Herrschaft und Tabu

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

diabolo

Neues Mitglied
Registriert
15. Januar 2005
Beiträge
372
Das Wort Tabu kommt aus dem Polynesischen (Vielinseln) und meint in seinem ursprünglichen Sinne das "Gebiet des Herrschers"!
Aus dieser sehr konkreten und zentralen Bedeutung sind im Laufe der Zeit weitere Bedeutungen dazugekommen im Sinne von Berührungsverbot. Tabu = die Umgebung des Kanzleramtes bis zur Umzäunung, in diesem ursprünglichen Sinne.

Diese eine ursprüngliche Bedeutung ist zugleich die wesentlichste Bedeutung von Tabuisierungen. Tabu ist das was des Herrschers ist. Wer dies berührt muß mit seiner Entleibung rechnen. Das was des Herrschers ist, ist sein Eigentum. Dies darf nicht berührt, nicht angetastet werden. Das Eigentum des Herrschers umfaßt auch sein Geld und seine Frauen (Konkubinen). Wer die berührt muß mit Gnade nicht rechnen. Es ist bei uns so wie wir es uns im Tierreich vorstellen.

Wo nun ein Herrscher ist bilden sich viele kleine Herrscher, nämlich die Familienherrscher, und deren Geld und Frau ist für den natürlichen Feind des Herrschers, nämlich seine rivalisierenden Söhne, tabu. Vor allem an die Frau des Herrschers darf der Sohn nicht ran um hier schon mal für das erwachsene Geschlechtsleben sich einzuüben, mit der Mutter zu üben, wie er es dann später mit den Frauen umso besser machen könnte. Und hier wirkt unser Kerntabu unser Inzesttabu, es verbietet die geschlechtlichen Vorübungen des Sohnes mit der Mutter, die Mitinbesitznahme der Mutter durch den Sohn oder die Söhne.

Die Mitinbesitznahme der Mutter durch die Söhne würde paradigmatisch wirken und auch den alleinigen Eigentumsanspruch des Vaters beseitigen, sodaß sich schließlich auch über die Familie hinaus das Eigentumsprivileg der Herrscher gegen die Besitzlosen nicht halten lassen würde sondern ein allgemeines Teilen sich durchsetzen würde. Daher darf man die These aufstellen, daß neben allen Sekundärrationalisierungen das Inzesttabu im Kern verhindert, daß das Tabu der Berührung der Macht des Herrschers aufgelöst wird. Der Herrscher bleibt hierdurch eine unantastbare Person, die insoweit dann eigentlich auch gar nicht vorhanden ist für die erlebenden Menschen, was einen Objektverlust beinhalten könnte. Da aber jede Familie seinen Familienherrscher haben kann der traditionell männlich ist, ist auch der ein "Unbertührbarer" und wir haben zwingend die beklagte "vaterlose Gesellschaft!"

Ist der Vater nunmal schon durch den Objektverlust in der Distanz entschwunden so ist durch das Eigentumstabu des Herrschers die üben wollende Begierde des Sohnes bezgl. der Mutter keineswegs erloschen, sondern sie muß verdrängt werden weil sie massive Ängste bis Todesängste auslöst, vor der möglichen Rache des gierigen und alles alleine besitzen wollenden Vaters. Diese übenwollende Begierde kehrt aber nun verdeckt wieder und schleicht sich ebenso verdeckt in alle Beziehungen ein die dieser Sohn dann eingeht. In jeder seiner Geliebten hängt der Sohn tatsächlich immer kernhaft an seiner Mutter, was ihm aber nur die ehrliche und tapfere Innenseinsicht verraten kann und er kommt bei all seinen Matcho-Sex-gebaren keineswegs über ein Vorüben an sexuellem Können hinaus was er eigentlich in der Kindheit im Mitbesitzen an seiner Mutter hätte lernen können, was durch die überkommene Tabuisierung, also Schutz der Herrscherinteressen also geschützt wird.

