Gnosis: Die Botschaft des fremden Gottes

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Aus der gnostischen Schrift Apokryphon des Johannes geht hervor, dass der Schöpfergott Jahweh aus dem Genesisbericht nicht der wahre Gott ist, sondern das Ergebnis der eigenwilligen Tat der Weisheit (Sophia). Diese Kreatur wird von Sophia aus dem göttlichen Bereich getragen und in einer Wolke fernab vom unsterblichen, göttlichen Reich versteckt. Sophia nennt ihren Spross Jaldabaoth. Er kennt den wahren transzendentalen Gott nicht und glaubt Gott zu sein.

Marcion (2. Jahrhundert) behauptete einen grundlegenden Unterschied zwischen dem „guten Gott der Liebe“ des Neuen Testaments, wie er vom „guten Gott“ durch Christus verkündigt und gelebt sei, und einem „bösen Gott“ des Alten Testaments der für Schöpfung, Gesetz und Gericht verantwortlich sei.

Diese Ansicht begründete Marcion in seinen „Antithesen“. Hier ein Auszug davon, wie von Adolf von Harnack: [Marcion. Das Evangelium vom fremden Gott – Leipzig 1924] dargestellt:
  • Der Demiurg wurde Adam und den folgenden Geschlechtern bekannt, der Vater Christi aber ist unbekannt, wie Christus selbst von ihm in den Worten gesagt hat: Niemand hat den Vater erkannt außer der Sohn.
  • Der Demiurg wusste nicht einmal, wo Adam weilte und rief daher: Wo bist du? Christus aber kannte auch die Gedanken der Menschen.
  • Der Prophet des Schöpfergotts stieg, als das Volk in der Schlacht stand, auf den Gipfel des Berges und breitete seine Hände aus zu Gott, damit er möglichst viele in der Schlacht töte; unser Herr aber, der Gute, breitete seine Hände (am Kreuze) aus, nicht um Menschen zu töten, sondern um sie zu erlösen.
  • Im Gesetze heißt es: Auge um Auge, Zahn um Zahn; der Herr aber, der Gute, spricht im Evangelium: Wenn dich jemand auf den einen Backen schlägt, so biete ihm auch den andern dar.
  • Der Weltschöpfer sagt: Mit den Ohren sollt ihr nicht (mehr) hören; Christus dagegen: Wer Ohren hat zu hören, der höre.
  • Im Gesetz spricht Gott (der Weltschöpfer): Du sollst lieben den, der dich liebt, und deinen Feind hassen; unser Herr, der Gute, aber sagt: Liebet eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen.
 
Aus der gnostischen Schrift Apokryphon des Johannes geht hervor, dass der Schöpfergott Jahweh aus dem Genesisbericht nicht der wahre Gott ist, sondern das Ergebnis der eigenwilligen Tat der Weisheit (Sophia). Diese Kreatur wird von Sophia aus dem göttlichen Bereich getragen und in einer Wolke fernab vom unsterblichen, göttlichen Reich versteckt. Sophia nennt ihren Spross Jaldabaoth. Er kennt den wahren transzendentalen Gott nicht und glaubt Gott zu sein.
Jetzt ist die Frage: warum macht Sophia, die Weisheit das? Warum erschafft sie ein Wesen, das später ein falscher Gott wird?
Welche Hintergedanken hat sie, was hat sie damit vor?
 
Jetzt ist die Frage: warum macht Sophia, die Weisheit das? Warum erschafft sie ein Wesen, das später ein falscher Gott wird?
Welche Hintergedanken hat sie, was hat sie damit vor?
Hallo Talen,

hast Du gelesen, was in #3 und #4 steht? Sophia selbst war entsetzt über das Ergebnis ihrer Handlung und sie hat es lange danach bereut. In Pistis Sophia sind auch ihre dreizehn Reuegesänge zu lesen sowie, wie sie dann von Jesus gerettet wird und wir mit ihr.
 
