Gnosis: Die Botschaft des fremden Gottes

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Es gibt verschiedene Arten von Mystik. Nicht alle sind gnostisch gefärbt. Die Mystik von Teresa von Avila war z.B. stark katholisch geprägt. Ihr Drang zu physischen Schmerzen als Nachahmung des gekreuzigten Jesus hat wenig bis gar nichts zu tun mit der Gnosis.

Was hast du von ihr gelesen? Das Teresa von Avila ein Drang zu physischen Schmerzen hatte ist mir neu.
Ich habe vor kurzem von ihrem letzten Buch "die innere Burg" in einem Vortrag erfahren (how to become a Mystiker von Johannes Hartl). Dort stellt sie auch ein 7-stufiges, christliche mystisches Einweihungssystem vor. Das fand ich sehr interessant.
 
War bei den katholischen Heiligen oft der Fall.
Man nennt das Leidensmystik......

Auch das mag sein .Was ich jedoch bisher von Teresa von Avila gelesen habe ist, dass sie litt unter ihren Schmerzen und sich nicht danach drängte. Das folgende von ihr könnte man wohl auch als Leidensmystik bezeichnen, wo sie ihre Schmerzen beschreibt, als sie Jesus am Kreuz betrachtet, aber ein Drängen danach sehe ich nicht:

Sie fühlte sich zerrissen zwischen ihrem Wunsch, sich ganz auf Gott einzulassen und den Kontakt zur Außenwelt nicht abbrechen zu lassen. Da ereignet sich 1554 das Unerwartete: Vor einem Bild Christi wird Teresa so angerührt, dass sie sich vor ihm niederwirft und gelobt, von nun an nur noch Ihm zu leben.

"Da geschah es, als ich eines Tages ins Oratorium ging, dass mein Blick auf ein Bild fiel. Es stellte Christus als Schmerzensmann, mit vielen Wunden bedeckt, dar. Ich war bestürzt, den Herrn so geschunden zu sehen, denn hier war lebendig zum Ausdruck gebracht, was er für uns gelitten hat. Mein Schmerz war so unermesslich, dass er mir das Herz zu zerreißen schien. Ich warf mich vor ihm nieder, und unter zahlreichen Tränen bat ich ihn, mir doch endlich die Kraft zu geben, ihn nicht mehr zu beleidigen."
https://www.katholisch.de/artikel/4823-die-frau-der-grossen-worte
 
weisst du zufällig auch WER diesen begriff geprägt hat?

Nein

ein von mir geschätzer weiser sagte mal:
"wer die bereitschaft zu leiden aufgibt,
gibt damit auch die fähigkeit zu lieben auf"

würde das auch unter " leidensmystik" fallen ?

M. E. nicht.
Man kann aber erleben, dass in ihrer Tiefe die Tränen des Glücks und die des Leidens sich gleich anfühlen.
Aber das ist hier nicht Thema.
Und ich weiss auch nicht soooo viel darüber - nur, dass es das gibt. Und ich verstehe den Drang zutiefst, teile ihn aber nicht (mehr).
 
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Ich kenne auch eine Geschichte von T v A. Sie dürfte ziemlich taff und schwarzhumorig gewesen sein. Auf einer ihrer zahlreichen und riskanten Reisen stürzte sie während eines Unwetters in einen reißenden Fluss und drohte zu ertrinken. Angeblich hörte sie die Stimme Jesu, auf ihr Stoßgebet um Hilfe hin, als sie kämpfte, um über Wasser zu bleiben. Er sagte: "Siehe, so verfahre ich mit meinen Freunden." Schlagfertig entgegnete sie: "Deswegen hast du so wenige, Herr." Sie überlebte und widmete sich weiter unermüdlich ihrem Werk des Gründens von Klöstern.

Ich kann leider keine Quelle angeben, habe diese Geschichte irgendwo mal gelesen und sie mir gemerkt. Aber ich finde sie gut, ich glaube, diese Heilige war eine sehr starke Frau. Und eine wahre Mystikerin.
 
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