Heutzutage machen sich nun immer mehr "Herrscher" in der Gestalt neoliberaler Günstlinge auf Kosten von immer mehr "Söhnen" in der Gestalt etwa von Arbeitslosen breit und gönnen denen zunehmend nicht mehr das Nötigste. Es ist kein Zufall, daß sich gleichzeitig eine psycholgische Ideologie breit gemacht hat, die eher die kindliche üben-wollende Begierde mit der Mutter verleugnet und jegliche kindliche Sexualerfahrung als Mißbrauch verfolgt. Die auf diesen Irrsinn hereinfallen hetzen dann häufig hinter den Mißbrauchern her die sie überall wähnen und von denen sie sich verfolgt fühlen. Natürlich gibt es einen breiten Mißbrauch von Kindern in der Gesellschaft und der muß auch thematisiert und gegebenfalls verfolgt werden aber hierüber darf man nicht verdrängen daß autochthone Eigeninteresse von Kindern an sexuellen vorübenden Erfahrungen. Man geht dann an den Problemen vorbei, vereinfacht und arbeitet damit letztlich "Herrschern" in die Hände, sichert die Kritiklosigkeit an diesen Herrschern, die es alles andere als gut mit uns meinen, jedenfalls derzeit.
 
Werbung:
Wow, Teufelchen,
starker Tobak, das!
Da bin ich als Mutter von Soehnen aber froh, dass diese beiden Giergeier durch das Inzesttabu ihre Triebe unterdruecken konnten, was mich betraf ;)!
Auch ich war verklemmt genug, kein sexuelles Verlangen zu ihnen zu empfinden - es gab gottlob genuegend erwachsene Maenner!
Die Gruenen haben auch mal das "Recht des Kindes auf Sexualitaet mit Erwachsenen" gefordert - ist lange her.
Weisst du, so ein paar Tabuleins sind schon in Ordnung, und selbst im alten Aegypten machte der Nachwuchs zwar nicht vor den eigenen Geschwistern, aber vor Mami und Papi halt.
Ich halte es schlichtweg fuer falsch, bei aller Toleranz, dass die armen Eltern nun auch noch als Sexualobjekte und Uebungspartner der pubertierenden Kinder herhalten sollen...
Das ist W. Reichs Idee, nicht wahr?
Eltern muessen Kindern IMO einen schuetzenden Raum bieten, in dem sie ins Leben hineinwachsen koennen. Sexualitaet ueben koennen sie an sich selber und mit Gleichaltrigen, das genuegt, um spielerisch an die Sexualitaet herangefuehrt zu werden!
Das Inzest Tabu hat, wie du doch weisst, einen ganz realen biologischen Hintergrund:
Nachwuchs unter Verwandten degeneriert.
Das ist kein Vorurteil, sondern Statistik, bekannt aus Bergdoerfern, die jahrhundertelang isoliert waren und in denen jeder mit jedem verwandt war. Auch der internationale Adel, der erst in den letzten 30 Jahren anfing, ausserhalb seiner "erlauchten Kreise" zu heiraten, zeugte ueberdurchschnittlich viel Kranke.

Bijoux
 
Hallo diabolo!
Wenn du das Begehren der Kinder auf der gleichen Ebene von Macht und Besitz siehst und dort wünscht, kannst du es gleich so lassen, wie es ist, weil besser wird´s dadurch nicht.
Die Lösung müßte von grundsätzlich ganz anderer Natur sein, außerhalb dieses Systems stehen. Das Begehren des Kindes ist, so fühlt es sich für mich an, ein energetisches Verschmelzen, ein liebendes Versinken im anderen. Ob genitale Sexualität, wie wir sie meistens verstehen, eine (große) Rolle spielen würde in einer Atmosphäre, wo die Eltern ihre Kinder an sich heranlassen, mit ihrem Herz, mit ihrer Seele, mit ihrer Körperlichkeit - ich habe da meine Zweifel.

Ist nicht des öfteren - gerade du wirst es wohl wissen - Sexualität ein Versuch, etwas zu bekommen, was es sonst nicht zu geben scheint? Verlagerung eines Bedürfnisses auf eine andere Ebene. Oder hältst du dein Verlangen nach blonden Frauen für ein tatsächlich primär sexuelles?

lg
Irene
 
Irene schrieb:
Hallo diabolo!
Wenn du das Begehren der Kinder auf der gleichen Ebene von Macht und Besitz siehst und dort wünscht, kannst du es gleich so lassen, wie es ist, weil besser wird´s dadurch nicht.