Hallo Talen,

hast Du gelesen, was in #3 und #4 steht? Sophia selbst war entsetzt über das Ergebnis ihrer Handlung und sie hat es lange danach bereut. In Pistis Sophia sind auch ihre dreizehn Reuegesänge zu lesen sowie, wie sie dann von Jesus gerettet wird und wir mit ihr.
Damit meine ich einen tieferen Gedanken.
Wenn Sophia, die Weisheit, vom Gott gewollt ist, dann sind Gott natürlich sämtliche Gedanken und Taten bereits bekannt. Was bewirkt daß im Endeffekt für Gott, wenn er sich auf etwas einlässt, was vielleicht nicht in die göttliche Ordnung rein passt aber trotzdem im Gott ist. Weißt du, was ich damit meine?
 
Damit meine ich einen tieferen Gedanken.
Wenn Sophia, die Weisheit, vom Gott gewollt ist, dann sind Gott natürlich sämtliche Gedanken und Taten bereits bekannt. Was bewirkt daß im Endeffekt für Gott, wenn er sich auf etwas einlässt, was vielleicht nicht in die göttliche Ordnung rein passt aber trotzdem im Gott ist. Weißt du, was ich damit meine?
Jetzt verstehe ich, was Du meinst. Ja, das ist ein legitimes Argument. Die Sache ist so: Gott, das heißt der Vater, ist ein vollkommenes Wesen. Niemand und nichts kann ihn einschränken, weil Er keine Grenzen hat. Als er nach seinem ersten Gedanken (Pronoia), durch diesen weitere Emanationen (Äonen) hervorbrachte, waren diese auch vollkommen und uneinschränkbar, ohne Grenzen, und daher vollkommen frei, siehe Joh 8,32 „Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch befreien.“
Als einer der letzten Äonen in der Skala der Emanationen, war Sophia auch vollkommen frei, sonst wäre sie kein Äon gewesen. Mit der Freiheit kommen aber auch Richtlinien, sonst wäre das Reich der Äonen (Pleroma) ein Ort des Chaos gewesen. Zwei dieser Richtlinien lauten wie folgt:

1) Gott ist unergründlich. Ihn ergründen zu wollen, ist eine Sünde, da blasphemisch. Außerdem ist es sehr gefährlich, weil das Licht Gottes derart gewaltig ist, dass jedes Wesen, egal ob Mensch oder Äon, beim Hinblicken sterben würde, wie wenn man ohne Sonnenbrille in die Sonne schauen würde, aber viel schlimmer.

2) Äonen wurden als mannweibliche Syzygien hervorgebracht: Zwei Äonen sind eine Syzygie. Jeder Äon hat daher einen Partner, mit dem alles geteilt werden muss. Die Tat der Sophia war eigenwillig und nicht mit ihrem Partner abgesprochen. Darum war ihr Werk praktisch gesetzwidrig.

Gott ist natürlich allwissend. Er lässt uns aber den freien Willen.
Ich erkläre es Dir am Beispiel Petrus: Jesus wusste um die Zukunft, die Petrus mit seinem freien Willen gestalten wird, berichtet ihm dieses (Markus 14,30: "Jesus sagte ihm: Amen, ich sage dir: Heute, in dieser Nacht, ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen."), ohne Petrus jedoch die Entscheidung und die Angst bei seinem späteren Verrat zu nehmen. Das bedeutet, dass Gottes Allwissenheit und der freie Wille des Menschen sich nicht widersprechen.
 
Zitat von Plissken

1) Gott ist unergründlich. Ihn ergründen zu wollen, ist eine Sünde, da blasphemisch. Außerdem ist es sehr gefährlich, weil das Licht Gottes derart gewaltig ist, dass jedes Wesen, egal ob Mensch oder Äon, beim Hinblicken sterben würde, wie wenn man ohne Sonnenbrille in die Sonne schauen würde, aber viel schlimmer.

Hallo Plissken. Ich habe mich bisher zurückgehalten, aber die obgenannte Aussage ist unsinn.

Es ist die Sichtweise eines Feiglings, der Andere davon abzuhalten versucht, Erkenntnis zu Suchen und auch zu finden.

