MaryMagdalene
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Ich glaube meist, das bin ich selbst, der da denkt ^^.
Nicht in hellen Augenblicken, aber die werden ja immer weniger.
Beten ist für Anfänger sicherlich hilfreich, wie auch geistige Ausbildung in der Schule.
Irgendwann (nach einigen Wiedergeburten oder so) findet man schon was und kann sich innerlich aufbauen.
Und ich denke, dann ist es besser und angemessener, wenn man nicht mit Gott denken will, sondern mit anderen.
Bei Gott muss man entweder ihn oder sich selbst zu weit unterordnen.
Außerdem klingt Gott so sehr nach Katholizismus. Und die haben ja vor kurzem (ein paar Jahrhunderten) mal sowas ähnliches gemacht, wie die Nazis. (Unschuldige Hexen und Ketzer gefoltert und getötet.) Das vergessen wir aber gerne mal.
Ich bin Katholikin - oder sagen wir besser: Christin. Die Verbrechen der Kirche verabscheue ich natürlich zutiefst - auch die heutigen. Aber man kann nichts verändern, wenn man nur von außen zuguckt und daher tatenlos bleiben muss. Das hat auch schon Cicero gesagt. Für die Verbrechen kann man ja außerdem nichts, es sei denn man beteiligt sich daran, heißt sie gut oder vertuscht sie.
Ich würde sagen, dass jeder Katholizismus Gott einschließen sollte, aber Gott schließt nicht unbedingt immer den Katholizismus mit ein. Es gibt doch zB auch genug Menschen, die sonst nicht gläubig sind, aber doch an Engel glauben.
Wir bekommen schnell von der Gesellschaft eingeredet, dass das Blödsinn ist. Mit meiner Mutter kann ich beispielsweise darüber reden, da sie teilweise ebensolche Erfahrungen und Visionen hat wie ich (was mich darin umso mehr bestärkt). Eine enge Freundin von mir ist auch ziemlich unterstützend, auch wenn sie nicht an Schicksal, ein Leben nach dem Tod oder ähnliches glaubt. Aber von meinen Reinkarnationserfahrungen oder ähnlichem erzähle ich ihr auch nichts. Das ist einerseits zu intim und andererseits fürchte ich, dass sie mich insgeheim für ein wenig verrückt halten würde, auch wenn ich ihr damit vllt Unrecht tue... Aber tatsächlich betitelt sie manche Ereignisse, die in meinem Leben ablaufen selber ungläubig als "Schicksal". Ich glaube, dass viele Menschen sich insgeheim wünschen, dass etwas Wundersames, Heilsames, Großartiges in ihrem Leben passiert, fliehen sich daher in Liebesgeschichten und -beziehungen, weil sie hoffen, dass das das Allheilmittel zum Glück ist. Aber man muss sich erstmal selber finden und lieben lernen. Seit ich das Spirituelle auch als eine definitive und nicht zu belächelnde Ebene meines Lebens sehe, geht's mir viel besser. Wenn ich sie bedingungslos in mein Leben einbinde wie als ich noch etwas jünger war, gibt es gar nicht so viele Probleme bzw ich kann besser mit eventuellen Schwierigkeiten umgehen und andere dabei unterstützen. Es käme mir wie eine Art Beleidigung an den Geistern, Engeln und Gott vor, die sich Zeit für mich nehmen und mit mir sprechen, wenn ich sie leugnen würde. Und ein Verrat an mir selbst.
Vllt liegt es bei mir auch daran, dass ich als kleines Kind von einer unbekannten Wesenheit vor dem Tod gerettet wurde. Ich bin sehr gläubig aufgewachsen und auch erzogen worden. Ich wusste immer, dass da etwas ist, was auf mich aufpasst und mich leitet. Jedes Mal, wenn ich auch nur ein Stück an Gott oder den Wesen zweifle, bekomme ich einen wundervollen spirituellen "Arschtritt"
Besagter Freund meinte einmal, dass gläubige Menschen schwach und naiv seien, weil sie all ihre Verantwortlichkeiten einer unsichtbaren Wesenheit überließen. Abgesehen davon, dass das sehr ignorant war, stimmt es nicht, finde ich. Zu glauben ist oftmals wesentlich anstrengender. Man gibt sich nicht damit zufrieden etwas abzutun, nur weil man es nicht sehen kann.
Selbst wenn man davon ausginge, dass Engel, Gott, Geister usw nur Hirngespinste seien - wenn sie einen weiterbringen, helfen und eine Stütze sind, ist das dann nicht etwas Wunderbares und etwas, das nur zu empfehlen ist? Wenn dem so ist, muss ich sagen, ist mein Gehirn außerordentlich bewundernswert...
Meinetwegen: Wer Liebe nur als Hormone sieht, Sex als Reproduktionstrieb, Essen und Trinken und Atmen als Überleben, Freundschaft und Familie als Überlebensgemeinschaften, das Leben als Hauch ins Nichts und Gott und den Geist als psychische Fehlfunktion oder Hirngespinst, der lebt meiner Meinung nach wesentlich einsamer und ärmer...
Aber das muss jeder schließlich selber wissen. Suum cuique.