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FORUM - NOCH GANZ JUNG

Was ist Esoterik

Der Gebrauch des Adjektivs „esoterisch“ (altgriechisch esōterikós) lässt sich bis in die Antike zurückverfolgen.
Der älteste Nachweis findet sich in einer Satire des Lukian von Samosata im 2. Jahrhundert n. Chr., wo sich „esoterisch“ und „exoterisch“ auf zwei Aspekte der Lehren des Aristoteles beziehen (von innen bzw. von außen betrachtet). Bei Clemens von Alexandria taucht in diesem Zusammenhang erstmals das Motiv der Geheimhaltung auf.
In einem ähnlichen Sinn unterschieden Hippolyt von Rom und Iamblichos von Chalkis zwischen exoterischen und esoterischen Schülern des Pythagoras, wobei letztere einen inneren Kreis bildeten und bestimmte Lehren exklusiv empfingen.
In einer anderen Bedeutung, die sich ebenfalls bis in die Antike zurückverfolgen lässt, bezieht sich „esoterisch“ auf einen inneren Erkenntnisweg im Sinne der Philosophie Platons und der Mystik. In dem einen oder anderen Sinn (was oft nicht klar zu unterscheiden ist) verwendeten auch spätere Autoren das Adjektiv. Im Englischen tritt es erstmals 1687 in einer History of Philosophy auf, im Französischen 1752 in einem Lexikon.

Viele Kritiker, aber auch manche Esoteriker selber beklagen einen „Supermarkt der Spiritualität“ Verschiedene, teils widersprüchliche spirituelle Traditionen, die über Jahrhunderte in unterschiedlichen Kulturen der Welt entstanden, würden in der Konsumgesellschaft zur Ware, wobei sich verschiedene Trends und Moden schnell abwechselten („gestern Yoga, heute Reiki, morgen Kabbala“) und als Produkt auf dem Markt ihres eigentlichen Inhalts beraubt würden (Lifestyle).
Dieser Umgang sei oberflächlich, reduziere Spiritualität auf Klischees und beraube sie ihres eigentlichen Sinnes.


Die Kirchen Kritik an der Esoterik

Unter Exoterik versteht man Religionen, die nach außen gewandt sind. Erkenntnis wird nicht in einem selbst gesucht, sondern Gott wird als eine externe Instanz angesehen. Dementsprechend sind rituelle Handlungen von hoher Bedeutung. Judentum, Christentum und Islam sind überwiegend exoterisch.

Manche heute als esoterisch bezeichnete Praktiken wie „Wahrsagerei“, Beschwörung und Magie wurden schon im Alten Testament scharf verurteilt (5 Mos ).
In (2. Exodus) heißt es:„Zauberer und Hexen sollst du nicht leben lassen!“.
In dieser Tradition wendet sich bis heute die offizielle Lehre der christlichen Hauptströmungen (Orthodoxie, Katholizismus, Protestantismus) klar gegen jede Form von Wahrsagerei und Magie. So vertritt beispielsweise der aktuelle Katechismus der katholischen Kirche die folgende Position:

„Gott kann seinen Propheten und anderen Heiligen die Zukunft offenbaren.
Die christliche Haltung besteht jedoch darin, die Zukunft vertrauensvoll der Vorsehung anheimzustellen und sich jeglicher ungesunder Neugier zu enthalten.
Sämtliche Formen der Wahrsagerei sind zu verwerfen: Indienstnahme von Satan und Dämonen, Totenbeschwörung oder andere Handlungen, von denen man zu Unrecht annimmt, sie könnten die Zukunft „entschleiern".
Hinter Horoskopen, Astrologie, Handlesen, Deuten von Vorzeichen und Orakeln, Hellseherei und dem Befragen eines Mediums verbirgt sich der Wille zur Macht über die Zeit, die Geschichte und letztlich über die Menschen, sowie der Wunsch, sich die geheimen Mächte geneigt zu machen.
Dies widerspricht der mit liebender Ehrfurcht erfüllten Hochachtung, die wir allein Gott schulden.
Sämtliche Praktiken der Magie und Zauberei, mit denen man sich geheime Mächte untertan machen will, um sie in seinen Dienst zu stellen und eine übernatürliche Macht über andere zu gewinnen – sei es auch, um ihnen Gesundheit zu verschaffen –‚ verstoßen schwer gegen die Tugend der Gottesverehrung.
Kritische kirchliche Stellungnahmen zur Esoterik allgemein betrachten diese grundsätzlich als nicht christlich.
Als wesentliche Unterschiede zwischen Esoterik und Christentum werden konkret aufgeführt:
ein in der Regel unpersönliches, ungeschichtliches Gottesbild statt einer personalen Gottesbeziehung im Christentum,
die Auffassung von Jesus als „Avatar“ oder „Eingeweihtem“ statt des biblisch-historischen, christlichen Bildes von Jesus von Nazareth,
die Möglichkeit des Abtragens von Karma, der Selbsterlösung z. B. durch evolutive Bewusstseinserweiterung im Verlauf von Reinkarnation im Gegensatz zur Vorstellung der Einmaligkeit des Lebens, der Erlösung und Vergebung durch das Geschenk der Liebe Gottes und des Kreuzestods Jesu Christi im Christentum.
Als problematische Aspekte mancher Richtungen der Esoterik gesehen werden insbesondere
ein auf subjektiver, einseitig harmonischer Wahrnehmung beruhendes Weltbild und das damit teilweise einhergehende Negieren von Leid und Problemen,
übertriebene Heilsversprechungen, unrealistische magische Erwartungen,
das Absolut-Setzen subjektiver Erfahrungen,
eine Abhängigkeit von „spirituellen Experten“ oder selbsternannten religiösen „Meistern“.

Eine ähnlich gelagerte Kritik entzündet an sich an der Interpretation des Begriffs „Esoterik“.
So schreibt der Religionswissenschaftler Hartmut Zinser in einer Aufklärungs-Broschüre der Hamburger Innenbehörde:
„Über ein Verborgenes können eigentlich keine Aussagen gemacht werden, dann wäre es kein Verborgenes mehr.
Anhänger des Okkultismus und der Esoterik aber machen genau dies. Sie schreiben dem Unbekannten und Verborgenen bestimmte Eigenschaften zu, z. B. die Wirkung von Geistern, Toten, anderen Lebenden oder eines Weltbewusstseins usw. zu sein.
Es ist dies der Grundfehler der Esoterik und des Okkultismus, dass er über ein tatsächliches oder angenommenes Unbekanntes Aussagen macht.
Wenn immer es möglich ist, diese Aussagen zu überprüfen, stellt sich heraus, dass die esoterischen Aussagen über ein Unbekanntes und Verborgenes falsch, unnötig und irreführend sind. Esoteriker wie Okkultisten ertragen offensichtlich die Tatsache nicht, dass uns Menschen vieles unbekannt und verborgen ist und schreiben sich ein Wissen und auch Macht über das Unbekannte und Verborgene zu.
Dies mag ihren Wünschen entsprechen, nicht aber der Wirklichkeit.
 
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