Tommy schrieb:
irgendwie scheinen sich deine Thesen von Posting zu Posting zu verändern. Nicht ich habe einen pantheistischen Gottesbegriff eingeführt, sondern du.
Ja, natürlich. Wo hab ich denn geschrieben, dass du den eingeführt hättest und wenn, wieso könnte das von Bedeutung sein???
Das hört sich mMn jetzt eher nach einer Nichtigkeit an, aber ich weiß nicht, worum es dir geht dabei. Aber das ist übrigens so ein Satz, wo ich mich wie vor Gericht fühle, da du mir ja geschrieben hattest, dass ich alles persönlich nehme.
Ich seh das so: Du glaubst an einen Schöpfergott und ich an einen pantheistischen. Du siehst in meinem Bild immer Widersprüche, die ich nicht sehe. Offensichtlich - jetzt interpretiere ich mal - findest du es schwer verdaulich, dass jemand Gott von der menschlichen Erfahrungswelt trennt (um mal diese Gut/Böse-Schiene zu verallgemeinern).
Du benutzt die Schlechtigkeit dieser Welt als Argument, um daraus zwei mögliche Schlußfolgerungen abzuleiten:
Zitat:
Es gibt bei der Fülle der Schlechtigkeit auf dieser Erde mMn zwei Alternativen in Bezug zu Gott: 1. Es gibt keinen Gott, 2. Gott ist etwas anderes, als wir gelernt haben.
Ich habe lediglich darauf hingewiesen, daß du eine dritte mögliche Schlußfolgerung ausläßt in deiner Aufzählung möglicher Schlußfolgerungen und jetzt sagst du mir, daß du das gemacht hättest, weil du daran nicht glauben kannst?
Jetzt bin ich verblüfft. Ich erkläre mein Gottesbild und du fragst nur, warum ich eine allgemeine Schlussfolgerung vergessen habe? Mal ganz davon abgesehen, dass diese ja zu Punkt 2 gehört, hatte ich das als Empfehlung verstanden, nicht als Ergänzung meiner Schlussfolgerungen aus der Schlechtigkeit der Welt.
Bin verblüfft, ich dachte es geht um die Logik von Aussagen. Aber offenbar habe ich dich da mißverstanden. Es geht wohl eher um Schlußfolgerungen, die du präferierest, während andere, die zwar auch möglich wären, ausgelassen werden, weil sie nicht in dein Glaubensschema passen.
Du hattest Schwierigkeiten, mein persönliches Gottesbild zu verstehen und ich hab versucht, es zu erklären. Du könntest ja auch einfach nachfragen, warum ich nicht an den Schöpfergott, der die Menschen mit freiem Willen ausgestattet hat, glaube, obwohl dieser auch die Schlechtigkeit der Welt erklärt. Da könnte man dann ein echtes Gespräch draus entwickeln, mit Nutzen für beide und evt. Mitleser. Aber so drängst du mich in eine Ecke, in der ich gezwungen bin, mich zu verteidigen oder das Gespräch absterben zu lassen.
Zitat:
Jesus hat es ja auch nicht geschafft, die Menschheit zu retten, wir haben sogar getötet in seinem Namen.
Folgt derselben Logik: Gott kann nicht gut sein, da es ihm mißlang, das Gute in der Menschenwelt zu erzwingen.
Damit umgehst du jetzt ganz geschickt eine Auseinandersetzung mit dieser Feststellung. Deine "logische Analogie" ist eine
Interpretation der historisch belegbaren Feststellung, dass es im Namen Jesus Morde gab. Wie interpretierst du das denn? Freier Wille des Menschen, wie du ja schon öfter angedeutet hast? Das wäre nämlich interessant.
Ich glaube aber, ich hab den Hauptunterschied in unseren Gottesvorstellungen ausgemacht: Ich glaube einfach, dass unser Erfahrungshorizont an die Erde gebunden ist und es noch andere Welten mit anderen Erfahrungshorizonten gibt. Du empfindest unseren Erfahrungshorizont universal.
Was die Wahrheit ist, kann man natürlich nicht herausfinden. Trotzdem möchte ich dich fragen, warum du glaubst, dass Dinge wie Ethik universal sind? Das interessiert mich nämlich wirklich (es ist ja immerhin der Glaube von vielen, und ich verstehe ihn nicht).
Warum ich das nicht glaube, kann ich nicht logisch begründen. Ich sehe nur, dass das Leben auf diesem Planeten mit einem (zu) guten Schuss Aggressivität ausgestattet ist und Leben sich schon immer gegenseitig ausgelöscht hat - da schließe ich jetzt sogar Viren (okay, die sind noch nicht mal Lebewesen) ein. Das heißt, der Mensch hat sich auf einer Grundlage von Leben entwickelt, in der Töten überlebensnotwendig ist. Wir leben hier in der prallen Polarität. Interessant finde ich auch, dass es Erlebnisse wie NTE gibt, dass man Gott in seinem Herzen spüren kann, dass man Geister sehen kann, aber dass es uns nicht möglich ist, die Hintergründe unserer Welt schwarz auf weiß zu durchschauen. Daher frage ich mich, ob es überhaupt möglich ist, Angst und Aggressivität, also alles Schlechte, zu überwinden und wenn ja, ob dann nicht tatsächlich hier "fertig hätten"??? Und kann es überhaupt darum gehen, die Schattenseiten zu unterdrücken, müssten diese nicht integriert werden?
Ob unsere Welt jetzt eine Entwicklungsstufe für unsere Seelen ist oder ob es keine Hierarchien gibt und unsere Seelen sie sich freiwillig ausgesucht haben (einfach um die Polarität hier zu erfahren) oder ob das eine universale Erfahrung ist, das kann ich nicht wissen. Aber der zweite Punkt fühlt sich für mich authentisch an.
LG von Sansara