Glaubst du es gibt einen Teufel?

für mich stellt der Gedanken von der Trinität eigentlich kein Problem dar, das über Glauben oder Nichtglauben entscheiden könnte.
Ich denke tatsächlich auch, dass die Trinität nicht der ausschlaggebende Punkt ist, der entscheidet, ob ein Mensch an einen Gott glaubt oder nicht.

Darüber entscheidet zumindest bei uns in Europa am meisten unser wissenschaftlicher Zeitgeist, unser "Aufgeklärtsein" über die Erde und die sozialen Verhältnisse. Da wird kein Gott gebraucht. Wir brauchen höchstens ein gutes Verantwortungsbewusstsein im Leben.

Ja, das ist wirklich nicht schlecht. Aber da gibt es merkwürdigerweise ja doch jenen "komischen" Zug in uns, die Realwelt nicht als einziges Maß aller Dinge zu sehen. Es zieht uns, nicht nur gelegentlich gefühlsmäßig über den Tellerrand des Vorläufigen hinaus zu gehen.

Und schon landen wir bei vielen Gedanken über Seele, Sinn und Zweck des Lebens, und über Gott. Je konkreter hier etwas wird, desto mehr kann uns das erfüllen. Und unter Umständen werden wir tief religiös. Nicht durch den Besuch der Kirchen, nein innen im Herzen.

Und da kann es schon sein, dass rein theologische Ansichten eine große Bedeutung erlangen. Ist Allah der gleiche Gott wie Krishna oder der Vater der Christen. Was ist denn Gott überhaupt? Ist er ein tiefster Urgrund, der nie erklärt werden kann?

Und schon strampelt man mitten in der Theologie herum. Besonders wenn man nicht enfach irgendwelche Aussagen und Dogmen nachplappern will, die einen Gott aus drei Einzelpersonen propagieren, an denen der Muslim am meisten Anstoß nimmt. Er hat einfach Allah.

Das Christentum mit Jesus Christus als Erlöser ist wirklich eine ganz ganz schwierige Relgion. Ja die schwierigste überhaupt.
 
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Ja, liebe Sharon, in den ersten 3 Jahrhunderten sprach niemand von einer Trinität, noch dass Jesus oder Christus Gott sei - wieso wohl? Weil es nicht stimmt! Unklar ist nur wie die Menschen einen solchen Unsinn annehmen konnten.
Lieber Syrius,

sicherlich wurde in der Zeit des 3.-4. Jahrhunderts der Gedanke von der Trinität ausgestaltet, aber der Keim dazu wurde schon nach dem Tod Jesus ausgestreut. Pate zu dieser Vorstellung waren, die griechischen Denkschulen Kleinasiens. Das kann man schon bei dem 1. Brief Paulus an die Gemeinde in Korinth erkennen. Im 12. Kapitel erklärt er der Gemeinde, das Wesen des Jesus Christus:
1. Korinther 12[4] Es sind mancherlei Gaben, aber es ist ein Geist. [5] Und es sind mancherlei Ämter; aber es ist nur ein Herr. [6] Und es sind mancherlei Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirket alles in einem.

Auch in dem letzten der Evangelien nach Johannes war der Wandel vom Menschen Jesus zu einem Christus schon sehr weit fortgeschritten. Bereits das erste Kapitel lässt da keinen Zweifel und auch der Rest folgt diesem Trend. Beispiel:
Johannes 20[28] Thomas antwortete und sprach zu ihm (Jesus): Mein Herr und mein Gott!

Diese hellenistische Strömung erklärt dann auch gleich, warum sich viel später um den Presbyter Arius aus Alexandrien das Lager die Gegner der Trinitätslehre scharten. Nach der Vertreibung der Juden in die Diaspora (135 n. Chr.) flüchteten auch viele Judenchristen nach Alexandrien. Die Judenchristen lehnten schon von Anfang an die Wesensgleichheit von Jesus mit Gott ab. So wurde dann durch die unterschiedlichen Denkschulen, der Keim zum christlichen Glaubensstreit ausgestreut.


Merlin
 
Ich denke tatsächlich auch, dass die Trinität nicht der ausschlaggebende Punkt ist, der entscheidet, ob ein Mensch an einen Gott glaubt oder nicht.

Darüber entscheidet zumindest bei uns in Europa am meisten unser wissenschaftlicher Zeitgeist, unser "Aufgeklärtsein" über die Erde und die sozialen Verhältnisse. Da wird kein Gott gebraucht. Wir brauchen höchstens ein gutes Verantwortungsbewusstsein im Leben.

