Hallo Ursprung,
nach meinem Verständnis beschreibt die Aura eigentlichen die Ausstrahlung eines Menschen. Es sind also die unbewussten Signale, die wir aussenden und von anderen auf der emphatischen Ebene verstanden werden. Wenn Du also glücklich, traurig zugeneigt oder distanziert bist, wird das von einem Gegenüber wahrgenommen. So sagt uns die Stimme der Intuition, ob uns jemand wohlgesonnen ist oder nicht. Sie verrät uns zudem etwas über das Wesen, der Lebensphilosophie und der Befindlichkeit eines Gegenübers.
Die Aura beschreibt also einen persönlichen Bereich mit klaren Grenzen und Regeln. Wenn man so möchte, eine erweiterte Grenze, die über die reine Körperlichkeit hinausgeht. Das beginnt im Sichtbereich, in dem wichtige Signale ausgetauscht werden, mit denen die Gefühle und Absichten geklärt werden.
Es gibt klare Grenzen, die nahezu jedes Lebewesen als ihren persönlichen Bereich betrachtet. Das beginnt mit dem Sichtbereich, in dem bereits auf emphatischer Ebene wichtige Signale ausgetauscht werden, wobei die Absichten und die Gefühlslage des Gegenübers taxiert werden.
Spätestens bei einem Meter rückt das Gegenüber in den kritischen Bereich der eigenen Persönlichkeit. Eine Distanz von unter 50 Zentimeter wird, dann als einen Eingriff auf die eigene Integrität verstanden. Achte einmal darauf, was passiert, wenn jemand in diesen Bereich unaufgefordert eindringt: Du weichst dann automatisch aus, um diese Distanz wieder herzustellen.
Es gibt leider unangenehme Zeitgenossen, die gerade diese Bereiche bewusst oder unbewusst nutzen, um von uns Besitz zu ergreifen. Das Fatale an diesen Dingen ist, dass wir mit der Duldung des anderen in diesem Bereich auch dessen Gedanken akzeptieren (Nähe = Vertrauen). Wenn wir dann jemand berühren, gehen wir noch einen Schritt weiter, denn damit möchten wir die Seele des Gegenübers berühren oder festhalten. Etwas, das im positiven aber auch im negativen Sinne sein kann. Es erscheint mir deshalb sinnvoll diese nonverbalen, unbewußten Vorgänge zu kennen, um zumindest ein kleines Vetorecht für sich selbst zu bekommen.
Die Fähigkeit der Empathie ist bei dieser nonverbalen Kommunikation ein wichtiger Baustein, über die jeder Mensch verfügt. Wie alle anderen Fähigkeiten des Menschen sind auch diese unterschiedlich ausgeprägt. Innerhalb dieser genetischen Grenzen werden die Fähigkeiten jedoch nie voll ausgenutzt und dämmern für den alltäglichen Gebrauch auf einem relativ niedrigen Level dahin. Erst durch Zuwendung und Training lassen sich solche verborgenen Talente ausschöpfen. Ein musisch begabter Mensch wird auch erst durch viel Übung zum virtuosen Pianisten und so ist das auch mit der Empathie.
Indem Du Dich dieser Sichtweise zuwendest, kann sich für Dich eine neue Welt eröffnen. Es ist, als würdest Du ein Auge öffnen, das Dir bisher verborgen blieb. Mit den wachsenden Fähigkeiten wächst auch das Vertrauen in die eigenen Kräfte, aus dem sich dann letztlich das Selbstwertgefühl ergibt. Mit diesem Selbstwertgefühl wird dann auf unbewusster Ebene letztlich entschieden, mit welchem Kräfteansatz wir eine Sache angehen.
Wenn Dir also das Selbstwertgefühl sagt, dass Du eine Situation nicht meistern kannst, wirst Du das auch mit angezogener Handbremse angehen und ein Scheitern ist vorprogrammiert. Das Fatale dabei ist, dass Du Dich nun in dieser Einschätzung bestätigt fühlst und dabei das Level des Selbstwertgefühls noch weiter herabsetzt.
Mit diesem Selbstwertgefühl gestallten wir dann also unsere Persönlichkeit, unseren Lebensweg, aber auch unser Umfeld. Auf empathischer Ebene strahlst Du dieses Selbstbild als eine Botschaft an Deine Mitgeschöpfe aus. Eine Botschaft, mit der Deinen Gefühle verbunden sind. Ein Lächeln kann also eine andere Seele berühren, oft mehr als viele Worte.
Die Seele ist jedoch etwas Ganzheitliches, das uns mit Leben erfüllt und unsere Wesen bestimmt. Deren Heil kann sich also auch in unserer Aura widerspiegeln.
Merlin
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