"Jugend von heute"

Wie seht ihr die "Jugend von heute" ?

  • vernünftig

    Stimmen: 9 24,3%
  • verantwortungsvoll

    Stimmen: 12 32,4%
  • hilfsbereit

    Stimmen: 13 35,1%
  • freundlich

    Stimmen: 13 35,1%
  • zielgerichtet

    Stimmen: 8 21,6%
  • orientierungslos

    Stimmen: 23 62,2%
  • egoistisch

    Stimmen: 11 29,7%
  • materialistisch

    Stimmen: 18 48,6%
  • anstandslos, frech

    Stimmen: 14 37,8%
  • faul

    Stimmen: 14 37,8%

  • Umfrageteilnehmer
    37
  • Umfrage geschlossen .
Tag !:)


Die "Jugend" ist nicht zufällig so. Vielmehr beschneidet ihr Umfeld ihre Entwicklungsmöglichkeiten und bietet kaum Chancen auf Selbstdefiniton. So findet die Selbstdefinition (Wer bin ich? Was kann ich?) über Besitz und soziale Gruppierung statt.


Auf Zeltlagern beobachtete ich immer wieder, dass Kinder sprichwörtlich danach gieren, sich an schwierigen Aufgaben zu behaupten. Nachts alleine in den Wald gehen und Nachtwache halten, einen Unterstand für die Lebensmittel bauen, einen Altar errichten, ein Kreuz aufstellen, Feuer machen! Die Axt und die Säge in die Hand nehmen dürfen! Gruppenerlebnis bei gemeinsamer Aufgabenbewältigung, die verbindet!


Schön zu beobachten, wie die Kinder darin aufblühen.


Für viele finden solche Erlebnisse nie statt. Sie kommen aus einfachen Verhältnissen, in denen die Eltern selbst wenig an ihrer Umgebung teilnehmen und finden sich in der ökonomisch diktierten Umgebung, die Leistung sehen will, nicht zurecht. Die Schule überfordert sie - resigniert lassen sich diese Jugendlichen zurücktreiben und grenzen sich damit unfreiwillig selbst aus. Sie werden den Vorsprung der anderen zeitlebens nie wieder aufholen.


Ohne Chance - keine Entwicklung.
Ohne Selbstdefinition - kein Selbstvertrauen.


(Aus "Anleitung zum Ünglücklichsein - Paul Watzlawik")

Wie die Zoodirektoren im kleinen, so haben es sich die Sozialstaaten im grossen Massstäbe zur Aufgabe gemacht, das Leben des Staatsbürgers von der Wiege bis zur Bahre sicher und glücktriefend zu gestalten. Dies ist aber nur dadurch möglich, dass der Staatsbürger systematisch zur gesellschaftlichen Inkompetenz erzogen wird. In der gesamten westlichen Welt steigen daher die Staatsausgaben für das Gesundheits- und Sozialwesen von Jahr zu Jahr immer steiler an. Wie Thayer [*12-31] zeigte, schnellten diese Ausgaben in den USA zwischen 1968 und 1970 um 34 % von 11 auf 14 Milliarden Dollar. Neueren bundesdeutschen Statistiken ist zu entnehmen, dass die täglichen Staatsausgaben für das Gesundheitswesen sich seit 1950 verdreissigfacht haben. Es gibt in der Bundesrepublik zehn Millionen Kranke, und der westdeutsche Normalverbraucher nimmt im Laufe seines Lebens 36.000 Tabletten ein.

Man stelle sich nun vor, wie es um uns stünde, wenn dieser Aufwärtstrend zum Stocken käme oder gar rückläufig würde: riesige Ministerien und andere Monsterorganisationen brächen zusammen, ganze Industriezweige gingen bankrott, und Millionen von Menschen wären arbeitslos.

Zur Vermeidung dieser Katastrophe will das vorliegende Buch einen kleinen, verantwortungsbewussten Beitrag leisten. Der Sozialstaat braucht die stetig zunehmende Hilflosigkeit und Unglücklichkeit seiner Bevölkerung so dringend, dass diese Aufgabe nicht den wohlgemeinten, aber dilettantischen Versuchen des einzelnen Staatsbürgers überlassen bleiben kann. Wie in allen anderen Sparten des modernen Lebens ist auch hier staatliche Lenkung vonnöten. Unglücklich sein kann jeder; sich unglücklich machen aber will gelernt sein, dazu reicht etwas Erfahrung mit ein paar persönlichen Malheurs nicht aus.