Liebe Irene, dies sehe ich aber nicht so. Wenn ich es so sehen würde, hättest Du recht, kann man gleich sein lassen. Wir hatten das schon mal:
"Göttliche magie!" Kindliche Sexualität hat auch nichts mit erwachsener Sexualität zu tun. Das kindliche Anliegen steht eher dem Macht- und besitz Anliegen gegenüber...........polarer Gegensatz. Kindliche seelische Libido als Sexualität zu bezeichnen, ist durch seine Vorstufenfunktion naheliegend, wurde aber immer schon mißverstanden, als ob man Kindern erwachsene Sexualität unterstellen würde. Die Strukturen der Kindlichen Libido, bzw. der magischen Libido kann man aber später leicht nachweisen, das ist das was sich dauernd wiederholt. Sprache hat ihre Schwierigkeiten, man muß sich bemühen zu verstehen, was gemeint sein könnte.


>>Die Lösung müßte von grundsätzlich ganz anderer Natur sein, außerhalb dieses Systems stehen. Das Begehren des Kindes ist, so fühlt es sich für mich an, ein energetisches Verschmelzen, ein liebendes Versinken im anderen.
Würdfe ich auch für sehr zenttral halten

>>Ob genitale Sexualität, wie wir sie meistens verstehen, eine (große) Rolle spielen würde in einer Atmosphäre, wo die Eltern ihre Kinder an sich heranlassen, mit ihrem Herz, mit ihrer Seele, mit ihrer Körperlichkeit - ich habe da meine Zweifel.
Genitale Sexualität würde keine große Rolle spielen und auch nur eine vorübergehende und mit hormoneller Spannung hat das auch nichts zu tun.

>>Ist nicht des öfteren - gerade du wirst es wohl wissen - Sexualität ein Versuch, etwas zu bekommen, was es sonst nicht zu geben scheint?
Natürlich, genauso wie essen, ein Ersatz für was anderes sein kann.

>>Verlagerung eines Bedürfnisses auf eine andere Ebene. Oder hältst du dein Verlangen nach blonden Frauen für ein tatsächlich primär sexuelles?

Nein hat mit Sex primär nichts zu tun..........ich halte dies für eine narzißtische Extrapoation, dfas heißt ich werde diese Frauen nie erreichen und wenn ich sie erreiche, dann sind sie ICH geworden.

Solange ich sie im Außen suche.......schiebe ich sie nur vor mir her! :)


Grüß Dich
Diabolo
 
Ja, wir hatten das schon mal. Selbst mit diesem Hintergrundzusammenhang klang mir der Text sehr konträr dazu.
Jetzt paßt´s mir wieder, die Mißverständlichkeit etwas gemildert.
:danke:
 
hier schreibt also einer, dass sex mit der mutter als kind/sohn vollkommen in ordnung ist, wichtig für die entwicklung des kindes.

das was du da schreibst ist total gesponnen!

in einer der zig tausend aufstellungen hat sich gezeigt, dass ein sohn seine mutter als sexuelles objet sieht und sexuelle mitinbesitznehmen will. zu dem ist hier eine schon krankhafte vergegenständlichung von personen am wirken.

die dynamik bei inzest in familien, ist oft, dass ein sohn identifiziert ist mit dem ersten mann der frau, der entweder nicht geachtet ist, oder die liebe zu ihm nicht am licht ist.
oder einer will weg, sterben und das kind wird zugeschoben.

liebe grüße dagmar
infos zu sexuellem missbrauch via pn bei bedarf
 
korrektur, weil mein 'k' klemmt:

in keiner der zig tausend aufstellungen hat sich gezeigt, dass ein sohn seine mutter als sexuelles objet sieht und sexuelle mitinbesitznehmen will. zu dem ist hier eine schon krankhafte vergegenständlichung von personen am wirken.

wenn so eine dynamik im system ist, ist der sohn ausgeliefert wie alle anderen, er ist nicht initiator. verantwortung haben die erwachsenen.
hier wirken verstrickungen.
 
