Das ist in meinen Augen gefährlich verklärt und indifferent.
Die Eltern-Kind-Beziehung und der Grad der Liebe und Liebesfähigkeit innerhalb der Beziehungskultur zeichnet sich im Erwachsenenalter ab. Kinder, die in einer völligen Abhängigkeit von ihren Eltern leben als "gewaltätige Eltern Liebende oder lieben wollende" zu bezeichnen ist viel zu kurz gegriffen.
Hier sprichst du jetzt von Erwachsenen, die ihre Eltern hassen? Inwieweit "müssen" sie hassen, obwohl sie lieben wollen?
Mir scheint hier alles so ziemlich durcheinander gewürfelt. Einfach verklärt bar der Realität das Liebesgesülze draufgepfropft.
Erwachsene, insbesondere welche in der Kindheit durch ihre Eltern schwere Misshandlungen erfuhren, sind in der Lage, aus der Unabhängigkeit, Befreiung und Aufarbeitung der Geschehnisse sehr wohl zu erkennen, wieso sie, so gegeben, ihre Eltern lieben oder hassen - ohne das eine zu wollen oder abzulehnen, ganz selbstbestimmt. Persönlich finde ich es entwürdigend, hier den Menschen wiedereinmal ihr Selbstbestimmungsrecht nehmen zu wollen. Ich will weder die Taten noch die Charaktere sowie die Personen von Psycho- und Soziopathen- am wenigsten das, was sie mir antun oder angetan haben -lieben und wünsche mir auch nicht von solchen "geliebt" zu werden, weil deren Leben und Interpretation von Liebe durchweg krank und tatsächlich widernatürlich ist. Und der Widerstand dagegen eben natürlich und ganz und gar gesund ist.
Ob und wieso Leute wen oder was lieben oder hassen- und das zu teilen odere eben nicht- haben die Menschen zu entscheiden, die durch diese Scheiße gestiefelt sind. Und auch die Deutungshoheit obliegt ihnen diesbezüglich, ganz individuell für ihre eigene Geschichte.
Diese ganzen esoterischen Best-"Seller"-Plattitüden holen die Menschen bei ihren Sehnsüchten und Hoffnungen ab, indem sie sie in Geiselhaft nehmen für das, was ihnen angetan wurde und sie wieder in ihre Ohnmacht und ursprüngliche Abhängigkeit bringen. Und das durch einfachste Verdrehung.
Vielleicht ist DEIN Hass aus enttäuschter Liebe erwachsen,
@Renate Ritter, dann bleib bei dir, teile DEINE Erkenntnisse und Errungenschaften mit. Das wird keiner schmälern wollen und ich bezweifle sogar, können, selbst wenn wer wollte. Aber Milliarden andere Menschen sind in ihren eigenen Stiefeln durchs Leben gegangen und tun es noch. Und jeder einzelne Fall ist einzigartig und verdient auch die Betrachtung und das Mitspracherecht dieser Einzigartigkeit durch den Einzigen, der da durchstiefelte. Grundsätzlich. Diesen Respekt scheut die Esoterik wie der Teufel das Weihwasser. Und nur, weil sie sich sonst in ihrer Kaufhausmentalität völlig entbehrlich machte.