"gut gemacht" - Lob, Komplimente....

Paul und Pauline sind erwachsen und sie haben ganz viel von Mami und Papi gelernt, die sich redlich bemüht haben, jegliche 'Verstärkung' oder gar sowas Gräßliches wie Lob unbedingt zu vermeiden


Paul ist 42 Jahre alt und hat gekocht (er wohnt mit seiner Schwester Pauline [42] zusammen...beide haben aus unerfindlichen Gründen irgendwie Schwierigkeiten Partner zu finden)

Pauline weiß, daß es gar nicht gut ist zu sagen: *Du hast super gekocht, das war total lecker*, denn das könnte dazu führen, daß Paul das Interesse am Kochen verliert. (Mami und Papi haben ihr das mehrfach ausführlich erklärt, um sie einzubinden)

Also tut sie das einzig richtige und gibt ohne Bewertung ein Feedback ihrer Beobachtung: *Die Portion war heute groß und da waren ziemlich viele Möhren auf dem Teller.*
Es folgt ein längerer und ungemein interessanter und angeregter Austausch, ob es tatsächlich auch so viele Möhren wie beim letzten Mal waren....usw.



Da klingelt es an der Tür und die Nachbarin fragt, ob Pauline vielleicht noch ein Ei für sie hat.
Pauline gibt ihr das letzte Ei (vom Biobauern ihres Vertrauens), obwohl sie eigentlich jeden Morgen für Paul Rührei macht (und Paul keine anderen Eier ißt).
Paul ist leicht angepißt (was er natürlich nicht sagt).... Pauline sieht es, aber sie will das nicht noch verstärken oder gar bewerten, also sagt sie: *Hast du gesehen wie glücklich sie war, als ich ihr das Ei gegeben habe?
Was macht es jetzt mit dir, daß du morgen kein Rührei bekommen wirst ?
Möchtest du darüber reden ?
Was könnten wir tun, damit du morgen doch Rührei bekommst oder hast du eine alternative Idee ?*

Das sich anschließende (sehr wertschätzende) Gespräch bis in den frühen Morgen kann aus Platzgründen leider nicht wiedergegeben werden.



Am Morgen, noch vor dem Frühstück, greift Paul (etwas gerädert von dem überaus ereignisreichen Abend) zum Staubsauger.

Pauline hingegen fühlt sich leicht und wohl, da sie weiß, daß mehr fragen und weniger Reden ne prima Sache ist.
Aber Beschreibungen sind noch vieeeel besser, daher legt sie auch gleich frohgemut los:
*....sag, war das schwierig zu staubsaugen ? Auf welche Weise hast du herausgefunden, wie du auch die Staubflöckchen unmittelbar an den Sofafüßchen erwischst, ohne einen Kratzer zu hinterlassen ....?
.....?
...? *




Die gute Neuigkeit ist: Paul ist ausgezogen und in Therapie
Die schlechte Neuigkeit: der Staubsauger ist kaputt und das Sofa auch...und Pauline hat sich in einem Internetforum angemeldet.




bislang noch nicht bekannt


Absolute Grenzgeniale Geschichte ! :thumbup:
 
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Naja: "hinbekommen" ist ja eine Bewertung im Sinne eines Gelingens der Vorstellung von etwas, was einer oder mehrere andere für gut befinden.
"ganz alleine" eine besonders verlogene Art der Wertmachung.

Aber wem sag ich das. :D

Hinbekommen sagt genau das aus, was geschehen ist - es hat das /sch/ so artikuliert, wie es artikuliert wird.

Das andere es für 'gut' befinden - es so formulieren, ist ihre Ansicht, ihre Interpretation - nicht meine.

Und Fakt ist ebenfalls, dass es das alleine gemacht hat. Ich habe nicht dabei geholfen. Wo siehst Du da ne Lüge? :D



Hast Du schon mal n Kind gehört, dass ne universelle Dyslalie hat?

Phonetisch-phonolohisch? :D

"It hab toba elt detutt..."

Kannse Dir vorstellen, auf wieviel Unverständnis ein Kind trifft, das so spricht - und wie ein Kind darunter leiden kann, wenn es sich nicht so mitteilen kann, dass es Verständnis erhält?
 
Zuletzt bearbeitet:
:lachen::lachen::lachen:

I love it !!!!!!!!!!!

:kuesse:

Gaaaanz falsch!

Schau:
Warum sollten Sie ihm sagen, was Ihnen am besten an seinem Bild gefällt, wenn Sie genauso gut fragen können, was es selbst daran mag? Fragen wie „Was war schwierig zu malen?“ oder „Wie hast du herausgefunden, wie du die Füße in der richtigen Größe malst?“ nähren wahrscheinlich sein Interesse am Malen.

Richtig also wäre nizuz zu fragen:
Was war schwierig zu beschreiben?
Wie hast du herausgefunden, dass du den Text im richtigen Maß formulierst?

Das nährt dann nizuz' Interesse am Schreiben.


q.e.d.



