Ist die Welt eine Sinnestäuschung?

OK, kurz gesagt versuche ich die ganze Zeit darzustellen, dass
die Annahme, der Mensch schaffe sich seine eigene Realität,
durch die Quantenphysik nicht begründet ist.

Der Mensch erzeugt sich ein Abbild der Realität, aber nicht die Realität selbst.

Sonst würde ich in "meiner Realität" nächste Woche im Lotto gewinnen.

Gruss
LB


Das mit dem Lottogewinn wäre doch einen Versuch wert, oder? :weihna1

Was genau würdest du als "Abbild" bezeichnen?

Kannst du "selbst" entscheiden, welchen Teil der, sofern vorhandenen, objektiven Realität du wahrnimmst?

Liebe Grüße

Bonobo
 
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Was genau würdest du als "Abbild" bezeichnen?
Ein Foto ist ein Abbild, zum Beispiel. :)

Was unser Gehirn betrifft, haben mir die Bescheibungen von
HvD sehr gut gefallen. Er sagt, dass unser Bild der Realität
gerade so ausfällt, dass wir uns in unserer Umgebung am
besten zurechtfinden. Für alles andere sind für völlig blind.

Das Gehirn hat zu jeder Zeit ein aktuelles Bild der Realität,
vergleicht das mit dem Strom der Sinneswahrnehmungen und
erzeugt daraus das nächste Bild. Das geschieht unglaublich
schnell und gut durch das geniale Verfahren des Gehirns.

Dabei vermittelt uns das Gehirn die Illusion eines kontinuierlichen
Fortschreitens von einer wahrgenommenen Gegenwart zur
nächsten.

Das MUSS eine Illusion sein, wie man sich leicht klarmacht.
Oder nicht?

Kannst du "selbst" entscheiden, welchen Teil der, sofern vorhandenen, objektiven Realität du wahrnimmst?
Wenn ich zu meinem "ich" den bewussten und unterbewussten
Teil zähle, dann ja. Gelenkt wird die Wahrnehmung durch
Aufmerksamkeit.

Nur Dinge, auf die ich meine Aufmerksamkeit richte, kann ich
bewusst wahrnehmen. Alles andere erreicht erstmal nicht die
Bewusstseinsebene.

Gruss
LB
 
Was heißt eigentlich "nächste Woche"?

"Zeit" ist eine Eigenschaft dieser Welt, die aus jenseitiger Perspektive nicht in dem uns allein zugänglichen Sinn existiert. Von einem in Zeitlosigkeit existierenden Jenseits aus sind die in unserer Welt zeitlich aufeinanderfolgenden Ereignisse daher nicht notwendig auf irgendeine Weise voneinander getrennt.

Daher ist es sinnvoll, an die Möglichkeit zu denken, daß die kosmische Evolution - die alle anderen Evolutionen in diesem Universum einschließt - die Art und Weise sein könnte, in der sich der Schöpfungsakt in unseren unvollkommenen Gehirnen spiegelt. Daß die Entwicklungsgeschichte der unbelebten und belebten Natur die Form ist, in der wir "von innen" die Schöpfung miterleben, die "von außen", aus transzendenter Perspektive, in Wahrheit also, das Werk eines Augenblicks ist.
So stützt die evolutionistische Betrachtung die Möglichkeit, die Welt als sich noch abspielende Schöpfung, als creatio continua, zu begreifen, anstatt als deren abgeschlossenes Produkt.

Gibt es überhaupt Zeit oder ist das nur eine Masche unseres Gehirns?

Liebe Grüße

Bonobo
 
Gibt es überhaupt Zeit oder ist das nur eine Masche unseres Gehirns?
Es gibt Raum und Zeit. Deren Eigenschaften werden durch die
Relativitätstheorie beschrieben.

Ob aber dieses subjektive Empfinden von

- Gegenwart als einem ausgezeichneten Zeitpunkt und

- dem "Fliessen" der Zeit von Gegenwart in "Richtung" Zukunft

einen realen Bezug hat, ist umstritten.

In der Physik gibt es dafür keinerlei Anhaltspunkte.

Ich persönlich halte dieses "Fliessen" der Zeit für eine Illusion!

Ziemlich tricky, oder?

Gruss
LB
 
Ein Foto ist ein Abbild, zum Beispiel. :)

Was unser Gehirn betrifft, haben mir die Bescheibungen von HvD sehr gut gefallen. Er sagt, dass unser Bild der Realität gerade so ausfällt, dass wir uns in unserer Umgebung am besten zurechtfinden. Für alles andere sind für völlig blind.

Das Gehirn hat zu jeder Zeit ein aktuelles Bild der Realität,
vergleicht das mit dem Strom der Sinneswahrnehmungen und erzeugt daraus das nächste Bild. Das geschieht unglaublich schnell und gut durch das geniale Verfahren des Gehirns.

Dabei vermittelt uns das Gehirn die Illusion eines kontinuierlichen Fortschreitens von einer wahrgenommenen Gegenwart zur nächsten.

Das MUSS eine Illusion sein, wie man sich leicht klarmacht.
Oder nicht?


Wenn ich zu meinem "ich" den bewussten und unterbewussten Teil zähle, dann ja. Gelenkt wird die Wahrnehmung durch Aufmerksamkeit.

