Könnte man Paulus (auch) als Inkarnation von Judas sehen?

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Und da genau hakt es. Denn es ist auch kein Jesus mehr...

Nachsatz: wie klingt Miles Davis, John Coltrane, Jimi Hendrix, Jim Morisson,...
als nachempfundene Kopie?
Beschissen! Einfach, weil die Essenz fehlt!

Paulus wäre somit die Jesus-Coverband. Oberflächliche Kopie statt Inhalt.
Aufgewärmte Retorte ohne Verständnis und Substanz.
Muss man nicht so sehen. Gibt ja auch Leute, die auf Musikantenstadel stehen. Genug sogar. Kann man aber. Wenn man auf die Feinheiten Wert legt.
Und dann tut's in den Ohren weh. Die Billigkopie. Paulus.
Meiner Ansicht nach.
 
Faydit: Ich erkläre einmal meine persönliche Überlegung dazu:

Im Judas und Jesus Thread (ist eine Weile her...) stellte sich mir irgendwann die Frage, ob aus dem Christentum, zumindest aus historischer Sicht betrachtet, nicht eigentlich eher die Religion des Judas wurde, anstatt der des Jesus. Damals definierte ich Judas, so gesehen, was man zumindest symbolisch auch so andenken könnte, als Art unbewussten Schatten von Jesus.
Der nunmal, wie Schatten durchaus auf anderes wirken können mögen.


auf dieser Ebene nicht, wohl aber auf einer sehr viel höheren...
"jehuda" - wovon Judas abgeleitet ist - bedeutet "er lobt".
Und was ist denn unverfänglicher für einen Gläubigen, als Gott zu loben?
Der Judas in jedem Menschen möchte einfach Gott loben - das ist schön.
so wie auch das Volk der "Juden" ja sich von diesem Stamm, von Judah ableitet, woraus das griechische Judas geworden ist.

Nur... da gibt es dieses Problem, dass man gerne Gott in den Himmel lobt...
man möchte ihn hier, mit diesem begrenzenden Verstand, mit dem Ego, also aus der ich-Sicht heraus, loben... und nichts anderes wollte auch Judas, der Jesus verrät. Er wollte ihn doch nur als König von Judah inthronisieren - da ist so gesehen nichts böses bei.
Und auch jeder gläubige Mensch, der Gott lobt, möchte doch einfach nur diesen Gott verkündigen, ihn für andere sicht- und hörbar machen, eben hier die Herrschaft Gottes verkündigen.

Nur... das Königreich der Himmel kommt eben nicht so, dass man es sehen könnte. Es ist kein Königreich dieser Welt. Und deshalb sind alle Formen von Religiosität generell mit diesem Makel behaftet... sie verraten das Innere... sie versuchen, es ins Außen zu bringen.

Wenn ich es doch predige, dann muss es sich doch endlich auch hier zeigen!!

Es ist dieses Erzwingenwollen des Egos, das gerne hier sichtbare, greifbare Resultate hat... das ist der Judas in jedem Menschen.

Faydit: Nun war aber dieser "Schatten" nicht mehr in körperlicher Form existent.
Und wenn man nun die Brücke in die Richtung schlägt, wer aber nun das frühe Christentum maßgeblich geprägt hat, somit auch richtungsgebend für den weiteren historischen Verlauf gewesen war, so landet man nunmal bald bei Paulus. Klar, gab durchaus noch andere. Das frühe Christentum trug durchaus bunte und vielfältige Blüten jeder Art. Aber anscheinend gelang es Paulus doch, einige davon zumindest ein wenig zu fokussieren, seiner eigenen Version, Sichtweise in vielem mehr Gewicht zu verleihen.

Jesus war der Star, allerdings hinterließ er uns selbst keine schriftlichen Botschaften. Paulus war, so gesehen eher der Manager, der selbsternannte Testamentsverwalter, könnte man sagen. Noch dazu eben bereits in historischer Distanz, er selbst war Jesus ja nie begegnet.


Paulus hingegen ist wörtlich übersetzt "der Geringe", "der Kleine".
Es ist ein demütiger Anteil in jedem Menschen, der einmal dem Heiligen begegnet ist. Vorher, da ist es der "Saulus" in jedem Menschen. Saulus kommt vom hebräischen "scheol", das ist das Totenreich.
Jeder Mensch, der noch nicht die Erfahrung des Lebendigen gemacht hat, der noch nicht dem Heiligen selbst begegnet ist, ist noch ein "Saulus", ein Bewohner des Totenreiches, ein Gefangener in der Dualität.

Saulus hat eine klare Meinung. Er ist für etwas und gegen etwas. Er verfolgt die Ketzer, bringt sie um, ist voll Eifer für die Religion seiner Väter. Er befolgt den Buchstaben und lebt diesen Buchstaben voll aus, bis zur äußersten Grenze.

