Meiner Ansicht nach können Botenstoffe „grün“ oder „rot“ zeigen,
womit die vorhandenen Möglichkeiten eine Verhaltensweise zugewiesen bekommen,
aber eine neue Komposition kann ich darin nicht erkennen, es tut mir leid.
Von einer seriösen Wissenschaft verlange ich die Nachvollziehbarkeit.
Etwa die Kreation des berühmten 6. Fingers …
Hallo Teigabid
ein entscheidender Zeitgenosse in unserer Evolutionsgeschichte war ein Fisch mit dem Namen Tiktaalik, der begann, seinen Lebensraum auch außerhalb des Wassers zu erobern. Dieser Fisch trug in sich alle Merkmale, die alle Wirbeltiere noch heute in sich tragen.
Er hatte vier Gliedmaßen, die jeweils mit fünf Zehen versehen waren, Ober- und Unterarmknochen sowie Handknochen, Hand- und Armgelenke analog zu den Beinen. Selbst die Zehen besaßen auch jeweils drei Knochen. Alles Dinge, die unabdingbar waren, um an Land den Körper vom Boden abheben und sich bewegen zu können. So hatte er auch zwei Augen mit einer relativ gleichen Grundkonstruktion.
Im Anfangsstadium der Embryonen werden diese Gemeinsamkeiten noch deutlicher sichtbar. Deshalb spiegelt sich die Menschwerdung der Evolution in der Entwicklung eines Kindes im Zeitraffertempo wieder. Von Tiktaalik haben wir also schon einmal einen genetischen Grundbaukasten mit auf den Weg bekommen.
Es ist nun die Frage, wie dieser Plan von den fünf Fingern in die Tat umgesetzt wird. Zunächst werden bei der Menscherdung Stammzellen gebildet, aus denen alle erdenkliche Zellen aus unserem Organismus gebildet werden können. Dabei spielen die Telomere der Chromosome eine wichtige Rolle bei der Replikation.
Sie lassen sich mit einer Zündschnur oder einer Stapeldatei aus der Programmierwelt vergleichen. Wechselnde Enzyme lösen Schritt für Schritt ganz bestimmte Aktionen aus und mit jeder neuen Zelle verkürzt sich auch die Telomere, bis am Ende keine Aktion mehr möglich ist. So kann also das Wachstum ganz bestimmter Zellen angeregt oder beendet werden.
Bei Embryonen kann man sehr schön beobachten, wie eine Hand mit ihren fünf Finger entstehen. Zunächst wird in einem Wachstumsknoten (die spätere Handfläche), weiter Knospen für die jeweiligen Finger herausgebildet. Die Reihenfolge beginnt mit dem Mittelfinger, dann folgen Ringfinger, Zeigefinger, kleiner Finger und letztlich der Daumen.
In der folgenden Phase wird das Wachstum in die Länge abgearbeitet. Hier entscheidet sich also schon im Ansatz, ob jemand dicke, dünne, lange oder kurze Finger bekommen wird. Bei der Abfolge der Knospenbildung wird eine Rechts-links-Reihenfolge deutlich, die wir auch in der Pflanzenwelt erkennen können.
(Merlin, somit gemeinfrei)
Es dürfte außer Frage stehen, dass damit extrem komplexe Prozesse abgearbeitet werden, so wird auch klar, dass sich da auch Fehler einschleichen können. Ob also jemand ausnahmsweise mehr oder weniger als fünf Finger bekommt, liegt in der Phase der Herausbildung der Wachstumsknoten.
Hier scheint die Reihenfolge der Knospenbildung unterbrochen worden sein. Auf diese Weise könnte also die Knospe des Ringfingers nochmals abgearbeitet worden sein. Eine weitere Fehlerquelle dürfte darin liegen, dass es hier um fünf Finger geht und nicht nur um zwei. Mir ist jedenfalls nicht bekannt, dass es da jemand gab, der drei Ohren, Augen, Beine oder Arme hatte.
Soweit mir bekannt ist, sind die sehr seltenen Fällen mit den sechsfingerigen Händen genetisch vererbbar. Es gibt also wenige Menschen, die dieses Erbe in sich tragen, ohne sich dessen bewusst zu sein. Unter bestimmten Bedingungen wird dann dieser Marker aktiviert.
Du siehst, dass man sich auf wissenschaftlicher Ebene schon mit diesen Fragen beschäftigt hat.
Merlin