Kvatar
Sehr aktives Mitglied
- Registriert
- 6. Mai 2002
- Beiträge
- 1.682
Tag !
Die "Jugend" ist nicht zufällig so. Vielmehr beschneidet ihr Umfeld ihre Entwicklungsmöglichkeiten und bietet kaum Chancen auf Selbstdefiniton. So findet die Selbstdefinition (Wer bin ich? Was kann ich?) über Besitz und soziale Gruppierung statt.
Auf Zeltlagern beobachtete ich immer wieder, dass Kinder sprichwörtlich danach gieren, sich an schwierigen Aufgaben zu behaupten. Nachts alleine in den Wald gehen und Nachtwache halten, einen Unterstand für die Lebensmittel bauen, einen Altar errichten, ein Kreuz aufstellen, Feuer machen! Die Axt und die Säge in die Hand nehmen dürfen! Gruppenerlebnis bei gemeinsamer Aufgabenbewältigung, die verbindet!
Schön zu beobachten, wie die Kinder darin aufblühen.
Für viele finden solche Erlebnisse nie statt. Sie kommen aus einfachen Verhältnissen, in denen die Eltern selbst wenig an ihrer Umgebung teilnehmen und finden sich in der ökonomisch diktierten Umgebung, die Leistung sehen will, nicht zurecht. Die Schule überfordert sie - resigniert lassen sich diese Jugendlichen zurücktreiben und grenzen sich damit unfreiwillig selbst aus. Sie werden den Vorsprung der anderen zeitlebens nie wieder aufholen.
Ohne Chance - keine Entwicklung.
Ohne Selbstdefinition - kein Selbstvertrauen.
Unter diesen Umständen finde ich es unfair, den Jugendlichen die Schuld für ihre Lage in die Schuhe zu schieben.
Die "Jugend" ist nicht zufällig so. Vielmehr beschneidet ihr Umfeld ihre Entwicklungsmöglichkeiten und bietet kaum Chancen auf Selbstdefiniton. So findet die Selbstdefinition (Wer bin ich? Was kann ich?) über Besitz und soziale Gruppierung statt.
Auf Zeltlagern beobachtete ich immer wieder, dass Kinder sprichwörtlich danach gieren, sich an schwierigen Aufgaben zu behaupten. Nachts alleine in den Wald gehen und Nachtwache halten, einen Unterstand für die Lebensmittel bauen, einen Altar errichten, ein Kreuz aufstellen, Feuer machen! Die Axt und die Säge in die Hand nehmen dürfen! Gruppenerlebnis bei gemeinsamer Aufgabenbewältigung, die verbindet!
Schön zu beobachten, wie die Kinder darin aufblühen.
Für viele finden solche Erlebnisse nie statt. Sie kommen aus einfachen Verhältnissen, in denen die Eltern selbst wenig an ihrer Umgebung teilnehmen und finden sich in der ökonomisch diktierten Umgebung, die Leistung sehen will, nicht zurecht. Die Schule überfordert sie - resigniert lassen sich diese Jugendlichen zurücktreiben und grenzen sich damit unfreiwillig selbst aus. Sie werden den Vorsprung der anderen zeitlebens nie wieder aufholen.
Ohne Chance - keine Entwicklung.
Ohne Selbstdefinition - kein Selbstvertrauen.
(Aus "Anleitung zum Ünglücklichsein - Paul Watzlawik")
Wie die Zoodirektoren im kleinen, so haben es sich die Sozialstaaten im grossen Massstäbe zur Aufgabe gemacht, das Leben des Staatsbürgers von der Wiege bis zur Bahre sicher und glücktriefend zu gestalten. Dies ist aber nur dadurch möglich, dass der Staatsbürger systematisch zur gesellschaftlichen Inkompetenz erzogen wird. In der gesamten westlichen Welt steigen daher die Staatsausgaben für das Gesundheits- und Sozialwesen von Jahr zu Jahr immer steiler an. Wie Thayer [*12-31] zeigte, schnellten diese Ausgaben in den USA zwischen 1968 und 1970 um 34 % von 11 auf 14 Milliarden Dollar. Neueren bundesdeutschen Statistiken ist zu entnehmen, dass die täglichen Staatsausgaben für das Gesundheitswesen sich seit 1950 verdreissigfacht haben. Es gibt in der Bundesrepublik zehn Millionen Kranke, und der westdeutsche Normalverbraucher nimmt im Laufe seines Lebens 36.000 Tabletten ein.
Man stelle sich nun vor, wie es um uns stünde, wenn dieser Aufwärtstrend zum Stocken käme oder gar rückläufig würde: riesige Ministerien und andere Monsterorganisationen brächen zusammen, ganze Industriezweige gingen bankrott, und Millionen von Menschen wären arbeitslos.
Zur Vermeidung dieser Katastrophe will das vorliegende Buch einen kleinen, verantwortungsbewussten Beitrag leisten. Der Sozialstaat braucht die stetig zunehmende Hilflosigkeit und Unglücklichkeit seiner Bevölkerung so dringend, dass diese Aufgabe nicht den wohlgemeinten, aber dilettantischen Versuchen des einzelnen Staatsbürgers überlassen bleiben kann. Wie in allen anderen Sparten des modernen Lebens ist auch hier staatliche Lenkung vonnöten. Unglücklich sein kann jeder; sich unglücklich machen aber will gelernt sein, dazu reicht etwas Erfahrung mit ein paar persönlichen Malheurs nicht aus.
Unter diesen Umständen finde ich es unfair, den Jugendlichen die Schuld für ihre Lage in die Schuhe zu schieben.