Interessante Ansichten eines jüdischen Israeli...

Ich weiß zu 1000% das ich weder antisemitisch noch sonst irgendwie fanatisch bin und letztlich bin ich auf Seite der Bevölkerungen und meine Kritik gilt jenen die Macht missbrauchen und damit schwächere leiden lassen. Das gilt auch für die palästinensische Seite.

Was du hier schreibst, trifft auch auf mich zu, nur werden sie das nie akzeptieren. Sie wollen ein entweder oder. Und bei Nichtentscheid werden wir geschubladet. Das haben sie mit zu vielen, die im Rampenlicht stehen, auch getan.

Nur... die haben eh kaum Macht. Daher sehe ich die Hauptverantwortung bei Israel, da nur Israel die Veränderung einleiten könnte die es braucht. Palästina kann das gar nicht. Die sind das was man ohnmächtig nennt. Wären sie auf einmal alle friedlich wären sie immer noch hochgradig unterdrückt, arm, gedemütigt, müssten jede Menge Willkür ertragen... In so ein Schicksal kann man sich gar nicht fügen.

Auch hier stehen wir zu 99% in einer Ansicht. Nur dass ich noch etwas weiter gehe. Wenn sie alle friedlich wären, dann gäb es längst keine Palästinenser mehr. Und wie schon jemand anders schrieb: Die Palästinenser sind "nicht" die Hamas.

Teilansicht aus Wiki

1946 gründete die ägyptische Muslimbruderschaft einen palästinischen Zweig in Ostjerusalem. Unter den etwa 1000 Gründungsteilnehmern hatten sich viele am arabischen Aufstand in Palästina von 1936 bis 1939 beteiligt. Sie erklärten die Beschneidung der Rechte arabischer Palästinenser zur Gefahr für alle Muslime. Sie lehnten den UN-Teilungsplan für Palästina von 1947 ab und bereiteten daraufhin einen als Djihad aufgefassten bewaffneten Kampf gegen jüdische Siedler vor. Diese Mudschaheddin nahmen 1948 am Palästinakrieg von sechs arabischen Staaten gegen das neugegründete Israel teil. Nach der Niederlage der Angreifer und dem Zustrom von über 700.000 Flüchtlingen in die verbliebenen Gebiete Palästinas konzentrierten sich die Muslimbrüder dort auf den allmählichen Aufbau eines Netzwerks zur religiösen Erziehung, die sie als Mittel zur einstigen Rückgewinnung der von Israel eroberten Gebiete ansahen. Sie lehrten Islam und Rückkehr in die verlorene Heimat als gleichwesentlich für palästinensische Identität

Die Nichthinschauer und ewigen Anlasspostulierer interessieren sich weder für den Start, noch für die ursächliche Herkunft. Die Hamas sind eine von "außen" kommende Installation, gegen die sich die Palästinenser "nicht" zur Wehr setzen konnten. Sie wurden infiltriert. Heute jedoch im gewachsenen Istzustand, wird alles in einen Topf denkend gedacht, mit dem Rüffel, wir sind nicht mehr 1946 sondern 2014.

Fanatismus ist nie aktuellsichtig (Wir haben begonnen, wir führen zu Ende) -> Der Beginn ist Fanatikern stets allgegenwärtig. Nur nicht jenen, die nichts damit zu tun haben, weil sie gerne bloß im "Hier und Jetzt" denken, statt einzugestehen, dass andere anders denken, wie es Fanatiker tun. Um Fanatiker zu erfassen, darf man ihnen nicht das eigene Denken überstülpen, sondern man muss ihr Denken erfassen.
 
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simpel ist es nicht, keine Frage. Du sagst also sie werden unterdrückt. Die Politik Israels ist repressiv, das sehe ich genauso...aber tragisch ist es doch eigentlich nur, weil diese Demütigung so offen zu Tage tritt. Israel nimmt sich eigentlich nur das heraus, was der Westen mit der ganzen Welt macht...nämlich ausschlachten, imperialismus, Blut und Boden Ideologie, etc.

Marcuse hat mal geschrieben: "In all diesen Aspekten unterscheidet sich die Gründung des jüdischen Staates nicht wesentlich von den Ursprüngen praktisch aller Staaten in der Geschichte: der Gründung durch Eroberung, Besetzung und Diskriminierung."

