Ich fühle mich unsichtbar

Es klingt so, als ob von dir zu wenig Aktivität kommt, als ob du zu sehr erwarten würdest und dass von anderen Aktivität kommen sollte, dass von dir einfach zu wenig kommt für das, was du an Kontakt möchtest. Überleg' doch mal, inwieweit das stimmen könnte. Wenn ja, weniger scheu sein, mehr aktiv sein in der Begegnung, auf die anderen mehr zugehen, etwas lächeln, freundliches Gesicht machen, wenn ins Gesicht anderer geschaut wird, ihnen Angebote machen, Nähe und Gemeinschaft suchen, einladend sein ...

Ich verstehe deinen Post absolut freundlich, muss aber sagen, dass ich es nicht gleich sehe. Ich denke, wenn man so oft so sehr verletzt wurde ist es einem kaum möglich positiv und aktiv auf andere zu zu gehen.

Ich möchte um Gottes Willen nicht unhöflich klingen oder wertend, ich habe aber die Sorge dass es an inakzeptabelen Oberflächlichkeitsdenken liegen könnte, das die Bekannten und Verwandten haben.. Was absolut ungerecht und unfair ist! Leider gibt es davon aber viele Menschen unter uns. Das müssen nur ein paar Kilos zu viel sein, die falsche Kleidung, vielleicht ein Tick den man nicht unterbinden kann... Nicht dass ich das Hope2020 unterstellen möchte, aber ich denke solche Situationen kennen wir alle... Gerade Frauen können furchtbar im Lästern sein...
 
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Du bist unsichtbar, schreibst Du. Es klingt für mich nach "Ich werde nicht wahrgenommen."
Und es klingt für mich so, als wäre das so, seit Du auf der Welt bist.
Nimmst Du Dich denn selber wahr? Bist Du für Dich sichtbar, präsent? Oder sind nur die für Dich sichtbar, die Dich nicht wahrnehmen?
Kann es sein, dass Du erst einmal lernen musst, Dich selber zu (wert)zuschätzen, anzuerkennen? Kann es sein, dass Du erst einmal lernen musst, mit Dir selber (und über Dich) glücklich zu sein?
Anerkennung bekommt man nicht von anderen - wenn man sie sich nicht selber zugesteht.
Wenn ich keine Freude an mir habe, werden andere keine an mir haben.

Lass die Anderen mal links liegen und wende Dich Dir selber zu. Tu, was Dir Freude macht (weisst Du, was Dir Freude macht?). Pflege Deine Seele, kümmere Dich um sie(Dich).
Das Bedürfnis wahrgenommen zu werden - du hast es immer von anderen gewollt (Deinen Eltern, Deinen Geschwistern) und nicht bekommen, wenn ich Dich richtig verstehe.
Löse Dich von den Erwartungen an andere. Das kann weh tun. Tu es dennoch - und wende Deine Aufmerksamkeit Dir selber zu. Werde Du das Wichtigste in Deinem Leben (nicht Deine Erwartungen an andere).
Nimm Dich wahr. Kann sein, dass Du Dich dazu auch erst mal zurückziehen muss.
Erst, wenn Du Dich kennst, wirst Du auch Deinen Platz in dieser Welt finden können - das ist dort, wo Du verstanden wirst, wo Du nicht eine "Fremde" bist (bzw. Dich so fühlst.
Es gibt diesen Platz für Dich, diese Heimat.
Dazu musst Du Dich aber Dir selber zuwenden.
Sonst kann er nicht gefunden werden.
 
Liebe Hope
Ich habe dein Beitrag gelesen, und ich weiß sehr gut wie du dich fühlst ,denn mir ging es auch schon so. Man sollte aber nicht immer die Fehler bei sich selbst suchen, sondern gucken das man nicht von Idioten umgeben ist! Es gibt immer wieder solche Menschen die einen so behandeln, und auch in der Familie gibt es immer wieder Menschen die einen nicht gut tun. Ich selbst habe 3 Geschwister und ich war und bin immer das schwarze Schaf, doch ist es wichtig das du dich aus dieser Situation befreist, um dich nicht kaputt zu machen.Sehe es mal von der positiven Seite, wenn die Leute keinen Kontakt haben möchten oder dich ignorieren dann sind es einfach nicht die richtigen Leute und haben deine Freundschaft garnicht verdient und du kannst froh sein wenn du sie los bist.
Ich schicke dir eine dicke Umarmung :umarmen:und bleib so wie du bist!:flower2:!
Liebe Grüße
 
Es ist gut, dass man sich neue Bekanntschaftskreise erschließt, wenn man merkt, dass das Umfeld nicht zu einem selbst passt.

