Hi Gerritt,
Warte mal ab, wie schnell dein Weltbild sich ändern kann. Du brauchst nur mal zufällig am Wochenende im Zug zu fahren in dem die "Fussballfans" unterwegs sind. Es ist jedes Wochenende dasselbe.
Was sollte mich veranlsssen, mit eine Zugfahrt mit Fussballfans geben zu wollen? Ausser, daraus etwas zu lernen, was mir persönlich weiter hilft?
Und ich weiß, wie schnell sich mein Weltbild ändern kann, wenn ich es zulasse - ich kann mich noch zu gut an die Zeit erinnern, wo auch ich das arme unschuldige Opferlamm war, dass sich nicht zu helfen wußte, und dass auch keine Chance hatte, etwas zu ändern, weil es die Umstände halt nicht zuliessen.
Aber ich konnte es ändern - und ich bin überzeugt davon, jeder andere kann es auch ändern, wenn er (natürlich auch sie) es wirklich will. Solange *die Zeit nicht reif war* konnte bei mir nichts einfach geschehen - solange war es, zumindest für mich, der all-tägliche Kampf ums Überleben.
Und wenn ich heute weiß, dass irgendwo ein Fussballspiel ist (was ich selten weiß, weil ich mich nicht für Fussball interessier) warum sollte ich mich dann in einen Zug voll Fans setzen, deren einziger Wunsch an diesem Tag das Match ist?
Da leg ich mich doch lieber hinterm Haus in die Hängematte und baumle etwas mit meiner Seele im Takt des Windes. Es ist IMMER meine ureigenste Entscheidung, was ich tu - und was ich mir gebe - und wenn ich eine *Horde Fussballfans in einem überfüllten Zug* brauche, dann werde ich es mir gönnen.
Eine Zugfahrt mit Menschen, die an diesem Tag die Gemeinschaft Gleichdenkender suchen, um sich ab zu reagieren, um sich aus zu toben.
Wenn ich etwas *rauslassen* will, geh ich in den Garten und rode stechende Brombeerranken - oder setz mich in den Wald und trommle - jeder hat seine Art mit Gefühlen um zu gehen.