Israel und Palästina können sich dann friedlich begegnen, wenn beide Völker frei sind und das trifft auf Palästina weniger zu als auf Israel. Natürlich kann man auch Israel in der Verantwortung sehen, aber man darf nicht vergessen, wer die Hamas-Ideologie geschrieben hat. Das sind zutiefst antisemitische, antizionistische Züge, die aus dem Baathismus, Sozialismus, dschihadismus, etc. entstanden sind und kriegerische Maßnahmen sind hier meiner meinung nach ein notwendiges Übel und kollateralschäden gerechtfertigt.



:thumbup:


shimon
 
und am permanenten israelischen siedlungsbau im fatah-regierten westjordanland ist auch die hamas-ideologie schuld?
 
simpel ist es nicht, keine Frage. Du sagst also sie werden unterdrückt. Die Politik Israels ist repressiv, das sehe ich genauso...aber tragisch ist es doch eigentlich nur, weil diese Demütigung so offen zu Tage tritt. Israel nimmt sich eigentlich nur das heraus, was der Westen mit der ganzen Welt macht...nämlich ausschlachten, imperialismus, Blut und Boden Ideologie, etc.
Ja, das weiß ich. Habe ich selbst oft gesagt und kritisiert. Auch das Pendel wird irgendwann zurückkommen. Israel ist nur viel verletzlicher.



Marcuse hat mal geschrieben: "In all diesen Aspekten unterscheidet sich die Gründung des jüdischen Staates nicht wesentlich von den Ursprüngen praktisch aller Staaten in der Geschichte: der Gründung durch Eroberung, Besetzung und Diskriminierung."
Ja. Nimm die USA als ein Extrem: Die Europäer kamen nach Amerika und haben die dortige Bevölkerung - Indianerstämme - niedergemacht. Aber, der Unterschied bleibt: Israel ist einfach verdammt klein. Sie sind militärisch stark und stehen unter US- und europäischem Schutz. Aber auf Jahrhunderte gerechnet, wird das m.A.n. nicht funktionieren. Gäbe es eine Zeitmaschine mit der wir überprüfen könnten ob Israel in 100 Jahren noch existiert, dann wäre ich alles andere als sicher das es so sein wird. Bei den USA muss man sich da eher weniger Gedanken machen.


Israel und Palästina können sich dann friedlich begegnen, wenn beide Völker frei sind und das trifft auf Palästina weniger zu als auf Israel. Natürlich kann man auch Israel in der Verantwortung sehen, aber man darf nicht vergessen, wer die Hamas-Ideologie geschrieben hat. Das sind zutiefst antisemitische, antizionistische Züge, die aus dem Baathismus, Sozialismus, dschihadismus, etc. entstanden sind und kriegerische Maßnahmen sind hier meiner meinung nach ein notwendiges Übel und kollateralschäden gerechtfertigt.
Das ist nicht wirklich relevant weil das immer und überall so ist, das es extreme Kräfte gibt. Auf Seite der Juden gibts das ja auch... also wirklich extreme und krass-ideologische und auch religiös motivierter Hass gegen Araber. Wir in Deutschland haben solche Kräfte auch... Nazis. Relevant ist: Wie stark lässt eine Bevölkerung solche Kräfte werden? Und in welchen Situationen werden solche Kräfte besonders stark? In Situationen äußerster Bedrohung! Während Palästina weit mehr als nur bedroht ist, sondern schon unter Knechtschaft, wird in Israel ein Bild ständiger Bedrohung vermittelt. Der Bevölkerung wird eine Heidenangst eingejagt. Und während das tendenziell stimmt, stimmt es im Konkreten eben sehr oft gar nicht und ist glatt gelogen. Nimm die iranische Atombombe als Beispiel. Jedes Jahr kommen zig Aufrufe aus Israel endlich den Iran zu stoppen der ja kurz vor der Atombombe stehe. Das letzte mal als ich davon las war im Mai dieses Jahres:

Auch wenn es derzeit kaum ein Thema ist: Israel will nach wie vor eine atomare Bewaffung Irans verhindern. Viele in Israel befürworten deshalb einen Militärschlag.
http://www.tagesschau.de/videoblog/zwischen_mittelmeer_und_jordan/israelblog140.html

Interessant ist aber, wie lange das schon so geht:

Seit 1992 - finde gerade keine deutsche Quelle, obwohl es welche gibt.
http://www.csmonitor.com/World/Midd...e-1979/Israel-paints-Iran-as-Enemy-No.-1-1992

Israel warnt also seit über 2 Jahrzehnten vor der iranischen Bombe. Und es ist immer kurz davor. Wären nur die Warnungen von vor wenigen Jahren gerechtfertigt gewesen, hätte Iran bereits die Bombe. Da wird ein gigantisches Zerrbild einer Bedrohung entworfen und es wird genutzt um die eigene Bevölkerung in Schrecken zu versetzen. Gar nicht so unähnlich unserer westlichen Propaganda die nur noch islamischen Terror kennt, so dass wir jeden scheiß akzeptieren. In den USA sterben fast täglich Menschen durch frei-verkäufliche Waffen... aber Terrorismus soll das Problem sein. Es gibt weit mehr Schulmassaker als Terror-Anschläge.

