Danke, fckw.
Ich habe den Artikel jetzt ein paar mal gelesen, und gehe mit einigen der Aussagen konform.
Interessant auch, dass mein stärkster spirituelle Lehrer (zu dem ich auch eine sehr tiefe Verbindung fühlte) zu den Fischen gehörte, und ich nun schmunzeln muss bei: „Each sign goes through the experience the preceding sign had gone through“. Genau so war es nämlich.
Mich beschäftigt in Hinsicht auf das Karma nun die Frage, woran man in der vedischen Astrologie erkennt, welches Erleben man ändern kann, und welches nicht.
Mir ist nicht bekannt, dass es in der vedischen Astrologie Ansätze gäbe, um zu bestimmen, welches Karma geändert werden kann und welches nicht.
Im Prinzip werden mindestens drei Arten von Karma unterschieden, das stand ja schon im verlinkten Artikel:
1. Agami Karma - das Karma, das jetzt gerade neu geschaffen wird und erst später eine Wirkung entfalten wird
2. Sanchita Karma - das Karma, das man bereits angehäuft hat, und welches sich früher oder später manifestieren wird
3. Prarabdha Karma - das Karma, das jetzt seine Wirkung entfaltet
Oft wird Karma als komplett mechanistisch und zwingend ausgelegt - aber ich bezweifle, dass das in den vedischen Schriften wirklich so gemeint war. So, wie ich diese Lehren verstehen, erschaffen keineswegs alle Handlungen Karma, sondern es muss eine gewisse Schwelle überschritten werden, damit dies geschieht.
Es gibt nun keine einheitliche Sichtweise auf das Horoskop, wie diese Dinge dort aufzufinden gibt. Das folgende macht aus meiner Sichtweise einigermassen Sinn.
Das H5 zeigt die eigenen mitgebrachten (positiven) Talente an, dementsprechend handelt es sich um das Prarabdha Karma im positiven Sinne.
Das H11 zeigt die aus eigener harter Arbeit (im H10) angehäuften Resultate an. Dementsprechend handelt es sich um Karma im Sinne des Rufes, den wir durch unseren Beruf gewinnen. Und auch um die Früchte unserer Arbeit, also um Gewinne aller Art. Man kann das aber auch so deuten, dass es sich um das Karma handelt, welches wir ins nächste Leben nehmen werden aufgrund unserer Handlungen in diesem Leben.
Das H9 zeigt die Vater-Linie an, aber auch Religion, letztlich das soziale System, in welches wir hineingeboren wurden. Hier ist das Karma sozusagen eher das Gegebene unserer sozialen Umstände.
Das Haus 3 zeigt i.a. unsere Ambitionen an, insofern ist es gut möglich, dass diese Ambitionen zur Ursache von Karma werden, weil es unser Streben anzeigt.
Wir könnten so weit gehen und die Häuser 3, 4 und 5 als das deuten, was wir i) anstreben (H3), ii) womit wir dann "schwanger werden" (H4), und welches sich iii) folglich als unser "Talent" manifestieren wird (H5). Gegenüber liegen H9, H10 und H11, was wir deuten könnten als: i) Wir werden in ein soziales System (H9) geboren, was unser gegebenes Karma ist, ii) daraus machen wir irgendwas, oder auch nicht (H10), und iii) ernten am Ende die Früchte, die daraus entstehen. Die erste Triade ist individueller Natur, die zweite Triade überindividueller Natur.
Aber die indische Astrologie ist bei weitem komplizierter. Es gibt diverse Unter-Horoskope, und insbesondere das D60 Chart, welches auf Halbgraden basiert und ungefähr alle 2 Minuten den Aszendenten wechselt, besagt angeblich etwas über unsere karmischen Tendenzen aus dem letzten Leben. Es ist auf der kausalen Ebene angesiedelt, also einer sehr tiefen, sehr basalen Ebene unseres Geistes. Manche klassische Schriften messen dem D60 Chart mindestens so viel Gewicht zu wie dem eigentlichen Horoskop. Das Problem beim D60 Chart ist, dass man sich der Geburtszeit absolut sicher sein muss, und zwar auf die Minute genau, oder noch besser auf die Sekunde genau, weil nur wenige Minuten ein komplett anderes Bild ergeben können. Deshalb eignet es sich eigentlich immer erst nach einer ausführlichen Geburtszeitkorrektur. Das D60 erklärt dann, zumindest in der Theorie, warum manche Horoskope zwar toll ausschauen, aber die Eigner trotzdem nicht wahnsinnig viel Erfolg im Leben zu haben scheinen. Oder umgekehrt, warum manche Horoskope sehr schwierig sind, aber die Horoskopeigner trotzdem erstaunlich gut damit umgehen.
Das ist zumindest die Theorie.
Des weiteren gibt es dann auch die Mondknoten, welche auf einer eher gröberen Ebene karmische Verstrickungen aufzeigen, die wir in diesem Leben eingehen.