"Klimawandelskeptiker" am Pranger

  • Ersteller Ersteller Condemn
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Begradigte Flussläufe verstärken den Trend zu einer katastrophalen Entwicklung von Überschwemmungen. Ursächlich ist ein veränderter Wasserkreislauf. Du drehst die Sache um.

"Überschwemmungen gab es immer schon" ist erneut Sesamstrasse, ähnlich wie das *Argument* "CO2 ist für das Pflanzenwachstum gut".

1. Das Argument "CO2 ist für das Pflanzenwachstum gut" ist nicht von mir. Wüsste nicht, wann ich das gesagt habe.

2. Überschwemmungen gab es wirklich immer schon. Bzw. präziser: Das Flüsse über die Ufer treten. Es gibt einen eigenen Begriff dafür:

Flussaue

Die Flussaue, auch nur Au(e) genannt, ist die vom wechselnden Hoch- und Niedrigwasser geprägte Niederung entlang eines Baches oder Flusses. Auen sind Uferlandschaften von Bächen bzw. Flüssen, deren Geländeformen und Lebensgemeinschaften vom Wechsel zwischen niederer und hoher Wasserführung geprägt werden. Sie stehen als Teil der Flusslandschaft in permanentem Austausch mit dem Fluss selbst und seinem Einzugsgebiet.
Auen schaffen ständig neue Lebensräume für Pioniere unter den Pflanzen und Tieren. Das bewegte Wasser versorgt den überfluteten Boden selbst in der Vegetationsperiode ausreichend mit Sauerstoff. Die Oberflächenstrukturen und Lebensraumbedingungen werden vorrangig vom Fluss bestimmt. Durch den Wechsel von Überflutung und Trockenfallen sind Auen sehr dynamische Lebensräume mit unterschiedlichsten Standortbedingungen, die mosaikartig untereinander verzahnt sind. Auenökosysteme beherbergen eine große Vielfalt von Pflanzen und Tieren auf engstem Raum.


(...)

Durch die jüngst vergangenen Hochwasserereignisse an Rhein, Oder, Donau und Elbe wurde deutlich sichtbar, dass die Flussaue zum Gewässer gehört und einen natürlichen Retentionsraum darstellt. Seitdem ist auch einer breiteren Öffentlichkeit bewusst, auch in Siedlungsbereichen der Flussaue die Überschwemmungsgebiete möglichst nicht weiter einzuengen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Flussaue




Grundsätzliches zum Wasserkreislauf: Wasser verdunstet und steigt in die Atmoshäre auf. Innerhalb eines global erwärmten Klimas beschleunigt sich die Verdunstung gegenüber früheren Zeiten, es kommt zu vermehrten und intensiveren Niederschlagsmengen, da sich mehr Wasser im Kreislauf befindet. Vergleichbar mit einem Kochtopf heißen Wassers. Je mehr Wärme zugeführt wird, desto höher die Verdunstungsrate.
Das kann ja sein. Ich sage auch nicht, dass Klimawandel gar kein Faktor ist. Aber um diese Jahreszeit (eigentlich etwas früher) sind die Flüsse immer voll. Ich bin in der näher von einem aufgewachsen und der ging jedes Jahr über die Ufer. Da er von Wiesen umgeben ist war das normal und kein Problem... und das war fast jedes Jahr.


An den Polen und in den Gebirgen verschiebt sich der Zustand des Wassers von *gefroren* zu *flüssig* (Gletscherschmelze). Folgen: die Meeresspiegel steigen, zusätzliches Wasser gelangt in den Wasserkreuislauf, was die oben beschriebene Dynamik weiter verstärkt.

Wenn du dir diese grundsätzlichen Zusammenhänge einmal vergegenwärtigen würdest, wären deine Argumente in Richtung "Überschwemmungen haben nichts mit dem Klimawandel zu tun" nicht ganz so dürftig.

Wo schrieb ich "Überschwemmungen haben nichts mit dem Klimawandel zu tun"?
 
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Oh mann... Du bist vielleicht anstrengend.


Guck mal wie unsere Diskussion hier läuft:

Tarbagan: Du stellst es hier im Thread so dar als gäbe es keine "normale" Klimaforschung.


Condemn: Das ist mal wieder Deine Interpretation. Gesagt habe ich das nirgends, da ich durchaus ein bisschen differenzierter denke. Sogar das Gegenteil, z.B. hier:
"Und auch wenn ich sicher bin, dass es viele sehr aufrichtige und rein wissenschaftlich-agierende Forscher gibt, scheinen v.a. Ideologen den medialen Diskurs zu beherrschen."



Tarbagan: Du hast mehrmals die Klimawissenschaft als "Glaubenskrieg" dargestellt, bzw. gemeint die involvierten Personen wären großteils ideologisch getrieben, was völliger Unsinn ist.



Und jetzt schau Dir an was Du machst. Das Zitat von mir streichst Du und kommst mit dem nächsten Blödsinn der schon wieder falsch ist. Ich kann jetzt wieder mit dem Zitat von mir selbst antworten, woraus hervorgeht das ich differenzierter denke und formuliere als Du hier wiederholt unterstellen willst.


Denn was geht daraus hervor? Ich sage:

- bin sicher, das es viele aufrichtige und rein wissenschaftlich-agierende Forscher gibt

- aber v.a. Ideologen scheinen den medialen Diskurs (!!!) zu bestimmen.


Und im Threadverlauf habe ich alle meine Ansichten begründet und meistens auch belegt. Da Du auf vieles dann gar nicht eingehst oder Dinge streichst, nachher aber wieder mit absolut demselben kommst... und das zig mal, ermüdet das ein bisschen.



Haben wir alles zig mal durch... Erstaunt mich ja selbst, aber diese Diskussion beginnt mich zu langweilen. Lies einfach alles noch mal durch falls Du irgendwelche Fragen an mich hast..... was ich denke und wie ich denke etc. Ich habe jetzt wahrscheinlich schon 5-10 mal sinngemäß geschrieben: Du siehst es so, ich sehe es anders ("es" = mehrere Aspekte), Du hast Deine Ansichten, ich habe meine, und beweisen kann man bei dem Thema ja sowieso nicht viel.



Zum Beispiel oben schon wieder. Könnte noch deutlich mehr Beispiele zeigen. Dein Problem ist, dass Du manches gar nicht aufnimmst was ich schreibe. So wie Du zitierst, nämlich losgelöst vom Kontext, so verstehst Du auch was ich schreibe. Logisch, dass es dann zu Missverständnissen kommt. Aber es ist ein bisschen bedenklich wenn ich jetzt über Seiten immer wieder dasselbe erklären soll.
Gut, dann fasse ich mal zusammen: Du hast also nicht fälschlicherweise behauptet, es gäbe den "vielbeschworenen Konsens" zu AGW in der wissenschaftlichen Gemeinde nicht. (obwohl du das im ersten Beitrag dieses Threads gleich mehrmals beteuerst)
Du hast also nicht Studien in einem völlig themenfremden Zusammenhang zitiert und bist dann nicht mehr darauf eingegangen, wie von mir vorgeworfen. (obwohl ich dir bei jeder Studie zum Konsens gezeigt habe, warum sie nicht zum Thema passt, weil sie z.B. nicht den Konsens zum AGW, sondern die Übereinstimmung mit dem IPCC beleuchtet, oder weil sie fragt, ob der AGW für eine Studie Voraussetzung ist und nicht, ob der behandelnde Wissenschaftler persönlich daran glaubt etc usw)
Du hast nicht versucht, die Seriösität der Klimaforschung allgemein in Frage zu stellen. (obwohl du in diesem Thread immer wieder ganz pauschal von "den Wissenschaftlern" schreibst, die deiner Meinung nach "zum Dogmatismus neigen" und "an einer Ideologie festhalten", damit "einen Glaubenskrieg führen", dass der IPCC nur "so tut" als wären die Prognosen wissenschaftlich untermauert, dass Klimawissenschaftler pauschal nicht unabhängig von der Industrie arbeiten würden auf Basis von zwei Personen, die für Munich Re schreiben und zwar nicht einfach irgendwas, sondern etwas, das auch empirisch belegt ist, nämlich die sich häufende Zahl klimareleveanter Katastrophen - siehe hier oder hier -, usw usf...)


... ...
Na dann ist ja alles klar! :thumbup:
 
Also noch mal?

Du scheinst mir ein bisschen dogmatisch und ideologisch zu sein. :D


Gut, dann fasse ich mal zusammen: Du hast also nicht fälschlicherweise behauptet, es gäbe den "vielbeschworenen Konsens" zu AGW in der wissenschaftlichen Gemeinde nicht. (obwohl du das im ersten Beitrag dieses Threads gleich mehrmals beteuerst).