Das ist alles BULLSHIT! ...um es mal deutlich zu sagen. Und letztlich ist es an der Bevölkerung, sich nicht mehr so manipulieren zu lassen um immer wieder dasselbe Pack in die Regierungen zu wählen.
 
simpel ist es nicht, keine Frage. Du sagst also sie werden unterdrückt. Die Politik Israels ist repressiv, das sehe ich genauso...aber tragisch ist es doch eigentlich nur, weil diese Demütigung so offen zu Tage tritt. Israel nimmt sich eigentlich nur das heraus, was der Westen mit der ganzen Welt macht...nämlich ausschlachten, imperialismus, Blut und Boden Ideologie, etc.

Marcuse hat mal geschrieben: "In all diesen Aspekten unterscheidet sich die Gründung des jüdischen Staates nicht wesentlich von den Ursprüngen praktisch aller Staaten in der Geschichte: der Gründung durch Eroberung, Besetzung und Diskriminierung."

Israel und Palästina können sich dann friedlich begegnen, wenn beide Völker frei sind und das trifft auf Palästina weniger zu als auf Israel. Natürlich kann man auch Israel in der Verantwortung sehen, aber man darf nicht vergessen, wer die Hamas-Ideologie geschrieben hat. Das sind zutiefst antisemitische, antizionistische Züge, die aus dem Baathismus, Sozialismus, dschihadismus, etc. entstanden sind und kriegerische Maßnahmen sind hier meiner meinung nach ein notwendiges Übel und kollateralschäden gerechtfertigt.

:thumbup: ja, geschichtlicher Blitz-Überblick und Schlußfolgerung daraus in einem, Du hast die komplizierten Umstände auf den Punkt gebracht, Sabbah

wären die Palästinenser nicht nur mit ihren internen Streitereien beschäftigt gewesen - vor der Gründung von Israel - sähe die die Lage heute anders aus...
 
und am permanenten israelischen siedlungsbau im fatah-regierten westjordanland ist auch die hamas-ideologie schuld?

Weißt du was mir nicht in den Kopf will? "Unser" sogenanntes "Volk" wurde von "Nazis" regiert, bevor diese Regierung von außen bekämpft wurde......ist jedoch trotz dieser Erfahrung nicht im Stande, zu sehen, wenn dies in anderen Staaten geschieht.

Die Hamas ist genauso "rechtsextrem" wie die israelische Regierung "rechtsextrem" ist. Und beide Seiten der Bevölkerung haben drunter zu leiden. Beide. Beide Seiten verfolgen eine Ideologie. Und wenn, wie hier postuliert wurde "Ideologie" gerechtfertigt ist, dann ist auch "Ideologie II" gerechtfertigt. Wer an der Macht ist, führt das Ruder

Von jüdischer Entartung war in Nordaus Buch selbstverständlich nicht die Rede; als entartet hätten dem Verfasser ohnehin nur jene Juden gegolten, die sich dem Zionismus widersetzten (Nordau war Herzls rechte Hand und der Mann, der beim ersten Zionistenkongress nach Herzls Tod den Ersten Weltkrieg sowie Englands Beihilfe bei der Errichtung einer zionistischen „Heimstatt“ voraussagte).

Douglas Reed - Der Streit um Zion

Vergiss nicht, dass das geschriebene Wort magische Kraft und Leitgeist besitzt. Bibel und Koran sind beste Beispiele.

Jassir Arafat wurde in "Ägypten" 1929 geboren und gründete mit 30 Jahren 1959 die Fatah in Kuwait. ( -> Und wieder nix mit Palästinensern...)

Also, wenn ein "Terrorist" einen "Friedensnobelpreis" bekommt, dann stimmt da mehr als mehr nicht. Die Hamas Ideologie steckt auch in der zionistischen Ideologie drin. Die schenken sich da nix.