Wenn schon jemand ein Sünder ist, der Gott ergründen will. Gemäss einem göttlichen Implus und entsprechend der Ihm/Ihr gegebenen Fähigkeiten. Was ist dann ein Pfarrer oder ein Bischoft geschweige denn ein Papst.

Müssten diese dann nicht einfältige, dumpfbackige Dummschwätzer sein?
Das zur Führung und Anleitung ihrer Gefolgschaft ( Dumm blökende Schafe ohne Hirn ) vorne am Altar stehen.
Sofern sie den Altar finden und keinerlei Schriften gelesen bzw. studiert haben ( denn das wäre ja ergründen wollen wer oder was Gott ).

Manchmal müssen "Ur-Teile" und das "Richten" über Tätigkeiten auch wirklich Hand und Fuss haben.

Gott kann bis zu einem gewissen Grade der Erkenntnisfähigkeit des Einzelnen und dem Wissen, dass man es niemals bis zur Endgültigen Erkenntnis schaffen kann, ergründet werden.
Gerade die Sufi's haben dies mit den Motten welche um das Licht der Kerze kreisen bildlich dargestellt.
Bis die Motten dann in die Flamme flallen und darin verbrennen.
Diese verbrennen ist die letzte Erkenntnis des Individuums aufgehend in dem Sein und Ewigkeit Gottes.

Worin besteht dann die Sünde und die blasphemie?

Ich finde es abscheulich, wenn Menschen darin gehindert werden sich zu Antlitz Gottes zu wenden und in seine Richtung sich bewegen.

Diejenigen die die Sünde bei der Suche heraufbeschwören sind für mich die wahren Sünder.

LG
Nasri
 
@Plissken
ok, danke erstmal für die ehrliche und polemikfreie antwort:)

in dem apokryphon des johannes steht ja gleich am anfang, dass es sich
um den sohn des zebedäus und bruder des jakobus handelt.

aber das ist nicht der, der an jesu brust lag und der auch als jünger den der herr lieb hatte
im johannes evangelium bezeichnet wird. letzterer wird in demselben evangelium
selbst als der verfasser des johannes evangeliums bezeichnet. ohne jedoch den namen
" johannes " zu erwähnen. es gibt auch einige hinweise darauf, u.a. auch bei johannes scotus eriugena,
dass der name johannes damals auch als titel verwendet wurde, um eine bestimmte entwicklungsstufe anzugeben.

es gibt auch eine these, von der ich viel halte, dass dieser jünger den der herr lieb hatte,
der also u.a. das johannes evangelium verfasst hat,
der bruder der maria magdalena und der martha war.
also der lazarus, der von dem christus jesus wieder aus dem tode auferweckt wurde. siehe dazu kap. 11

das aber war eine einweihung, durch die der lazarus als verwandelter hervorging
und als solcher den namen johannes erhielt.
Um einmal mehr Klarheit in die Verwandtschaftsverhältnisse zu bringen:

Eltern: Zebedäus, die Mutter wird zwar erwähnt, aber nicht namentlich (Mk 14[40]).
Söhne:
Jakobus der Ältere und Johannes

Eltern: Josef und Maria,
deren Schwester auch Maria hieß und mit Kleopas verheiratet war (Joh 19[25]).
Namentlich genannte Geschwister:
Jesus, Jakobus der Kleine, Josef, Judas, Simon und Salome.
Unabhängig davon die Geschwister aus Bethanien (Joh 11[1]):
Maria, Martha und Lazarus
Maria war damals ein beliebter Name, der häufig vergeben wurde und deshalb in den Evangelien für Widersprüche sorgt. Einerseits schreibt Johannes in 11[1], dass diese Maria und Martha aus Bethanien wären und anderseits soll diese Maria mit jener aus Magdala identisch sein.