So wie Du das sagst habe ich es nicht behauptet. Denn ich schrieb nicht, dass es keinen Konsens darüber gibt, ob der Mensch am Klimawandel beteiligt ist. Ich sagte, das es keinen Konsens darüber gibt, wie stark Mensch und Co2 am Klimawandel beteiligt sind. Das hatten wir alles schon x-mal.





Du hast also nicht Studien in einem völlig themenfremden Zusammenhang zitiert und bist dann nicht mehr darauf eingegangen, wie von mir vorgeworfen. (obwohl ich dir bei jeder Studie zum Konsens gezeigt habe, warum sie nicht zum Thema passt, weil sie z.B. nicht den Konsens zum AGW, sondern die Übereinstimmung mit dem IPCC beleuchtet, oder weil sie fragt, ob der AGW für eine Studie Voraussetzung ist und nicht, ob der behandelnde Wissenschaftler persönlich daran glaubt etc usw)
Noch mal: Ich habe an keiner Stelle behauptet, es gebe keinen Konsens, dass der Mensch mitursächlich am Klimawandel ist. Gleichzeitig brachte ich Zitate mit Quellenangaben, die Du dann unter den Tisch hast fallen lassen.

Zum Beispiel das hier:
Die größte unabhängige Forschungsorganisation Norwegens, die SINTEF, gab Mitte April 2013 einen neuen Bericht mit dem Titel “Konsensus und Kontroverse” heraus, in dem die wissenschaftliche Klimadebatte kritisch analysiert wurde. Der Bericht ist im Internet als pdf frei verfügbar. Die SINTEF wurde 1950 in Trondheim gegründet und ist eine alteingesessene Institution in Skandinavien. In der Kurzfassung der lesenswerten Studie fasst SINTEF zusammen:

Dieser Bericht lehnt das Konzept ab, dass es einen einstimmigen wissenschaftlichen Konsensus zur Frage der anthropogenen Klimaerwärmung gäbe und dass die wissenschaftlichen Grundlagen heute vollständig bekannt wären. Der Bericht schlussfolgert, dass eine bedeutende kritische wissenschaftliche Diskussion in den Klimawissenschaften existiert. In dieser Diskussion einen Konsensus herbeiführen zu wollen entspricht einem politisierten und unwissenschaftlichen Glauben an die Forschung, welcher mit dem Ethos der traditionellen Wissenschaft unvereinbar ist. Dieser Bericht ruft dazu auf, kritische Fragen in der Debatte zuzulassen und die öffentliche Debatte zum menschengemachten Klimawandel undogmatisch zu führen. Wissenschaft und Politik müssen stärker voneinander getrennt werden.

(...)

Trotz eines hohes Maßes an Übereinstimmung in der wissenschaftlichen Literatur darüber, dass eine menschengemachte Klimaerwärmung prinzipiell existiert, gibt es in der Diskussion eine Vielzahl von abweichenden Meinungen, offene Fragen und gegenteilige Ansichten, sowohl in der wissenschaftlichen Debatte als auch in der öffentlichen Meinung. Die Behauptung “alle Zweifel sind heute ausgeräumt” ist daher unhaltbar. Die Schlussfolgerung lautet daher, dass eine gesunde wissenschaftliche Diskussion existiert. Unterschiede in den Ansichten ziehen sich quer durch Gruppierungen, so dass die Behauptung falsch ist, es gäbe angeblich eine Auseinandersetzung zwischen einem mehrheitlichen 97-98% Konsensus und einer 2-3% starken Splittergruppe aus Skeptikern und Leugnern.


http://www.kaltesonne.de/?p=9914

http://www.sintef.no/upload/Teknolo... Report A24071, Consensus and Controversy.pdf

Hast Du offenbar "übersehen"... wie so manches. ;)


Du hast nicht versucht, die Seriösität der Klimaforschung allgemein in Frage zu stellen. (obwohl du in diesem Thread immer wieder ganz pauschal von "den Wissenschaftlern" schreibst, die deiner Meinung nach "zum Dogmatismus neigen" und "an einer Ideologie festhalten", damit "einen Glaubenskrieg führen",

Auch nicht richtig. Das ganze Zitat lautet:

Mein Eindruck ist, dass Wissenschaftler wie alle anderen Menschen zum Dogmatismus neigen und irgendwann an einer Art Ideologie festhalten, kein Interesse mehr daran haben hinterfragt zu werden. Ein vermeintlicher oder tatsächlicher Konsens ist auch deshalb für mich nicht der wirklich relevante Punkt, weil das einfach kein Beweis ist. Es gab auch mal einen Konsens, die Erde sei eine Scheibe. Viele neue Erkenntnisse hatten es oft zuerst mal schwer sich durchzusetzen. Da ich kein Wissenschaftler bin beobachte ich v.a. die Art dieser Debatte. Und auch wenn ich sicher bin, dass es viele sehr aufrichtige und rein wissenschaftlich-agierende Forscher gibt, scheinen v.a. Ideologen den medialen Diskurs zu beherrschen.

Ich gebe ja zu, dass das missverständlich sein kann wenn man sich zu sehr auf nur eine Aussage fokussiert. Aber versuch mal zu verstehen was ich da sage. Ich werde Dir etwas Nachhilfe geben: Wissenschaftler sind Menschen und Menschen neigen zum Dogmatismus. (Wiki: Unter einem Dogma (altgr. δόγμα, dógma, „Meinung, Lehrsatz; Beschluss, Verordnung“[1]) versteht man eine feststehende Definition oder eine grundlegende, normative (Lehr-)Meinung, deren Wahrheitsanspruch als unumstößlich festgestellt wird.) Diese innere Neigung muss beim Streben nach Erkenntnis immer wieder überwunden werden. Und ich sagte ja auch, das ich sicher bin, dass es aufrichtige und rein wissenschaftlich-agierende Forscher gibt, (die sich der Neigung an Dogmen festzuhalten immer wieder widersetzen), aber v.a. Ideologen scheinen den medialen Diskurs zu beherrschen.


Es hat schon eine gewisse Ironie, wenn Du gleichzeitig behaupten möchtest:

1. "Es gibt den Konsens"
2. "Das ist nicht dogmatisch"

:D


Um Deine Fragen klar zu beantworten:

Nein, ich habe nicht versucht, die Seriösität der Klimaforschung allgemein in Frage zu stellen. ;)






dass der IPCC nur "so tut" als wären die Prognosen wissenschaftlich untermauert, dass Klimawissenschaftler pauschal nicht unabhängig von der Industrie arbeiten würden auf Basis von zwei Personen, die für Munich Re schreiben und zwar nicht einfach irgendwas, sondern etwas, das auch empirisch belegt ist, nämlich die sich häufende Zahl klimareleveanter Katastrophen - siehe hier oder hier -, usw usf...)

1. IPCC: Ich habe jede Menge Quellen gebracht, die sehr klar belegen, dass es beim IPCC nicht nur wissenschaftlich seriös zugeht. Da geht es um Zensur, es geht um "graue Literatur" (unwissenschaftliche Quellen) usw. Darauf bist Du witzigerweise in der Diskussion gar nicht eingegangen (mal wieder). Und jetzt kommst Du wieder mit dem Thema? :thumbup:

2. Die Verbandelung von Klimaforschern mit z.B. Versicherungen kann man nun mal nicht seriös nennen, zumindest dann nicht, wenn die nicht nur für die Versicherung arbeiten. Das ist ein klarer Interessenkonflikt. Lachhaft wird es dann z.B. bei sowas (über Rahmstorf):

Wissenschaftler, die nicht seiner Meinung sind, müssen mit Angriffen auf ihre Person rechnen. Gerne bezichtigt er sie der Nähe zu Wirtschaftsunternehmen - unter anderem in einer Publikation, die pikanterweise von der Münchner Rückversicherung finanziert wurde. Nun hat er seinen dort publizierten Aufsatz „Die Klimaskeptiker“ um einige Namen erweitert.
http://www.faz.net/aktuell/wissen/k...r-muessen-uraengste-relativieren-1462827.html
 
Condemn schrieb:
So wie Du das sagst habe ich es nicht behauptet. Denn ich schrieb nicht, dass es keinen Konsens darüber gibt, ob der Mensch am Klimawandel beteiligt ist. Ich sagte, das es keinen Konsens darüber gibt, wie stark Mensch und Co2 am Klimawandel beteiligt sind. Das hatten wir alles schon x-mal.
Du hast behauptet, dass es den (wörtlich) "vielbeschworenen Konsens" nicht gibt. Wenn du aber richtig informiert wärst, wüsstest du, dass es bei diesem Konsens nicht darum geht, dass sich die Wissenschaftler in jedem Punkt bis ins letzte Detail einig sind, sondern darum, ob die menschlichen Emissionen einen gefährlichen Beitrag zum Klimawandel darstellen. Dann zu behaupten "aber es gibt keinen Konsens zum Prozentsatz!" ist entweder eine faule Ausrede oder zeigt, dass du nicht informiert bist darüber, worum es in der "Konsensdebatte" eigentlich geht.

