Gibt es eine atheistische Spiritualität?

sind sie der meinung, dass man für liebe nichts tun muss?
Lieber Handwerker,

Liebe kommt und geht, sie gleicht einem Wind, den ich auch nicht bestimmen kann. Wie sollte ich also etwas verdienen können, das ich nicht festhalten kann.

Welchen Schluss soll ich aus dem Belohnungsprinzip ziehen? Dass die Reichen und Rücksichtslosen auf dieser Welt in ihrem früheren Leben die besseren Menschen waren? Nun ja und leben in Mitteleuropa die Menschen mit einem guten Karma-Konto, während in den Entwicklungsländern jene leben, die selbst an ihrem Leid und Elend schuldig sind? Weist Du, dass dieses Prinzip die Grundlage für das Kastenwesen in Indien bildet.

Etwas, mit dem aber auch eine elitäre Minderheit in unserer feudalen Vergangenheit ihre „Gottgewollten Ordnung“, ihre Pfründe verteidigt hatten. Die Vorstellung, sich über andere erheben zu wollen, halte ich für keinen guten Gedanken. Wo ist da die vielzitierte Nächstenliebe, wenn niemand einem unberührbaren Paria die Hand reichen möchte?

Du wirst nun sicherlich sagen, dass dies ein Problem Indiens sei, aber hat unserer Gesellschaft nicht auch ihre Parias? Wie man gerade am Beispiel Indiens sehen kann, bedeutet ein ewiger Kreislauf Stillstand. Es ist wie bei einem Träumenden, der immer wieder den gleichen Traum durchläuft, ohne dabei eine Lösung finden zu können.

Nein, so möchte ich mir das ewige Leben meiner Seele nicht vorstellen. Ich würde da lieber auf den Rängen des Stadions sitzen und den reinkarnierten Seelen zusehen, wie sie unten in der Arena ihre Bahnen ziehen.


Merlin​
 
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Neurologische Auffälligkeiten können aber z. B. auch durch Psychotherapie beeinflusst und normalisiert werden. Es gibt da z. B. Studien bei Zwangskranken. Der Einfluss muss also nicht zuerst von der Genetik herrühren.
 
Ich bin jetzt doch recht neugierig geworden, wie ein Atheist Spiritualität empfindet. Ich würde da eher im Gespräch von Philosophie reden. Ist es wirklich so, dass Atheisten den Begriff Spiritualität mögen? Wundert mich. Philosophie passt da mehr. Aber ich würde gerne die Gemeinsamkeiten herausfinden. Deshalb werd ich noch nachlesen.


Der Atheismus ist für mich eine Entscheidung. Vielleicht eine Konsequenz. Spiritualität ist für mich die Funktion des Geistes in subjektiver Wahrnehmung.
 
Die Lebenserfahrungen werden als Gefühl oder Stimmung nicht genetisch weitergereicht.Die Genetik verändert sich,wenn,dann evolutionär auf die Materie bezogen aber nicht auf geistiges wie Gefühl oder Stimmung.
Gefühl und Stimmung ist seelisch/geistig und eben nicht materiell/genetisch.
Schau dir dazu bitte einmal an, wie ein Gefühl entsteht und wie es überhaupt erst wahrgenommen werden kann. Gefühle entstehen durch die Ausschüttung verschiedene Botenstoffe. So zum Beispiel: Cortisol = Angst, Oxytocin = Nähe und Geborgenheit, Freude = Dopamin und Serotonin usw.

Du hattest durch dein Zitat von mir:"... Gefühl und Stimmung ist seelisch/geistig und eben nicht materiell/genetisch" den einen zitierten Satz von mir aus dem Zusammenhang gerissen.Komplett habe ich es oben in dem Zitat nochmal zusammengeführt.
Und es geht darum ob Lebenserfahrungen aus früheren Leben als Gefühl oder Stimmung genetisch weiter gegeben werden oder nicht.
Das hat mit der physisch-hormonellen Entstehung von Gefühlen überhaupt nichts zu tun,denn der Geist bzw. die Seele wirkt auf den Körper und nicht umgekehrt.Ein Körper wird z.B. krank wenn in der Seele etwas nicht stimmt und nicht umgekehrt.Das ist auch Ursache&Wirkung.