Ja, das ist wirklich nicht schlecht. Aber da gibt es merkwürdigerweise ja doch jenen "komischen" Zug in uns, die Realwelt nicht als einziges Maß aller Dinge zu sehen. Es zieht uns, nicht nur gelegentlich gefühlsmäßig über den Tellerrand des Vorläufigen hinaus zu gehen.

Und schon landen wir bei vielen Gedanken über Seele, Sinn und Zweck des Lebens, und über Gott. Je konkreter hier etwas wird, desto mehr kann uns das erfüllen. Und unter Umständen werden wir tief religiös. Nicht durch den Besuch der Kirchen, nein innen im Herzen.

Und da kann es schon sein, dass rein theologische Ansichten eine große Bedeutung erlangen. Ist Allah der gleiche Gott wie Krishna oder der Vater der Christen. Was ist denn Gott überhaupt? Ist er ein tiefster Urgrund, der nie erklärt werden kann?

Und schon strampelt man mitten in der Theologie herum. Besonders wenn man nicht enfach irgendwelche Aussagen und Dogmen nachplappern will, die einen Gott aus drei Einzelpersonen propagieren, an denen der Muslim am meisten Anstoß nimmt. Er hat einfach Allah.

Das Christentum mit Jesus Christus als Erlöser ist wirklich eine ganz ganz schwierige Relgion. Ja die schwierigste überhaupt.


Das Christentum ist in seinem Grundkonzept gescheitert.

Erfolgreich wäre es der jüdische Vorläufer des Islams gewesen.
Das was wir heute Christentum nennen wurde in der Umgebung von Paulus komponiert.
So lautet meine Meinung dazu.
Darauf habe ich schon oft hingewiesen.

Aber scheinbar muss ich noch deutlicher werden.


Mohammed und Jesus haben nie mit Gott gesprochen!


Sondern sie hatten nur jeweils für sich Kontakt zu einer Kommunikation mit Verstorbenen.
Hier könnte man abschwächen und darauf hinweisen diese Möglichkeit muss zuerst vorhanden sein,
damit sie danach ausgeführt werden kann. An der Richtigkeit der Aussage ändert sich jedoch nichts.

Von Jesus wissen wir, er hat ständig wiederholend darauf hingewiesen er steht im Kontakt zum „Vater“.
Das ist eine sehr präzise Benennung und daraus resultieren die glorifizierten Ehrungen Vater-Sohn, aber in einer göttlichen Färbung.

Hingegen bezeichnete Mohammed seine Kommunikationen mit dem Ahnenkult weitläufiger:

„Wir haben einen Koran zu Euch herabgesandt.“

Dabei ist dieses „Wir“ nicht so genau bestimmt, wie in der Verwendung „Vater“, für die absendende Stelle.
In diesem nachrangig verwendeten „Wir“ von Mohammed sind nicht nur bereits vorhandene verstorbene Familienmitglieder enthalten,
sondern es bleibt offen auch für jene die noch nicht blutsverwandt sind und eventuell erst durch Verehelichung zum familiären Bereich hinzugezogen werden könnten.

Bei den Juden war das nie wirklich ein Problem, darum heißt es dort auch symbolisch „Vater“.

Aber genau darauf zielte auch die Kritik von Mohammed, die nicht selten damit endete:

„Die Juden und die Christen, sie irren sich aber sie bemerken es nicht.“

Mit anderen Worten, Mohammed erkannte die Propheten und Jesus an,
aber nun sei unter den ihren niemand mehr da der ihnen den richtigen (geraden) Weg weisen könne.

Das Problem heute in einem aufgeklärten Zeitalter besteht also darin zuerst zu erkennen,
dass sowohl das Christentum als auch der Islam in ihren zentralen Lehrinhalten ausgehend von der jeweiligen Galionsfigur die Kommunikation mit den reduzierten Seelenelementen der eigenen bereits verstorbenen Menschen der näheren und weiteren Umgebung betrifft. Das mag in einem göttlichen Rahmen ablaufen, aber Korrespondenzen mit Gott selbst sind das noch lange nicht. Ferner handelte es sich dabei lediglich um die Vorsorge des nächsten menschlichen Schrittes in ihrem jeweiligen Sein.

