Gnosis: Die Botschaft des fremden Gottes

Zurück zu den fremden Botschaften: Was hatten die Nag Hammadi Schriften eigentlich in Ägypten verloren? Und was hat überhaupt die ägyptische Mythologie (als Fragment) in der Gnosis verloren? Wie kommt es zu dieser Vermengung? Ganz schön verwirrend, das Ganze.
Die Chenoboskion-Manuskripte, auch als Nag Hammadi-Bibliothek bekannt, sind eine Sammlung gnostischer Manuskripte aus dem zweiten Jahrhundert, die 1945 aus Zufall in den Nilklippen jenseits des Klosters Pachomius in Chenoboskion (Nag Hammadi) entdeckt wurden. Diese Manuskripte gehörten zur Bibliothek des St. Pachomius-Klosters und wurden aus Angst vor Verfolgung durch die neuen Machthaber der frühchristlichen Kirche versteckt.

Die Texte wurden aus dem Griechischen in einen der verschiedenen Dialekte des Koptischen übersetzt. Der koptische Dialekt, in dem die Mehrzahl der Texte geschrieben sind, ist ein facettenreiches Sahidisch: Neben Texten im Sahidischen gibt es welche, die extreme oberägyptische Züge tragen, sowie welche, die typisch unterägyptische Strukturen zeigen, dass man sogar damit rechnen muss, dass sie innerkoptische „Übersetzungen" aus dem Bohairischen sind. Demgegenüber liegt eine kleinere Anzahl von Texten in einer charakteristischen Spielart des Lykopolitanischen vor.

Die Gnosis ist nicht auf das Christentum beschränkt. Es gibt auch eine jüdische, iranische und ägyptische Gnosis sowie eine hermetische Gnosis. Die Hermetik war eine Art "religiöse Philosophie" der Spätantike. Die zentrale Rolle, welche die Erkenntnis in den hermetischen Schriften spielt, rückt die Hermetik in die Nähe der Gnosis; oft wurde die Hermetik auch als heidnische Gnosis bezeichnet.

Philosophie spielt auch eine wichtige Rolle in der Gnosis, insbesondere der Platonismus, siehe den Timaios und die Ideenlehre von Platon, und der Neoplatonismus, siehe die Emanationslehre von Plotinus.

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Danke, @all hier, für die ausführlichen Erklärungen. Wow. Jetzt bekommt das Ganze für mich Kontext und Tiefenschärfe. Hatte nie gedacht, dass ich mich über diesen Umweg doch einmal eingehender mit dem Christentum beschäftigen würde.:)
Das Christentum muss sich wirklich nicht verstecken, was Tiefe betrifft. Paul Williams (* 1950) war emeritierter Professor für indische und tibetische Philosophie an der Universität von Bristol, England. Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2011 war er außerdem Direktor des Zentrums für buddhistische Studien der Universität und ehemaliger Präsident der britischen Vereinigung für buddhistische Studien, bevor er zum römischen Katholizismus konvertierte. Er ist jetzt ein bekennendes Laienmitglied des Dominikanerordens.

Schade nur, dass er sich nicht mit der Gnosis näher beschäftigt hat. Aber wahrscheinlich hatte er nach seinen buddhistischen und hinduistischen Erfahrungen lediglich Lust auf ein Christentum "light". ;)
 
Jetzt steht aber Aussage gegen Aussage. Ich finde ja die Formulierung speziell, in statt auf, das habe ich auch noch nie gehört. Aber vielleicht war das nur ein geschicktes Ablenkungsmanöver, auf Liebe und Sex hin, damit wir aufhören, @Plisssken wegen der Ehschowissen zu löchern. :cool:;)

Deine Arbeitskollegin: Redet die über die Gnosis? :unsure:

Wenn ich ehrlich bin, höre ich ihr nicht zu und bei Gnosis reicht mir schon wenn Plissken ständig "redet"


MfG
 
Das ist es ja, die x Möglichkeiten des Hineininterpretierens, die Mißverständlichkeit, das macht dieses Material so schwierig im Umgang
ja nun, einfach ist es nunmal nicht. nicht wenige haben dem ihr ganzes leben gewidmet.
ich meine, es braucht dazu eines erkenntnisschlüssels. das ist heutzutage schwer,
weil man dazu sozusagen sein ganzes weltbild, zu dem man in der regel durch die
aktuelle zeitbildung kommt, umkrempeln muss.

es ist im hinduistischen weltbild übrigens auch nicht einfacher. dieses stellt aus meiner
sicht sogar höhere ansprüche an das intellektuelle fassungsvermögen der einzelnen.
da kommen die christlichen inhalte sozusagen in einem schlichteren gewande daher.

Wieso Spaßbremse?

na ja, das thema maria magdalena ist hier durch eine humoristische einlage aufgetaucht.
wenn ich dem gegenüber mit " harten fakten" komme, dann ist es schon eine spassbremse, wie ich meine.

