Also eine Form von Wahnsinn, denn sicheres Wissen ist zwar vernünftig, aber wider die Vernunft. Der LHP passt m.E. nicht hierher, denn er sucht nicht nach Erlösung, sondern nach Vergöttlichung, d.h. Intensivierung und Ausweitung der Selbstwahrnehmung, die der Erlösung entgegengesetzt ist.
Kann man sich ihrer bewusst sein? Erlösung ist der Tod des Willens, die Rückkehr des einstmal strebsamen Geistes in den Chor der Engel. Wenn das pubertierende Kind den Rückweg einschlägt und sich zur Spermie zurückentwickelt, um im Hoden des Vaters wunschlos glücklich zu sein: das ist Erlösung, das ist, was Abbadon simuliert, seitdem er sich im Schutz eines magickschen Tourbusses ein paar gut bewachte Dschungelrandgebiete angesehen hat und zur Erkenntnis gelangt ist, dadurch die Natur überwunden zu haben.
Das hat nichts mit Dummheit zu tun. Es ist klug, Überzeugungen dem Verfall vorzuwerfen, denn wenn sie ihm nicht standhalten, können wir sie nicht brauchen. Wirklich wertvoll ist das, was selbst dem Abyss widersteht, denn es ist der Samen des Gottes, zu dem wir werden können.
Guten Morgen Hellequin,
Das ist das zweite Mal, dass ich das hier von Dir lese:
Wenn das pubertierende Kind den Rückweg einschlägt und sich zur Spermie zurückentwickelt, um im Hoden des Vaters wunschlos glücklich zu sein
Nicht zur Eizelle?
Du entschlüpfst ja nicht den Hoden Deines Vaters, sondern den Eierstöcken Deiner Mutter.
Die Idee, die Seele nur auf Hoden zurückzuführen, ist doch ähmmm.. sehr fundamentalistisch, ähnlich absurd wie die Idee einer männlichen Erbfolge?
Wikipedia (einfach nach Spermium suchen):
Spermien und Sperma werden oft als Samen bezeichnet. Dies ist irreführend, denn ein Same ist ein (oft in Fruchtfleisch eingebettetes) Verbreitungsorgan der höheren Pflanzen, das aus einem ruhenden pflanzlichen Embryo besteht, der von Nährgewebe und einer Samenschale umgeben ist.
Die fachlich falsche Verwendung der Bezeichnung Same oder Samen für die Spermien leitet sich aus der Bibel ab, wobei sie dort nicht den Anspruch erhebt, wissenschaftlich korrekt zu sein, sondern eher verwandtschaftliche Abstammung betonen will, und dies auf eine für damalige Verhältnisse verständliche Weise. Das hebräische Wort für Same (‏זרע‎ zera) wird dort unterschiedslos für Pflanzen, Tiere und den Menschen gebraucht. So empfängt einerseits die Frau den männlichen Samen (Num 5, 28) oder erweckt ihn beim erotischen Spiel (Gen 19, 32 und 34), andererseits wird das Land mit den Samen der Feldfrüchte besät (Dtn 29, 22; Ez 36, 9).
Aus dem alten Ägypten stammt die falsche Vorstellung, dass der männliche Same bereits der Mensch in nuce sei, der im Mutterleib quasi wie in einer Nährlösung nur noch heranzureifen braucht. Schließlich steht der Begriff Same auch für die Nachkommenschaft selbst. Wenn die Bibel vom Samen Abrahams spricht, dann sind damit die aus Abraham hervorgegangenen Nachkommen gemeint (Jes 41, 8; Jer 33, 26). All diese Bedeutungen sind hier nicht gemeint. Die Bezeichnungen Samen oder Samenzelle etc. sollten daher nicht mehr für die Spermien oder das Sperma verwendet werden. Neuere Schulbücher sprechen daher auch nicht mehr vom Samenleiter, sondern ausdrücklich vom Spermienleiter.
Tatsächlich bedeutet bereits das griechische Wort σπερμα nichts anderes als Samen[19]. Das findet sich auch in botanischen Bezeichnungen wie Angiospermen für Bedecktsamer wieder. Der Irrtum scheint sich also durch die gesamte Nomenklatur aller Sprachen zu ziehen