Condemn schrieb:
Hast Du offenbar "übersehen"... wie so manches.
Ich hab mir die SINTEF-Studie durchaus angesehen. Und: Die Studie lässt einiges unter den Tisch fallen. Was das größte Problem ist: Sie erwähnt zwar die anderen Studien zum Konsens, stellt dann aber nur die Kritik zu diesen Studien dar und folgert daraus - es gibt keinen Konsens. Was nicht passiert ist: Die Kritik zur Kritik - also quasi die Antwort der Studienautoren auf die diverse Kritik, die es nämlich durchaus gegeben hat. Die wurde nirgends angesprochen. Dadurch ergibt sich ein verzerrtes Bild.

Ich hab das übrigens nicht übersehen, ich hab dich dazu gefragt: Warum, denkst du, kommt diese Studie zu einem anderen Ergebnis als 3 andere Studien, die allesamt nicht nur zu nem Ergebnis eines Konsens kamen, sondern zudem auch etwa den gleichen Prozentsatz errechneten, nämlich etwas um 94-97%?

Condemn schrieb:
Es hat schon eine gewisse Ironie, wenn Du gleichzeitig behaupten möchtest:

1. "Es gibt den Konsens"
2. "Das ist nicht dogmatisch"
Warum ist das problematisch? Der Konsens existiert ja offenbar. Wenn er existiert, ist es einfach falsch zu behaupten, er existiert nicht.

Condemn schrieb:
1. IPCC: Ich habe jede Menge Quellen gebracht, die sehr klar belegen, dass es beim IPCC nicht nur wissenschaftlich seriös zugeht. Da geht es um Zensur, es geht um "graue Literatur" (unwissenschaftliche Quellen) usw. Darauf bist Du witzigerweise in der Diskussion gar nicht eingegangen (mal wieder). Und jetzt kommst Du wieder mit dem Thema?
Ich hab mir übrigens das Video zu den "Zensurvorwürfen" gestern angesehen. Wenn du das für seriösen Journalismus hältst, ist dir kaum zu helfen. Das fällt aber auch schon spätestens nach der Ansage der Moderatorin auf. Dann könntest du natürlich noch recherchieren, wer denn die angeblich "zensierten" (übrigens völliger Fehlgebrauch dieses Worts zur politischen Stimmungsmache) Leute sind.

Dass die anderen Sachen, die du zitiert hast nur "Kleinigkeiten" waren hast du ja selbst sofort bemerkt. Umso mehr, wenn man sich klar macht, was für einen unglaublichen Umfang die IPCC-Reports haben, und wie seitens des IPCC mit solchen Vorwürfen umgegangen wird (nämlich, indem man fehlerhafte Passagen entfernt oder umschreibt).

Condemn schrieb:
2. Die Verbandelung von Klimaforschern mit z.B. Versicherungen kann man nun mal nicht seriös nennen, zumindest dann nicht, wenn die nicht nur für die Versicherung arbeiten.
Das ist Unsinn. Es wäre unseriös, wenn die Aussagen der Arbeit nicht haltbar wären. Der Punkt ist aber der: Was da behauptet wird (steigendes Risiko durch klimainduzierte Katastrophen) entspricht völlig der Wahrheit und ist sehr leicht durch Statistiken zu belegen. Dadurch kann natürlich ein Interessenskonflikt entstehen.
Muss aber nicht. Ob es im konkreten Fall Rahmstorf's wissenschaftliche Integrität beeinträchtigt, kann ich logischerweise nicht beurteilen.
 
Du hast behauptet, dass es den (wörtlich) "vielbeschworenen Konsens" nicht gibt. Wenn du aber richtig informiert wärst, wüsstest du, dass es bei diesem Konsens nicht darum geht, dass sich die Wissenschaftler in jedem Punkt bis ins letzte Detail einig sind, sondern darum, ob die menschlichen Emissionen einen gefährlichen Beitrag zum Klimawandel darstellen. Dann zu behaupten "aber es gibt keinen Konsens zum Prozentsatz!" ist entweder eine faule Ausrede oder zeigt, dass du nicht informiert bist darüber, worum es in der "Konsensdebatte" eigentlich geht.

Ach Junge... Du willst mir aus welchen Gründen auch immer (ich schätze mal ich weiß warum. ;) ) unbedingt irgendwas unterjubeln.

Machen wir es doch kurz:

Ja, ich stimme mit Dir überein, dass es einen breiten Konsens gibt, dass sowohl Mensch als auch CO2 Einfluss aufs Klima nehmen.

Die Frage, wie groß dieser Einfluss ist, ist nicht geklärt und wird breit diskutiert. Da herrscht kein Konsens.

Siehst Du daran irgendetwas anders?


************
Kleine Zwischenbemerkung: Du solltest auch immer auf den Anlass für den Thread achten - die Bundesumweltamt-Broschüre. Der Witz ist nämlich, dass dort vermeintliche Klimal-Skeptiker kritisiert werden, die laut Wiki-Definition keine Klima-Skeptiker sind. Es wird ein Konsens betont, der, wenn man ihn so definiert wie Du, diese vermeintlichen Klimawandelskeptiker einschließt: Sie gehören dann zu diesem breiten Konsens. Sie zweifeln nicht am Klimawandel. Sie zweifeln nicht daran, das Mensch und CO2 Einfluss auf den Klimawandel haben...

Die Frage, die ich dann habe, liegt m.A.n. auf der Hand:
Warum wird so eine Welle gemacht, wenn sie sich doch einige sind? Die Klimawandel-Skeptiker sind keine und sie gehören zu diesem ganz breiten Konsens... und trotzdem werden sie scharf angegriffen. Warum?

************


Ich hab mir die SINTEF-Studie durchaus angesehen. Und: Die Studie lässt einiges unter den Tisch fallen. Was das größte Problem ist: Sie erwähnt zwar die anderen Studien zum Konsens, stellt dann aber nur die Kritik zu diesen Studien dar und folgert daraus - es gibt keinen Konsens. Was nicht passiert ist: Die Kritik zur Kritik - also quasi die Antwort der Studienautoren auf die diverse Kritik, die es nämlich durchaus gegeben hat. Die wurde nirgends angesprochen. Dadurch ergibt sich ein verzerrtes Bild.

:lachen: ...
"nur die Kritik"...
aber nicht "die Kritik zur Kritik"....
"als Antwort der Studienautoren auf die diverse Kritik"

:trost: Ja... Du hast absolut Recht. Schick Deinen Beitrag als Bewerbungsschreiben an die SINTEF. Sie werden begeistert sein. :D


Ich hab das übrigens nicht übersehen, ich hab dich dazu gefragt: Warum, denkst du, kommt diese Studie zu einem anderen Ergebnis als 3 andere Studien, die allesamt nicht nur zu nem Ergebnis eines Konsens kamen, sondern zudem auch etwa den gleichen Prozentsatz errechneten, nämlich etwas um 94-97%?
Ah ja.. stimmt... Du hast die NASA-Forscher unter den Tisch fallen lassen. Hab ich verwechselt. Mein Fehler.

Zu den Prozentzahlen: Das haben wir alles schon durch. Ich hab Dir das auf Seite drei schon erklärt... , dass da z.B. steht:

"97% sind der Ansicht, menschliche CO2-Emissionen tragen zumindest teilweise (!) zum Klimawandel bei. "

...und ich erklärte, das teilweise sehr viel sein kann oder auch sehr wenig...

Dann hast Du mir erklärt, wie ich "teilweise" zu verstehen habe:

"Und das ist auch mit "teilweise" gemeint - nämlich nicht nur irgendwie, sondern signifikant."


Seitdem weiß ich auch, dass "teilweise" = "signifikant" ist. ;) Erinnert mich an unsere 9/11-Diskussion, wo Du mir dann auch erklärt hast, wie Wissenschaftler etwas meinen, wenn sie sich unpräzise ausdrücken. :D




Warum ist das problematisch? Der Konsens existiert ja offenbar. Wenn er existiert, ist es einfach falsch zu behaupten, er existiert nicht.
Du checkst das wirklich nicht?