Anderseits wird aber in den Evangelien die Maria aus Bethanien immer nur als Maria bezeichnet. Bethanien liegt wenige Kilometer von Jerusalem entfernt, während Magdala (Migdal) etwa 173 km nördlich von Jerusalem liegt. Von dort aus sind es dann nur noch 11 km bis nach Kafarnaum, in dessen Umland heraus Jesus mit seiner Missionierung begann. Es spricht also nichts dafür, dass es in Bethanien tatsächlich um Magdalena ging oder sie gar die Schwestern von Johannes sein könnte.

So ist das auch mit dem Namen Johannes, dazu gibt es Johannes der Täufer, der Jünger Johannes und Johannes der Presbyter. In der frühen Christenheit spielte dieser Presbyter eine bedeutende Rolle. Er zählt auch zu jenen, die möglicherweise als Mitverfasser des Evangeliums nach Johannes infrage kommen könnten. Er lebte und wirkte in Ephesus (ca. 60-130 n. Chr.).


Merlin
 
Jetzt verstehe ich, was Du meinst. Ja, das ist ein legitimes Argument. Die Sache ist so: Gott, das heißt der Vater, ist ein vollkommenes Wesen. Niemand und nichts kann ihn einschränken, weil Er keine Grenzen hat. Als er nach seinem ersten Gedanken (Pronoia), durch diesen weitere Emanationen (Äonen) hervorbrachte, waren diese auch vollkommen und uneinschränkbar, ohne Grenzen, und daher vollkommen frei, siehe Joh 8,32 „Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch befreien.“
Hierzu habe ich nichts einzuwenden, das gefällt mir sogar.

Als einer der letzten Äonen in der Skala der Emanationen, war Sophia auch vollkommen frei, sonst wäre sie kein Äon gewesen. Mit der Freiheit kommen aber auch Richtlinien, sonst wäre das Reich der Äonen (Pleroma) ein Ort des Chaos gewesen. Zwei dieser Richtlinien lauten wie folgt:
Es ist die Frage an dieser Stelle, inwieweit die Äonen tatsächlich vollkommen, uneingeschränkt, ohne Grenzen und vollkommen frei sind?

Warum sollte der Vater hier unterscheiden?

Es sei denn, es wird hier nicht unterschieden und es ist eine Absicht.

Weil hier im Text z.B. etwas „Negatives“ erwähnt wird, das Chaos, bzw. es hört sich so an als etwas Negatives wäre und Sophia hier „aus der Reihe“ tanzen würde. Also muss es auch irgendwelche Vorgaben und Richtlinien geben, sonst kann man ja nicht gegen etwas verstoßen.

Nun, das würde ja nicht passen zum Vater, es sei denn, doch eine Absicht (von ihm), die vielleicht nicht ausgesprochen, nicht eindeutig beschrieben und nicht dargestellt wurde.

Warum?

1) Gott ist unergründlich. Ihn ergründen zu wollen, ist eine Sünde, da blasphemisch. Außerdem ist es sehr gefährlich, weil das Licht Gottes derart gewaltig ist, dass jedes Wesen, egal ob Mensch oder Äon, beim Hinblicken sterben würde, wie wenn man ohne Sonnenbrille in die Sonne schauen würde, aber viel schlimmer.
Meinst du, diese Aussage wäre vom Vater, vom Gott? Ich denke, hier spricht jemand, der nicht will, dass eine bestimmte Wahrheit ans Licht kommt, deswegen Vorgaben, Vorschriften, Sünde.
2) Äonen wurden als mannweibliche Syzygien hervorgebracht: Zwei Äonen sind eine Syzygie. Jeder Äon hat daher einen Partner, mit dem alles geteilt werden muss. Die Tat der Sophia war eigenwillig und nicht mit ihrem Partner abgesprochen. Darum war ihr Werk praktisch gesetzwidrig.
Das hier. Ist das nicht der Anfang von Dualität?

Und das Werk, das Sophia „begangen“ hat, als gesetzwidrig zu bezeichnen?

Das ist dann nur so, wenn ich etwas bestimme und eine Erwartung hege. Meinst du, das käme vom Vater?
 
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Es ist die Frage an dieser Stelle, inwieweit die Äonen tatsächlich vollkommen, uneingeschränkt, ohne Grenzen und vollkommen frei sind?

Warum sollte der Vater hier unterscheiden?

Es sei denn, es wird hier nicht unterschieden und es ist eine Absicht.

Weil hier im Text z.B. etwas „Negatives“ erwähnt wird, das Chaos, bzw. es hört sich so an als etwas Negatives wäre und Sophia hier „aus der Reihe“ tanzen würde. Also muss es auch irgendwelche Vorgaben und Richtlinien geben, sonst kann man ja nicht gegen etwas verstoßen.

Nun, das würde ja nicht passen zum Vater, es sei denn, doch eine Absicht (von ihm), die vielleicht nicht ausgesprochen, nicht eindeutig beschrieben und nicht dargestellt wurde.

Warum?
Meinst Du mit „unterscheiden“ den Unterschied zwischen Pleroma und Chaos? Das Chaos wurde nicht vom Vater als Gegengewicht zum Pleroma als zwei antithetische Prinzipien erschaffen. Das ist die Position des Manichäismus. Im gnostischen Mythos ist das Chaos die Konsequenz einer Zäsur. Ein Äon (Sophia) begeht einen Fehler, zwar ohne böse Absicht, aber immerhin einen Fehler. Die Folge dieses Fehlers ist das Chaos, denn ein Äon verfügt über eine mächtige schaffende Denkkraft und diese Denkkraft hat im Fall von Sophia etwas erschaffen, dass keinen Platz in der vollkommenen göttlichen Welt haben kann. Dieses aus der Denkkraft von Sophia hervorgegangene Etwas wurde deshalb von Horos – das ist der Äon, der die Grenze des Pleroma bildet – vom Pleroma getrennt und rausgeworfen. Ungefähr so, wie wenn eine Frau eine Missgeburt zur Welt bringt. Diese Missgeburt war das Chaos. In diesem Chaos entwickelt sich in der Folge eine Wirklichkeit, die getrennt vom Vater ist, und die Welt des Vaters nachahmt. Die Nachahmung des Vaters ist der Demiurg Jaldabaoth, von den Juden „Jahweh“ genannt. Die Nachahmung der Grenzenlosigkeit und Ewigkeit des Vaters ist das Universum bzw. die Zeit. Die Nachahmung des Urmenschen Adamas ist Adam. Und so weiter. Sophia muss mitansehen, wie schwerwiegend die Folgen ihres Fehlers sind, und bittet um Vergebung. Diese wird ihr gewährt, aber sie muss mit dem Heilsplan, der von ihren Mitbewohnern des Pleromas vorbereitet wurde, kooperieren und den Boden für die Ankunft des Erlösers vorbereiten. Den Rest kannst Du im Apokryphon des Johannes lesen.

Meinst du, diese Aussage wäre vom Vater, vom Gott? Ich denke, hier spricht jemand, der nicht will, dass eine bestimmte Wahrheit ans Licht kommt, deswegen Vorgaben, Vorschriften, Sünde.
Im Gegenteil: Gott will, dass wir die Wahrheit (Gnosis) erfahren, weil nur die Wahrheit uns befreien kann. Wenn wir erkennen „wer wir waren und was wir geworden sind, wo wir waren oder wohin wir gebracht wurden, wohin wir uns beeilen, von was wir erlöst werden, was Geburt ist und was Wiedergeburt“ [Theodotus], sind wir dann wirklich frei, das heißt: unser Geist verlässt diese materielle und seelische Welt; die Trennung wird überwunden und wir werden ins Pleroma wieder aufgenommen.

Das hier. Ist das nicht der Anfang von Dualität?

Und das Werk, das Sophia „begangen“ hat, als gesetzwidrig zu bezeichnen?

Das ist dann nur so, wenn ich etwas bestimme und eine Erwartung hege. Meinst du, das käme vom Vater?
Wenn du so willst, kannst Du es Dualität nennen. Das kommt aber nicht vom Vater, wie ich oben dargestellt habe.
 
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