Mir fällt überhaupt auf, dass du dich ein paarmal quasi entschuldigt hast, hier mitzuschreiben. Warum? I

sagen wir mal so, wenn ich mich nicht zurückhalten würde, dann wäre dieser faden jetzt auch nicht da wo er jetzt ist.
es hätte sicher einen anderen verlauf genommen. und das fände ich schade.
hier kommt zwar immer wieder was vor, bei dem sich mir die haare sträuben, aber das muss man schon aushalten können.

ich erfahre dabei schliesslich auch etwas, über eine mögliche inerpretation
der gnostischen weltsicht. mir wird dabei auch bewusst, weshalb ich es lange zeit vermieden habe,
mich überhaupt damit zu befassen. in dieser zeit habe ich selbst die gnostische komponente in
dem manichäischen weltbild ausgeblendet, das ich sonst so hoch schätze.

allerdings fällt auch die gnostische komponente in demselben manichäischen weltbild
um einige anders aus, als in diesem faden. ich fände es auch nicht fair, diese hier auszubreiten
und sie dem entgegen zu stellen, was hier vertreten wird.

es kommt ja nicht darauf an, ob es objektiv wahr ist oder nicht. es ist das was jemand fest glaubt,
auch sympathisch rüberbringt und er das recht haben sollte es zu beschreiben, ohne dass jemand
ständig mit anderem dazwischen funkt.

DAS würde ich mir übrigens auch für die themen wünschen, zu denen ich schon
einige fäden gestartet habe, in die alles mögliche eingebracht wurde, nur halt das am wenigsten, was zum thema
des fadens gepasst hätte.

diesbezüglich mangelt es in diesem forum schon an einen gewissen grad an disziplin.
sonst würde es hier auch nicht( gefühlt) hunderte von fäden zu christlichen themen geben,
in denen überall mehr oder weniger dasselbe im kreise hin und her bewegt wird.
 
Das ist die Methode aller Frauen...:LOL:
Du wolltest mit dieser Antwort nur einen Witz machen und das ist dir auch gut gelungen, aber in deinen Worten steckt ein tiefer Sinn. Nach der Wahrheit muss man fragen. Sie wird nicht einfach geschenkt. Das ist Gnosis pur. Um Erkenntnisse zu erlangen, ist es hilfreich, den Verstand zu öffnen. Wie die Chaldäer sagten: Mit der Blume des Geistes denken, d.h. wie Blütenblätter auf becherartige Weise die Sonnenstrahlen fangen und durch sie die Früchte oder Juwelen des Geistes in sich gebären.

Viele Menschen fragen nicht. Sie haben ihre Antworten bereits bekommen oder mühsam zusammengezimmert und sind nicht bereit, sie wieder in Frage zu stellen. Über Gott wissen sie alles, was zu wissen nötig ist, , und sie haben ihre Schlüsse sowieso bereits gezogen. Falls sie an Gott glauben, geben sie sich mit den gängigen Vorstellungen von Gott zufrieden und haben daher keine Fragen. Wenn sie nicht an Gott glauben, gibt's erst recht nichts zu fragen.

Wer doch Fragen hat, sucht nach einer Antwort mit Vehemenz, als würde er den Gegenstand seiner Suche "penetrieren" wollen, oder nach der Tischlermethode: alles korrekt und präzise messen, bis der Tisch fertig ist.

Nur: ist das alles der Mühe wert? In Wahrheit ist es nicht nötig, sich anzustrengen. Die Blume empfängt die Sonnenstrahlen mühelos, sie muss sich nicht extra ins Zeug legen. Sie muss sich nur öffnen. Auf den Menschen umgemünzt: Um die Sonnenstrahlen der Wahrheit zu empfangen, müssen wir weder verbissen denken noch streng rational vorgehen. Wir müssen uns einfach öffnen und fragen.
 
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.........Wie die Chaldäer sagten: Mit der Blume des Geistes denken, d.h. wie Blütenblätter auf becherartige Weise die Sonnenstrahlen fangen und durch sie die Früchte oder Juwelen des Geistes in sich gebären.

Das ist wunderschön und perfekt :)

...........In Wahrheit ist es nicht nötig, sich anzustrengen. Die Blume empfängt die Sonnenstrahlen mühelos, sie muss sich nicht extra ins Zeug legen. Sie muss sich nur öffnen. Auf den Menschen umgemünzt: Um die Sonnenstrahlen der Wahrheit zu empfangen, müssen wir weder verbissen denken noch streng rational vorgehen. Wir müssen uns einfach öffnen und fragen.

Oder einfach öffnen und sein. Die Strahlen sind ja da. Für mich geht es in Allem um Kommunikation, was reines Fragen und Antworten übersteigt. Es kann auch Liebesgeflüster werden ..... daraus ergibt sich dann vielleicht sogar Weisheit ...... irgendwann
 
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