Unter diesen Umständen finde ich es unfair, den Jugendlichen die Schuld für ihre Lage in die Schuhe zu schieben.
 
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Die Frage, wie eine Situation gelöst werden kann wird oft klarer, wenn man sich stattdessen überlegt, was zu tun sei um die Lage wirklich hofflunglos zu vermurksen!


Was also müssten wir tun, um die Jugendlichen endgültig an den Abgrund zu bringen ?
 
Hallo!
Ich habe jetzt nicht komplett alles gelesen*über die 1000 posts schlender*
Aber ich möchte auch noch etwas zu der Disskusion beitragen.
Wenn dies schon mal gesagt wurde, entschuldige ich mich schon mal*schief grins*

Ok, also, ich habe mitgestimmt und habe orientierungslos angeklickt, weil ich der Meinung bin, dass die Jugend noch nie so orientierungslos war, wie jetzt.
Ich steck noch so halber mit einem Fuß drin (bin 26). Und fühle mich ebenfalls völlig orientierungslos.
Erstmal schauet euch doch die Perspektive an der heutigen Jugend, was das berufliche betrifft. Es ist nicht einfach nur ein Job, da hängt so einiges dran. Existenz! Was ist das für eine Perspektive, wenn man eigentlich nur sieht, arbeitslos zu sein und vielleicht, wenn man Glück hat, einen Schichtjob bei BurgerKing zu bekommen?
Meistens nicht mal mehr eine Ausbildung, die ich wenigstens hinter mich gebracht habe- leider nutzt sie mir nichts, bin seit einem Jahr hoffnungslos arbeitslos.
Was mir bkleibt ist die Sozialhilfe. Evtl kann ich einen Job als Call-Center-Agentin bekommen*jubel*
Kann man davon leben? Nein!
So, jetzt sitze ich tag für Tag da und lebe in den Tag hinein, ohne Ziel, ohne Richtung.
Ich habe vielleicht persönliche Ziele bzw. ganz sicher, wer hat die nicht?
Aber kann ich sie verwirklichen? Nein.
Denn mit jedem Tag, der verstreicht, verliere ich den Mut. Wie geht es weiter?
Niemand kann mir das beantworten. Mein Selbstbewußtsein sinkt, ich fühle mich nutzlos.
So, das mal zum Job bzw. Nicht-Job.
Was dazu kommt, ist die Tatsache, dass die Welt sich immer schneller dreht.
Der technische ortschritt überwälzt uns.
Die Informationsüberflutung erdrückt uns.
Der Druck, der auf einem lastet.
Das alles und viel mehr, ist fast unmöglich heil zu verpacken, wenn man gerade dabei ist, zu wachsen, sich zu orientieren und zu finden.
Und, wie soll man sich finden, wenn einem vorgesagt wird, wer man sein soll?
Die Medien, Stars, Gesellschaft.
Alle schreiben den Kids und Jugendlichen doch vor, wie man zu sein hat.
Bzw. es wird ihnen vorgegaukelt, dass sie nur wer sein können, wenn sie die und die Kriterien erfüllen.
Du mußt Markenklamotten tragen, Du mußt schlank und schön und am besten intelligent sein. Aber bitte nicht zu iontelligent, damit wir Dich noch besser manipulieren und biegen können.
Du mußt Lippenstift&Co tragen als Frau (was bist Du denn für eine sonst?)
und adrett und nett sein.
Als Mann mußt Du Dich für Autos begeistern und besten Falles auch einen geilen Schlitten fahren.
So, und von welchem Geld kauft man sich den ganzen Dreck?
Woher nehmen und nicht stehlen?
Ratenzahlung-geil!
Alles klar, wird sich verschuldet und so weiter....hauptsachwe nachj außen hin kannst Du was darstellen.
Schlecht drauf sein? Gibts nicht.
Habt ihr das auch schon erlebt?
Treffen sich 2 auf der Straße und begrüßen sich...fragt der eine: und, wie gehts? .....
und geht weiter...interessiert nicht, wie es geht, aber die Flosskel haut man noch um die Backen..ähm, sorry?
2 Mädels treffen sich..."ey, Fotze, Du geile Sau, lang nicht gesehen" und umarmen sich...küsschen hier, küsschen da.*räusper*
Soll das die heutige "Emanzipation" sein?
Das und noch viel mehr kann ich zur heutigen Definition von der Jugend nennen. Man kann da doch nur noch orientierungslos sein, oder?

Oh weh, ich glaube, dass hier, außer mir keiner schlau aus meinem post wird....hm.
Wenn es FRagen gibt, beantworte ich sie natürlich gerne.
 