Da braucht man gar keine Familienaufstellungen zu bemuehen, um zu wissen, dass Inzest falsch ist und nur Schaden anrichtet.
Er ist in (fast) jeder Gesellschaft tabuisiert - und wer sagt denn, dass Tabus immer und grundsaetzlich verkehrt sind?
Man kann natuerlich alles und jedes in jeder Situation infrage stellen, aber was kaeme dabei heraus?
Bestimmt keine autonomen, gesunden Menschen, sondern triebgesteuerte Kreaturen, die unbeherrscht durchs Leben stampfen, sich nehmen, was sie wollen auf Kosten anderer, an jeder Strassenecke kopulieren und die niemals Ruecksicht nehmen auf nur irgendwas!
In einer solchen Gesellschaft moechte ich nicht leben!
Ausserdem wird hier das Sexuelle mal wieder zum Mass aller Dinge erklaert!
Wer sagt denn, dass ein Mensch automatisch gluecklich wird, wenn ihm sexuell alles gestattet wird und es ueberhaupt keine Tabus gibt?
Wer sagt denn, dass ein Mensch automatisch ungluecklich wird, wenn er nicht von klein auf Sex bei jeder Gelegenheit, egal mit wem hat?
Das sind durch nichts bewiesene Behauptungen!
Der Mensch ist doch mehr als ein rein sexuelles Tier!

Bijoux
 
Werbung:
DagoBert schrieb:
hier schreibt also einer, dass sex mit der mutter als kind/sohn vollkommen in ordnung ist, wichtig für die entwicklung des kindes.

das was du da schreibst ist total gesponnen!

nachdem Christoph seine Lügenorgien vor kurzem hier über mich verbreitet hat, und er immer noch gebanned ist, scheinst Du jetzt stellvertretend an seine Stelle treten zu wollen.
Verdrehende Äußerungen bzgl. Sexualität sind sicher ein probates Mittel um Hetzkampagnen gegen jemanden zu befördern.
Ich darf Dich daran erinnern, daß die durch Christoph und Dich seinerzeit unterhaltene Hetzjampagne gegen mich, das damalige Forum zerstört hat.
Oben verdrehst Du Äußerungen von mir in einer Weise die ungenaue Leser dazu bringen könnten gegen mich aufzukommen.

Das Zitat zeigt wie ich Dich kenne. Manipulierende Verdrehung von Äußerungen, so ging das damals die ganze Zeit - ein redliches Gespräch von Euch zu erwarten und zu versuchen hat damals schon nichts gebracht und ist auch jetzt sinnlos.

Kürzlich wurde auch ich wegen Christophs verleumderischem Angriff auf mich gesperrt und meiner Antwort auf diesen erneuten Rufmordversuch. Was nun den Forumsfrieden betrifft meine ich mitbekommen zu haben, daß es in der Vergangenheit in bezug auf Christoph hier schon ständige Kräche und Reibereien gegeben hat. Ich bin deshalb der Meinung daß dies beweist daß ihr auch hier wieder eine Menge agressives Potential an den Tag legt welches zumindest potentiell forumsgefährdent sich auswirken kann.

Seit ich hier schreibe hat es einen derartigen Ärger nicht mal ansatzweise mich betreffend gegeben.

Ich hoffe auch, daß die Administratoren die die ganze frühere Situation nicht kennen und wie ich Walter glaubte verstanden zu haben, auch gar nicht kennen wollen, Deine hier beginnende Agitation gegen mich durchschauen und evtl. daraus auch die Konsequenzen ziehen Dich zum Einhalten zu bewegen.

Deine Agitation wird wenn Du sie durchführst zum Ziel haben mich hier rauszumobben - damals tauchten dann ständig noch neue Nicks auf die von Anbeginn aufs schärfste gegen mich polemisierten - kannn also mit Hilfe der hier von mir gemachten angaben leicht von jedem durchschaut werden.

Diabolo
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben