Ist Erziehung möglich?

Ist Erziehung möglich?

  • Ja, sicher.

    Stimmen: 20 62,5%
  • Ja, ich habe da auch schon einiges anderen anerzogen.

    Stimmen: 6 18,8%
  • Nein, aber manchmal versuche ich es, obwohl ich weiß, dass es nicht geht.

    Stimmen: 2 6,3%
  • Nein, ich gebe anderen Liebe und vertraue, dass sie alles alleine meistern.

    Stimmen: 4 12,5%

  • Umfrageteilnehmer
    32
ich mag das wort erziehung nicht...es klingt für mich, wie an einer leine irgendwohin ziehen....

mich mit meinen kindern auseinandersetzen....hinsehen....
selbstentscheidungsfreiraum....innerhalb von grenzen, die sich ständig erweitern.....

klar mache ich meine meinung klar....und auch meine grenzen...nicht nur meinen kindern gegenüber.
manche sind derzeit (fast) absolut.....bei vielem sind andere meinungen und sichtweisen, handlungen ....okay.

nein, meine tochter darf nicht in den stromkreis greifen,...mit 6 jahren allein in die stadt spazieren oder alleine zündeln.

ja, sie darf in den kindergarten anziehen, was für mich nicht als zusammen passend erscheint. ich sage ihr zwar meine meinung dazu, hier hat sie allerdings entscheidungsfreiräume (bikini im winter allerdings nicht :) )

mir ist es ein anliegen, dass meine tochter lernt, zusammenhänge zu verstehen. manchmal tut sie dies nicht und es ist mir dennoch wichtig, dass sie nun tut, was ich sage.... (stromkreis z.b.)

ich sehe mich verantwortlich dafür, zusammenhänge nahe zu bringen.....damit meine kinder entscheidungsfähig werden, mögliche konsequenzen erkennend....

so lange sie noch zu klein sind, um verantwortung dafür übernehmen zu können, ist öfter eben auch ein klares "nein" nötig....auch, wenn das anstrengend ist ;-)

und ja...als mutter bin ich nicht perfekt und mache auch manchmal etwas, was ich dann korrigieren möchte, weils so nicht passt....das dürfen sie gerne auch mitkriegen :)
 
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nur wer erwachsen wird und ein kind bleibt, ist ein mensch.

ich halte mein kind für eine wunderbare seele, der ich helfen darf auf dieser welt zu bestehen, die erde und mitwesen zu verstehen und glücklich zu sein.

dazu ist viel verständnis, zeit und liebe notwendig, aber auch klare strukturen im zusammenleben und umgang miteinander.

ich glaube, die selbstständigkeit ergibt sich nicht durch gleichgültigkeit oder der devise, da mußt du durch, sondern durch vertrauen, und zwar gegenseitiges vertrauen.

mein sohn geht, seit er 3 jahre als ist, alleine in den benachbarten wald. er muß es mir sagen (jetzt ist er 7) wohin er geht, was er dort tun will und er muß sich melden, wenn er wieder zurück ist.
er liebt diese freiheit, den wald, die tiere, er ist verlässlich, ich hatte, im gegensatz zu nachbarn, die hysterisch herumsuchen mußten, wenn das kind nicht auffindbar bzw. nicht `unter kontrolle´ war. ich wußte wo er ist, ich habe vertrauen zu ihm und es hat sich bisher nur positiv ausgewirkt.
das ist ein großer unterschied zu gleichgültigkeit, ich lass ihn nicht irgendwo rumlungern, sondern interessiere mich, was er tut, getan hat, rede mit ihm darüber, aber lasse ihm die freiheit.

das ist nur ein beispiel, das mir einfällt.
andererseits lege ich aber auch sehr viel wert auf grüßen, mir ist nichts so zuwider, als wenn die nachbarsgören einen dumpf anstarren ohne muh und mäh. aber ein freundlicher umgang mit anderen, und da gehört grüssen für mich dazu, ist mir wichtig.

soviel wollte ich gar nicht schreiben, war nur etwas unangenehm berührt von den beiträgen von martina, das kommt alles so kalt rüber, so gleichgültig den kindern gegenüber.

aber es gibt wohl kein patentrezept und wie gesagt, jedes kind ist einzigartig.

gruß, domaris
 
domaris73 schrieb:
andererseits lege ich aber auch sehr viel wert auf grüßen, mir ist nichts so zuwider, als wenn die nachbarsgören einen dumpf anstarren ohne muh und mäh. aber ein freundlicher umgang mit anderen, und da gehört grüssen für mich dazu, ist mir wichtig.

gruß, domaris

Also meine beiden großen sind diese Gören, die selten grüßen. Sie tun es vor allen Dingen nicht bei Menschen, die sie nicht mögen, und sie tun es nicht, wenn man sie darauf hinweist, dass sie es tun müßten. Auch danke sagen habe ich meinen Kindern nicht beigebracht. Sie tun es aber, wenn sie es möchten.
Ich sehe es auch so, wenn meine Kinder die Freiheit gebe, etwas zu tun, z.B. weggehen, dann brauchen sie mir nicht zu sagen, wohin sie gehen, oder was sie tun. Ich frage schon mal nach, verlange aber keine Antwort. Nun muss ich aber widerum sagen, dass meine Kinder, und das alle drei, doch viel von ihren Erlebnissen erzählen, unaufgefordert, weil sie wissen, ich werte es nicht, ich verurteile es nicht. Das ist mir wichtig. Meine Kinder wurden bei der Geburt abgenabelt und ab diesem Zeipunkt hatten sie immer die Freiheit, dass zu tun, was sie wollten. Ihre Grenzen sind immer die Grenzen des gegenübers, die meine Kinder natürlich versucht haben trickreich zu umgehen, welches Kind tut das nicht.
 
