FayInanna
Sehr aktives Mitglied
Meine Frage wäre da aber - wenn du dich darüber zumindest zum Teil definierst, was genau machst du dann, wenn du mal eine Woche allein bist?
Ohhh - das ist klasse wenn ich eine Woche alleine bin!
Dann schreibe ich einen Roman, oder ich liege in der Sonne und genieße das Leben, oder ich mache eine lange Wanderung bei mir in den Bergen und tanke Lebenskraft... es gibt für mich so vieles zu erleben, dass mir selten langweilig ist.
Ich meine, wenn Dienen das ist, was dein Leben erfüllt werden lässt, machst du dich oder dein Wohlergehen/deine Erfüllung damit abhängig von Anderen, oder? Meins wäre das nicht.
Nö, überhaupt nicht. Denn ich entscheide ja wann, wo, wem und für wie lange ich diene.
Ich kann ja auch mir selbst dienen - indem ich mich ernst und wichtig nehme und vorallem auch meine eigenen Bedürfnisse erfülle.
edit: Und ich denke, was mich auch noch stören würde, wäre ja der Bedarf nach Bedürftigkeit Anderer.
Warum setzt du automatisch Bedürftigkeit voraus wenn es um´s dienen geht?
In eine Schwitzhütte kommen z.B. Menschen die diese Erfahrung für sich machen möchten - es ist ihnen ein Bedürfnis aber sie sind nicht gleich bedürftig - das ist schon ein Unterschied - und dennoch diene ich in diesen 2 Stunden der Gemeinschaft und der Kraft dieses Rituals.
Die Frage: Wenn alle um dich herum so glücklich sind, dass sie dich nicht brauchen, würde dir dann etwas fehlen?
Nein - mir würde nichts fehlen - wie schon oben geschrieben, das Leben hat so viele spannende Seiten....
Und falls ja, was würdest du tun, um diesem Verlustgefühl Abhilfe zu verschaffen?
Siehe oben....
Bist du einfach letztlich ko-abhängig, oder geht es tatsächlich darum, etwas zu erschaffen, wo es einfach allen gut geht?
Co-abhängig sind wir am Ende alle als Menschen, denn wir sind soziale Wesen - der eine mehr der andere weniger - aber wir sind immer Abhängig von unserem Umfeld - und sei es nur der Bäcker/Metzger/Supermarkt ...
Dienen hat sowas dauerhaftes.
Es dauert genau so lange wie ich es tue.
Klar kann man mal wem unter die Arme greifen, damit der auf eigenen Füßen stehen lernt, oder wieder auf die Beine kommt. Aber letztlich, wenn man den Wesen wirklich Eigenständigkeit und Freiheit wünscht, braucht man sie ja nicht, sondern tut das aus bestimmten Gründen.
Es ist deine Interpretation dass ich die anderen brauche - oder sie mich - das ist ein Trugschuss - aber wenn ich gefragt werde, sei es um Hilfestellung oder um Rat, dann kann ich für mich frei entscheiden ob ich in dieser Situation dann eben "diene" oder ablehne.
Das Ziel sollte immer sein - für jeden Ratsuchenden und auch Hilfestellenden - so schnell wie möglich sicher in die Eigenverantwortung und Selbständigkeit zu kommen.
Ich denke, das Konzept ist es, was mir da Schwierigkeiten macht. Irgendwie scheint es sich in den Schwanz zu beißen.
Es ist dein Konzept und die Vorstellung davon wie Dienen funktioniert - meines ist ein anders ;o)
Wünsche noch einen schönen Tag,
Fay