Das Erkennen in Gott ist nicht ein Erkennen, wie wir Menschen z.B. Dinge oder Sachen Erkennen. Denn Menschen gewinnen Erkenntnis dadurch, das sie gewisse Dinge aus anderen Dingen ableiten oder aus den abgeleiteten Dingen zusammensetzen.
Die Erkenntnis in Gott ist, sozusagen, das Gott Dinge schauen kann, die noch nicht als Idee existieren. Wir Menschen können aus der Ideen-Welt Dinge sehen und erschaffen, doch Gott sieht Dinge die noch nicht als Idee von ihm selbst begriffen sind, wohl aber in ihm als Sein existieren. Da Gott nur als Über-Sein begriffen werden kann.
Thomas von Aquin schreibt:
Doch in der göttlichen Erkenntnis gibt es kein schrittweises Durchlaufen, wie früher gesagt wurde, als ob sie von etwas Bekanntem zu Unbekanntem vordränge; nichtsdestoweniger kann doch vonseiten der Erkenntnisgegenstände ein gewisser Kreislauf in Seiner Erkenntnis gefunden werden, sofern Er nämlich, indem Er sein Wesen erkennt, die anderen Dinge schaut, in denen Er ein Abbild Seines Wesens sieht, und so gewissermaßen zu seinem Wesen zurückkehrt, wobei Er freilich nicht Sein Wesen aus anderen Dingen erkennt, wie es in unserer Seele der Fall war.
______
Das Universum in der Expansion ist das Wesen Gottes, der Geist aber geht über das Wesen hinaus.
______
Fins Aviat,
Jupiter22