Gnosis: Die Botschaft des fremden Gottes

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Bevor die Mutter Barbelo in Erscheinung trat, betrachtete der Eine sich selbst alleine in dem Licht, das ihn umgibt. Dieses Licht ist die Quelle des lebendigen Wassers. Es ist ein Licht voll Reinheit und die Quelle des Geistes, die lebendiges Wasser von sich ausströmt. Es versorgt alle Äonen und ihre Welten. In jeder Richtung betrachtete er sein eigenes Bild im reinen Lichtwasser. Das ist kein „normales“ Wasser und dafür gibt es eigentlich keine Wörter. ..........
Ich verstehe, danke :-)
 
naja, ich würde das ja eher in die Ecke des Grössenwahnsinns einreihen.
Größenwahn wäre es, wollte man sich hier und jetzt als Gott aufspielen, also als der Gott der Kirche, der alle Macht hat über – das ist der Punkt – über andere Menschen.
Macht über sich selbst ist die Normalität. Die hat man von Geburt an.

Aber - wir alle haben unsere Glaubenssätze, unserer Vorstellungen darüber, wie das Leben sei, und exakt nach diesen Vorstellungen erschaffen wir dann die realen Umstände, die Gegebenheiten und unsere Erfahrungen selbst. Wir erschaffen es selbst.

Uns wird aber von Kind an beigebracht, dass das Leben eine einzige Anhäufung von Zufällen wäre von denen wir dann abhängig wären und dass wir auf die realen Dinge wenig bis keinen Einfluss hätten. Und an diesem Grundglauben über das Leben halten wir dann unerschütterlich fest und bringen es auch immer weiter unseren Kindern bei.
Aber wie ist dann die Geschichte, deine These dahinter, wie kommen wir werdenden Götter in diese Lage in der wir uns zur Zeit befinden.?
Welche Lage? Die von Not und Krankheit und so? Das sind die Erfahrungen, die wir – siehe oben – erleben wollen, um unsere Eigenschaften und Fähigkeiten, unsere Charakteristik zu bilden.
 
Welche Lage? Die von Not und Krankheit und so? Das sind die Erfahrungen, die wir – siehe oben – erleben wollen, um unsere Eigenschaften und Fähigkeiten, unsere Charakteristik zu bilden.
Mit dieser Aussage gehst Du vom Axiom [Axiom = als absolut richtig erkannter Grundsatz, der keines Beweises bedarf] aus, dass wir es sind, die diese Erfahrungen erleben wollen. Da niemand außer Psychopathen sich bewusst für Leid, Krankheiten und Tod entscheidet, ist anzunehmen, dass diese Entscheidung unbewusst getroffen wird. Es erhebt sich daher die Frage: Ist eine unbewusste Entscheidung eine echte Entscheidung?

Unbewusste Entscheidungen sind Entscheidungen, die täglich auftauchen, ohne dass man sich darüber bewusst ist. Wenn uns ein Teller aus der Hand rutscht, versuchen wir sofort, ohne darüber nachzudenken, ihn aufzufangen. Wir denken nicht minuten- oder stundenlang darüber nach, ob es nützlich wäre, den Teller aufzufangen. Wir reagieren sofort, ohne nachzudenken.

Unbewusste Entscheidungen sind daher Entscheidungen, die vom Gehirn im „automatischen Modus“ getroffen werden, ohne das Ich (Bewusstsein, Seele, Psyche etc.) im Entscheidungsprozess miteinzubeziehen. Unbewusste Entscheidungen sind eher bei relativ unwichtigen Handlungen des alltäglichen physischen Lebens nötig.

Bewusste Entscheidungen werden hingegen nicht vom Gehirn, sondern von einer oberen Instanz des Menschen getroffen: vom Ich (Bewusstsein, Seele, Psyche etc.). Aber vor allem: Echte Entscheidungen werden bewusst getroffen, weil es nicht um Aspekte des alltäglichen Lebens geht, sondern um das Leben selbst.

Eine echte Entscheidung besteht auf verschiedenen Phasen:
1) Abwägen
2) Planen
3) Ziel definieren
3) Ausführen
4) Bewerten

Sollte dem Menschen eine dieser Phasen vorenthalten werden, wäre er kein freier Mensch, sondern ein Roboter. Nur freie Menschen können echte, das heißt bewusste Entscheidungen treffen.
 
Da niemand außer Psychopathen sich bewusst für Leid, Krankheiten und Tod entscheidet, ist anzunehmen, dass diese Entscheidung unbewusst getroffen wird. Es erhebt sich daher die Frage: Ist eine unbewusste Entscheidung eine echte Entscheidung?
Plissken, deine und meine Weltanschauung stehen sich diametral entgegen. Es wird schwierig sein, dass der eine dem anderen wirklich was verständlich macht.

Aber soviel:
Wir haben ein äußeres Ich und ein inneres Selbst. Es ist das innere Selbst, das unser Leben plant (bevor wir geboren werden) und dafür die realen Umstände wählt. Es wählt weiter sämtliche Erfahrungen, es führt uns in Probleme hinein und auch wieder heraus.