Noch mal die Dogma-Definition:

Unter einem Dogma (altgr. δόγμα, dógma, „Meinung, Lehrsatz; Beschluss, Verordnung“[1]) versteht man eine feststehende Definition oder eine grundlegende, normative (Lehr-)Meinung, deren Wahrheitsanspruch als unumstößlich festgestellt wird.
https://de.wikipedia.org/wiki/Dogma



Konsens:
Der Konsens (Betonung auf der zweiten Silbe) bedeutet die Übereinstimmung von Menschen hinsichtlich einer beschreibbaren Thematik ohne verdeckten oder offenen Widerspruch.
http://de.wikipedia.org/wiki/Konsens



Wenn Du mir vorwirfst, ich würde der Wissenschaft Dogmatismus unterstellen, gleichzeitig aber sagst, es gebe einen ganz breiten Konsens... dann ist das nicht so gut miteinander vereinbar. Denn Konsens in der Wissenschaft ist letztlich Dogmatismus, da Wissenschaft dadurch lebt hinterfragt und angezweifelt zu werden. Das wird auch in der SINTEF-Studie sehr schön gesagt:

"In dieser Diskussion einen Konsensus herbeiführen zu wollen entspricht einem politisierten und unwissenschaftlichen Glauben an die Forschung, welcher mit dem Ethos der traditionellen Wissenschaft unvereinbar ist. Dieser Bericht ruft dazu auf, kritische Fragen in der Debatte zuzulassen und die öffentliche Debatte zum menschengemachten Klimawandel undogmatisch zu führen."




Ich hab mir übrigens das Video zu den "Zensurvorwürfen" gestern angesehen. Wenn du das für seriösen Journalismus hältst, ist dir kaum zu helfen. Das fällt aber auch schon spätestens nach der Ansage der Moderatorin auf. Dann könntest du natürlich noch recherchieren, wer denn die angeblich "zensierten" (übrigens völliger Fehlgebrauch dieses Worts zur politischen Stimmungsmache) Leute sind.
Ja... das ist mir doch vollkommen klar. Studien die Deinen Dogmen teilweise (= signifikant!) widersprechen, lassen zuviel unter den Tisch fallen, Journalisten die Deinen Dogmen .....widersprechen sind nicht seriös. Das ist mir doch alles klar. Crackpots, stimmts? :D



Dass die anderen Sachen, die du zitiert hast nur "Kleinigkeiten" waren hast du ja selbst sofort bemerkt. Umso mehr, wenn man sich klar macht, was für einen unglaublichen Umfang die IPCC-Reports haben, und wie seitens des IPCC mit solchen Vorwürfen umgegangen wird (nämlich, indem man fehlerhafte Passagen entfernt oder umschreibt).
Ganz so war es nicht, das habe ich Dir dann auch erklärt. Du hast übrigens noch nix zum Thema "graue Literatur" gesagt... da würde mich Deine Ansicht mal interessieren.



Das ist Unsinn. Es wäre unseriös, wenn die Aussagen der Arbeit nicht haltbar wären.
Der Punkt ist aber der: Was da behauptet wird (steigendes Risiko durch klimainduzierte Katastrophen) entspricht völlig der Wahrheit und ist sehr leicht durch Statistiken zu belegen. Dadurch kann natürlich ein Interessenskonflikt entstehen.
Muss aber nicht. Ob es im konkreten Fall Rahmstorf's wissenschaftliche Integrität beeinträchtigt, kann ich logischerweise nicht beurteilen.
Na super... dann sind wir uns doch schon wieder einig. Und würdest Du auch sagen, dass es für einen Klimawissenschaftler sinnvoll wäre, sich von möglichen Interessenkonflikten fernzuhalten?
 
Condemn schrieb:
Ach Junge... Du willst mir aus welchen Gründen auch immer (ich schätze mal ich weiß warum. ) unbedingt irgendwas unterjubeln.
Ich juble nichts unter. Bei der Konsensdiskussion geht es darum, ob es überhaupt Sinn macht, CO2-Emissionen einzuschränken - denn wenn der Beitrag des Menschen nichtmal signifikant ist, ist auch so eine Einschränkung unnötig. Ausgegangen ist diese Diskussion von dem Petition Project, auf das ich dich schon verlinkt habe. Darum gehts, und nicht, ob der Mensch jetzt 68% oder 74% zum Klimawandel beiträgt.
Insofern war deine ursprüngliche Aussage Unsinn.
Condemn schrieb:
Warum wird so eine Welle gemacht, wenn sie sich doch einige sind?
Wegen einer von Exxon gut finanzierten loud minority, die ganz stark Einfluss v.a. auf die Politik nimmt.
Condemn schrieb:
:lachen: ...
"nur die Kritik"...
aber nicht "die Kritik zur Kritik"....
"als Antwort der Studienautoren auf die diverse Kritik"

:trost: Ja... Du hast absolut Recht. Schick Deinen Beitrag als Bewerbungsschreiben an die SINTEF. Sie werden begeistert sein. :D
Was ist daran so witzig? Meinst du, ich hätte Unrecht? Dann widerlege mein Argument. Diese Polemik lässt dich nicht gerade glaubwürdiger wirken nach dem ganzen Unsinn, den du schon geschrieben hast.

Condemn schrieb:
Wenn Du mir vorwirfst, ich würde der Wissenschaft Dogmatismus unterstellen, gleichzeitig aber sagst, es gebe einen ganz breiten Konsens... dann ist das nicht so gut miteinander vereinbar. Denn Konsens in der Wissenschaft ist letztlich Dogmatismus, da Wissenschaft dadurch lebt hinterfragt und angezweifelt zu werden. Das wird auch in der SINTEF-Studie sehr schön gesagt:
Auch das ist Unsinn.
Beispiel: Unter Physikern gibt es einen Konsens, dass eine Kraft existiert, die man Gravitation nennt. Also ist die Gravitation ein physikalisches Dogma? ... logic reasoning fail.

Condemn schrieb:
Ja... das ist mir doch vollkommen klar. Studien die Deinen Dogmen teilweise (= signifikant!) widersprechen, lassen zuviel unter den Tisch fallen, Journalisten die Deinen Dogmen .....widersprechen sind nicht seriös. Das ist mir doch alles klar. Crackpots, stimmts?
Mal eine Frage an dich ... in dem Bericht, den du gepostet hast, werden zwei vermeintlich "zensierte" Wissenschaftler interviewt. Hat einer der beiden ein naturwissenschaftliches Fach studiert, sodass man ihm zutrauen könnte, eine fachlich fundierte Gegenmeinung zu der (naturwissenschaftlichen) Frage nach dem Impact des AGW zu produzieren?

Und dann weiter: Hast du dich schon mal mit diesen beiden Wissenschaftlern auseinandergesetzt? Auch, welchen Vorwürfen sie in wissenschaftlicher Hinsicht ausgesetzt waren? Zu welchen Ergebnissen diesbezügliche Untersuchungen kamen? Das wäre schon ganz interessant, wenn man dem IPCC schon vorwirft, "Zensur" zu betreiben.

Condemn schrieb:
Ganz so war es nicht, das habe ich Dir dann auch erklärt. Du hast übrigens noch nix zum Thema "graue Literatur" gesagt... da würde mich Deine Ansicht mal interessieren.
Auf wieviel Prozent der IPCC-Berichte treffen diese Vorwürfe zu? Sind die Vorwürfe so massiv, dass sie die Integrität der Berichte als ganzes in Frage stellen? Oder betreffen sie nur einzelne Passagen? Nicht vergessen: Die Berichte werden von ungefähr 800 verschiedenen Autoren verfasst. Anzunehmen, dass die alle völlig korrekt arbeiten, ist nicht realistisch. Viel wichtiger ist, wie das IPCC mit solchen Vorwürfen umgeht.

Condemn schrieb:
Na super... dann sind wir uns doch schon wieder einig. Und würdest Du auch sagen, dass es für einen Klimawissenschaftler sinnvoll wäre, sich von möglichen Interessenkonflikten fernzuhalten?
Was heißt "sinnvoll"? Nein, denn die verdienen damit nen Haufen Kohle. Es wäre aber extrem wünschenswert aus wissenschaftlicher Sicht.
In einer direkten Gegenüberstellung findet man aber auf Seiten der Skeptiker sicher deutlich mehr Interessenskonflikte als auf der Seite der IPCC-Autoren.
 
Ich juble nichts unter. Bei der Konsensdiskussion geht es darum, ob es überhaupt Sinn macht, CO2-Emissionen einzuschränken - denn wenn der Beitrag des Menschen nichtmal signifikant ist, ist auch so eine Einschränkung unnötig. Ausgegangen ist diese Diskussion von dem Petition Project, auf das ich dich schon verlinkt habe. Darum gehts, und nicht, ob der Mensch jetzt 68% oder 74% zum Klimawandel beiträgt.
Insofern war deine ursprüngliche Aussage Unsinn.
Es geht (für die meisten) nicht darum, ob es Sinn macht CO2-Emissionen einzuschränken. In der Regel ist CO2-Ausstoß mit Energieverbrauch verbunden und den einzuschränken macht sowieso Sinn. Aber: Es geht vor allem um Zeit. Denn die braucht es, damit politisch nicht so verrückte Sachen unter dem Vorwand der CO2-Reduktion durchgesetzt werden, die erstens nicht funktionieren und zweitens auch nur wieder wirtschaftlichen Interessen einiger weniger folgen.