Es geht hier nur im Großleid um Israel und Palästina - Religionspolitisch geht es um Hamas und Zion. Mit der gleichen Ideologie, im Entweder, Oder.
 
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und am permanenten israelischen siedlungsbau im fatah-regierten westjordanland ist auch die hamas-ideologie schuld?

Interessanter Einwurf.

Stetig zunehmende Besiedlung

Seit dem Beginn der Besetzung der palästinensischen Gebiete hat die Besiedlung durch Israelis stetig zugenommen. Ab 1967 war das Ziel, strategisch wichtige Bereiche zu sichern, den Kern des israelischen Gebiets zu schützen und Jerusalem zu behrrschen. Dabei verletzt Israel jedoch Artikel 49 der Genfer Konvention von 1949, laut der eine Besatzungsmacht keine zivile Bevölkerung in besetzte Gebiete verlegen darf. Als das konservatives Parteienbündnis Likud 1977 an die Regierung kam, wurde beschlossen, dass sämtliche besetzte Gebiete im Westjordanland bebaut werden dürften. Diese Regierung und die folgenden haben diese Besetzung groβzügig finanziert, um die Israelis von den Vorteilen der Siedlungspolitik zu überzeugen. Sogar während des Oslo-Friedensprozesses nahm die Zahl der Siedler zu. In der Resolution 446 des UN-Sicherheitsrats vom 22. März 1979 wurde festgestellt, „dass die Politik und Praxis Israels bei der Gründung von Siedlungen in den Palästinensischen und Arabischen Gebieten, die seit 1967 besetzt waren, keine rechtliche Gültigkeit besitzen und ein ernsthaftes Hindernis darstellen, um einen umfassenden, einfachen und dauernden Frieden im Nahen Osten zu erreichen.

Die Folgen der Besiedlung

Wohnungs- und Straßenbau haben zur Zerstückelung des palästinensischen Gebiets geführt. Laut der UN-Kommission, die sich mit der Lage in den Kolonien befasst, hat die Besiedelung zur Folge, „ dass Menschen vertrieben oder verbannt, Ländereien und Wasservorräte in Beschlag genommen, Häuser zerstört werden, sowie grundsätzliche und verhängnisvolle Veränderungen der wirtschaftlichen und sozialen Grundlage des alltäglichen Lebens der arabischen Bevölkerung, die betroffenen Gebiete geografisch und demografisch zu ihrem Nachteil zutiefst verändert haben.“ Die Palästinenser mussten landwirtschaftliche Gebiete und Wasserstellen verlassen, und somit haben Ackerbau und Entwicklungsperspektiven stark abgenommen.


Zahl der Siedler verdoppelt

Zwischen 1992 und 2000 hat sich die Zahl der Siedler im Westjordanland und im Gazastreifen praktisch verdoppelt. Laut dem Sonderberichterstatter der UN-Menschenrechtskommission im Jahre 2000 hat Israel so ungefähr 60 Prozent von Westjordanland, 33 Prozent des Gazastreifens und 33 Prozent von Ost-Jerusalem in Beschlag genommen. Der einzigem Ausnahmen von dieser Politik war der Abzug von 7000 Siedlern und die Zerstörung der Kolonien in Gaza im Jahre 2005 und die Aussiedlung von 50 Familien der Migron-Siedlung im September 2012.

Der Fall Jerusalem

Als die Vereinten Nationen das Land aufgeteilt haben, bekam Jerusalem einen besonderen Status als autonomes Gebiet. Nach dem Krieg 1948 wurde die Stadt durch eine Mauer in zwei Teile geteilt, welche den Israelis den Zugang zu Heiligen Orten wie die Klagemauer verweigerte. Im Sechs-Tage-Krieg eroberte Israel den östlichen Teil der Stadt Jerusalem mit dem Willen, die Stadt wieder zu vereinen. Die in Jerusalem wohnenden Palästinenser leben unter israelischer Gesetzgebung, mit israelischer Sozialversicherung, doch sie sind nicht gleichgestellt. Sie zahlen die gleichen Steuern wie ihre israelischen Nachbarn, doch kommen ihnen praktisch siebenmal weniger staatliche Hilfen zugute. Folglich entwickeln sich die israelischen und palästinensischen Viertel nicht im selben Tempo, dies ist besonders sichtbar, was Straβenbau, Stromverteilung und Schulen angeht.

Die Besiedlung der Palästinensergebiete, arte am 26.08.2013 - oder: Annexion durch Besiedlung
 
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