Amant
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Korrigiere mich kurz: Da stand nicht "das Ego" sondern das Selbst. Habe aber den Artikel dazu eben mal rausgesucht.
http://www.zeit.de/zeit-wissen/2012/02/Mensch-Individuum-Selbstbewusstsein/seite-4
Und dieses "ich" ist ein Konglomerat aus ganz vielem, in ständiger Veränderung begriffen, doch aber nicht ohne ein paar Grundfeste beizubehalten. Vlt. um des Wiedererkennungswertes (und der Sozialisierung) wegen oder aber auch, wie ein anderer User es gerne erwähnt, ganz einfach musterbedingt.
Das Ego als Vorgang zu bezeichnen finde ich sehr geschickt. Ganz wesentlich bei diesem Vorgang ist der Moment der Identifikation eines Ich mit der Wahrnehmung. Wenn "ich" zum Beispiel in einen Raum eintrete, in dem "ich bin", dann ist die Identifikation bereits komplett und das Ego voll entwickelt. Dahingegen wo "es ist", da hat meine Illusion bessere Karten, mir erfolgreich vorzugaukeln, daß ich keine Ego hätte oder es verlassen müsste oder könnte.
Oh ja, gerne. Der "Vorgang", der das Ego ist oder der das Ego gebiert, der ist interessant. Da unterhalte ich mich gerne drüber.
lg
Die radikalsten Folgerungen zieht der Bewusstseinsphilosoph Thomas Metzinger, der mit Blanke eng zusammenarbeitet. Metzinger sagt: »Es gibt gar kein Selbst.« Das Gehirn entwerfe nicht nur ständig ein Modell des eigenen Körpers, sondern auch ein »Selbstmodell«, das dem Organismus den Eindruck eines stabilen Ich nur vorgaukle. Dabei ist dieses Selbstmodell kein eigenständiger Baustein der Wirklichkeit, der die Zeit überdauere; im Gegenteil, es sei ständiger Veränderung unterworfen und werde immer wieder an unsere Erfahrungen und unsere Umwelt angepasst. »Der Metzinger, den Sie heute erleben, ist nicht derselbe wie der vor drei Jahren, sondern ihm allenfalls ähnlich«, sagt der Philosoph von der Universität Mainz und bringt seine Theorie auf die Formel: »Das Selbst ist kein Ding, sondern ein Vorgang.«
http://www.zeit.de/zeit-wissen/2012/02/Mensch-Individuum-Selbstbewusstsein/seite-4
Und dieses "ich" ist ein Konglomerat aus ganz vielem, in ständiger Veränderung begriffen, doch aber nicht ohne ein paar Grundfeste beizubehalten. Vlt. um des Wiedererkennungswertes (und der Sozialisierung) wegen oder aber auch, wie ein anderer User es gerne erwähnt, ganz einfach musterbedingt.