Vahrenholt z.B. argumentiert ja keineswegs, man solle die CO2-Emissionen nicht einschränken. Der kommt ja sogar aus dem Sektor regenerative Energien und verdient damit Geld.

Was die Zahlen betrifft: Es geht nicht um die Frage, ob der Mensch 68% oder 74% zum Klimawandel beiträgt. Es ist vollkommen unklar, wie viel. Niemand weiß genau ob über 50% oder unter 50%, ob über 70% oder unter 30%.

Übrigens gibts noch einen interessanten Text zur Broschüre und auch zu Deiner Konsens-Statistik. Der ganze Text trifft es m.A.n. ziemlich gut und zum vermeintlichen Konsens heißt es da übrigens:


Dabei sind Zweifel an der These vom Menschen als Hauptursache von Klimaveränderungen überaus angebracht, hatte doch ein kürzlich veröffentlichte Studie, die eigentlich den Konsens von 97 Prozent der Veröffentlichungen über den menschengemachten Klimawandel belegen sollte, eigentlich gezeigt, dass mehr Veröffentlichungen die Bedeutung des Menschen im Klimageschehen der Erde als wenig bedeutsam ansehen als umgekehrt. In dieser Studie hatte man, wie der niederländische Blogger Marcel Crok ausführt, klimawissenschaftliche Veröffentlichungen erst klassifiziert und dann nach ihrer Aussagen zur Verursachung des Klimawandels sortiert und aufsummiert. Alles, was sich explizit oder auch nur implizit für einen wichtigen Einfluss des Menschen auf das Klima aussprach, wurde in einen Topf geworfen und gezählt, ungeachtet der Tatsache, dass der weit überwiegende Teil der gezählten Veröffentlichungen eigentlich nur einen Zusammenhang vermutete, um diesen dann in abgeleiteter Form für das Forschungsergebnis zu verwerten. Ein Vergleich der expliziten Analysen hätte indes gezeigt, dass den 65 Studien oder 0,5 Prozent, die den Menschen als Hauptursache des Klimawandels qualifizieren, immerhin 78 Studien entgegenstehen, in denen dem Menschen keine besondere Rolle als Klimafrevler zugeordnet wird.

Update: Die Autoren der o.g. Konsensstudie Cook et al haben nicht nur ihre Methode derart frisiert, dass der Eindruck eines überwältigenden Konsens über die Ursache des Klimawandels entstehen konnte, sondern auch die Datenbasis manipuliert. Auf Popular Technology können Sie heute lesen, wie wissenschaftliche Aufsätze inhaltlich vereinnahmt wurden, ohne das ihr Inhalt es rechtfertigen würde. Die Autoren nehmen dazu Stellung.
http://liberalesinstitut.wordpress.com/2013/05/20/beendigung-einer-offenen-debatte/#comments


Insofern scheint auch diese Studie nicht so super korrekt zu sein.



Wegen einer von Exxon gut finanzierten loud minority, die ganz stark Einfluss v.a. auf die Politik nimmt.
Ja... Es gibt sicherlich gekaufte Skeptiker. Aber umgekehrt gibt es das eben auch. Für mich bleibt daher zuerst mal eines: Ich kann nicht einschätzen, wie wahr und wie wissenschaftlich korrekt und wie seriös einzelne Ergebnisse sind. Vieles was wissenschaftlich zuerst korrekt erscheint kann später trotzdem revidiert werden. Und dann gibt es eben tatsächlich diverse Interessenkonflikte auf allen Seiten. Also jede Menge Anlässe insgesamt skeptisch zu sein.


Was ist daran so witzig? Meinst du, ich hätte Unrecht? Dann widerlege mein Argument. Diese Polemik lässt dich nicht gerade glaubwürdiger wirken nach dem ganzen Unsinn, den du schon geschrieben hast.
Witzig ist, dass Du jedes mal der bessere Wissenschaftler bist und genau weißt, was seriös ist und was nicht, was korrekt ist und was nicht. Und zufälligerweise decken sich Deine Ausführungen jedes mal mit Deinen Überzeugungen.

Und ich will sie Dir doch gar nicht nehmen. Ich weiß schon nicht mehr, wie oft ich schrieb, dass Du doch gerne glauben darfst was Du glaubst. Du kannst Dich doch auf den Konsens berufen. Du musst nur damit klarkommen, dass das auf mich aus mehreren Gründen keinen Eindruck macht.



Auch das ist Unsinn.
Beispiel: Unter Physikern gibt es einen Konsens, dass eine Kraft existiert, die man Gravitation nennt. Also ist die Gravitation ein physikalisches Dogma? ... logic reasoning fail.
Auch Newtons Gravitationstheorie steht nach wie vor zur Diskussion. Wäre es nicht so wäre auch das ein Dogma. Beispiel:

Angriff auf Newton: Deutsche Physiker stellen Gravitationsgesetz in Frage

Die Dunkle Materie soll ein Viertel des Universums ausmachen und Galaxien vor der Selbstzerstörung bewahren, doch beobachtet wurde sie nie. Deutsche Forscher stellen jetzt in Zweifel, dass es sie gibt - und wollen stattdessen Newtons Gravitationsgesetz ändern, eine der Grundlagen der Physik.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/...-ueber-existenz-dunkler-materie-a-652549.html



Mal eine Frage an dich ... in dem Bericht, den du gepostet hast, werden zwei vermeintlich "zensierte" Wissenschaftler interviewt. Hat einer der beiden ein naturwissenschaftliches Fach studiert, sodass man ihm zutrauen könnte, eine fachlich fundierte Gegenmeinung zu der (naturwissenschaftlichen) Frage nach dem Impact des AGW zu produzieren?
Was stimmt denn z.B. nicht mit dem Statistiker Björn Lomborg, den Pachauri mit Hitler verglichen hat weil er so falsch denkt? Was stimmt mit Richard Tol nicht?

Oder das Spiegel-Zitat das ich postete:

Gute Beziehungen zu Fachblättern hatte das "Hockey-Team", wie sich die Gruppe um Mann und Jones mitunter nannte, zweifellos. Untereinander sprachen sich die Kollegen bei der Begutachtung ab: "Habe zwei Studien abgelehnt von Leuten, die sagen, CRU läge falsch mit Sibirien", schrieb CRU-Chef Jones im März 2004 an Mann. Dabei ging es offenbar um Baumdaten aus Sibirien, eine Grundlage der Klimakurven. Später sollte sich herausstellen, dass Jones' CRU-Gruppe die Sibirien-Daten wohl tatsächlich falsch gedeutet hatte. Die Autoren der von Jones abgelehnten Studie vom März 2004 lagen demnach richtig.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/forscherskandal-heisser-krieg-ums-klima-a-688175-6.html

Dumm gelaufen, oder?


Und dann weiter: Hast du dich schon mal mit diesen beiden Wissenschaftlern auseinandergesetzt? Auch, welchen Vorwürfen sie in wissenschaftlicher Hinsicht ausgesetzt waren? Zu welchen Ergebnissen diesbezügliche Untersuchungen kamen? Das wäre schon ganz interessant, wenn man dem IPCC schon vorwirft, "Zensur" zu betreiben.
Klär mich auf...



Auf wieviel Prozent der IPCC-Berichte treffen diese Vorwürfe zu? Sind die Vorwürfe so massiv, dass sie die Integrität der Berichte als ganzes in Frage stellen? Oder betreffen sie nur einzelne Passagen? Nicht vergessen: Die Berichte werden von ungefähr 800 verschiedenen Autoren verfasst. Anzunehmen, dass die alle völlig korrekt arbeiten, ist nicht realistisch. Viel wichtiger ist, wie das IPCC mit solchen Vorwürfen umgeht.
In IPCC-Berichten ist viel "graue Literatur". Und damit ist auch das Potential gegeben, dass sehr unwissenschaftliche Interessen mit einfließen.


Was heißt "sinnvoll"? Nein, denn die verdienen damit nen Haufen Kohle. Es wäre aber extrem wünschenswert aus wissenschaftlicher Sicht.
Schön zusammengefasst. Da gibts also etwas, womit die "nen Haufen Kohle" verdienen und sie arbeiten gleichzeitig wissenschaftlich... erstellen Studien für Versicherungen und auf einmal kann niemand mehr so genau wissen, inwiefern das alles wissenschaftlich-seriös zugeht oder ob nicht auch Einflussnahmen damit verbunden sind... denn wie Du ja sagst: Nen Haufen Kohle...