Nur Dinge, auf die ich meine Aufmerksamkeit richte, kann ich bewusst wahrnehmen. Alles andere erreicht erstmal nicht die Bewusstseinsebene.

Gruss
LB

Hallo Le Baron

Wenn ich "Illusion" jetzt mit "individueller Wirklichkeit" gleichsetze und ich diese Illusion versuche dadurch zu steuern, dass ich meine Aufmerksamkeit auf das lenke, was ich gerne wahrnehmen möchte, dann könnte es doch tatsächlich so sein, dass ich mir, in dem vorgegebenen Rahmen, meine Wirklichkeit (Illusion) selbst erschaffe.

Nicht zu vergessen, die indirekte Steuerung meiner Botenstoffausschüttung, durch das selektive Wahrnehmen von Ereignissen, die positive Gefühle auslösen.

Zu guter Letzt dann noch Zeit, die vielleicht auch nur ein Steuerungsinstrument meines Gehirns ist, um mich besser zurecht zu finden und "objektiv" nicht existiert.

Wäre das eine Hypothese, die den Gedanken, an einen "mitschöpfenden Beobachter" zulassen und erklären würde?

Liebe Grüße

Bonobo
 
Hi Caya.

Reichen dir meine Erklärungen soweit?

Gruss
LB
L. :)

Mal sehen:

Deiner Meinung nach, ist die Annahme, der Mensch schaffe sich seine eigene Realität, durch die Quantenphysik nicht begründet.

Du denkst, der Mensch erzeugt sich ein Abbild der Realität, aber nicht die Realität selbst, sonst würdest du in deiner Realität nächste Woche im Lotto gewinnen.

Das ist deine Anschauung, und die ist "ganz selbstverständlich" real.

Und da diese "real" ist, reichen mir auch deine Erklärungen soweit.

Du gehst von (einem) Modell aus.
Ich tue das nicht. ;)

Caya
 
Es gibt Raum und Zeit. Deren Eigenschaften werden durch die
Relativitätstheorie beschrieben.

Ob aber dieses subjektive Empfinden von

- Gegenwart als einem ausgezeichneten Zeitpunkt und

- dem "Fliessen" der Zeit von Gegenwart in "Richtung" Zukunft

einen realen Bezug hat, ist umstritten.

In der Physik gibt es dafür keinerlei Anhaltspunkte.

Ich persönlich halte dieses "Fliessen" der Zeit für eine Illusion!

Ziemlich tricky, oder?

Gruss
LB

Absolut

Da stimme ich dir in beiden Punkten zu.

Anscheinend sind wir aber mit unserem "praxisorientierten Gehirn" nicht in der Lage, die Tragweite dieses Umstands zu erfassen.

Spannendes Thema.

Hast du die HvD Texte komplett gelesen.Auf der HP sind jede Menge Buchtexte und Essays als pdf hinterlegt.

So, ich muß jetzt in meine Baumkrone, wenn sie noch da ist.:escape: :sleep3:

Bis "Jetzt"

Bonobo
 
Die Welt ist insofern eine Sinnestäuschung, alsdass man sie verschleiert wahrnimmt. Dies liegt lediglich an einem getrübten Geist. Ist der Geist frei von Störgrößen, dies sind insbesondere Gefühle, Emotionen, rationale Denkweisen, duale Geistesprägungen, mit denen sich das wahrgenommene Abbild der Welt vermischt. Im klaren Geist ist die Welt das was sie ist --> Weder-Noch --> also transzendent :party02:
 
Wenn ich "Illusion" jetzt mit "individueller Wirklichkeit" gleichsetze und ich diese Illusion versuche dadurch zu steuern, dass ich meine Aufmerksamkeit auf das lenke, was ich gerne wahrnehmen möchte, dann könnte es doch tatsächlich so sein, dass ich mir, in dem vorgegebenen Rahmen, meine Wirklichkeit (Illusion) selbst erschaffe.
Das denke ich nicht.

Erstmal läuft dieser kognitive Prozess, der Aufmerksamkeit fokussiert (und
damit Verarbeitungskapazität deines Gehirns zuteilt) vollautomatisch. Es
lässt sich niemals völlig bewusst steuern.

Wichtiger noch, was du als "ich" bezeichnest, dein eigenes Ich-Bild, ist
ebenfalls eine Konstruktion deines Gehirns. Dieses Ich kann weder lenken,
noch steuern noch erschaffen, denn es ist nur ein Prozess in deinem Gehirn.
Aufmerksamkeit ist ein anderer Prozess. Dein Gehirn erzeugt dein Ich mit
allem, was dazugehört. Nicht dein Ich erzeugt irgendwas.

Wäre das eine Hypothese, die den Gedanken, an einen "mitschöpfenden Beobachter" zulassen und erklären würde?
Verstehe ich nicht.

Ich als Mensch bin immer "mitschöpfenden Beobachter". Denn ich nehme nicht
nur die Welt wahr, sondern ich gestalte sie auch.

Gruss
LB
 
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Ich als Mensch bin immer "mitschöpfenden Beobachter". Denn ich nehme nicht nur die Welt wahr, sondern ich gestalte sie auch.

Man gestaltet sie mit, indem man sie verbessert aber auch gleichermaßen verschlimmbessert :D
 
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