Die Begegnung mit dem Heiligen findet statt, kurz bevor Saulus ganz im Irrgarten der materialistischen Religiosität versinkt. Saulus ist auf dem Weg nach "Damaskus", hebräisch Damascheq, Zahlenwert 444. Es ist die völlige Dualität der Materie, die Vierheit, auf allen drei Ebenen, die er versucht zu erreichen. In bestem Willen, in bester Absicht. Gut gemeint, natürlich, aber eben das Gegenteil von "gut".
Saulus sucht nicht das Licht. Saulus hat das Licht (so meint er jedenfalls).
Bis er dem wirklichen LICHT begegnet. Dann verliert er das Licht, das er bisher hatte, wird blind für diese Welt der Dualität.
Er erkennt, wie sehr verirrt er gewesen ist. Die Welt jenseits dieser Dualität ist so GANZ ANDERS.
Aus diesem Erleben heraus fließt Demut in den Menschen, so wie ein Hiob, der Gott begegnet und nur noch stammelt: "ich bereue in Staub und Asche", sich als völlig klein vorkommt, als ein Staubkorn gegenüber dem Heiligen, dem völlig Unfassbaren.
Deshalb ändert sich der Wesensname des Menschen dann von "Saulus", dem Gefangenen des toten Reiches der Religion, in den "Paulus", den "Kleinen". Der Mensch erkennt, wie wenig er ist, wie gering er ist angesichts der Größe Gottes.
Aus einem "Jünger der 444" wird ein Jünger der 888, ein Nachfolger Jesu.

Ja, aus dieser Betrachtung ähnelt der Judas dem Saulus, aber nicht dem Paulus. Judas ist verblendet, indem er das Königreich der Himmel hier erreichen möchte, also den Himmel auf die Erde bringen möchte, und Saulus ist es auf seine Weise auch, indem er die Religiosität hier verwirklichen möchte, also die Erde in den Himmel bringen möchte.

Doch ein Paulus sieht beide Seiten der Medaille, sieht nicht nur die himmlische, auch nicht nur die irdische, sondern eben beide. Paulus als das Bild des demütigen Menschen lebt einfach sein Leben auf beiden Seiten, er lebt seine Spiritualität im Innen und im Außen. Paulus im Menschen erkennt, dass alles schon seine Berechtigung hat, dass er selbst gar nichts tun kann, ja auch nicht zu tun braucht, Gott bedarf seiner nicht wirklich, und doch schenkt Gott ihm eine Aufgabe, einen Weg, hier und dort, gleichzeitig.

Die sogenannte Apostelgeschichte, die auch im Griechischen den Titel "Praxis" trägt, also wie man konkret Spiritualität leben kann, ist eigentlich eine Geschichte des Paulus, er ist die Hauptfigur. Und das ist - wenn man die Demut im Menschen betrachtet - eben die Schlüsselstellung. Kein größenwahnsinniger Saulus mehr, kein größenwahnsinniger Judas mehr, sondern ganz praktische Spiritualität...

So wird derjenige, der sie lebt, dann auch "christ" genannt, nicht er selbst nennt sich so, sondern andere nennen ihn so, erkennen, welche Liebe er lebt.
Das war und ist das Hauptkennzeichen derjenigen, die Spiritualität praktisch leben, die Demut praktisch leben. "ich" bin "klein", "paulos", und gerade das Kleine, das Unbedeutende, das Unmündige, das hat Gott auserwählt, nicht weil "ich" so ein toller Hecht bin, sondern trotz aller Irrungen.

Du hast eine Begabung alle Ebenen in EINS zu bringen, und gibst so allen Menschen die Möglichkeit zu "begreifen" und zu erfassen, wenn sie möchten.

Schön.

Lieben Gruss
Paulus:)
 
Faydit: Nachsatz: wie klingt Miles Davis, John Coltrane, Jimi Hendrix, Jim Morisson,...
als nachempfundene Kopie?
Beschissen! Einfach, weil die Essenz fehlt!

Paulus wäre somit die Jesus-Coverband. Oberflächliche Kopie statt Inhalt.
Aufgewärmte Retorte ohne Verständnis und Substanz.
Muss man nicht so sehen. Gibt ja auch Leute, die auf Musikantenstadel stehen. Genug sogar. Kann man aber. Wenn man auf die Feinheiten Wert legt.
Und dann tut's in den Ohren weh. Die Billigkopie. Paulus.
Meiner Ansicht nach.


ja, so spricht Saulus... voller Verachtung für einen anderen Teil seiner selbst.
an welchen Punkten empfindest du dich als Billigkopie deines wahren Selbst?
wo tust du dir in den Ohren weh?
wo fehlt dir das Erfassen von Verständnis und Substanz deiner Selbst?

