Können wir andere retten? - Psychologie

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"Auf der körperlichen Ebene ist es durchaus möglich, andere Menschen zu retten. Auf der psychischen Ebene – also eine Person vor sich selbst, vor ihren Gefühlen, Gedanken oder Verhaltensweisen zu beschützen – ist hingegen zum Scheitern verurteilt."

Diese Aussage, bezogen auf den letzten Teil, finde ich zu allgemein gehalten. Zum Scheitern verurteilt nein denn es spielen mehrere Faktoren mit... abhängig von der jeweiligen Person, ihrem Willen und wer als Retter fungiert.

So sehe ich auch den Schlusssatz fragwürdig.

"Zum Schluss bleibt nur noch zu sagen: Wir können niemanden retten und auch uns wird niemand retten!

Aber die gute Nachricht ist:

Jeder Mensch,
kann in jedem Moment
zur Einsicht kommen und somit
seine Sichtweise und
seine Verhaltensweise verändern!"
 
Es ist sicher, dass ich dankbar sein kann, dass mein Umfeld die Meinung besagter Verfasserin nicht teilte.
Du selber warst ein Stückweit selber bereit, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Sowas ist aber eher eine Seltenheit
Wenn sich jemand selbst aufgegeben hat, dann kann man denjenigen auch nicht "retten"
 
Ein Anekdötchen aus einer anderen Ecke:
seit über 30 Jahren bin ich nichtrauchender Raucher und habe immer noch Lust eine zu qualmen. Immer wieder bis heute.
Ohne den Willen das zu lassen würde ich wieder dampfen.
Es kommt auf einen selbst an.
Es ist bis heute mein Wille und eventuelle Helfer sind hinter dem Horizont.
F.
 
Wenn jemand täglich säuft, arbeitet, säuft. Mit dem Jenigen redet und dessen Mutter über eine Sucht und Hilfe und alles verneint wird, die Person umherwandert nachts und als die Toilette den Kleiderschrank benutzt, die andere Person nicht mehr schlafen kann, selber krank wird, wenn der jenige im jetzigen Moment kein Krankenwagen oder Arzt braucht, die Familie informiert ist, bleiben oder gehen? Der Freundin kann man nur noch raten, sich selber zu helfen.
 
Wenn jemand täglich säuft, arbeitet, säuft. Mit dem Jenigen redet und dessen Mutter über eine Sucht und Hilfe und alles verneint wird, die Person umherwandert nachts und als die Toilette den Kleiderschrank benutzt, die andere Person nicht mehr schlafen kann, selber krank wird, wenn der jenige im jetzigen Moment kein Krankenwagen oder Arzt braucht, die Familie informiert ist, bleiben oder gehen? Der Freundin kann man nur noch raten, sich selber zu helfen.
In der ersten Hilfe lernst Du am Unfallort erst Dich selbst zu sichern.
Hier ist das genauso. Eine geliebte Person verrotten zu sehen kann einen zerstören!
Das will keiner!
F.
 
Wir erleben, wie ohnmächtig und hilflos wir sind, wenn wir jemanden – vor sich selbst – retten wollen.


Der Artikel ist mir zu allgemein und die Autorin beschreibt ja auch nur eine Variante von psychologischer Rettung.

Natürlich kann man eine andere Person retten, es kommt ja immer auf die gesamten Umstände an und wie man ´retten´ definiert. Wo eine Person handlungsunfähig ist, im psychologischen Sinne.

Wenn man glaubt, eine andere Person retten zu müssen, tritt man in ein Beziehungsmuster ein, und man findet sich und den anderen in einer Rolle wieder. Es entsteht eine Interaktion.

Und wer sich als Retter sieht, wer ist dann der andere???

Sehr gut veranschaulich dies das sogenannte "Dramadreieck" der Rollen.



Wo ein Retter ist wird auch oft das Opfer oder der Täter gesucht. Wobei die Rollen schnell wechseln können. (Das Opfer kann zum passiv- aggressiven Täter werden.)

Neben Menschen können auch Institutionen oder Umstände Täter oder Retter sein.

Wenn das Opfer entmachtet werden soll, da ist Rettung nicht selten ein Akt von Übergrifflichkeiten.

Und die Hilfe misslingt und es kann zu einem Rollentausch kommen. Manche Retter haben eine so hohe Rollenerwartung, dass die Rettung oftmals nicht gelingen kann.

Aber nochmals zurück, zu meinem Eingangs Satz, ich sehe es so, natürlich kann eine Person eine andere retten, physisch und psychisch.

Natürlich kann man einen Menschen auch vor sich selbst retten, besonders wenn dieser so gar nicht mehr für sich selbst einstehen kann.

Ein Kleinkind läuft auf die sehr befahre Straße ….
Ein Schwerverletzter muss ins Krankenhaus, …
Ein Drogensüchtiger oder volltrunkener Person...
kann nicht mehr für sich entscheiden, ein extrem Suizidgefährdete muss zwangseingewiesen werden, es gibt so einige Situationen wo ein anderer Menschen für eine andere Person eine Entscheidung treffen kann, die das Leben dieser Person günstig beeinflusst und diese Person sagt, ´du hast mich gerettet´.

Und ja, es gibt viel Situationen wo Angehörige, Partner (auch Institution / Staat) glauben, zu retten und in Wahrheit nur manipulieren und glauben, sie sind die Retter.
 
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Einen Menschen retten wollen heißt aber, ihn de facto zu entmündigen im Sinne von: Ich weiß besser als du selbst, was gut und richtig ist für dich, und wenn du das nicht begreifen kannst oder willst, dann muss ich dich eben zwingen. So sieht die seelische, psychische Rettung nun mal aus. Geht in jedem Fall nach hinten los.

Die zu rettende Person wird den Akt der seelischen Rettung als Anmaßung, als Übergriff empfinden und den Retter verurteilen. Das auch dann, wenn die eigene seelische Schieflage tatsächlich besteht.
Liebe Renate Ritter, Danke für diese sehr passende ergänzende Erläuterung. Lg
 
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