch an: Vor allem aufrichtiges Vertrauen in das Kind. Auch ein Kind hat Verantwortung. Das ist keine Frage dessen ob man das gut oder schlecht findet. Es ist einfach ein Fakt... Niemandem wurde je alles Negative aus dem Weg geräumt. Es gibt Dinge da ist nur die eine betreffende Person selbst für zuständig... wo andere nicht helfen können. Aber was mit Sicherheit eine Hilfe ist: Vertrauen... Wie bedeutend dieser Punkt ist, kann man sich klarmachen wenn man sich das Gegenteil vor Augen führt. Denn das sind ja die Signale die man unter "Mit Dir stimmt etwas nicht" zusammenfassen könnte. Das machen Lehrer z.B. ja wie Automaten. Und die können nicht mal was dafür.
So... muss mal aufhören. Hab mich selten mit dem Thema "Kinder" beschäftigt. Lernt man viel, auch wenn man nur mal theoretisch darüber nachdenkt.
VG,
C.
Hoffe, das hört sich nicht zu negativ an.