In einer direkten Gegenüberstellung findet man aber auf Seiten der Skeptiker sicher deutlich mehr Interessenskonflikte als auf der Seite der IPCC-Autoren.
Super Argument... Daher behaupte ich: Nix ist sicher.
 
Condemn schrieb:
Es geht (für die meisten) nicht darum, ob es Sinn macht CO2-Emissionen einzuschränken.
Ist das jetzt dein ernst? Doch, genau darum geht es. Auch, wenn du das nicht wahrhaben willst. Wie gesagt, diese ganze Consensus-Diskussion wurde durch das Petition Project in Gang gebracht, die behauptet haben, der Mensch hätte keinen signifikanten Einfluss auf das Klima. Und es geht natürlich darum, dass von den Klimaskeptikern behauptet wird, man müsste die Emissionen nicht einschränken, weil sie eben entweder keine Signifikanz haben oder die Konsequenz nicht schlecht sei.
Insofern scheint auch diese Studie nicht so super korrekt zu sein.
Komisch, dass es mehrere andere Studien gibt, und jede davon kommt zum Schluss, dass ein Konsens existiert ... siehe Anderegg et al, Doran und Zimmermann, Oreskes, James Powell, etc etc.

Condemn schrieb:
Witzig ist, dass Du jedes mal der bessere Wissenschaftler bist und genau weißt, was seriös ist und was nicht, was korrekt ist und was nicht. Und zufälligerweise decken sich Deine Ausführungen jedes mal mit Deinen Überzeugungen.
Das liegt nicht daran, dass sich die Ausführungen meinen Überzeugungen anpassen, das liegt einfach daran, dass ich meine Überzeugungen den wissenschaftlichen Erkenntnissen anpasse. Es gibt einen Haufen Studien zu der Konsens-Problematik, nicht nur Cook. SINTEF hat z.B. auch Anderegg et al aufgegriffen und mit Kritik konfrontiert - dabei haben sie aber völlig außenvor gelassen, dass Anderegg et al auf diese Kritik eingegangen sind. Das wurde aber nicht erwähnt. Und weil du dich vorher schon über "graue Literatur" mockiert hast - darauf solltest du die SINTEF-Studie lieber auch nicht untersuchen, wenn du deine "hohen Standards" behalten möchtest.

Das Problem an der SINTEF-Studie ist zusätzlich, dass sie extrem viele "Wissenschaftler" mitzählt, die keine Klimawissenschaftler sind, also nie wirklich durch Publikationen oder besondere Ausbildung/Forschung in dem Gebiet aufgefallen sind, sondern eher solche, die sich in der medialen Debatte engagieren. Eben das wurde bei den Studien á la Cook oder Powell nicht gemacht - dort wurden Artikel aus den Journals zur Thematik herangezogen. Interessant auch bei der SINTEF-Studie, dass sie keine strikte Methode hat, um den Konsens zu ermitteln, sondern eher eine "gefühlsmäßige Abwägung" vornimmt, was auch in den eher schwammigen Formulierungen in der Conclusion (falls du die Studie gelesen hast) widerspiegelt.

Condemn schrieb:
Du kannst Dich doch auf den Konsens berufen. Du musst nur damit klarkommen, dass das auf mich aus mehreren Gründen keinen Eindruck macht.
Ich brauche mich nicht auf den Konsens berufen und mache das auch nicht, weil ein Konsens keine wissenschaftliche Validität erzeugt (jedoch indiziert). Ich lege aber dar, dass dieser Konsens auf jeden Fall existiert, was du hier verleugnet hast.

Condemn schrieb:
Was stimmt denn z.B. nicht mit dem Statistiker Björn Lomborg, den Pachauri mit Hitler verglichen hat weil er so falsch denkt? Was stimmt mit Richard Tol nicht?
Du hast meine Frage ignoriert: Ist einer von denen ein Naturwissenschaftler, der die fachliche Kompetenz hat, das Ausmaß des Anteils von AGW richtig einzuschätzen?

Condemn schrieb:
Klär mich auf...
Dass beide wieder enge Verknüpfungen zu von Exxon finanzierten Think Tanks (z.B. Heartland Institute) haben ist wohl klar, aber das hat ohnehin praktisch jeder Skeptiker. Interessant ist aber z.B. eine Untersuchung von Lomborgs Buch "Skeptical Environmentalist" durch das DCSD:
"The DCSD cited The Skeptical Environmentalist for:
Fabrication of data;
Selective discarding of unwanted results (selective citation);
Deliberately misleading use of statistical methods;
Distorted interpretation of conclusions;
Plagiarism;
Deliberate misinterpretation of others' results."


Daraufhin hat Lomborg eine Gegenuntersuchung eingeleitet ... das lustigste daran: Der Hauptkritikpunkt war, dass das DCSD gar nicht befugt war, das Buch zu untersuchen, weil es sich nicht um eine naturwissenschaftliche Veröffentlichung gehandelt hat. Ob das der Wahrheit entspricht oder nicht sei dahingestellt, aber alleine, sich auf so eine Argumentation zu berufen ist doch schon blanker Hohn. Übrigens - das DCSD hat Lomborg aber teilweise seiner Schuld enthoben, weil seiner (Vorsicht, jetzt kommt der Witz) "lack of expertise in the fields in question" (sprich Klimawissenschaft). So nebenbei, nach dem ganzen Debakel hat Lomborg noch versucht, eine Petition aufzustellen von Wissenschaftlern, die sein Buch nicht für wissenschaftlich verfehlt halten - daraufhin hat sich aber prompt eine Gegenpetition gebildet, die großteils aus Naturwissenschaftlern bestand und über doppelt so viele Unterschriften sammeln konnte.

Das ganze lässt sich so zusammenfassen: Lomborg ist kein Naturwissenschaftler, er ist Ökonom. Er hat einige Studien mit Klima-Thematik veröffentlicht, aber nicht von der klimawissenschaftlichen Seite her, sondern von der ökonomischen: Also welche ökonomischen Auswirkungen diese und jene klimapolitische Entscheidung hat. Ich zweifle nicht an, dass diese fachlichen Ausführungen hochwertig sind. Problematisch ist aber, dass er sich dabei grundlegend auf ein Szenario verlässt, das auf Mindermeinungen basiert und davon ausgeht, dass der anthropogene Anteil an der Erwärmung geringer ist, als vom Großteil der Klimaforscher erwartet. Gerade bei der Beweisführung zu diesem Thema hat er sich richtig in die Nesseln gesetzt - auch manipulierte Daten verwendet etc. Damit lässt sich erklären, warum er von Wirtschaftswissenschaftlern viel Zuspruch und von Naturwissenschaftlern weithin Ablehnung erfahren hat. Das Problem ergibt sich aber: Was für einen Nutzen hat eine (solide) wirtschaftswissenschaftliche Arbeit, wenn sie auf einer völlig falschen Prämisse beruht?

Zur Info: dieser Streit ist schon 15 Jahre her. 2010 hat Lomborg seinen Kurs geändert: Er hat gesagt, dass die Klimaveränderung ein Problem größter Priorität ist und dass jährlich ein Budget von etwa 100 Milliarden Dollar und eine Kohlendioxidsteuer nötig ist, um eine Verschlimmerung zu vermeiden (link). Daraufhin haben sich er und Pachauri auch versöhnt, so nebenbei.

Condemn schrieb:
In IPCC-Berichten ist viel "graue Literatur". Und damit ist auch das Potential gegeben, dass sehr unwissenschaftliche Interessen mit einfließen.
Wieviel ist "sehr viel" - und vor allem: wie wird diese "graue Literatur" verwendet? Wieviel davon wird wirklich als Basis einer Argumentation verwendet, und in welcher Weise? Graue Literatur ist nichts Unwissenschaftliches - im Gegenteil: Ich lese gerade ein Buch über Metaanalysen im Pharmabereich. Viele der Metaanalysen zu Medikamentenstudien geben ein verzerrtes (zu positives) Bild wieder, weil viele negative Trials nicht veröffentlicht bzw. vorzeitig abgebrochen werden. Diese Studien gehören auch zur grauen Literatur - nur, indem man sie miteinbezieht, bekommt man ein repräsentatives Ergebnis.

