Plissken
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Die Chenoboskion-Manuskripte, auch als Nag Hammadi-Bibliothek bekannt, sind eine Sammlung gnostischer Manuskripte aus dem zweiten Jahrhundert, die 1945 aus Zufall in den Nilklippen jenseits des Klosters Pachomius in Chenoboskion (Nag Hammadi) entdeckt wurden. Diese Manuskripte gehörten zur Bibliothek des St. Pachomius-Klosters und wurden aus Angst vor Verfolgung durch die neuen Machthaber der frühchristlichen Kirche versteckt.Zurück zu den fremden Botschaften: Was hatten die Nag Hammadi Schriften eigentlich in Ägypten verloren? Und was hat überhaupt die ägyptische Mythologie (als Fragment) in der Gnosis verloren? Wie kommt es zu dieser Vermengung? Ganz schön verwirrend, das Ganze.
Die Texte wurden aus dem Griechischen in einen der verschiedenen Dialekte des Koptischen übersetzt. Der koptische Dialekt, in dem die Mehrzahl der Texte geschrieben sind, ist ein facettenreiches Sahidisch: Neben Texten im Sahidischen gibt es welche, die extreme oberägyptische Züge tragen, sowie welche, die typisch unterägyptische Strukturen zeigen, dass man sogar damit rechnen muss, dass sie innerkoptische „Übersetzungen" aus dem Bohairischen sind. Demgegenüber liegt eine kleinere Anzahl von Texten in einer charakteristischen Spielart des Lykopolitanischen vor.
Die Gnosis ist nicht auf das Christentum beschränkt. Es gibt auch eine jüdische, iranische und ägyptische Gnosis sowie eine hermetische Gnosis. Die Hermetik war eine Art "religiöse Philosophie" der Spätantike. Die zentrale Rolle, welche die Erkenntnis in den hermetischen Schriften spielt, rückt die Hermetik in die Nähe der Gnosis; oft wurde die Hermetik auch als heidnische Gnosis bezeichnet.
Philosophie spielt auch eine wichtige Rolle in der Gnosis, insbesondere der Platonismus, siehe den Timaios und die Ideenlehre von Platon, und der Neoplatonismus, siehe die Emanationslehre von Plotinus.
