Joey
Sehr aktives Mitglied
wieso muss ein Effekt unbedingt grandios sein?
Muss er nicht. Wenn man einigen Behauptungen hier aber Glauben schenkt, in der Form, wie sie berichtet werden, wäre der Effekt aber grandios.
Diese Einzelfälle wird es aber tatsächlich geben. Würde das die Masse der Menschen, die schwerstkank sind, tatsächlich betreffen, gäbe es wohl kaum mehr Schulmediziner.
Natürlich gibt es diese Einzelfälle. Das habe ich auch nirgendwo bestritten. Ich bestreite nur den kausalen ZUsammenhang zwischen der Therapei und der Genesung. Fast jede "alternative Heilmethode" hat Berichte solcher Einzelfälle - teilweise sogar gut dokumentiert. Das freut mich für jeden dieser Einzelfälle - nur dass die besagte Therapie wirkt, ist damit nicht belegt.
Ich habe schon mehrfach deutlich und nachvollziehbar beschrieben, warum Anekdoten-Sammlungen keine guten Belege sind, selbst, wenn man von der Ehrlichkeit jedes einzelnen Berichts ausgeht.
Ein weiteres Beispiel: Kennst Du die heilige Quelle von Lourde? Jedes Jahr pilgern Millionen totkranker Menschen dahin, in der Hoffnung, zu genesen. Im Laufe der jahre gab es zu 7000 berichteten Heilungen und 69 Heilungen, die die katholische Kirche als Wunder anerkannt hat (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Marienerscheinungen_und_Wallfahrt_in_Lourdes). Ich zweifel nicht daran, dass die Menschen gesund wurden. Je nach Krankheit und Anzahl der Pilger etc. ist das wahrscheinlich (ich müsste die genaue Pilderzahlen aufgedröselt in Krankheiten etc. kennen, um das genau auszurechnen) im Rahmen dessen, was Spontanremissionen durchaus auch hergeben. Haben diese Heilungen nun etwas mit Lourdes zu tun? Sehr wahrscheinlich nicht.
Auch schulmedizinische Heilemethoden haben Geschichten auf Lager, wo im Endeffekt nur dank des Lebenswillen des Patienten Eingriffe gut gingen. Z.B. die Sache mit meinem Exfreund.
Woher willst Du wissen, dass es an seinem Lebenswillen lag? Woran hast Du den Lebenswillen festgestellt?
Weil die Art und Weise nichts über den Inhalt aussagt - zunächst. Oder wäre für dich Addition plötzlich was Schlimmes, weil sie von einem Adolf Hitler angewendet wurde?
paranschamane versucht hier Geistheilung plausibel zu erklären, Hamer macht das auch mit seiner Methode. Alle behaupten auch, dass die Wissenschaft sie nur noch nicht ausreichend untersucht hätte. Bei Hamer und anderen Extremfällen wurde da sogar eine Verschwörungstheorie draus etc. Was ist also der große Unterschied?
Dass die meisten Geistheiler hier ihre Therapie nur begleitend anbieten etc. freut mich - und das ist auch tatsächlich ein Unetrschied, weil Hamer ja eine Alleingültigkeit fordert.
Chemo ist auch alles andere als ein gesunder und sicherer Eingriff.
Stimmt, aber bei einigen Krebsarten der Eingriff mit der besten Chance, die wir momentan haben.
nun, laut Studien werden 25% der Frauen mit Brustkrebs ohne schulmedizinische Behandlung (um 1% aller Patientinnen) wieder gesund. Hatte ich schon gepostet. Natürlich kann man aus ehthischen Gründen niemanden empfehlen darauf zu verzichten, aber wer sich feiwillig gegen eine Chemo entscheidet, hat auch dann eine Chance von 25% wieder gesund zu werden. Dieses Recht sollte auch nicht abgeschafft werden, finde ich.
Und es hängt auch sehr davon ab, wie weit fortgeschritten der Brustkrebs war, als er entdeckt wurde, sowie ob operiert wurde oder nicht etc.