Ende der neunziger Jahre hatte ich ein anderes Umfeld; ich war da mal z. B. auf einer Party, auf der ich nur zwei Leute einigermaßen kannte und mich mit ihnen oberflächlich eigentlich ganz gut verstand und dachte, schön, da kann ich vielleicht Kontakte aufbauen. Auf der Party von sicherlich 25 Leuten bemerkte ich, dass da eine spürbare Gruppendynamik war, selbst die beiden Leute mit denen ich mich verstand, erschienen mir verändert, unangenehm verändert; einige kannten sich schon Jahrzehnte. Unter "den seinen" spielt ein Mensch eine andere Rolle, kann ja sein. Die Menschen waren nicht so, wie ich sie allein kennengelernt hatte.

Es war mehr oder minder eine Studentenparty und die Rede kam auf Kriegsgeschehen und alle außer mir fanden Kriege gegen "die Achse des Bösen" sehr gut und gerechtfertigt. Ich war erstaunt und unangenehm berührt und stellte fest, dass ich in einem Umfeld war, in das ich Pazifist nicht gehöre und meine zaghaft vorgetragene Bemerkung, dass Deutschland eigentlich festgehalten hatte, dass nie wieder Krieg ausgehen sollte und unterstützt werden sollte, wurde attackiert.

Nach meiner Bemerkung bemerkte ich auch ein Ausgrenzung, die mich aber nicht störte, die ich bloss registrierte, denn mir machte das nichts aus, weil ich Kontakte hatte und habe zu vielen sehr verschiedenen Kreisen und auch zu Individuen (ohne starke Peergroup).

Gibt es erst einmal eine "eingeschworene" Gruppe, dann ist für die Leute innerhalb der Gruppe und für Außenstehende fast nicht möglich, da hineinzufunken und die "Regeln und Rollen", sofern darauf in der Gruppe Wert gelegt wird, in irgendeiner Weise zu ändern.

Es heißt ja auch, der Prophet gilt nichts im eigenen Lande. Da ist was dran!

So wäre meine Empfehlung in dieser Situation, erst gar nicht den sinnlosen Kraftakt zu versuchen, näher an diese Leute heranzurücken oder gar zu erwarten, dass sie die eigene Individualität von allein oder mit Aufforderung unterstützen. Das kostet nur unnütz Nerven.

Es ist wesentlich angenehmer und auch viel zielführender, sich zu überlegen, was man mag, wofür man steht, wofür man sich begeistert und dies zu leben und die Menschen, denen man dabei kennenlernt, als mögliche neue Kontakte aufbaut, denn man beginnt dort "von vorn", unbelastet von den Geschichten und Rollen und Vorurteilen, die sich Grüppchen auf ihrem Identifikationsaltar zurechtgeknetet haben.

Beispiel: Ich hatte mich dann für Qi Gong interessiert und das in Gruppen gelernt. Dort traf ich auf "andere Pazifisten" und Menschen, die besser zu mir passten und mit denen ich harmonierte und wo es gemeinsame Interessen gab.

Einfach schauen und weitergehen und vertrauen, dass es immer Menschen gibt, die einen selbst so mögen, wie man ist, diese Leute einfach suchen und dort Kontakte knüpfen. Das geht viel leichter.

Viel Erfolg und alles Liebe
Eva
 
@Neulingskind
Noch ein Gedanke zum Unsichtbarsein:
es ist eine wunderbare Tarnung!
Wenn niemand Dich wahrnimmt, kannst Du tun, was Du willst und wirst nicht angegriffen, nicht kritisiert, nicht dumm angemacht.
Nutze das ruhig. Entfalte dich, mach deine Prozesse - ungesehen von Deiner Umgebung. Geniesse den Schutz dieser Tarnung.
Also - ich kenne Leute, die es gezielt darauf absehen, unsichtbar zu sein, genau deshalb :)
 
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Hast du eine Antwort von der TE Hope gelesen oder bekommen ?

Oder habe ich eine hier überlesen ?
Warum sollte sie sofort antworten? Sie liked - hat es also gelesen. Zeit zum Nachdenken darf sie sich ja wohl nehmen, oder? Manches braucht Zeit!
 
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