Hi snakebite,

ich kann mich absolut in deine Situation hineinfühlen, ich war selbst in ähnlicher. Ich kann dir keinen Ausweg raten. Ich kann dir nur erzählen, dass es bald anders wird. Wie, kann ich dir noch nicht genau sagen. In den nächsten Monaten und Jahren ereignen sich große Umwälzungen, die die Welt sehr verändern werden.

Die Zeit meiner Arbeitslosigkeit (ich werde im Juli 21) hat mich wieder zu mich selbst gebracht. Zu der Erkenntnis, wer und was ich bin. Das letzte halbe Jahr war trotz Arbeitslosigkeit das "beste" in meinem Leben. Es hat mich dorthin gebracht, wo das Streben aufhört und das Sein eintritt.

Ich weiß es nicht genau, aber vielleicht kann dir mein Thread "Adavaita - Worte von Ramesh S. Balsekar" unter Religion & Spiritualität etwas geben. Schau doch mal rein.

Lieben Gruß,
Ananda :kuesse:
 
Hallo Ananda,
schickst Du mir gerade einen Lichtblick??????
*einfang und sich auf diesem gemütlich macht*
Das hört sich ja richtig gut an, dass jemand aus der Arbeitslosigkeit sogar noch was richtig positives abgewinnen kann.
Ich werde mir Deinen Beitrag gleich mal durchlesen. Vielen Dank.

@Kvatar,
hast Du das eben ernst gemeint?
Ich habe eher so das Gefühl, dass ich völlig Kauderwelsch geschrieben habe, aus dem eh niemand schlau wird.
Ich verneige mich bei diesem Kompliment...Vielen Dank.
Hört man doch gerne*grins*
 
Ach ja, ich kann euch ja noch mehr erzählen, wie die Jugend heute so drauf ist....
mit 8 wird geraucht, und die auch geschnorrt. Wenn man keine rausrückt, weil man sich ja doch ein bisschen verantwortlich fühlt, dann wird man als Hure beschimpft.
mit 12 wird dann manchmal auch schon gekifft, das ertemal wird mit 13 durchgehauen, weil das ja auch so sein muß.
Auch ist es wichtig in der Öffentlichkeit, sei es jetzt Klasse, Clique, etc. mit
"jemandem zu gehen", weil sich das so gehört. Egal, ob man jetzt schon bereit dazu ist, oder nicht.
Man muß cool sein und schick, weil sonst ist man ja nichts wert.
Ich bekomme das regelmäßig mit, wie sich die Kinder schon im Kindergarten verhalten.
Da werden dicke Kinder mit "slimfast,Slimfast" zugebrüllt, schwache Kinder werden nicht mitgetragen, sondern gequält...
Man bekommt von den 11 jährigen im Bus hinter einem mit, welche Disco grade neu eröffnet hat, etc.
Wofür haben wir uns in der Kindheit interessiert?
Wir haben Verstecki gespielt und sind in Gebüschen rumgeturnt....
Hm, was sagt ihr dazu?
 
Ich denke das Problem liegt nicht bei den Kindern selbst. Es liegt am Umfeld in dem sie aufwachsen. Die Eltern stehen mit ihren Kindern in direktem telepathischen Kontakt in jungen Jahren. Bei Geschwistern ist dieser Kontakt auch vorhanden, jedoch weniger ausgeprägt. Durch diese Aufnahme ohne Worte bildet sich das Kind seinen Charakter, der natürlich auch von den angeborenen Prädispositionen abhängt.

Es wäre jedoch hilfreich, würden Eltern sich harmonischer und Vorbildlicher verhalten. Dadurch würden sie die gewünschten Prädispositionen der Kinder stärken und nicht ihre "Schattenseiten" den Vorrang geben. Aber solange an der Kette der Generationen nicht gearbeitet wird, kann sich das nicht ändern.
 
da hast Du recht. Jedoch sind es nicht nur die Eltern, sondern auch die ganze Gesellschaft, die die Kinder so prägt.
Die Kinder stehen heute schon unter solchem Druck, da wundert es mich kaum, dass sie als tickende Zeitbomben aufwachsen, oder?
 
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Ja, die Gesellschaft ist nun mal an "künstlichen" Werten orientiert, womit Kinder arge Probleme haben. Es liegt einfach nicht in der Natur des Menschen. Die Kinder verstehen buchstäblich die Welt nicht mehr und passen sich nur auf Biegen und Brechen an.
 
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