Ich will auch dieses Recht nicht abschaffen. Ich weise nur drauf hin, dass mit Chemo die Chancen größer sind.
Wer fordert, dass die wissenschaft was akzeptieren soll? Sie soll aufhören etwas als vorwegnehmend wirkungslos zu bezeichnen, das wäre nett, was sie noch nicht vernünftig untersucht hat. Derzeitiger Kenntnisstand sagt genau das aus.
Die Wissenschaft hat auch noch nicht nach dem Weihnachtsmann gesucht. Sollen jetzt auch vor alle Sätze über den Weihnachtsmann der "derzeitige Kenntnisstand" veranaschlagt werden?
Die Beleglast liegt bei den Leuten, die Behauptungen und Zusatzannahmen aufstellen. Crossfire versucht immerhin dieser Beleglast nachzukommen, was ich sehr gut finde.
Was mich ja weit mehr beeindruckt ist, dass die Wissenschaft ebensowenig fähig ist, bei offensichtlichen Schädigungen von Menschen wie durch den Doktor Rath, dem mal habhaft zu werden.
Die Wissenschaft ist keine Exekutive und keine Judikative Macht, die schwarze Schafe bestraft - bestenfalls Legislative, um zu sehen, wer schwarze Schafe sind. Sie wird solchen schwarzen Schafen in der Art habhaft, dass er wissenschaftlich seriös keinen Fuß mehr auf die Erde setzt, sondern nur noch von Verschwörungstheoretikern und anderen "Alternativen" ernst genommen wird. Es sind die gleichen Gesetze, die Heilpraktiker und andere Heiler schützen, die auch Rath davor bewahren seine Aprobation zu verlieren. Und, wenn er noch zu seiner Dorktor-Arbeit gut geforscht hat, kann man ihm wegen nachvolgenden Blödsinns auch nicht den Dr-Titel wieder wegnehmen. Das geht nur, wenn er auch bei der promotion Mist genaut hat.
Was ja mit einem Beleg sehr viel einfacher wäre. Aber das scheint niemanden zu interessieren, der Mann dürfte sogar wieder als Schulmedziner arbeiten, wenn er will.
Ich bezweifle, dass irgendein seriöses Krankenhaus ihn anstellen würde. Bliebe höchstens eine private Praxis. Warum er seine Aprobation behält, das regeln gesetze, nicht die Wissenschaften.
Nur kriegt es "die Wissenschaft" bei offensichtlichen Schädigern nicht hin. Wieso sollte sie sich die Mühe geben und viel Geld investieren, um Wirksamkeit oder meinetwegen auch Harmlosigkeit zu belegen?
Natürlich kriegt sie es hin. Rath ist wissenwschaftlich unten durch. Kaum jemand seriöses nimmt ihn noch ernst. Dass er theoretisch noch behandeln darf liegt an Gesetzen, nicht an der Wissenschaft.
Vielleicht ist es aber politisch auch erwünscht, die Menschen diesen Restrisiken auszusetzen, damit die Angst vor Schädigungen bei Esoterikern erhalten bleibt. Desinformation hat auch Vorteile. Wer weiß?
Hast Du schn mal in die Richtung Überlegungen angestellt?
Sehr unwahrscheinlich. Deutschland hatte in den letzten Jahren/Jahrzehnten viele Gesundheitsminister und diverse Politiker, die den "alternativen Heilmethoden" sehr zugetan waren (siehe z.B. Carl und Veronica Carstens). Und auch in den jüngeren Jahren finden sich da Beispiele. Im Blog www.ruhrbarone.de gab es kürzlich die Serie "Wie esoterisch ist mein Gesundheitsministerium?", wo anhand einer Fragenliste und den entsprechenden Antworten "Globuli" verteilt wurden, die das Ausmaß skalierten, wie zugetan die entsprechenden Gesundheitsminister welcher Bundesländer gegenüber den "Alternativen Heilmethoden" sind.
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