Erst wenn man das endgültig geschnallt hat
kann man sich bequem zurück lehnen und über Gott allgemein nachdenken, und über den Teufel …

... und ein :zauberer1

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Zuletzt bearbeitet:
Falsch - ich lehne nicht die Existenz einer einzigen Wahrheit ab, sondern ich bezweifle unsere Fähigkeiten als einfache Menschen, die Wahrheit gänzlich zu erkennen! Du hingegen scheinst dich tatsächlich als im Besitz dieser absoluten Wahrheit zu wähnen. Leider bist du damit bei weitem nicht der Einzige auf dieser Welt. Du hast mächtige Konkurrenz - vom Papst bis zum IS... Sie alle meinen, die eine, letzte, unumstößliche Wahrheit zu kennen. Und am Ende schlachten sie sich gegenseitig ab. Erwartest du also wirklich, dass ich eine solche Position Ernst nehmen könnte?

Lieber Valentius, wenn Du Dich selbst als unfähig bezeichnest, die Wahrheit zu erkennen, dann kannst Du doch gar nicht wissen, ob das, was ich glaube, die Wahrheit ist!!!

Ich habe nie behauptet, die letzte Wahrheit gänzlich zu kennen - das ist eine infame Unterstellung.
Ich habe in vielen Jahren ein System kennen gelernt, das das Woher und Wohin logisch und einfach erklärt, das Böse, das Leid, Karma und Wiedergeburt, .... alle Fragen sind beantwortet - und deshalb glaube ich, dass es stimmt.

Es ist jedoch schön, dass Du Dich damit auseinandersetzt - ein guter Anfang!

...indem du beispielsweise zoroastrische Mythen als "erste Erwähung des Engelssturzes" bezeichnest. Damit stellst du den Engelssturz als "christliche Wahrheit" gewissermaßen antitypisch einem vorchristlichen Mythos als Typos entgegen, indem du annimmst, dass die Zoroastriker unbewusst bereits das Christentum vorweggenommen hätten. Und wenn du mir nun sagst, dass es sich eben so abgespielt habe und es deswegen kein Wunder sei, dass sich die Geschichte schon in älteren Religionen finde - wieso ist die letztliche "wahre" Version dann ausgerechnet diejenige, die im Detail ausgestaltet erst die des Christentums ist?

Wie Jesus sagte: "Noch vieles hätte ich euch zu sagen, ihr könnt es aber noch nicht tragen. Ich werde euch die Geister der Wahrheit senden."

Die Menschen waren noch nicht in der Lage, die Wahrheit zu verstehen. Wenn Jesus vom Reich Gottes sprach, vermuteten sie dieses auf Erden - ihre Vorstellungskraft und denkvermögen war zu wenig weit.

Heute jedoch ist das anders.


Womit wir wieder bei der absoluten Wahrheit wären. Nur, dass jemand davon überzeugt ist, im Besitz der letzen Wahrheit zu sein, heißt noch lange nicht, dass er es tatsächlich ist...

Ich habe nie gesagt, im Besitz der absoluten Wahrheit zu sein - das ist eine Unterstellung.
Zudem sagst Du von Dir, unfähig zu sein, diese zu erkennen - was jede Kritik ausschliesst.

Ich habe weder behauptet, dass ich deine Auffassung vom Christentum kennen würde, noch ist dies überhaupt nötig. Die paar Details, die du erwähnt hast, reichen ja völlig aus, um zu erkennen, dass deine Meinung schon unter Christen umstritten ist - wie du ja selbst schreibst. Frage: Wer kennt denn nun die absolute Wahrheit?

Gott, sein Sohn Christus und die Engel kennen die absolute Wahrheit.

Ich kenne die letzte Wahrheit nicht und kann dir deshalb keine so befriedigende Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens geben, wie es ein religiöser Mensch tun könnte. Ich sehe das Leben, das materielle ebenso wie das spirituelle, als einen Pfad des Erfahrens. Ich denke auch nicht, dass die materielle Welt der spirituellen gewissermaßen "untergeordnet" und von geringerer Qualität ist, also eine Strafe, etwas zu überwindendes oder ähnliches. Ich weiß, dass ich mit dieser Position in gewisser Hinsicht ein Ketzer unter den Esoterikern bin - aber damit muss ich wohl leben. ;) Und ich behaupte auch nicht, dass ich zwingend im Recht bin, es ist nur eine Theorie. Dennoch halte ich es für unsinnig, anzunehmen, die materielle Welt sei im Grunde nur als ein Ort der Bestrafung (oder Vergleichbarem) geschaffen worden. Ich denke vielmehr, dass es sich um einen Ort handelt, an dem wir, unsere Seelen, Erfahrungen sammeln können, die ihnen in der spirituellen Sphäre unzugänglich sind. Ein Ort, an dem wir uns weiter vervollkommnen können, bevor wir wieder in die spirituelle Sphäre eintreten, unsere gewonnene Erfahrung verarbeiten und uns schließlich erneut auf die Suche nach neuen Eindrücken in die materielle Welt zurück begeben. Daher sehe ich als den Sinn des Lebens am Ende das Leben selbst - das Erfahren eines Lebens mit all seinen Höhen und Tiefen. Das Ziel, das man seinem Leben setzt, muss man sich letztlich individuell suchen.