Condemn schrieb:
erstellen Studien für Versicherungen und auf einmal kann niemand mehr so genau wissen, inwiefern das alles wissenschaftlich-seriös zugeht oder ob nicht auch Einflussnahmen damit verbunden sind...
Die wissenschaftliche Arbeit kann trotzdem von Fachkollegen überprüft werden, und das geschieht auch. Problematisch ist sowas nur, wo offensichtlich Daten verfälscht wurden, denn bei verfälschten (Roh)Daten ist es oft schwer, den wissenschaftlichen Mangel aufzudecken. Soweit lehnen sich aber nur selten Wissenschaftler aus dem Fenster, denn sowas hat im Normalfall auch rechtliche Konsequenzen (anders als z.B. eine Misinterpretation der Rohdaten durch eine einseitige statistische Auswertung, die hingegen aber wieder leicht von Kollegen aufgedeckt werden kann).
Ich bezog mich da eher auf private Aussagen, die dann auf Blogs getätigt werden, außerhalb der wissenschaftlichen Arbeit.
 
Ist das jetzt dein ernst? Doch, genau darum geht es. Auch, wenn du das nicht wahrhaben willst. Wie gesagt, diese ganze Consensus-Diskussion wurde durch das Petition Project in Gang gebracht, die behauptet haben, der Mensch hätte keinen signifikanten Einfluss auf das Klima.
Und seitdem müssen Studien herbeimanipuliert werden, um es denen mal richtig zu zeigen. :D


Und es geht natürlich darum, dass von den Klimaskeptikern behauptet wird, man müsste die Emissionen nicht einschränken, weil sie eben entweder keine Signifikanz haben oder die Konsequenz nicht schlecht sei.
Und welcher "Klimawandel-Skeptiker", der in der Broschüre genannt wird, argumentiert so?



Komisch, dass es mehrere andere Studien gibt, und jede davon kommt zum Schluss, dass ein Konsens existiert ... siehe Anderegg et al, Doran und Zimmermann, Oreskes, James Powell, etc etc.
Tjo... möglicherweise genauso zusammengestümpert. Oder noch besser: Vielleicht meinen die mit "teilweise" ja tatsächlich nur "teilweise" und nicht etwa "signifikat", so wie Du das unbedingt verstehen möchtest. :D

Bisherige Annahme: Es gibt vielleicht einen Konsens, aber es gibt offensichtlich keinen Konsens, ob es einen Konsens gibt, was bedeutet, das es keinen Konsens gibt. :D


Das liegt nicht daran, dass sich die Ausführungen meinen Überzeugungen anpassen, das liegt einfach daran, dass ich meine Überzeugungen den wissenschaftlichen Erkenntnissen anpasse. Es gibt einen Haufen Studien zu der Konsens-Problematik, nicht nur Cook. SINTEF hat z.B. auch Anderegg et al aufgegriffen und mit Kritik konfrontiert - dabei haben sie aber völlig außenvor gelassen, dass Anderegg et al auf diese Kritik eingegangen sind. Das wurde aber nicht erwähnt. Und weil du dich vorher schon über "graue Literatur" mockiert hast - darauf solltest du die SINTEF-Studie lieber auch nicht untersuchen, wenn du deine "hohen Standards" behalten möchtest.
Der Witz ist doch, dass es wahrscheinlich gar nichts gibt, bei dem man nicht irgendwas finden wird, das man kritisieren kann. Für mich ist sowieso irrelevant, ob ein Konsens existiert oder nicht. Ich würde das aus wissenschaftlicher Hinsicht auch eher für schlecht halten. Wissenschaft muss hinterfragt werden und zwar immer alles. Zumindest muss es möglich sein. Sonst wird daraus Dogmatismus und das ist hier wohl in weiten Teilen der Fall.



Das Problem an der SINTEF-Studie ist zusätzlich, dass sie extrem viele "Wissenschaftler" mitzählt, die keine Klimawissenschaftler sind, also nie wirklich durch Publikationen oder besondere Ausbildung/Forschung in dem Gebiet aufgefallen sind, sondern eher solche, die sich in der medialen Debatte engagieren. Eben das wurde bei den Studien á la Cook oder Powell nicht gemacht - dort wurden Artikel aus den Journals zur Thematik herangezogen. Interessant auch bei der SINTEF-Studie, dass sie keine strikte Methode hat, um den Konsens zu ermitteln, sondern eher eine "gefühlsmäßige Abwägung" vornimmt, was auch in den eher schwammigen Formulierungen in der Conclusion (falls du die Studie gelesen hast) widerspiegelt.
Schreib dem Institut. :trost:

Das Problem bleibt das Gleiche: Du kommst mit einer Studie die offenbar Müll ist. Ich komme mit einer Studie an der Du herumkrittelst. Du sagst: Es gibt noch weitere Studien die sagen es gebe einen Konsens. Ich komme mit NASA-Forschern die nen offenen Brief schrieben etc.

Bleib bei Deinen Konsens-Ansichten. Ich bei meinen.



Ich brauche mich nicht auf den Konsens berufen und mache das auch nicht, weil ein Konsens keine wissenschaftliche Validität erzeugt (jedoch indiziert). Ich lege aber dar, dass dieser Konsens auf jeden Fall existiert, was du hier verleugnet hast.
Ich bin also ein Konsens-Leugner. Ich glaube, damit kann ich nach wie vor bestens leben. :D



Du hast meine Frage ignoriert: Ist einer von denen ein Naturwissenschaftler, der die fachliche Kompetenz hat, das Ausmaß des Anteils von AGW richtig einzuschätzen?
Ich kann das nicht beantworten. Daher fragte ich Dich wo Du das Problem bei denen siehst.


(...)

Zur Info: dieser Streit ist schon 15 Jahre her. 2010 hat Lomborg seinen Kurs geändert: Er hat gesagt, dass die Klimaveränderung ein Problem größter Priorität ist und dass jährlich ein Budget von etwa 100 Milliarden Dollar und eine Kohlendioxidsteuer nötig ist, um eine Verschlimmerung zu vermeiden (link). Daraufhin haben sich er und Pachauri auch versöhnt, so nebenbei.
Okay.. das ist schon bedenklich. Es ändert nur nichts daran, dass auch beim IPCC manches schief lief in Sachen Statistik-Fehler und das Zensur-Vorwürfe letztlich bestehen bleiben, auch wenn bei Lomborg gerechtfertigt ist das er rausgelassen wird.

Für mich läuft immer wieder alles darauf hinaus, dass ich erst mal gar nix abschließend glaube.


Wieviel ist "sehr viel" - und vor allem: wie wird diese "graue Literatur" verwendet? Wieviel davon wird wirklich als Basis einer Argumentation verwendet, und in welcher Weise? Graue Literatur ist nichts Unwissenschaftliches - im Gegenteil: Ich lese gerade ein Buch über Metaanalysen im Pharmabereich. Viele der Metaanalysen zu Medikamentenstudien geben ein verzerrtes (zu positives) Bild wieder, weil viele negative Trials nicht veröffentlicht bzw. vorzeitig abgebrochen werden. Diese Studien gehören auch zur grauen Literatur - nur, indem man sie miteinbezieht, bekommt man ein repräsentatives Ergebnis.
Sicher gibt es Argumente dafür. Aber eine wirklich wissenschaftliche Unabhängigkeit ist damit letztlich nicht gegeben. Das IPCC ist unterm Strich eher eine politische Organisation als eine wissenschaftliche. Und dort schreiben ja auch Konzerne wie Exxon mit, Versicherungen wie die Munich RE usw. Und es wurde eben nicht nur sauber mit grauer Literatur umgegangen.

Fehlende Unabhängigkeit kann man sehr offensichtlich beiden "Gruppen" vorwerfen.


Die wissenschaftliche Arbeit kann trotzdem von Fachkollegen überprüft werden, und das geschieht auch. Problematisch ist sowas nur, wo offensichtlich Daten verfälscht wurden, denn bei verfälschten (Roh)Daten ist es oft schwer, den wissenschaftlichen Mangel aufzudecken. Soweit lehnen sich aber nur selten Wissenschaftler aus dem Fenster, denn sowas hat im Normalfall auch rechtliche Konsequenzen (anders als z.B. eine Misinterpretation der Rohdaten durch eine einseitige statistische Auswertung, die hingegen aber wieder leicht von Kollegen aufgedeckt werden kann).
Ich bezog mich da eher auf private Aussagen, die dann auf Blogs getätigt werden, außerhalb der wissenschaftlichen Arbeit.
Das Thema ist doch insgesamt so unscharf, dass es keine klaren Fälschungen braucht um etwas in eine gewünschte Richtung zu biegen.

Wäre ich Wissenschaftler und würde das wirklich ernst nehmen, wäre mir meine Glaubwürdigkeit so wichtig, dass ich sie nicht mal ansatzweise damit beschädigen würde, dass ich z.B. für eine Versicherung arbeite.

Und der Witz ist ja, dass Vahrenholt sein RWE und Shell-Jobs vorgeworfen werden, ohne das dazu gesagt wird, dass er bei beiden für regenerative Energie zuständig war/ist (und ein großer Teil seiner Umweltschützer-Biografie vollkommen unterschlagen wird), aber ein Rahmstorf laufend als Quelle fungiert... bei dem dann logischerweise nicht darauf hingewiesen wird dass er für die Munich RE arbeitet.