:D *lol
 
Hinbekommen sagt genau das aus, was geschehen ist - es hat das /sch/ so artikuliert, wie es artikuliert wird.

Das andere es 'gut' finden - es so formulieren, ist ihre Ansicht, nicht meine.

Und Fakt ist ebenfalls, dass es das alleine gemacht hat. Ich habe nicht dabei geholfen. Wo siehst Du da ne Lüge? :D



Hast Du schon mal n Kind gehört, dass ne universelle Dyslalie hat?

Phonetisch-phonolohisch? :D

"It hab toba elt detutt..."

Kannse Dir vorstellen, auf wieviel Unverständnis sowas trifft - und wie ein Kind darunter leiden kann, wenn es sich nicht so mitteilen kann, dass es Verständnis erhält?

Gell, mit Antworten kannse nich umgehen^^
 
Was mich an der ganzen Geschichte Tany stört sind folgende :

1 : Leckerli . Eine seriöse Forscherin würde einen derartigen ausdruck für Kinder belohnungen niemals verwenden .

2: Es wird der Umstand außer acht gelassen das wenn Kinder etwas leisten ( und Kinder leisten in den ersten 5-7 Jahren extrem viel) si außer Klausuren sogesehen von außen keine Noten und keinen Ansporn haben um etwas zu erreichen . Wenn ich jetzt meinen Sohn für gute Noten belohne oder ihm etwas verspreche wenn du das schreibst bekommst du das so wird er in späterer Folge gerne schwierige und herausfordernde Arbeiten annehmen sowohl in der Schule als auch im Beruf weil ich ihm gleichzeitig erkläre was man erreichen kann wen man einiges an Geld verdient . Er sieht dann das Geld als Belohnung für seine Arbeit .

3: Wenn ich mein Kind von klein auf an zusammenräumen gewöhne habe weder ich später Probleme noch er wenn er alleine wohnt .

4: Auch dieser Satz ist Blödsinn :

Wir müssen unsere eigenen Anliegen überdenken, anstatt einfach nach Wegen Ausschau zu halten, damit die Kinder gehorchen. (Anstatt ein „Gut gemacht!“ zu verwenden, um ein Vierjähriges Kind dazu zu bringen, während eines langen Klassenmeetings oder eines Familien-Abendessens still zu sitzen, mögen wir uns vielleicht besser fragen, ob es angemessen ist, so etwas von einem Kind zu verlangen.)

Was wenn der Partner verhindert ist oder es gar keinen gibt und das Meeting dennoch wichtig ist auch das gibt es .
 
sprichst du bewusst auf diese art und weise mit dem kind? voll automatisch?
hast du das dir so "antrainiert"?

Ich habe mich dahingehend entwickelt, erkenne einen Sinn darin. Ebenso, wie Du gelernt hast, Dich so entwickelt hast, es anders zu machen.

also schon im vorne herein mit der intention, nicht zu bewerten?
das wäre nicht ich, da wäre ich nicht authentisch. ich spreche das aus,
was ich im moment fühle.
wenn das für dich so ist, ist es völlig in ordnung.
ich habe meinen beitrag vorhin auch auf den bericht bezogen und nicht auf
dich persönlich.

Wie gesagt - das war ein Prozess. Es gab ne Zeit, da habe ich anders gedacht - auch gelobt...

das heißt nun nicht, dass ich ständig am bewerten bin, ich sage vieles schon auch so, wie du, aber
es kommt einfach auch mal vor das man bewertet und ich finde es in ordnung, wenn
ich sehe, das ein kind, z.b. in irgendeinem bereich schwierigkeiten hatte
und es sich große mühe gegeben hat. dann sage ich auch , dass ich es schön finde, oder auch super, das es das kind so toll gemacht hat.

Ok...

wir haben einzelne kinder, die vom elternhaus her sehr unter druck gesetzt werden und die ständig nur kritisiert werden. sie sind von morgens bis abends
in der einrichtung und suchen nähe, zuwendung und brauchen
auch es zu hören, auch etwas "gut gemacht" zu haben.
ich finde, es ist auch stark situationsabhängig.
so sehe ich das.

Was sie brauchen ist wohlwollende Zuwendung, Annahme, Gemeinschaft. Unterstützung u.a. darin autonom, selbstbewusst und kreativ zu werden bzw. zu bleiben - Lebensfreude - und m.M.n. ist dafür weder Lob noch Kritik (wie ich es verstehe) geeignet.
 
Gell, mit Antworten kannse nich umgehen^^

Inwiefern?

Welche Reaktion hätte es für Dich 'gebraucht', damit Du es als 'damit umgehen können' verstehen würdest?

Ich gebe Dir auf Deinen Komm ne Rückmeldung - oder wolltese, dass ich das unkommentiert stehen lasse - n Monolog führen? :D

Dann schreib es dazu; das steigert die Wahrscheinlichkeit, dass Du erhältst, was Du möchtest. ;)
 
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