Das Ich bemerkt davon solange nichts, wie es die Existenz eines inneren oder wenn man will eines höheren Selbst verneint, weil es davon wegen der Trennung des Bewusstseins nichts weiß erstmal.

Das innere Selbst bewertet nicht, es nimmt auch extremste Ereignisse einfach nur als eine willkommene Erfahrung.
 
......
Das innere Selbst bewertet nicht, es nimmt auch extremste Ereignisse einfach nur als eine willkommene Erfahrung.
Wenn nicht bewertet wird, ist auch nichts willkommen (muss auch nichts abgewehrt werden). Dann fühlen sich Tränen des Leides und Tränen des Glücks gleich an. Was sie auch sind.
 
Plissken, deine und meine Weltanschauung stehen sich diametral entgegen. Es wird schwierig sein, dass der eine dem anderen wirklich was verständlich macht.

Aber soviel:
Wir haben ein äußeres Ich und ein inneres Selbst. Es ist das innere Selbst, das unser Leben plant (bevor wir geboren werden) und dafür die realen Umstände wählt. Es wählt weiter sämtliche Erfahrungen, es führt uns in Probleme hinein und auch wieder heraus.

Das Ich bemerkt davon solange nichts, wie es die Existenz eines inneren oder wenn man will eines höheren Selbst verneint, weil es davon wegen der Trennung des Bewusstseins nichts weiß erstmal.

Das innere Selbst bewertet nicht, es nimmt auch extremste Ereignisse einfach nur als eine willkommene Erfahrung.
Du gehst von einem äußeren Ich und einem inneren Selbst aus. Abgesehen von der Terminologie, könnte ich damit konform gehen. Ich nenne nämlich das äußere Ich Seele und das innere Selbst Geist.

Der Geist (inneres Selbst) ist in der Tat für die höchsten Ziele des Menschen zuständig, da er ein göttlicher Lichtfunke ist. Der Geist führt uns zu Gott und setzt alles daran, um dieses Ziel zu erreichen.

Die Seele (äußeres Ich) ist dagegen, wie ich in meinen Ausführungen zur Gnosis dargelegt habe, eine archontische Schöpfung als Abbild des Geistes. Denn: wozu braucht der Mensch einer Seele, wenn er als Geist eine Lichtkraft Gottes ist?

Die Seele ist ein ziemlich schwammiges Konstrukt aus feinstofflicher ätherischer Substanz. Schon hier sieht man den Unterschied: Die Seele ist eine Substanz. Der Geist ist hingegen substanzlos.

Da der Mensch sich in einer besonderen Lage befindet – siehe meine Ausführungen zu Sophias Fall sowie zum Demiurgen und dessen Schöpfung – ist die Seele tatsächlich ziemlich verwirrt und weist nicht so richtig, ob sie nach oben (Richtung Geist) oder nach unten (Richtung Materie) soll.

Der Geist trifft für sie die richtigen Entscheidungen, aber erst, wenn die Seele bewusst diese Entscheidungen annimmt und umsetzt, ist sie aus der Materie erlöst und wahrhaftig befreit.

Dazu ist der Erlöser gekommen, um uns das Wort zu offenbaren, das die Seelen befreien kann. Hier müssen sich die Seelen, d.h. in deiner Diktion die äußeren Ichs der Menschen, bewusst entscheiden, das Wort anzunehmen und sich von ihrem Geist lenken zu lassen.

Eine unbewusste von wem oder was immer getroffene Entscheidung kann dieses Wunder nicht bewirken. Geist heißt Bewusstsein, Freiheit und Wille.
 
Die Seele ist eine Substanz. Der Geist ist hingegen substanzlos.
Das kann man so sehen, muss ich nicht haarspalterisch auseinandernehmen.
Begriffe sind eh beliebig.

Aber:
die Seele tatsächlich ziemlich verwirrt und weist nicht so richtig, ob sie nach oben (Richtung Geist) oder nach unten (Richtung Materie) soll.
Äußeres Ich und inneres Selbst (bei dir Geist und Seele) stehen sich nicht gegenüber, sind nicht zweierlei. Wir haben nur das eine unteilbare Bewusstsein, und Ich und Selbst haben einfach nur eine andere Funktion, eine andere Aufgabe innerhalb desselben Bewusstseins.

Wegen der Trennung des Bewusstseins weiß das Ich halt nichts davon. Es hält sich für die einzige wirksame Instanz und sieht sich doch umher geworfen von äußeren Gegebenheiten, auf die es meint, keinen Einfluss zu haben.
Und entwirft dann Theorien, wonach es diesen Einfluss doch erwerben könnte, wozu ich deine Theorie über freie und echte Entscheidungen zähle.

Die Wechselfälle des Lebens sind erschaffen vom inneren Selbst und das Ich muss das nur erkennen. Weiter braucht es nichts.
erst, wenn die Seele bewusst diese Entscheidungen annimmt und umsetzt, ist sie aus der Materie erlöst und wahrhaftig befreit.
Das Ich muss nicht erlöst werden von der Materie, denn die Materie ist ebenfalls nichts, was getrennt existiert und dem Bewusstsein des Menschen gegenüber steht.
 
