Kann man Kinder mit zuviel Bestätigung kaputt machen?

Kindererziehung Heute


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Säuglinge, Kinder, Erwachsene verhalten sich auffällig, wenn sie sich nicht wohl, nicht angenommen fühlen.
Als Kind fehlt etwas, als Erwachsener verdrängen sie etwas.

Nichts davon kann man mit einem Klaps, schreien lassen oder später mit Drogen, Gewalt oder Spielsucht beheben, befriedigen.

Ich selbst wurde auch mit körperlicher Züchtigung erzogen und muss gestehen, auch meine Kinder haben
zwar sehr wenig, aber doch auch mal einen Klaps aus Überforderung und Nichtwissen über sich ergehen lassen müssen.
Da ist ein ADHS-Kind auch keine Entschuldigung.

Wenn wir in der Lage wären, uns selbst nicht so wichtig zu nehmen, uns auf den vor uns stehenden zu konzentrieren,
einzulassen wüssten wir auch, was ihm fehlt, was er durch sein Verhalten versucht zu überdecken oder sich zu holen.
Wo das eigentliche Problem ist.

Verwöhnte Einzelkinder werden meist materiell ruhig gestellt oder auch durch überbesorgte Mütter in ihrer Entwicklung
gehemmt.
Kinder aus eher nicht so gut gestellten Familien, die auch noch durch mangelnde Schulbildung und ihr Umfeld
von vornherein zu Außenseiter deklariert werden, versuchen oft durch besondere Härte ihre empfindliches und
sensibles Innenleben zu schützen auch haben sie es nie gelernt, sich anders zu zeigen.
Sie mussten schon als kleines Kind zusehen, nicht zu kurz zu kommen.

Da wir in einer Leistungsgesellschaft leben, die meisten Eltern komplett überfordert sind, dieses Leistungsdenken
auch noch an ihre Kinder weiter geben wundert es mich nicht, dass so viele Kinder aus der Reihe tanzen.

Der Zusammenhalt wie es früher einmal war, die Rücksichtnahme und die Fürsorge untereinander sind ihnen meist fremd.
Sie sehen ihre Eltern oft nur am Wochenende und wenn sie Glück haben, zu den Mahlzeiten wenn sie denn welche bekommen.
Woher also sollen sie wissen, wie man sich in welchen Situationen verhält, wo sie stehen, welchen Wert sie haben.

Jeder Angriff ist ein Hilferuf unabhängig vom Alter oder Geschlecht.
Alles was dieser Mensch braucht ist jemand, der ihn (be)achtet, ihm wirklich zuhört, für ihn da ist.
Bestrafung im herkömmlichen Sinne ist daher meist nicht gut, da z.B. das Kind hierbei nur ein Ausgrenzen der eigenen
Person empfindet, was ihn ja oft erst hat so reagieren lassen.

Als Erzieherin/Kindergärtnerin steht man vor dem großen Problem, diesen Kindern nun ein angemessenes Benehmen
beizubringen bzw. sie in die Gruppe einzugliedern.

Mein Sohn hatte damals auch die Gabe, jede Gruppe zu sprengen, in jedem noch so ruhigen Kind den Teufel zu wecken.
Ich habe immer mit den gerade zuständigen Lehrern sehr eng zusammen gearbeitet und mit ihnen sowie auch den
Gruppenmitgliedern Strategien entwickelt, die ihm das Anpassen erleichterte.
Es gibt für so etwas keine allgemein gültige Lösung, diese ist immer situationsabhängig.

Ich wünsche Dir viel Kraft und die nötige Ruhe für diesen doch sehr wichtigen Beruf, den man eigentlich nur aus Berufung ausüben kann. :kiss4:
 
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Die Frage des Titels kann ja nur ein Scherz sein? Da gibt es überhaupt nichts zu überlegen. Kinder brauchen einen großen Raum, in dem sie Liebe, Zuwendung und Zärtlichkeit erfahren. Es ist der Raum, in dem sich ihre Seelen entfalten, in dem die Basis für ihre Entwicklung gelegt wird.
 
Hallo,

ich glaube schon das es auch Menschen gibt die ihre Kinder mit zuviel Liebe erdrücken können. Oder mit zuviel Zärtlichkeit überhäufen.
Das könnte dann den Kindern widerum Raum nehmen den sie für die eigene Enrtwicklung benötigen.

Alles Liebe
flimm
 
Hallo,

ich glaube schon das es auch Menschen gibt die ihre Kinder mit zuviel Liebe erdrücken können. Oder mit zuviel Zärtlichkeit überhäufen.
Das könnte dann den Kindern widerum Raum nehmen den sie für die eigene Enrtwicklung benötigen.

