Hallo

Ich habe mir über die Corona-Krise viele Gedanken gemacht. Was mir auffällt, ist, dass seit Monaten viele Menschen geradezu gezwungen werden über verschiedene Themen nachzudenken. Viele Menschen sind mit realen Ängsten und mit eigenen Angstmustern konfrontiert, wodurch viele Themen des täglichen Lebens irgendwie aufploppen. Das fängt an bei der "gerechten" Verteilung von Gütern, wie bspw. Masken und Impfungen, aber es geht auch um Themen wie Freiheit und Demokratie, Familie, was ist wirklich wichtig im Leben?
Die Frage ist also für mich persönlich auch, worauf richte ich meine Wahrnehmung? Corona, hat wie so alles im Leben verschiedene Seiten. Schlecht alleine, oder wie du sagst "böses", das gibt es ja nicht (in meiner Welt).
Und oft ist es doch gerade der Leidensdruck, der uns Menschen zur Entwicklung bewegt. Ich kenne kaum Menschen, die von der Pandemie nicht irgendwie getroffen sind. Aus emotionaler Betrachtung der Angstmuster konnte ich ganz unterschiedliche feststellen, wie bspw. Angst vor der Krankheit, Angst vor Kontrollverlust, Angst vor Einsamkeit, Angst vor staatlicher Kontrolle, Existenzielle Ängste oder auch Real durch die Konfrontation mit diesen Gefühlslagen und Problemen, zB tatsächliche Krankheit, Jobverlust und finanzielle Sorgen oder umgekehrt, Arbeiten bis zum Umfallen... und ich finde es durchaus okay einmal über diese Werte im Leben nachzudenken.
Corona hat geschafft, was vor einigen Monaten noch fast undenkbar war. Wissenschaftler der ganzen Welt haben gemeinsam Lösungen gesucht. Abkommen zur gerechten Verteilung von Impfungen wurden getroffen. Die Leistung der Frauen dieser Welt kam zur Debatte und so manche sind bestimmt auch froh die Zeit Zuhause mit ihren Kinder verbracht zu haben. Viele haben mir erzählt, wie angenehm es doch auch war den Terminkalender nicht vollgestopft zu haben usw. Wie sehr merken denn die Menschen gerade, wie wichtig soziale Kontakte sind? Wie sehr uns zuvor für selbstverständlich gehaltenes abgeht? Wie oft wurde der Ruf laut in unserer westlichen Gesellschaft die alten Menschen mehr Achtung und Respekt zu zollen? Und wie schön ist es auch zu sehen, dass viele Menschen nun aufeinander Rücksicht nehmen?
Und dann gibt es da diese anderes Seite. Jahrzehnte haben wir die Erde ausgebeutet, auch jetzt erscheint der Klimawandel häufig nur als Nebendiskussion. Immer wieder in der Geschichte der Erde kam es vor, dass Pandemien und Naturereignisse das Leben auf der Erde ausgelöscht oder minimiert hat. So ist es vielleicht auch einfach der natürliche Wandel?
Und schlussendlich, und das ist für mich persönlich eigentlich auch der wichtigste Teil dieser Geschichte, so könnten wir auch einen Blick auf die hermetischen Gesetze werden. Wie Innen so Außen.... wie lange haben wir denn gehört "was für eine kranke Welt"... usw. wie oft haben wir gehört "immer höher, schneller, weiter, das macht die Menschen krank" und dann kommt ein winzig kleines Virus und stoppt mal eben die ganze Welt. Vielleicht sollten die Menschen einmal anfangen ihr Inneres aufzuräumen - eben sich bestimmter Werte bewusst zu werden? Welchen Energien möchte ich in meinem Leben Platz einräumen?
Vielleicht wird es insgesamt einfach Zeit etwas achtsamer mit uns selbst, mit unseren Mitmenschen und auch mit der Natur umzugehen?!
Ich "weigere" mich hier nur negatives zu sehen. Ja. Es ist eine schwierige und herausfordernde Zeit. Doch kommt es für mich darauf an, was wir nun daraus machen. Stehenbleiben, Rückblicken, Nachdenken, wollen wir das? Und wenn nein, wie möchten wir unsere Welt denn gerne gestalten?