Es ist völlig unerheblich, ob du dir alles selbst überlegt oder eins zu eins von jemand anderem übernommen hast. Es bleibt eine Theorie. Was Jesus betrifft: Ich bin kein Christ. Er hat für mich daher keine größe Autorität als jeder andere Mensch, der Überlegungen zum Wesen des Göttlichen anstellt. Ich glaube nicht, dass er der Sohn Gottes oder sonst etwas in der Richtung ist. Daher weden mich Jesusworte auch nicht von irgendetwas überzeugen können - es sei denn, du überzeugst mich erst einmal davon, dass das Christentum an sich Recht hat...
Selbst die Mathematik ist eine Theorie, basierend auf unbegründeten Axiomen - es geht also nicht darum, ob es eine Theorie ist, sondern ob sie als solche Sinn macht.
Für mich ist Jesus der inkarnierte Sohn Gottes. Christus hat seinen herrlichen Platz verlassen um mit einem Menschenleben all die gefallenen Engel zu erlösen (also auch Dich) und ihnen den Rückweg an ihren angestammten Platz im Himmel zu ermöglichen. Nicht mehr und nicht weniger - es ist ihm gelungen!
Überzeugen kannst Du Dich nur selbst - das Geistchristentum gibt Antworten auf das Woher und Wohin des Menschen, Karma und Wiedergeburt, das Leid und das Böse.
Gut, vielleicht habe ich da mit dem Begriff der "Wurzel" ein falsches Wort gewählt. Aber meine Aussage an sich bleibt dieselbe - ohne Leid könnte man garnicht wissen, was Glück ist. Ohne das Böse könnten wir nicht wissen, was das Gute ist. Darüber hinaus ist das Leid auch eine der hauptsächlichen Antriebskräfte für unsere eigene Schöpfungskraft - wir erforschen und erfinden, um Leid zu überwinden, um uns das Leben bequemer und angenehmer zu machen. Wenn wir nur die reine Glückseligkeit kennen würden, hätten wir gar keinen Grund uns in irgend eine Richtung weiterzuentwickeln und zu vervollkommnen. Leiden erfüllt also meines Erachtens durchaus eine wichtige Funktion, auch ohne es als Strafe für ein Vergehen anzusehen. Darüber hinaus ist zu bedenken, dass das Leiden letztlich nur ein temporärer Zustand ist, zumindest unser Leiden in der materiellen Welt. Dem aber, was man ebensowenig vergessen darf, auch viel Glück entspricht, das wir in einem Leben erfahren können.
Du irrst. Das grösste Glück erfährt man wenn man andern Gutes tut und sie erfreut. Ich persönlich erfahre dieses Glück völlig unabhängig von Bösem oder Leid.
Auch in Bezug auf die reine Glückseligkeit irrst - und zwar ganz gewaltig! Nur weil Du es Dir nicht vorstellen kannst, wie die reine Liebe Gottes für die Bewohner des Himmels jederzeit Antrieb für alle ist andern immer wieder auf neue Art Freude zu bereiten - nur weil Du Dir dies nicht vorstellen kannst oder willst, ist es trotzdem so.
Leid ist sehr wohl ein Antrieb, falsches Handeln zu unterlassen.
Aber warum hat sich dieses Geistwesen dann nicht an die Gesetze gehalten? Es war aus irgend einem Grund unzufrieden mit dem Ist-Zustand. Das heißt, es hat letztendlich gelitten, so dass es sein subjektiv empfundenes Leid lindern wollte, indem es diese Gesetze übertrat in der Hoffnung auf irgendetwas besseres. Also kann dieser Urzustand nicht perfekt gewesen sein.
Dieses erste Geistwesen, Luzifer, war neidisch geworden auf die Position Christi. Sehr wohl wusste Luzifer, dass Christus als die erste und einzige direkte Schöpfung Gottes über viel mehr und grössere Fähigkeiten verfügte, als er, denn Luzifer war das erste Geschöpf, das Christus und Gott gemeinsam erschufen - wie alle nachfolgenden Geschöpfe auch.
Christus hatte Macht über alle Engel und handelte im Sinne Gottes - ER tat Gottes Willen. Luzifer jedoch wollte lediglich die Macht um der Macht willen - und die hat er ja erhalten, allerdings ausserhalb des Himmels über alle mit ihm Gestürzten.
Undenkbar lange Zeit war Luzifer in höchstem Glück an seiner Stelle - bis ihm dieser Neid erwuchs. Er hätte ihn bekämpfen können - aber nein, er fütterte ihn ununterbrochen, begann zu lügen und seinen Anhängern Versprechungen zu machen, die er nie hätte einhalten können.
Um auf Deine Frage zurückzukommen:
Nein, es gab keinen Grund für ihn, unzufrieden zu sein - er erhob Anspruch auf eine Position, die er nie hätte erfüllen können - und wir haben ihm wider besseren Wissens zugestimmt und wurden mit ihm gestürzt.
Und warum schickt er dann, wenn man dieser christlichen Auffassung hier folgen will, seine Kinder in die materielle Welt hinaus, wo sie dem Leid ausgesetzt sind - statt einfach zu sagen "Okay, einer von euch hat mal Mist gebaut, aber hey, vergeben und vergessen, ihr seid schließlich meine Kinder!" ? Im Gegensatz zu einem normalen Vater sollte Gott ja auch allmächtig sein. Und trotzdem dieser unglaubliche Aufwand - und das Leid...
Jeder von uns hat Mist gebaut! Jede/r hat als Engel Gott gelobt, Christus in seiner Position anzuerkennen. Irgendwann hat man es vergessen oder für nicht so wichtig gehalten - Es ist wahr, Luzifer war der Anführer aber jeder von uns hat sich ebenfalls schuldig gemacht - im Himmel entstand damals ein fürchterliches Chaos - Disharmonien ohne Ende. Die Trennung der Fehlbaren stellte die ursprüngliche Ordnung und Harmonie wieder her - und Luzifer hatte die Macht über all seine Anhänger - nur etwas anders in der Hölle, als er es sich vorgestellt hatte.
Gott ist allmächtig und voller Liebe, Er erfüllte lediglich die Wünsche der Geschöpfe - wer sich von seinen Gesetzen abwandte, was immer jede/r aufgrund des freien Willens tun durfte, der musste gehen. Die Macht Luzifers hat Christus mit seinem Leben als Jesus gebrochen und seither können die Seelen wieder den alten Platz im Himmel einnehmen, vorausgesetzt, die angehäuften Untugenden sind abgestreift.
Gott hat jedem den freien Willen gegeben - und diesen achtet ER aufs Höchste. Freiwillig hat sich damals im Himmel jede/r gegen die Gesetze Gottes gewandt und wurde entfernt und nun muss auch jeder aus freien Stücken den Weg zurückgehen -
Engel Gottes helfen sehr dabei, aber gehen muss jeder selbst.
lg
Syrius