Hi,
ich lese gerade diesen Thread hier und erinnere mich spontan an folgende Geschichte, die ich vor ca. 12-13 Jahren erlebt habe, auch wenn der Thread schon etwas fortgeschritten ist:
Damals hatte ich einen Bekannten, den ich von einem Flohmarkt-Esoterikbücherstand her kannte, der sehr interessiert an Esoterik und spirituellen Themen war und auch weitere Bekannte in seinem Umkreis hatte, die damit auch einiges am Hut hatten. Eines Tages erzählte dieser Bekannte mir, ein Freund von ihm, der ein sogenannter "Seher" sei, was frühere Leben bei anderen Leuten anbelangt, würde ihn besuchen kommen, und dieser würde eine Art Sitzung abhalten, und zwar könne er anhand der Handlinien beurteilen, wie es mit der Reinkarnationsgeschichte bei egal wem aussehe, und da habe er sich angeboten, mal einen "gemütlichen Abend" zu veranstalten (und kostenlos, einfach so im Rahmen der spirituellen Geselligkeit) "draufzugucken".
Ich solle doch auch einfach kommen, darüber hinaus habe er noch ein paar mehr Freunde/Freundinnen eingeladen.
Natürlich bin ich hingegangen, denn 1. hielt ich mich natürlich
für eine "alte Seele" und 2. war ich einfach neugierig, was er über meine Handlinien zu sagen hat. Ich habe eine "gesperrte Hand" (Vierfingerfurche) an beiden Händen und welche Reinkarnationsgeschichte er da bei mir herauslesen mag. Gleichzeitig war ich klar ziemlich skeptisch, doch der "Glaube" an Reinkarnation und die Freude auf den Abend überwog am Ende doch.
Als wir alle zusammensaßen (mein Bekannter, der Seher und noch - ich weiß es nicht mehr ganz genau - aber so fünf bis sechs andere Leute, ich glaube, fast alles Frauen zwischen 40 und 50 - waren noch da). Ich war die Jüngste in dem ganzen Kreis.
Der "Seher" begann bei der ersten Frau in der Runde, die direkt neben ihm saß, und schaute sich ihre Hände an und bescheinigte ihr nach kurzem "Auslesen" eine ganze lange Reihe reichhaltiger Inkarnationen, ging dann zur nächsten Gästin über usw., dasselbe (ziemlich alte Seele!) und auch meinem Bekannten, der mitten in der Runde dabeisaß, erklärte er, er sei eine recht erfahrene Seele und schon seit tausenden von Jahren unterwegs auf der Stufenleiter der Inkarnationen und auf dieser weit fortgeschritten.
Als letztes - ich saß ungünstig und Alter vor Schönheit ;-) nahm er sich meine Hände vor, runzelte die Stirn, schaute ziemlich kritisch und meinte, oh oh, ich sei eine junge Seele, wahrscheinlich sogar eine sogenannte "Babyseele" (er hat dieses Wort tatsächlich gebraucht und sich auch nicht gescheut, das vor allen Leute in der Runde breitzutreten), die mit diesem Leben ihre erste Inkarnation überhaupt erlebe, ich sei sozusagen ein unbeschriebenes Blatt und habe noch sehr viel zu lernen.
Als er merkte, wie mir auf einmal die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben stand, tröstete er mich und meinte, manche Seelen seien auch so alt, daß ihre Inkarnationsgeschichte sozusagen resetted wird und sie wieder ganz von vorn anfangen müssen/dürfen/sollen, vielleicht sei das ja bei mir der Fall (wobei das sehr halbherzig rüberkam und er das wohl nur sagte, um mich zu "trösten").
Dann sprach er noch einiges latent Abfällige über gesperrte Handlinien. Ich bin dann ziemlich schnell und als erste gegangen.
Ich wäre ja gern eine alte Seele, mir ist aber klar, daß ich wahrscheinlich keine alte Seele bin, aber für eine wenigstens "mittelalte" habe ich mich trotzdem irgendwie gehalten, gesetzt den Fall, es gibt Reinkarnation tatsächlich, wobei es ja auch immer noch die Frage ist, was man von diesen Hierarchien halten soll, wenn doch alles im Jetzt stattfindet ;-)
Jedenfalls hat mich das damals ziemlich geärgert und ich war wirklich ganz schön beleidigt. Ich hatte das auch noch einem Freund von mir erzählt (bei dem ich mit solchen Themen ankommen kann), der hat mich auch gleich getröstet und fand, daß dieser Mann da sicherlich Unrecht hatte
Flörbi