Hassen heißt nicht Lieben wollen

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Hallo @Neutrino, ich versuche mal zu antworten auf deinen Text, obwohl er recht aggressiv formuliert ist.


Jedes Kind in dieser Welt hat die natürliche Liebe in sich. Mit dieser Fähigkeit – und diesem Bedürfnis – wird es geboren. Es liebt in erster Linie seine Eltern bzw. auch seine Bezugsperson, wenn es die Eltern nicht kennt aus verschiedenen Gründen.

Das ist eine natürlich Erscheinung und sie ist von ihrem Anfang her nicht an Bedingungen gebunden.
Macht es nun aber die Erfahrung misshandelt zu werden, dann kann es eben die Liebe zum misshandelnden Elternteil nicht mehr ausdrücken. Sie müssen also hassen obwohl sie lieben wollen. Was ist daran nicht verständlich?

Es schaut den Schläger-Vater an, hätte gern seine Liebe, bekommt sie aber nicht, im Gegenteil, es bekommt tiefste Verachtung, denn das ist ja die Misshandlung. Dann kann es den Vater eben nicht – mehr! – lieben.

Es liebt ihn im tiefsten Herzen immer noch, weil es lieben will! Weil es mit diesem Urbedürfnis geboren wurde! Kann aber nicht, weil es Angst und Schrecken erfährt.
Was ist daran zu kurz gegriffen?

Daran ist alles zu kurz gegriffen.

Kinder kommen als fast unbeschriebene Blätter auf die Welt. Je nachdem, wie die Schwangerschaft verlief, kommen sie schon mit einem gewissen Selbstwert von Geborgenheit und Selbstliebe oder aber mit einem diesbezüglichen Defizit auf die Welt. Einmal in dieser Welt sind sie durchweg egozentrisch, wollen wie selbstverständlich "haben", versorgt sein, beziehen das meiste aus sich selbst heraus und münzen alles auf sich selbst, halten sich für kleine Götter, weil die Umwelt tatsächlich "springt", glauben, wenn sie die ersten selbständigen Schritte getan haben, sie seien King-Larry, sind null berechnend dabei, ur-authentisch, lernen am Modell, machen ihre Phasen durch, werden regressiv, wenn mal wieder etwas nicht wie gewünscht funzt, testen ihre Grenzen aus, erklären sich die Welt in ihrer Kindlichkeit wie sie ihnen gefällt, ohne Rücksicht auf "Gewinne oder Verluste" und empfinden sich selbst dabei als völlig "richtig", grundsätzlich, weil Empathie und Bedürfnisse anderer noch wenig eine Rolle spielen. Sie probieren aus, forschen ständig und erschließen sich ihre Welt, auch ihre Umwelt und ihre Beziehungswelt durch Try&Error. Diese kindliche und gesunde Unschuld wird mit Liebe verwechselt. Sie ist, wenn man so will, ggf. sogar ein ursprünglicher Ausdruck von Liebe, hat aber nichts mit der selbstbestimmten Liebe und Reife eines Erwachsenen zu tun. Kinder "wollen" nicht lieben und sie wollen auch nicht geliebt werden. Sie lieben- vornehmlich zunächst einmal rundum sich selbst und sonst nix- wie selbstverständlich- wenn sie in dieser ihrer Natürlichkeit nicht arg gestört oder vernachlässigt werden. Und in diesen ganzen Beziehungsstrukturen erfahren die Kinder in aller Komplexität, wer oder was ihnen diese natürliche Selbstliebe spiegelt, sie darin bestärkt und annimmt und ihnen auch sinnvolle Grenzen setzt. Erst im Alter von ungefähr 7 bis 8 Jahren beginnen Kinder langsam souveräne Empathie zu entfalten. Wie gesagt, sofern sie darin nicht arg gestört wurden.

Jedes Kind in dieser Welt hat die natürliche Liebe in sich. Mit dieser Fähigkeit – und diesem Bedürfnis – wird es geboren. Es liebt in erster Linie seine Eltern bzw. auch seine Bezugsperson, wenn es die Eltern nicht kennt aus verschiedenen Gründen.

Nein, es "liebt" nur sich selbst. Völlig zurecht und völlig gesund (wenn es nicht schon in der Schwangerschaft empfindliche Traumata oder Existenzängste durchlitt). Die Eltern und Bezugspersonen können und werden in der Regel auch durch relativ bedingungslose Zuwendung dem Kind diese natürliche Selbstliebe spiegeln. Von den Eltern erlebt das Kind sich aber extrem abhängig, existenziell abhängig und das nicht freiwillig. Und so gibt es - in dieser absuluten, unfreiwilligen Abhängigkeit- einen natürlichen "Hass" auf die Eltern und sämtliche Bezugspersonen, der immer wieder aufflackert und sich auch, genauso natürlich und innerhalb des Reifungsprozesses - oft genug nur aus der erfahrenden Abhängigkeit heraus- legt. Und ich kann hier nur Yogurette wieder zitieren: Bei alledem wissen Kinder, ob ihnen Unrecht widerfährt oder nicht und dagegen protestiert das Kind auch lauthals in einer gesunden Beziehungskultur. Nicht weil es romantisch seine Eltern lieben können und dürfen will, sondern, weil es keinen Bock hat, sich auf Vollverarsche einzulassen und "nur sich selbst liebt, genauso wie es JETZT ist".

