Liebe
@Urania02!
würde ich gerne nochmal die Frage an dich stellen,
wie du aus deiner Erfahrung heraus die Sense siehst - da kursieren ja auch mehrere Bedeu-
tungen - unter anderem auch als eine Arbeitskarte - ein Werkzeug der Tat - des etwas Tuns
-bevor man die Ernte einfahren kann - also Arbeit schlecht hin - obwohl die Meisten dies
ja nur mit dem Anker in Verbindung bringen.
In der Tat gibt es auch einige Kartendeuter, die als Arbeitskarte nicht den Anker (35), sondern stattdessen vielmehr die Sense (10) präferieren. Beispielsweise heißt es auf der nachstehend verlinkten Internetseite:
https://www.madame-lenormand.de/lenormand-kartenlegen-lernen-die-sense/
insofern u. a. wörtlich (Zitat):
“Vorab eine Richtigstellung: Die meisten deuten den Anker als Berufskarte. Das ist nicht wirklich richtig. Zu Zeiten der Melle. Lenormand und auch noch heute ist die Sense ein Symbol für den Bauern und Arbeiterstand. Daher steht die Sense in den Lenormand Karten immer für den lohnabhängigen Beruf!“
Und:
“Das Hauptthema der Lenormandkarte die Sense ist die harte Arbeit. Diese muss erst einmal geleistet werden, um überhaupt eine Ernte einfahren zu können. Hier geht es um das beständige Tun, den Widrigkeiten zu trotzen und um die eigene Geduld den Dingen ihre Zeit zu lassen, um wachsen zu können. Es geht um die wiederkehrenden Arbeitsabläufe, das tägliche Arbeiten, die Beständigkeit die es braucht!“
Diese Sichtweise einiger Kartenleger, die speziell die Sense (10) als die Arbeitskarte ansehen, ließe sich in der Tat gut damit begründen, dass es sich bei der Sense (10) regelrecht um ein Arbeitswerkzeug und Arbeitsgerät handelt.
Mit diesem Ernte-Gerät und Schneidewerkzeug kann man sich sozusagen seine eigene Lebensgrundlage erarbeiten: Das mittels eingesetzter Sense abgeschnittene Getreide und sonstige Schnittgut lässt sich z. B. weiterverarbeiten zu lebenswichtigen Nahrungsmitteln.
So, wie unsere berufliche Arbeit u. a. unsere Existenzgrundlage sichert, lässt sich auch mit der Sense etwas produzieren, was wiederum die Grundbedürfnisse und den Lebensbedarf des Menschen abdeckt. Sowohl mittels der Sense als auch mittels unserer Arbeit können wir etwas ernten, was wir zuvor gesät haben, und zwar mittels der Sense das zuvor ausgesäte Getreide oder sonstige Schnittgut und mittels unserer zuvor geleisteten Arbeit vor allem das für unseren Lebensunterhalt benötigte Geld.
Also so ganz abwegig ist es nicht, dass einige Kartenleger mit den Sense (10) die Arbeitskarte gedanklich verknüpfen.
Allerdings gibt es auf der anderen Seite auch nicht zu übersehende Unterschiede, die die Heranziehung der Sense (10) als hauptsächliche Arbeitskarte meines Erachtens wiederum in Frage stellen.
Ich denke insofern z. B. daran, dass von einer Sense eigentlich immer nur dann Gebrauch gemacht wird, wenn das, was wir zuvor gesät haben, nach einiger Zeit auch erst einmal von sich aus, also ohne unser weiteres Zutun, gewachsen ist, d. h., man verwendet eine Sense im Regelfall nicht zeitlich durchgehend und durchgängig im Jahr, sondern üblicherweise nur über eingeschränkte Zeitstrecken, so insbesondere in den spätsommerlichen und herbstlichen Erntemonaten.
Während der eigenständigen und häufig mehrmonatigen Wachstumsphase des späteren Schnittgutes gelangt die Sense hingegen üblicherweise nicht zum Einsatz.
Unsere Berufsarbeit üben wir demgegenüber hingegen nicht nur binnen weniger Monate im Jahr aus, sondern für gewöhnlich - abgesehen von vergleichsweise wenigen Urlaubs- und Feiertagen - relativ durchgängig über das gesamt Jahr.
Dies ist z. B. jetzt mal ein Grund, weshalb ich persönlich mich dazu entschieden habe, die Sense (10) nicht als hauptsächliche Arbeitskarte heranzuziehen. Das können andere Kartendeuter jedoch selbstverständlich wieder ganz anders sehen.
Was darüber hinaus die grundsätzlichen Bedeutungen der Sense (10) anbelangt, finde ich insbesondere auch einen Artikel sehr informativ und aufschlussreich, der von der sehr bekannten Kartenlegerin und Buchautorin Susanne Zitzl veröffentlicht wurde und den Du unter dem nachstehenden Link mal als pdf nachlesen kannst:
http://www.tarot-germany.com/pdfs/10-Die Sense.pdf
Soweit für den Augenblick,
Tugendengel