das sind die Punkte, an denen du Paulus klein machen musst, als billig hinstellen musst, nur um deine eigene Kleinheit und Billigkeit nicht zu spüren, weil sie zu schmerzhaft wäre.

und ob du nun diese Worte als "billigen Spiegelscheiß" abtust oder dich von ihnen berühren lässt, liegt ganz in deiner Wahl...
 
ja, so spricht Saulus... voller Verachtung für einen anderen Teil seiner selbst.
an welchen Punkten empfindest du dich als Billigkopie deines wahren Selbst?
wo tust du dir in den Ohren weh?
wo fehlt dir das Erfassen von Verständnis und Substanz deiner Selbst?

das sind die Punkte, an denen du Paulus klein machen musst, als billig hinstellen musst, nur um deine eigene Kleinheit und Billigkeit nicht zu spüren, weil sie zu schmerzhaft wäre.

und ob du nun diese Worte als "billigen Spiegelscheiß" abtust oder dich von ihnen berühren lässt, liegt ganz in deiner Wahl...

Wenn du's so siehst, ist's ja ok. Habe kein Problem damit.

das sind die Punkte, an denen du Paulus klein machen musst, als billig hinstellen musst, nur um deine eigene Kleinheit und Billigkeit nicht zu spüren, weil sie zu schmerzhaft wäre.

Ich bin mir meinen eigenen Kleinheit und Billigkeit durchaus bewusst. Also was soll daran zu schmerzhaft sein?

Ich lasse dir ja "deinen" Paulus gerne. so du mit ihm klarkommst. Er ist eben nur nichts für mich. Müsste er das unbedingt sein? Wozu?
Niemand kann in den Fußstapfen eines anderen gehen.
 
Ich bin mir meinen eigenen Kleinheit und Billigkeit durchaus bewusst. Also was soll daran zu schmerzhaft sein?

Wir wissen wohl beide um unserer Kleinheit,
vielleicht ist das der Grund, nicht so verstanden zu werden?

Denn es kommt mir so vor als ob das sich selbst Erhöhte,
sich vor schmerzen windet, damit wir das Erhöhte bestätigen
sollen?
 
Wenn du's so siehst, ist's ja ok. Habe kein Problem damit.



Ich bin mir meinen eigenen Kleinheit und Billigkeit durchaus bewusst. Also was soll daran zu schmerzhaft sein?

Ich lasse dir ja "deinen" Paulus gerne. so du mit ihm klarkommst. Er ist eben nur nichts für mich. Müsste er das unbedingt sein? Wozu?
Niemand kann in den Fußstapfen eines anderen gehen.

Warum willst du überhaupt mit Menschen sein, die dir alle alles von dir präsentieren? Warum glaubst du bist du bereit das zu ertragen?

Warum schreibst du Stunde um Stunde hier im Forum? Um auszudrücken, wie nichtsagend dir die Menschen erscheinen, oder doch eher, weil du ein Bedürfnis hast, von anderen wahrgenommen zu werden(So jedenfalls bietest du dich an), weil du dich ja selbst noch nicht gefunden hast, wie du schreibst....

Ich unterstelle, dass du unterwegs bist um dich zu klären. Nur deshalb spreche ich dich so direkt an.. und weil ich Vertrautheit zu dir spüre (wir kennen uns besser als es scheint).

Lieben Gruss
Paulus:)
 
Warum willst du überhaupt mit Menschen sein, die dir alle alles von dir präsentieren?
Wenn maria45 sowas sagt, ist auch was dran. Sie hat ja nicht unrecht damit, mich darauf hinzuweisen.
Warum glaubst du bist du bereit das zu ertragen?
Das sind Dinge, die nicht unter ertragen fallen. Tut es weh? Verletzt es? Nein. Ist eben so.

Warum schreibst du Stunde um Stunde hier im Forum? Um auszudrücken, wie nichtsagend dir die Menschen erscheinen, oder doch eher, weil du ein Bedürfnis hast, von anderen wahrgenommen zu werden(So jedenfalls bietest du dich an), weil du dich ja selbst noch nicht gefunden hast, wie du schreibst....
Ich übe...
Ich unterstelle, dass du unterwegs bist um dich zu klären.
Unterstelle eben.
Nur deshalb spreche ich dich so direkt an.. und weil ich Vertrautheit zu dir spüre (wir kennen uns besser als es scheint).
Seinen Nächsten kann man sich leider nicht immer aussuchen...
 
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Seinen Nächsten kann man sich leider nicht immer aussuchen...

Gäbe auch nur zweifelhafte Gründe dafür....

Mitunter ist es allerdings ratsam, sich bis zur eigenen Klärung aus dem Weg zu gehen.

Und solange wichtig ist, wer die Wahrheit sagt, scheint die Wahrheit selbst noch nicht so sehr gesucht zu werden....

Lieben Gruss
Paulus:)
 
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