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ping
Guest
Ich weiß nur noch sehr wenig über das Christentum, außer was ich im Alltag so mitkriege, aber eines seiner seltsamen Konzepte ist z.B. der Begriff der "Nächstenliebe". Ich mußte dazu sogar Wiki bemühen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Nächstenliebe#Den_N.C3.A4chsten_von_Gott_her_lieben
Das ist für mich z.B. völlig unverständlich. Gefühle, Zuneigung, gar Liebe empfinde ich für Personen und Wesen, die mir nahestehen, die ich schätze, das, was ich etwas unscharf "meinen Clan" nenne (was nicht identisch mit blutsverwandt sein muß, umgekehrt sogar Verwandte ausgrenzen kann). Fremde sind mir völlig gleichgültig und ich käme nie auf die Idee, sie zu lieben oder gar altruistisch zu handeln.
Auch das Konzept "rechte Backe, linke Backe" (oder war's umgekehrt? Es ist über 40 Jahre her, daß man versucht hat, mich damit zu impfen) hat für mich was ausgesprochen fremdartiges, denn wer mich "schlägt", hat mit einem heftigen Gegenangriff zu rechnen, wer meine Familie angeht, muß mit einem mittleren Alptraum rechnen. Überhaupt sind mir einige soziale Konzepte der Christen sehr fremd, denn ich bin ausschließlich familiär und territorial orientiert, das Wort "Gemeinde" existiert für mich nur als Begriff verwaltungstechnischer Art.
Über das Verhältnis großer, gar überwiegender Teile der Christen zur Natur und ihren Geschöpfen mag ich gar nicht mehr schreiben, das ist in meinen Augen nur gruselig.
aus http://www.martinballuch.com/tierethik-im-christentum/
Da bekomme ich, mit Verlaub, das K*****; Arroganz in Reinkultur und ein paar gemäßigte, fortschrittlichere Stimmen machen das nicht wett. Da ich mich von der Einstellung, der Mentalität her als (Raub-)Tier unter Tieren sehen, bin ich also in den Augen eines Christen ebenfalls minderwertig, aber damit kann ich bestens leben.
Sei's drum... Das ist ein Thema, das mich mit schöner Regelmäßigkeit auf die Palme bringt.
Wie gesagt, das alles ist jetzt über 4 Jahrzehnte her, das Formale habe ich vollständig vergessen, aber meine Wertmaßstäbe sind in vieler Hinsicht völlig anders als die der christlichen Mainstream-Gesellschaft, die z.B. auf Jagdgesellschaften vom Pastor die Gewehre segnen läßt, mit denen dann Tiere abgeschlachtet werden, die man nicht essen kann oder will. Das ist für mich genauso fremdartig wie wahrscheinlich für Christen meine Einstellung, die mich mein Leben riskieren ließe, um z.B. einem Wolf oder Fuchs in Gefahr zu helfen oder um ihn zu trauern, wenn einer zu Tode kam...
Langer Rede kurzer Sinn: In einer Unterhaltung, die sich um "gehobene" Aspekte der Philosophie, der Lebenseinstellung oder was auch immer dreht, fließt imho die persönliche Einstellung und Orientierung zwingend ein und das ist meiner Meinung nach erkennbar, wenn man nicht zufällig auf gleicher Wellenlänge ist und Unterschiede nicht auffallen resp. nicht vorhanden sind...
LG
Grauer Wolf
Denn was das Geschick der Menschenkinder und das Geschick der Tiere betrifft, so haben sie einerlei Geschick: wie diese sterben, so sterben jene, und einen Odem haben sie alle; und da ist kein Vorzug des Menschen vor dem Tiere, denn alles ist Eitelkeit. Prediger 3.19
Und ich werde an jenem Tage einen Bund für sie schließen mit den Tieren des Feldes und mit den Vögeln des Himmels und mit den kriechenden Tieren der Erde; und ich werde Bogen und Schwert und den Krieg aus dem Lande zerbrechen, und werde sie in Sicherheit wohnen lassen. Hosea 2.20
Fürchtet euch nicht, ihr Tiere des Feldes! denn es grünen die Auen der Steppe; denn der Baum trägt seine Frucht, der Feigenbaum und der Weinstock geben ihren Ertrag1. Joel 2.22