Und Du glaubst all das Leid, das Böse - die Krankheiten - Du glaubst allen Ernstes es gäbe Seelen, die sich um die Erfahrung reissen, ein Leben voller Schmerzen und Trostlosigkeit zu absolvieren??

Ich behaupte auch nicht, im Recht zu sein - ich gebe lediglich zu bedenken. Was Du hier schreibst wird von vielen geteilt, meist weil man sich selbst nicht eigestehen will, die Anstrengung der Verfolgung eines höheren Zieles in Angriff nehmen zu müssen.

lg
Syrius
 
Muss mann auch nicht Medium sein, um Jesus zu begegben und seinen Geist zu empfangen.Genau so brauchen wir keinen abderen, der dazwischen steht. Der Weg ist frei für jeden und klar um zu verstehen und unzusetzen.
Er, Jesus, hat doch gesagt, er würde die Geister der Wahrheit senden - und das ist auch gut so.

Aber im Gebet kannst Du Dich immer an Gott wenden.
 
Von Jesus wissen wir, er hat ständig wiederholend darauf hingewiesen er steht im Kontakt zum „Vater“
„Die Juden und die Christen, sie irren sich aber sie bemerken es nicht.“
Erst wenn man das endgültig geschnallt hat, kann man sich bequem zurück lehnen und über Gott allgemein nachdenken, und über den Teufel
ad1) Von Jesus ist aber auch bekannt, dass er und der Vater eins ist, also eine identische Person sei. "Wer mich sieht, der sieht den Vater".

ad2) Schön dass Mohammed dies feststellte. Aber ist damit gesagt, dass Mohammed sich nicht irrte? Es ist immer leicht, einen Fehler oder eine mangelnde Erkenntnis bei anderen festzustellen, aber nicht zu bemerken, dass man selbst (und somit der Koran) nicht frei von Fehlern ist.

ad3)Ja beim bequemen zurück Lehnen kann man sicher über ganz komplizierte Dinge nachdenken. Es ist immer von Vorteil, nicht verkrampft zu sein.
 
Gott, sein Sohn Christus und die Engel kennen die absolute Wahrheit.
Nun ja, die absolute Wahrheit scheint auch Jesus nicht gekannt zu haben. Erzählt er nicht am Ölberg von dem Kommen des Reich Gottes und erwähnt dabei:

Matthäus 24[34] Wahrlich ich sage euch: Dieses Geschlecht wir nicht vergehen, bis dass dies alles geschehe. [35] Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen.

[36] Von dem Tag aber und der Stunde weiß niemand, auch die Engel nicht im Himmel, auch der Sohn nicht, sondern nur der Vater selbst. :unsure:


Merlin
 
ad1) Von Jesus ist aber auch bekannt, dass er und der Vater eins ist, also eine identische Person sei. "Wer mich sieht, der sieht den Vater".
Und Jesus sagte auch, das viele noch kommen werden, die größer sind als ich.
Und wenn du es als Metapher siehst, dann ist der Weg den Jesus ging auch unser Weg. Uns so sind wir auch in unserem Vater und unser Vater in uns.
Allein die Bibelverse aufschreiben reicht nicht. Da schon viele alte Texte in der Liturgie neu Gedeutet sind. Im Einbezug des damaligen Gesellschaftlichen Kontext und Wissen der Juden.
Ich denke das die Mystifizierung von Jesus mal ein Ende haben sollte.
 
Und Jesus sagte auch, das viele noch kommen werden, die größer sind als ich.
Lieber Roti,

könnte es sein, dass Du damit den Vers aus Markus 1[7] meinst?
Markus 1[6] Johannes war bekleidet mit Kamelhaar ... [7]und er predigt und sprach: Es kommt einer nach mir, der ist stärker als ich, dem ich nicht genügsam bin ...
Apostelgeschichte 19[4] Paulus aber sprach: Johannes hat getauft mit der Buße und sagte dem Volk, dass sie glauben sollten, der nach ihm kommen sollte, das ist Jesum der Christus sei.