DAS ist die Basis. Wenn die nicht sitzt, dann.... das arme Kind, mein lieber Scholli! Und der noch ärmere Erwachsene, dem als dieses ehemalige Kind nur mehr weitere Verdrehung und Fehlleitung als Medizin verkauft sein will.
 
Wenn man von einer wildfremden Person missbraucht/gequält/beraubt wird und diese dann hasst, hat das zB vermutlich eher wenig mit enttäuschter Liebe zu tun.
Wenn jemand mir nahe Stehender von irgendwem getötet oder misshandelt wird und ich den Täter dann hasse - ebenfalls keine enttäuschte Liebe.
"Nicht lieben können" und "Nicht lieben wollen" stimmt dann für den Hassenden zwar, aber natürlich auch nur in Bezug auf den jeweiligen Täter und keineswegs generell, so wie man den Titel und andere Beiträge hier (miss?)verstehen könnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie immer läuft es auf eine Extreme hinaus, die keine Allgemeingültigkeit hat aber auf Einfachheit in der Anwendung reduzieren soll.

Eigentlich sind diese ganzen Konzepte schlicht eine laute Bitte an Menschen, andere nicht mit Realitäten und Wahrheiten zu belästigen: Bleib mir doch bitte vom Hals mit deinem Mist, hier schau... Hoppopuupu hilft *lächel. Ach, das hilft doch nix?!? Ja siehste, du willst doch nur hassen, nicht lieben usw...! Dabei ist genau DAS doch der Ausdruck für deine Sehnsucht nach Liebe. Na jedenfalls willst du die Hilfe nicht. Tja, pech gehabt! *hexhex.

So lächerlich, das alles.
 
Die Eltern müssen halt unbedingt idealisiert bleiben.
Nur so funktioniert die Weitergabe des Selbsterlebten,
nämlich die eigenen Kinder auch wieder zu mißhandeln.

Denn wenn das Tun der eigenen Eltern entschuldbar war,
ist auch das eigene Tun an den eigenen Kindern entschuldbar.

Genau da zwackt es aktuell, das nagende schlechte Gewissen.
Darum ja auch das ständige "nein nein, es gibt keine Schuld!"
 
Die Eltern müssen halt unbedingt idealisiert bleiben.
Nur so funktioniert die Weitergabe des Selbsterlebten,
nämlich die eigenen Kinder auch wieder zu mißhandeln.

Denn wenn das Tun der eigenen Eltern entschuldbar war,
ist auch das eigene Tun an den eigenen Kindern entschuldbar.

Genau da zwackt es aktuell, das nagende schlechte Gewissen.
Darum ja auch das ständige "nein nein, es gibt keine Schuld!"

WoW, danke. Ich sammle ja gerade. DAS ist sicherlich mit ein Kern. Ein Augenöffner, thx! :)
 
Wo allein der Wille zu Liebe besteht, da muss noch lange keine Liebe sein.

Auch Urbedürfnisse und Urvertrauen kann zerstört werden!

nicht zu vergessen die Liebe zur Mutter die enstanden ist in der Schwangerschaft, die Verbindung kaum zu ersetzen.

Mutterliebe ist nichts was irgendwann entsteht sondern an irgendwelche **** gekoppelt sind, also eine körperliche Sache.
wie halt auch Hormone,
einer hat mehr der andere weniger.
Ansonsten hat eben auch das Embryo bereits dieses *** im Körper was durch die Verbundenheit und Einheit die Liebe in sich trägt.

Elternliebe Geschwisterliebe, Mutterliebe, alles Dinge die da sind wenn man ins Leben tritt.
 
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Die Eltern müssen halt unbedingt idealisiert bleiben.
Nur so funktioniert die Weitergabe des Selbsterlebten,
nämlich die eigenen Kinder auch wieder zu mißhandeln.

Denn wenn das Tun der eigenen Eltern entschuldbar war,
ist auch das eigene Tun an den eigenen Kindern entschuldbar.

Genau da zwackt es aktuell, das nagende schlechte Gewissen.
Darum ja auch das ständige "nein nein, es gibt keine Schuld!"
Täterperspektive!

Diese ganzen Konzepte wirken wie ein Deja Vu, wie eine erneute Misshandlung! Dasselbe Muster.

Und auch, wie das Ganze wie selbstverständlich in übergeordnete Systeme transportiert wird. A.l.l.e. durch die Bank weg "Vtler, Relativierer, Lügner, Verdreher, Leugner, Verleumder". Und das nennt sich dann "Erwacht-Sein", "All-Liebe", "Göttliche Liebe" usw... und auch regelmäßig spricht natürlich "Gott".. eine "Liebe, nicht von dieser Welt"... aus ihnen.

Schrecklich!

Menschen, die ihre Kinder nicht schützen wollten oder konnten oder sie selbst misshandelten. Oder alles zusammen. Bäh, näh! Allergie!
 
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