Hi,
ich hab eben mal hier reingelesen und das hier fand ich auch immer irgendwie seltsam:
Hingabe sehe ich auch so. Hingabe ist im wahrsten Sinne des Wortes für das Ich eine Aufgabe. Ich würde auch gern über Stolz und Demut schreiben. Wenn du das Kapitel dazu liest, wirst du sehen, dass die Empfehlungen dazu sind, sich selbst als unwüdig usw., zu sehen, auch alle anderen zu erhöhen. Das bekomm ich z.B. mit "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" nicht zusammen bzw. mit dem "Sich selbst annehmen und lieben".
Ich glaube, man kann sich nicht bewusst selbst lieben. Das ist irgendwie Selbstbeschau. Der Weg führt über den anderen Menschen. Indem du dich selbst loslässt sozusagen, den Menschen wirklich siehst, es durch dich strömen lässt in Richtung des Anderen -Hingabe-, löst sich die Frage nach der Selbstliebe auf. Den Nächsten lieben wie dich selbst bedeutet dann : Indem du den Nächsten liebst, liebst du dich selbst, denn ihr seid eins.
Das Glück, das darin liegt, ist die Liebe, die nicht zwischen du und ich unterscheidet.
Hört sich etwas holperig an, ich hoffe, es kommt rüber, was ich meine.
yinundyang schrieb:
Ja Es gibt ja auch immer verschiedene Ebenen des Verstehens.
So wie du das Zitat hier einbringst, liest es sich, dass es Unterschiede zwischen den Menschen gibt, was ihre Talente betrifft. Das mag sein.
So wie z.B. Maria die Bibel vorstellt, sind das alles Bewusstseinszustände im Menschen, die da beschrieben sind. Also in e i n e m (und jedem) Menschen.
So und ich frag, ob das Evangelium zudem nicht auch handlungsleitend gemeint ist für den äußeren Menschen, neben der Beschreibung der inneren Prozesse. Soweit ich das beobachtet habe, wird das immer nur im Zusammenhang mit den Geboten und Nächstenliebe so gesehen. Und da hatte ich ja im anderen Thread vor kurzem erst nach der Henne und dem Ei gefragt: Wächst das rechte Verhalten aus dem Glauben oder kommt der Glaube aus dem rechten Verhalten?
Ich glaube, dass man zuerst die Worte und Geschichten der Bibel wörtlich versteht. Irgendwann kommen dann andere Ebenen dazu, vom Wort selbst ausgehend, oder assoziativ aus dem Herzen heraus, in Verknüpfungen, die man auch mit dem Geist herstellt...
Das passiert es vielleicht, dass man der wörtlichen Lesart nicht mehr viel Aufmerksamkeit schent, weil man ja weiß, dass es diese anderen Ebenen gibt.
Bis einem dann irgendwann klar wird, dass das Gesetz Gottes, das in der Bibel sich darstellt, sich hier im realen Leben doch offenbart.
In allem, was ich tu, in allem, was mir begegnet. Dann sind die Sätze der Bibel auf ihre Art auch wieder wörlich zu verstehen.
Damit meine ich nicht, dass man nun damit anfangen sollte, Tiere zu schlachten oder so.
Das, was im Innern eines jeden Menschen geschieht, das geschieht auch im Äußeren mit der Menschheit allgemein.
Die Uranfänge der Menschheit, das Erwachen des Bewusstseins, das sich erst mal als Bewusstheit äußert, als Finden der Individualität.
Das Finden des einen Gottes in Form der monotheistischen Religionen, das Erfahren und Weitergeben des Geheimnisses des göttlichen Gesetzes, so dass viele tatsächlich lebende Menschen damit in Berührung kommen und so, wie im AT den Funken der Alef in sich aufkeimen fühlen.
Dann im NT, in der Antike, erwacht eine neue Ebene von Bewusstsein, dort kreuzen sich der Weg des Gesetzes mit dem des Herzens.
Hier eröffnet sich der Weg zur Auferstehung, zur Ereuchtung, alles kann nun tatsächlich im Fleisch, in der Materie geschehen, nicht nur im Innern.
Da findet dann auch wieder Hiob seine Gültigkeit. Indem die Menschen als Ganzes mit voller Geschwindigkeit in eine Richtung rennt, die in großem Maße Leid verursacht, nähert sie sich zwangsläufig, im Allgemeinen und im Einzelnen, einem Punkt, an dem die globale Sichtweise immer unerlässlicher wird. Wenn die Menschheit überleben will, muss sie sich besinnen auf den Altruismus, kann seinen Egoismus nicht mehr fortführen. Hier kommen Erkenntnis und Öffnen des Herzens zusammen.
Wie innen, so außen, wie oben so unten.
In allem, jeder Handlung kann man Gott erkennen, als das Gesetz, das jedem Teilchen innewohnt.
So sind auch dann die kleinen, persönlichen Erlebnisse Ausdruck dessen, die Amsel

und all die Alltagsdinge.
Im Öffnen der inneren Augen sehen wir, wie sich hier alles fügt, ganz von allein.