Wie Du sehen kannst hatte das nicht Jesus gesagt, sondern Johannes der Täufer über Jesus. Es gibt noch andere Stellen im Neuen Testament, in der von den falschen Propheten gewarnt wird, die nach Jesus kämen (Mat 24[1-26])

Beispiel:
Matthäus 24[24] Denn es werden viele falsche Christi und falsche Propheten aufstehen ...



Merlin
 
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Lieber Valentius, wenn Du Dich selbst als unfähig bezeichnest, die Wahrheit zu erkennen, dann kannst Du doch gar nicht wissen, ob das, was ich glaube, die Wahrheit ist!!!
Richtig, aber du kannst es auch nicht wissen, weil Du ebenso unfähig bist, die Wahrheit zu erkennen, wie ich. ;) Du stellst letztlich eine Theorie auf, was natürlich legitim ist. Aber eine Theorie ist nicht gleich mit der Wahrheit zu verwechseln, sondern man muss als Vertreter einer Theorie stets bereit sein, sich auch Kritik zu stellen. Ich wiederum finde Deine Theorie nicht überzeugend, weshalb ich sie ablehne und eine andere Theorie vertrete. Die wiederum jederzeit kritisiert werden kann, ich kann nicht beweisen, dass sie zutrifft und behaupte dies auch nicht. Wenn du also schreibst:
Zudem sagst Du von Dir, unfähig zu sein, diese zu erkennen - was jede Kritik ausschliesst.
...dann zeigt dies nur, dass du nicht einmal weißt, was eine Theorie überhaupt ist. Eine Theorie kann und muss ja gerade deswegen kritisiert werden, weil die Wahrheit nicht bekannt ist! Wenn sie es wäre, würden sich ja sämtliche Theorien - als Modelle einer möglichen Wahrheit - völlig erübrigen.
Ungeachet dessen, dass du also nicht weißt, wie Theoriebildung und -kritik funktionieren, weist du darauf hin, dass du nie behauptet hättest, im Besitz der absoluten Wahrheit zu sein. Gut, ich gebe zu, du hast es niemals direkt so formuliert. Dann müsstest du aber auch offen sein für Kritik an deiner Theorie: Bist du das tatsächlich?
Es ist jedoch schön, dass Du Dich damit auseinandersetzt - ein guter Anfang!
Was Du hier schreibst wird von vielen geteilt, meist weil man sich selbst nicht eigestehen will, die Anstrengung der Verfolgung eines höheren Zieles in Angriff nehmen zu müssen.
Wer deine Meinung nicht teilt, ist also ein dummer kleiner Anfänger und zu faul oder zu blöd, die Anstrengung der Verfolgung eines höheren Ziels in Angriff zu nehmen. Aha. Wie war das nochmal mit:
Ich behaupte auch nicht, im Recht zu sein - ich gebe lediglich zu bedenken.
Du gibtst nicht zu bedenken - du beleidigst und urteilst mit der Arroganz dessen, der der vollkommenen Überzeugung ist, im Recht zu sein. Das ist ein kleiner, aber feiner qualitativer Unterschied... ;)

So, zum Abschluss: Wenn du nach einem höheren Ziel streben willst, denn empfehle ich dir erst einmal das Folgende: Komm von deinem hohen Ross herunter und akzeptiere, dass deine Theorie über Gott, Jesus, Engelssturz und so weiter eben nur das ist, eine Theorie, und hör auf, Menschen, die deine Theorie kritisieren, als dumme Anfänger oder idiotische Faulenzer zu betrachten. Es ist völlig in Ordnung, wenn du von dem, was du für logisch und nachvollziehbar hältst, überzeugt bist und dein Leben danach ausrichtest. Aber du musst offen sein dafür, dass es eben nicht die Wahrheit sein muss und daher andere Ansichten, andere Theorien, gleichberechtigt neben der Deinen stehen. Christlich gesprochen: Übe dich in Demut!



...und noch kurz zur Sache selbst:
Und Du glaubst all das Leid, das Böse - die Krankheiten - Du glaubst allen Ernstes es gäbe Seelen, die sich um die Erfahrung reissen, ein Leben voller Schmerzen und Trostlosigkeit zu absolvieren??
Leid ist erst die Wurzel des Glücks. Wer kein Leid kennt, der kann überhaupt nicht wissen, dass er glücklich ist. Eine "ewige Glückseligkeit" wäre also nur eine ewige Apathie, wenn man zuvor nicht das Leid kennen gelernt hat. Es hat eben alles zwei Seiten, und keine kommt ohne die andere aus.
 
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