Ich weiß nicht, ob ihr das Buch kennt "Das Kind, dass eine Katze sein wollte", wenn nicht, empfehle ich es zu lesen.
Es geht darum, wie eine Kinderpsychologin mit Babys und Kleinkindern redet, die sich ja noch nicht verbal artikulieren können, und trotzdem verstehen, was man ihnen sagt.
 
Daisy schrieb:
Soweit ich mich ganz dunkel erinnern kann, haben mein Mann und ich es uns
tatsächlich herausgenommen, unseren Kindern im zarten Alter von 3 Jahren
die Entscheidung abzunehmen, ob und in welchen Kindergarten sie gehen,
und im Alter von 6 Jahren haben wir sogar in die Richtung gelenkt, dass alle
zur Schule gingen, und wir sind so weit gegangen, die jeweilige Schule auch noch auszusuchen.
Und die Kinder haben sich der elterlichen psychischen Gewaltanwendung widerstandslos gebeugt.:nudelwalk


Das müssen die Zeiten gewesen sein, als sich das Universum auf Urlaub befand. :escape:


Spätestens mit Durchschneiden der Nabelschnur hätten wir sie unbeeinflussend ihre eigenen Wege gehen lassen sollen.

Du hast es getan, sie angemeldet. Wenn du das Erziehung nennst, oder bei dir da Erziehung anfängt, ja dann.
Ich habe es auch getan. Aber mehr ist nicht. Ich handle, intepretiere aber nicht, warum ich etwas tue. Du erziehst vielleicht in allen, was du mit deinen Kindern tust. Hättest du sie nicht im Kindergarten angemeldet, wären sie nicht hingegangen. Na und. Wenn du sie nicht in die Schule angemeldet hättest, hätte sich irgendwann die Schulbehörde an dich gewandt. Vielleicht hätten sie das Kind aus eurer Familie genommen, egal wie, es wäre schon etwas passiert. Also hast du es getan aus Liebe zu dir, weil du das nicht wolltest. Ich denke nicht so weit, ich tue es einfach.

Vielleicht ist das der Unterschied, obwohl es den garnicht gibt, egal, ich meine, das ich handle ohne nachzudenken und ihr nach denken, vernünftig, abwägend. Handeln ohne Nachdenken ist intuitiv und immer in Liebe zu mir. Ja, so mache ich das, auch hier im Forum. Viel reden, viel schreiben, ohne Nachzudenken.
 
Obwohl ich ei gutes Elternhaus hatte warich doch recht früh auf mich gestellt. Hausaufgaben kontrollierte Keiner, Niemand wusste wann ich welche Arbeit schreibe, Wäsche wusch ich selbst und wenn ich Hunger hatte macht ich mir Essen. Ich war eine gute Schülerin.
Aber ich habe mir oft gewünscht, dass meine Mutter mich mehr an die Hand genommen hätte, mich auf den richtigen Weg geführt und einfach mehr Anteilnahme gezeigt hätte. Ja, obwohl ich weiss, dass es nicht so ist, fühlte ich mich vernachlässigt. Wir haben viel unternommen, kulturell und ich war nie ausgeschlossen, aber dieses gewisse Etwas, das Interesse fehlte mir.

Ich weiss nicht, ob es mir bei meinen Kindern gelingt, diese Gratwanderung zwischen Freiraum und Grenzen setzen, ich habe keinen richtigen Plan, aber ich versuche es.Und wenn ich Deine Worte lese, Martina, wird mir ganz traurig ums Herz, weil ich mich so erinnert fühle.
 
Hi Martina,
Handeln ohne Nachdenken ist intuitiv und immer in Liebe zu mir. Ja, so mache ich das, auch hier im Forum. Viel reden, viel schreiben, ohne Nachzudenken.

Hmmm.......manchmal kann es dabei Aussehen, das alles egal ist.................

lg
Keane
 
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east of the sun schrieb:
Obwohl ich ei gutes Elternhaus hatte warich doch recht früh auf mich gestellt. Hausaufgaben kontrollierte Keiner, Niemand wusste wann ich welche Arbeit schreibe, Wäsche wusch ich selbst und wenn ich Hunger hatte macht ich mir Essen.

:trost:
Das was du schreibst stelle ich mir vor, wenn ich Martinas Einstellung lese.

Meine Eltern haben meine Hausaufgaben nicht kontrolliert. Sie haben mich aber gefragt, ob ich welche habe und ob ich sie erledigt habe. Oder: wann ich sie erledigen werde und ob ich Hilfe brauche.
Also ein "wir sind da, wenn du Hilfe brauchst". Keine Einschränkung, keine großartigen Vorgaben. Aber dennoch Rücken-stärkung.

LG Shanna
 
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