S
Sadivila
Guest
Ich habe schon einen gewissen Hang zu diesen Mystikern, die sich da zu Gott erheben und so bisweilen auch aus den eigenen Reihen der Ketzerei bezichtigt wurden. Mein eigentliches Menschenbild aber ist ein anderes, vielleicht sogar ein wenig freudianisch, mit Über-Ich - Ich - und Es. Das ist für mich schön kompakt und dennoch ein Mysterium. Ich ist alles, was ich von mir weiß und von wo aus ich mit der Welt interagiere und die anderen zwei Aspekte, ÜI & ES und ihr Zusammenspiel ist mir ein Rätsel. Ein großes Geheimnis, das zu lösen ein Lebensjob für mich ist.
Aber egal... auch der Silesius redet im weiteren von einem Über-Gott, und ich denk mir, das ist gut, wenn man was oben drüber hat... eine Art geistiges Dach, aus einem einfachen Grund. Ein Mensch, der sich geführt, geleitet und über weite Strecken getragen und bewacht weiß, von einem guten Geist - oben drüber unten drunter oder innen drin, das is nicht so wichtig, wo man den hintut - der ist nicht so leicht anfällig für menschliche Führer aller Art. Und weil ich halt nicht rund um die Uhr wachsam bin sondern auch müde werde und schwache Stunden habe, ist es mir wichtig, dass da immer einer ÜBER MIR ist, den ich da haben will. Und zwar ein Geist der aufpasst, dass sich da nie ein Mensch hineinsetzt, in meinen Kopf, mitsamt seiner ganzen Ideologie. Sei er auch noch so schlau und ausgekocht.
Es ist also ganz in meinem Sinne, einen Wächter über mir zu haben und hat nichts mit Unterwerfung zu tun. Eher mit Partnerschaft, denn ich muss mit meinen Augen auf den Weg vor mir schauen. Der Wächter aber schaut rundherum.
jetzt verstehe ich wie du das genau meinst.
schön