Das kann man so sehen, muss ich nicht haarspalterisch auseinandernehmen.
Begriffe sind eh beliebig.

Aber:

Äußeres Ich und inneres Selbst (bei dir Geist und Seele) stehen sich nicht gegenüber, sind nicht zweierlei. Wir haben nur das eine unteilbare Bewusstsein, und Ich und Selbst haben einfach nur eine andere Funktion, eine andere Aufgabe innerhalb desselben Bewusstseins.

Wegen der Trennung des Bewusstseins weiß das Ich halt nichts davon. Es hält sich für die einzige wirksame Instanz und sieht sich doch umher geworfen von äußeren Gegebenheiten, auf die es meint, keinen Einfluss zu haben.
Und entwirft dann Theorien, wonach es diesen Einfluss doch erwerben könnte, wozu ich deine Theorie über freie und echte Entscheidungen zähle.

Die Wechselfälle des Lebens sind erschaffen vom inneren Selbst und das Ich muss das nur erkennen. Weiter braucht es nichts.

Das Ich muss nicht erlöst werden von der Materie, denn die Materie ist ebenfalls nichts, was getrennt existiert und dem Bewusstsein des Menschen gegenüber steht.
Das sind alle Spekulationen, die von dir stammen. Wie von dir geschildert, sieht es so aus, als hätte alles seine Daseinsberechtigung. Deines ist ein anthropozentrisches Gedankengebäude, wo menschlichen Spekulationen den Vorrang vor göttlicher Offenbarung gewährt wird.

Die Gnosis ist genaue das Gegenteil. Ich vertrete in diesem Thread den Standpunkt der Gnosis. Gnosis ist innerliche Erfahrung, keine menschliche Spekulation. Wir nehmen uns als Menschen viel zu wichtig.
 
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Reue und Wiederherstellung der Weisheit

In Genesis 1,2 steht: „Die Erde war wüst und wirr und Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte über dem Wasser.
Dieser Vers enthält mythologische Symbole, deren Bedeutung im Apokryphon des Johannes wie folgt erläutert wird:

Die Mutter Sophia („der Geist Gottes“) wird sich ihres Mangels bewusst, als sie die Unvollkommenheit („wüst und wirr“ – hebräisch: „Tohuwabohu“ – griechisch: „Chaos“) sieht, die ihre Missgeburt angerichtet hat. Sie beginnt sich zu schämen, aber wagt es nicht zurückzukehren, sondern geht im Unwissen („Finsternis“) hin und her ("schwebte").

Der Überhebliche sieht seine Mutter und glaubt, nur sie existiert. Über vieles, was seine Mutter überragt, ist er unwissend. Er sieht die Engelscharen, die er erschaffen hat, und erhebt sich über sie.

Als die Mutter erkennt, dass die Fehlgeburt der Finsternis nicht vollkommen ist, weiß sie, dass sie einen großen Fehler begangen hat. Sie weint sehr und kehrt schließlich mit viel Weinen um. Das Gebet ihrer Umkehr wird erhört, und die ganze Fülle der Äonen betet den unsichtbaren Geist um ihretwillen.

Als der unsichtbare Geist einen zustimmenden Blick gibt, gießt der heilige Geist etwas von ihrer (plur.) ganzen Fülle auf sie (sing.) herab. Sie wird aber nicht zu ihrem eigenen Äon zurückgebracht, sondern wegen des großen Unwissens, das aus ihr in Erscheinung getreten war, wird sie im neunten Äon empfangen, bis sie ihren Mangel richtiggestellt hat.

Hieraus lässt sich eine wichtige Erkenntnis ableiten:
Der wahre Sündenfall wurde nicht vom Menschen begangen, sondern vom Äon Sophia (die Weisheit). Zweck des Heilsplans ist die Wiederherstellung der Sophia und deren gesamten Äons. Die individuelle Erlösung der Menschen ist daher als Teil eines viel größeren und komplexeren Plans zu betrachten, weil die Menschen – wie wir später sehen werden – einen Lichtfunken der verlorengegangenen Lichtkraft Sophias enthalten und sitzen daher quasi als kollaterale Schäden in einer Art Gefängnis (Finsternis).
Jesus kommt auf die Erde als Gesandte des unsichtbaren Geistes und des gesamten Pleromas, um diese Lichtfunken zu retten und das Glanzgewand der Sophia wiederherzustellen.

Diese Geschichten sind Annahmen, Vermutungen und sehr weit hergeholt.
Dass ein Gott , bzw. dessen Geist einst irgendwelche Fehler machte , sich schämte und dabei dann am Ende der Mensch als "kollateraler Schaden" hervorging, ist unhaltbar, bzw. wer so denken will, reiner Glauben und Vorstellung, und den Menschen und seine Eigenverantwortung einengend.


es geht hier nämlich um die version des "wahren gottes" der ausserhalb der schöpfung steht.

Der Begriff "wahrer Gott" ist da etwas irreführend. Denn "wahr" ist es höchstens für den, der es vielleicht glaubt. Jede Religion glaubt, ihren "wahren" Gott zu haben. :)
 
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