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yinundyang
Guest
vielleicht sind ja die "bücher" die aufgetan werden das was wir hier in foren schreiben und geschrieben haben.
mfg
Meinste das hat was CR 3.Tag zu tun?
Andreae: Hiemit empfieng sie das Patent von dem andern Knaben, in zwey theil underschieden:
dem ersten hauffen wurde auß dem Patent ungefahrlich so viel vorgelesen:
Sie sollen bekennen, daß sie falschen erdichten Büchern zu leichtlich geglaubt, ihnen selbsten zuviel zugemessen, und also in diß Schloß kommen, darzu sie doch niemalen berufft worden.
Were auch vielleicht der mehrertheil vorhanden gewest, sich hierinnen zu besappen, und darnach desto prächtiger und Herrlicher zu leben, so hette auch einer den andern auffgebracht, ünd in solch Spott und Schand gesteckt, weren derwegen werth, ein zimliche straff zu leiden:
Welches sie dann demütiglich bekandt, und die Hand dargebotten:
darauff den andern etwas hartes ungefehrlich auff die weiß zugeredt worden:
Sie wüsten grundtlich wol und weren in irem gewissen überzeugt, daß sie Falsche erdichte Bücher geschmiedet, andere genarret, betrogen und hierdurch Königliche Ehr bey Männiglich geschmälert.
So wüsten sie, was Gottloser verfürische Figuren sie gebraucht.
Da sich auch Göttlicher Dreyfaltigkeit nit verschonet, sondern sich derselben Land und Leut zu betriegen gebraucht.
So wer nun mehr am Tag, mit was Practicken sie rechten Gästen nachgestellet: unverstendige eingesetzt.
So were Menniglich bekand, daß sie in offentlicher Hurerey, Ehebrecherey, Füllerey und andern unreinen wesen steckten:
welches alles wider offentliche ordnung unsers Königreichs were:
In Summa sie wüsten, daß sie K. M. auch bey dem gemeinen Man verkleinert,
solten derowegen bekennen, daß sie offentliche uberwiesene Landbetrieger, Lecker und Buben weren, welche verdient, daß sie von redlichen Menschen abgesondert und hertiglich gestrafft würden.
Hinder diese bekandnuß kamen die gute Künstler ungern,
dieweil ihn aber nicht allein die Jungfraw selbsten den Todt getrewet und geschworen, sondern noch die ander Parthey hefftig uber sie getobet und einmütiglich beklagt, sie weren von ihnen bößlich hinder das Liecht geführt worden: haben sie grossen unfall zu verhüten, endlich solches mit schmertzen bekennet, und doch daneben fürgebracht, was hierinnen beschehen, were ihnen nit in ärgstem zu vermercken:
Dann weil einmalen die Herren in das Schloß kommen wöllen, auch hierumben groß Geld versprochen, hette jeder alle list etwz zu erschnappen gebraucht, und es also, wie es albereit vor Augen so weit gebracht:
Das es aber nit gerathen, hetten sie ihres erachtens nit mehr als die Herren verwürckt: Als welche deß verstands solten gewesen sein, dz da einer hette sicher herein kommen können, würde er nit um schlechtes gewins willen, mit inen, mit so grosser gefar über die Mauren gestiegen sein.
So weren ire Bücher so heuffig auffgekaufft worden, daß wer sich anderst nit neren können, ein solchen betrug anfangen müssen:
Sie verhofften auch, wann man recht wolte ürtheilen, es solte an inen, als die den Herren wie Dienern gebürt, auff ihr embsigs begehren, gar kein Mißhandlung erfunden werden:
Mit solchen und dergleichen Worten wolten sie sich entschuldigen.
Es wurde ihnen aber geantwortet:
K. M. sey entschlossen, alle und jede zustraffen, doch einen herter als den andern.
Dann was von ihnen fürgebracht werde, seye gleichwol zu theil wahr, solle auch deßwegen den Herrn nicht gar geschenckt sein:
Die aber mögen sich wol zu Todt rüsten, so mutwilliglich sich angebotten, und etwan unverstendiger wieder ihren willen verführt.
Item die mit falschen Büchlin K. M. verletzet, wie denn solche alle auß ihren eignen Schrifft und Büchlin zu überzeugen.
Hierüber erhub sich bey vielen ein erbärmlich Klagen, Weinen und Flehen, Bitten und Fußfallen, welches doch alles nit helffen mögen: und wundert mich sehr, wie sich doch die Jungfraw so standthafftig kondte erhalten, da doch ihr Elend uns allen (wiewol uns mehrertheil viel leids und Marter angethan) die Augen ubertrib und zu mitleiden bewegt:
Dann sie fertigt bald ihren Knaben ab:
Der brachte mit sich alle Kürrisser, so sich heut bey der Wag eingestellt:
diesen wurde befohlen, jeden den seinen zu sich zunemmen, und in ihren grossen Gartten in ordentlicher procession, daß allweg ein Kürißer mit einem gefangnen gienge, zuführen.
Da denn jeder den seinen so artlich erkent, das ich mich verwundert.
Es wurde aber auch meinem gestrigen Companen erlaubet, hinauß in den Gartten ungebunden zugehen, und der Urthel Execution bey zuwohnen.
So bald nun jederman hinauß komen, schwinget sich die Jungfraw auß ihrem Stul und begehret, wir wolten auch auff den Träppen auffsitzen und bey der Urthel erscheinen: Welches wir nit geweigert, sonder liessen alles auff dem Tisch (ohn das Pocal, welches die Jungfraw dem Knaben zu verwahren befohlen) stehn, und fuhren in unserm Schmuck auff dem Stul hinauß, welcher für sich selbst so sanft gangen, als wir im Lufft fuhreten, biß wir also in den Garten kommen, da wir samentlich abgestanden.