Unterm Strich bleibe ich bei meinen Ansichten... das ich keiner Seite vertraue, weil zuviel Ideologie, zuviel Dogmatismus, zuviel politische Einflussnahme, zuviel wirtschaftliche Einflussnahme im Spiel sind (auf beiden Seiten), die zu wenig wirklich gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen gegenüberstehen.
 
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Condemn schrieb:
Und seitdem müssen Studien herbeimanipuliert werden, um es denen mal richtig zu zeigen.
Dass es sich dabei um manipulierte Daten handelt ist eine Unterstellung deinerseits, die dir zufällig ins Konzept passt. Du bist also der Meinung, dass es den Konsens doch nicht gibt und die Studien falsch liegen?

Condemn schrieb:
Und welcher "Klimawandel-Skeptiker", der in der Broschüre genannt wird, argumentiert so?
Ich hab die Broschüre nicht gelesen, aber hier hast du eine Liste von solchen Leuten, und abgesehen von diesen natürlich die Unterzeichner des Petition Projects.
Condemn schrieb:
Tjo... möglicherweise genauso zusammengestümpert.
Vorher hast du mir vorgeworfen, dass ich Studien diskreditiere, weil sie nicht mit meiner Überzeugung übereinstimmen. Nun unterstellst du den Studien, die ich genannt habe, dass sie womöglich zusammengestümpert sind, obwohl du sie wahrscheinlich nicht gelesen hast. Sorry, aber das ist einfach nur noch kindisch.
Ich hab dir konkrete Punkte genannt, die an der SINTEF-Studie zu bemängeln sind. Was hast du an Anderegg et al, Powell, Oreskes, Doran und Zimmermann zu bemängeln?
Condemn schrieb:
Für mich ist sowieso irrelevant, ob ein Konsens existiert oder nicht
Dafür trittst du aber mit ziemlicher Überzeugung von einem Fettnäpfchen ins nächste, nur um nicht zugeben zu müssen, dass dieser Konsens eben doch existiert.

Condemn schrieb:
Ich würde das aus wissenschaftlicher Hinsicht auch eher für schlecht halten. Wissenschaft muss hinterfragt werden und zwar immer alles. Zumindest muss es möglich sein. Sonst wird daraus Dogmatismus und das ist hier wohl in weiten Teilen der Fall.
Ich hab schon geschrieben, ich schreibs nochmal: Das ist völliger Unsinn. Man kann nicht sagen: "Kritik an einer Meinung ist prinzipiell gut, damit keine Dogmen entstehen". Kritik ist immer dann gut, wenn sie fundiert ist. Und fundierte Kritik auf Seiten der Skeptiker ist unglaublich rar, was sich v.a. dadurch auszeichnet, dass die meisten Skeptiker eben KEINE ausgewiesenen Klimawissenschaftler sind, sondern meistens aus anderen Gebieten (Energiewirtschaft, Ökonomie, Geologie, Politikwissenschaften) "rüberdriften".
Der Konsens - selbst wenn er irgendwann 99,999% beträgt - bleibt immer anfechtbar, wie alles in der Wissenschaft, aber eben nur mit entsprechend starken Argumenten, und die gibt es zur Zeit nicht. Die zum Großteil unfundierte Kritik der Klimaskeptiker ist hingegen ein Hindernis für den wissenschaftlichen Fortschritt. Um es mal mit nem anderen Beispiel zu verdeutlichen: Wo glaubst du, wäre die Genforschung bzw. Evolutionsbiologie heute, wenn man nicht irgendwann aufgehört hätte, die kleine Menge an Kritikern, die streng dem intelligent design der Bibel anhängen, zu ignorieren?

Condemn schrieb:
Das Problem bleibt das Gleiche: Du kommst mit einer Studie die offenbar Müll ist. Ich komme mit einer Studie an der Du herumkrittelst. Du sagst: Es gibt noch weitere Studien die sagen es gebe einen Konsens. Ich komme mit NASA-Forschern die nen offenen Brief schrieben etc.
Wieso ist die Studie "offenbar Müll"? Weil das in irgendeinem Blogpost im Internet steht? Ich hab mal die Quelle dazu aufgesucht. Im Prinzip hat der Typ nichts gemacht, außer von dem Dutzend Tausend Papers, die Cook analysiert hat diejenigen Autoren rauszupicken, die sich als Klimaskeptiker einen Namen gemacht haben (kannst ja mal die Namen mit der Wiki-Liste von oben abgleichen ;) ) und diese dann befragt.

Aber: Das gleiche haben Cook et al in einem follow-up ebenfalls gemacht - die betroffenen Wissenschaftler um ein Statement gebeten. Unterm Strich hat sich ihre Zahl bzgl. dem Konsens dann bestätigt.
Ich hab die SINTEF-Studie gelesen, bevor ich sie kritisiert habe. Hast du dir die Cook-Studie überhaupt angesehen? Oder wenigstens die Video-Summary von Cook selbst? Offensichtlich nicht, denn wenn du das hättest, wüsstest du das, was ich dir eben gesagt habe, auch. Und dann wüsstest du auch, dass dieser Diskreditierungsversuch eben genau nur das ist.
Condemn schrieb:
Ich kann das nicht beantworten. Daher fragte ich Dich wo Du das Problem bei denen siehst.
Das glaube ich dir sogar, offensichtlich hast du so deine Probleme mit dem Nachforschen von Infos. Ich helf dir mal:
Bjørn Lomborg: Subjects Environmental Economics
Richard Tol: Field Environmental economics
Antwort: Beide haben nie irgendwas naturwissenschaftliches studiert. Der eine hat Politikwissenschaften, der andere Ökonomie studiert.
Das Problem sehe ich dabei, dass sie Annahmen außerhalb ihres Kompetenzbereiches machen. Wenn es um die ökonomisch-politische Bewertung geht, sind sie offensichtlich kompetent. Nicht aber, wenn es um den Impact von AGW geht, denn das ist eine rein naturwissenschaftilche Frage.

Condemn schrieb:
Okay.. das ist schon bedenklich. Es ändert nur nichts daran, dass auch beim IPCC manches schief lief in Sachen Statistik-Fehler und das Zensur-Vorwürfe letztlich bestehen bleiben, auch wenn bei Lomborg gerechtfertigt ist das er rausgelassen wird.
Die Zensurvorwürfe sind lächerlich. Der IPCC hat keine "Zensur" vorgenommen, er hat eine Qualitätskontrolle vorgenommen. Die Annahmen von Lomborg und Tol waren teilweise unvertretbar bzw. nicht wissenschaftlich untermauert, deswegen sind sie geflogen. Dass die Synthese des IPCC überdies eine politisch motiviertes Destillat der groben Fünde ist (ohne fine-tuning von Mindermeinungen), haben wir auch schon festgestellt. Hier von Zensur zu sprechen ist einfach nur polemisches Phrasengedresche, gemäß dem Galileo-Gambit.

Condemn schrieb:
Sicher gibt es Argumente dafür. Aber eine wirklich wissenschaftliche Unabhängigkeit ist damit letztlich nicht gegeben. Das IPCC ist unterm Strich eher eine politische Organisation als eine wissenschaftliche. Und dort schreiben ja auch Konzerne wie Exxon mit, Versicherungen wie die Munich RE usw. Und es wurde eben nicht nur sauber mit grauer Literatur umgegangen.
Natürlich ist das IPCC eine politische Organisation, er ist schließlich ein "intergovernmental panel" und wird nach außen hin auch großteils nicht von Wissenschaftlern vertreten (Pachauri z.B.). Die Aufgabe des IPCC ist es am Ende ja auch, Staaten politisch zu beraten, und politische Entscheidungsträger haben weder die Kompetenz noch die Muße, sich mit den Feinheiten der Klimaforschung bis in die letzte Mindermeinung auseinanderzusetzen. Deswegen fällt die Synthese auch relativ einseitig aus, weil die Aufgabe des IPCC nicht nur darin liegt, die wissenschaftliche Forschung zu machen, sondern auch, die ökonomisch-politischen Lösungsansätze zu bieten. Und man bietet eine politische Leitlinie nicht auf der Basis von "vielleicht, aber...", sondern "wahrscheinlich, weil...". So funktioniert Politik nunmal. Das heißt aber umgekehrt nicht, dass die Forschung, die das IPCC betreibt, unseriös wäre. Das heißt genausowenig, dass die Kernpunkte der Synthese falsch oder fragwürdig wären. Sie sind halt nur runtergekocht, sodass sie auch ein Laie verstehen kann.
 
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