Alles Liebe
flimm

Es gibt kein Zuviel Liebe. Dass was du wohl meinst, hat nichts mit Liebe zu tun, denn Liebe die erdrückt, ist keine. Solches Verhalten ist unter den fragwürdigen Motiven zu suchen, aus denen Eltern ein Kind in die Welt setzen. Etwa: Um endlich jemanden zu haben, um ihr eigenes unbefriedigtes Liebesbedürfnis zu befriedigen. Da geht es aber nicht ums Kind, sondern um Mißbrauch, nicht zwingend sexuell wohlgemerkt. Sondern Kind als Partnerersatz oder ähnlichem.
 
Die Frage des Titels kann ja nur ein Scherz sein? Da gibt es überhaupt nichts zu überlegen. Kinder brauchen einen großen Raum, in dem sie Liebe, Zuwendung und Zärtlichkeit erfahren. Es ist der Raum, in dem sich ihre Seelen entfalten, in dem die Basis für ihre Entwicklung gelegt wird.

:umarmen:
 
Hallo yinundyang,

ja das stimmt, da könntest du recht haben.
Dann eher halt mit Zärtlichkeit überhäufen, vereinnahmen usw.
Unter dem Deckmantel der Liebe.

Alles Liebe
flimm
 
zuviel bestätigung würde für mich bedeuten das keine hinterfragungen im eigenem verhalten der kinder statt findet. d.h. in verschiedenen bereichen sie zuviel zuspruch bekommen, egal ob es nun angebracht ist oder nicht. z.b. häufiges, übermäßiges lob. nicht zu verwechseln mit motivation und unterstützung die ich schon als sehr wichtig empfinde. zu viel zuspruch kann meiner meinung nach auch entfaltung bremsen. würde es eher mit "zu allem ja und amen sagen" vergleichen statt sie zu inspiriren, haben ja kaum grund dazu sich weiterentwickeln zu wollen.
empfinde dieses ebenso als ein extrem wie ständige kritik. zu viel zuspruch könnte vielleicht auch eigene defizite der eltern ausgleichen oder auch unsicherheiten oder eigene negat. erfahrungen z.b. zuviel kritik
 
wo ich grad die auswahlen lese. ein klaps kann auch ne schreckreaktion sein. heute passierte mir das ich in einer 30 zone gefahren bin. am straßenrand stand ne mutter mit ihren kleinen kindern und in der aufmerksamkeit abgelenkt.
jedenfalls fuhr ich nochmals langsamer als das kind plötzlich auf die straße lief.
der blick der mutter, voll der schock und aus diesem schreck heraus holte sie das kind zurück, gab ihm einen klaps und drückte es im nächsten moment ganz doll an sich.
 
Mein Arbeitgeber würde es niemals wagen, mir Konsequenzen zu "verpassen" oder mich gar anzuschreien (und ich hoffe, das machen auch sonst keine Arbeitgeber!).
Erwachsene (nicht nur Arbeitgeber) haben in der Regel gelernt, daß so etwas lediglich ein Armutszeugnis für einen selbst ist und würden sich schämen, sich so zu verhalten.

Ein Kind lernt noch, genauso wie jeder Mensch jeden Alters - und komplexeres Lernen findet meist in Form von Modelllernen statt - also durch Beobachtung.
Genauso wie geschlagene Kinder sich irgendwann selbst fehverhalten werden verhalten sich Erwachsene, die es nicht anders kennen, keine entsprechenden Kompetenzen erlernen konnten (oft anhand mangelnder komtetenter Modelle).

Glücklicherweise wird dieser miese Kreislauf anhand von Gesetzen unterbrochen.


Dein Arbeitgeber kann dich daurch " Anschreien" oder dir einen "Klaps" geben indem er dir die Kündigung ausspricht und in solchen Zeiten ist so eine Kündigung existenz bedrohend ;)

Das Kinder lernen ist keine automatisierte Vorrausetzung Kindererziehung besteht vorallem aus Konsequentem Verhalten und zwar in beiden Richtungen . Sowohl beim Loben als auch bei Strafen wer eine gerade Linie fährt schafft die besten Vorrausetzungen für ein gut erzogenes Kind .
 
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Das ist kein guter Vergleich, da man getrost davon ausgehen soll, Waldweg ist schon erwachsen.
Die Frage bleibt im Übrigen bestehen: wie soll man mit Kindern aktuell umgehen?
Ich stimme Waldweg zu, dass unsere Kinder echt aus der Art geraten und sehe darin auch eine erhebliche Gefahr für unsere Zukunft.
Neulich unterhielten sich 12-13 Jährige in der Strassenbahn über die Ex... sie wurde Ex, weil sie nicht poppen wollte.
Und auch Drogen sind mit 14 längst kein unbekanntes Thema mehr (auch wenn prozentual weniger geraucht wird).


Bin ganz bei dir .
 
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