Wenn ich dir beweisen soll das ich deine Gedanken lesen kann, wirst du immer an einen Trick glauben - egal was ich auch mache. Einfach weil du schon die Fähigkeit selbst anzweifelst. Erst wenn du meine Gedanken lesen könntest, wirst du wissen das es auch wirklich geht, um dann auch echt überprüfen zu können ob ich es auch kann.
es lassen sich aber viele Trick-Möglichkeiten eliminieren; selbst solche, von denen der zu prüfende Gedankenleser nichts weiß, weil er oder sie einer Selbsttäuschung unterliegt. Und Gedankenlesen ist nicht das einzige, was überprüft werden kann.
Von daher ist es völliger Blödsinn eine Fähigkeit mit einem Ergebnis als Beweis beweisen zu wollen, da der besagte *Rechenweg* ja unbekannt bleibt. Und auf genau den kommt es ja an. Schließlich kann ich das Ergebnis auch anderweitig zuwege bringen, was ja oft genug von denen versucht wird, die diese besagte Fähigkeit eben nicht besitzen. Was wieder zu dem Ergebnis (und Bestätigung) führt, das es diese Fähigkeit nicht geben kann.
Nehmen wir ein anderes Beispiel; nicht das des lehrers, sondern das eines Heilers. Angenommen ich bin krank und will, das mir geholfen wird. Ich kann nun zu einem Arzt gehen, der mir ein Medikament verschreibt. Ich weiß, wie medizinische Studien im Idealfall ablaufen, und warum sie so ablaufen müssen.
Ich kann auch gerne nocheinmal eine Doppelblindstudie beschreiben... bei solchen Studien ist die "Bereitschaft" geheilt zu werden in beiden Gruppen gleicht, weil keiner der Patienten weiß, ob er das lacebo oder das Medikament bekommt. Unterschiede sind dann nicht mehr so leicht mit "mangelnder Bereitschaft" zu erklären. In den meisten fällen hilft mir das Medikament, wenn ich Pec habe, dann nicht (woran immer das auch liegen mag).
Ich kann auch zu einem Heiler gehen. Wenn ich Glück habe, hilft es mir (warum auch immer), wenn ich Pech habe, dann nicht). Wenn es mir nicht hilft, hört man aber oft von selbsternannten Heilern: "Du hast nicht richtig mitgearbeitet." oder ähnliches. Damit machen sie es sich selbst sehr bequem. Sie können ja nicht schuld sein; sie nennen sich Heiler. Aber eine Überprüfung wie z.B. eine Doppelblindstudie gibt es da nicht. Man könnte ja eine Kugel in den Kopf kriegen
Wem ist da mehr zu vertrauen? Wer wird mir besser helfen?
Das tolle an diesen Doppelblindstudien ist, dass vollkommen unwichtig ist, wie das Verfahren wirkt; es wird wirklich nur geschaut, ob es wirkt.
Ich will nochmal betonen, dass ich niemandem seinen Glauben nehmen will. Wenn jemand lieber zu Heilern als zu Ärzten geht... ich werde ihn oder sie nicht hindern; vielleicht wird ihm oder ihr wirklich besser geholfen (auch, wenn ich es bezweifle). Wenn in diesem Rahmen aber von "Wissen" und "Beweisen" gesprochen wird, möchte ich, dass dann auch draüber nachgedacht wird, was wirklich ein Beweis ist und vor allem was keiner ist.
Viele Grüße
Joey