diese methode mag ja im rahmen deiner beruflichen therapien
mit kindern in der praxis sehr gut funktionieren, das
bestreite ich nicht.
aber es ist ein unterschied,wie und wo ich kinder begegne, entweder im
beruf, eigene kinder, oder nichte und neffen.
Den Unterschied macht u.a. wie ausgeprägt die Fähigkeit, Fertigkeit des Erwachsenen ist - und der Rahmen.
Für mich ist es in der Arbeit, in einer 1:1-Situation sicher einfacher, einem Kind so zu begegnen, als für eine berufstätige/n Vater/Mutter mit weiteren Kindern u.s.w. - möglich ist es auch da.
Ich unterstütze z.B. auch die Eltern darin, eine Situation/Atmosphäre zu schaffen, um die häuslichen Übungen so umzusetzen, dass sie sowohl effektiv i.S. der Sprache sind, als auch, dass beide daran Freude haben - was sich bedingt.
ein beispiel: ich hab mein kind, all die jahre so erzogen,
es nicht zu werten, es erfuhr kein lob und keine kiritik.
nun geht mein kind nach draußen, landet in der realität, wie
das leben da draußen nunmal ist und wirt promt kritisiert.
was meinst du, wie geht das kind deiner meinung nach damit um?
wie fühlt sich das kind, wenn es plötzlich erfährt, das es sowas
wie kritik überhaupt gibt?
Ein Kind wächst in der Regel nicht isoliert auf - und wird wahrscheinlich von klein auf mehr oder weniger sowohl mit Lob als auch mit Kritik konfrontiert. Das passiert sicher nicht von heute auf morgen.
Ein Kind, Mensch, d. selbstbewusst ist, sieht dieses Lob u. diese Kritik als das, was es ist.
Da wird etwas gesagt, was mit meinem Wert nichts zu tun hat (auch, wenn ein Kind das u.U. so nicht formulieren, denken wird).
Z.B. Ich bin ok - ob ich nun ne Markenjeans trage oder ne Nonamemarke.
Und dieser Mensch wird erkennen, dass etwas, das er gemacht hat oder auch nicht - was er 'hat', kann....dazu führen kann, dass manche sich daran erfreuen und manche nicht. Es 'gut' /'schlecht' finden.
Nicht zu loben/kritisieren bedeutet ja nicht, dass ich mich nicht mitteile, wenn jemand etwas macht/nicht macht...
Ich mach's halt anders - siehe das Beisp. mit "sch"...
noch ein beispiel: mein sohn haut einem anderen kind auf die nase, so
das die nase des anderen kindes blutet. was sagst du zu dem kind?
feststellung: "wie ich sehe blutet die nase des anderen kindes"
Zunächst einmal würde ich mich u.a. darum kümmern, dass dem Kind mit der blutenden Nase geholfen wird - je nach Situation.
Dann würde ich mit dem Kind unterhalten - oder 'nur' still bei ihm sitzen und 'da sein'.
Ein Kind, das in Rage ist, ist evennntuell nicht bereit, mit Fragen oder gar moralischen Urteilen 'bedacht zu werden'.

Das sind eben Trockenübungen - und x Faktoren spielen eine Rolle, wie ich mich verhalten würde.
Ich würde evtl. sagen: Bist Du wütend?
Und dann sagt, macht das Kind was. Dann schaue ich weiter. Das ist ein dynamischer Prozess - nix mit Schema F.
Das, in d. Link sind Beispiele, die so lange theoretisch, trocken und mechanisch wirken, bis Du sie mit Leben füllen kannst.
Das zeigt mir, dass Du schreibst (davon ausgehend, dass Du es auch so meinst) dass ich sowas sagen würde - und das auch noch an erster Stelle (?)
Ich spreche doch nicht in jeder Situation aus, was ich sehe. Ich habe es im 'Hinterkopf' und mische u.a. Beobachtung nicht mit Interpretation - soweit es mir gelingt...