Es ging um Reinkarnation und um das Wissen über frühere Leben und deine Frage aus deinem Beitrag 147:
"Ist es nicht so, dass Wesenszüge und gewisse Lebenserfahrungen auf der genetischen Ebene von Generation von Generation weitergeben werden?"
ist letztlich nichts anderes als eine Behauptung dass das Wissen von früheren Leben genetisch von Generation zu Generation weiter gegeben wird.
Deine Behauptung würde vom Prinzip her sagen,dass wenn ich eine Erinnerung an ein früheres Leben habe ich mich,also vom Prinzip her,nur an ein Leben eines meiner genetischen Vorfahren erinnere aber nicht an mein früher seelisch-eigenes Leben.
Ist das so richtig?

Dennoch geht es bei der Reinkarnation durchaus um Genetik.Diese Genetik bezieht sich allerdings auf den gegenwärtigen materiellen Körper und nicht um den Geist oder die Seele.
Diesen neuen Körper in der Reinkarnation muss die Materie,also das Universum erschaffen.
Dieser neue Körper in der Reinkarnation muss allerdings der Seele bzw. Geist entsprechen so wie sie als lebender Mensch im Menschen im Vorleben noch existierte,also genau bis zu dem Moment des Todes im letzten Lebens.
Dies vollbringt die Materie-das Universum durch Genetik aber nicht in der genetischen Vererbung.Braucht das Universum auch nicht genetisch-erblich vollbringen weil im Universum Einheit bereits ist.
In der modernen Esoterik wird Universum und Einheit auch als Gott bezeichnet!


Nun ja, mit dem Postboten und dem Brief solltest Du nochmals nachdenken. Manche Tiere haben keinen Postboten und dennoch eine Seele.

Du solltes vielleicht mal überdenken dass der Mensch nichts anderes als ein Tier ist.Das Tier Mensch unterscheidet sich von den anderen Tieren nur durch sein Bewusstsein und seinen menschlich-indivuduellen potenziellen Möglichkeiten.
Aber sonst ist da kein Unterschied!
 
Ich bin jetzt doch recht neugierig geworden, wie ein Atheist Spiritualität empfindet. Ich würde da eher im Gespräch von Philosophie reden. Ist es wirklich so, dass Atheisten den Begriff Spiritualität mögen? Wundert mich. Philosophie passt da mehr. Aber ich würde gerne die Gemeinsamkeiten herausfinden. Deshalb werd ich noch nachlesen.

Liebe LynnCard,

mit der Philosophie werden die Dinge ganzheitlich betrachtet, mit der Spiritualität sollte hingegen eine transzendente Welt erfahren werden. Deshalb steht in der Regel hinter jeder Spiritualität auch eine Philosophie, in der sie eingebunden ist. Mit der Philosophie lässt sich also der Weg der Spiritualität zwar beschreiben, aber gegangen muss er werden. Manchmal muss man den Mut haben, auch einmal etwas Neues zu wagen.


Merlin​
 

Welchen Schluss soll ich aus dem Belohnungsprinzip ziehen?​

dass es sich lohnt, gerechtigkeit zu erfahren. und es geht auch nicht um das grosse glück sondern um ein mindestmaß an zufriedenheit.

mein grundschullehrer wiederholte immer folgenden satz: "ich habe im krieg viele menschen getötet - es gibt keine gerechtigkeit in der welt." also der erste empirische satz welcher mir zu vermitteln versuchte was da draussen in der welt los war.

dieser satz verfolgt mich bis heute. und mein spirituelles ziel ist ausschliesslich aus diesem kontext gewachsen. wenn niemand für gerechtigkeit sorgen kann, dann kann nur ich dafür in frage kommen. so einfach sehe ich die sache.

und ich kann dazu nur sagen, nur pflichten machen glücklich. glücklich ist der, der tun kann was er tun muss. daraus erwächst die zufriedenheit, durch die vermittlung von tatsachen. die krux an der sache nur ist, für sich die richtige pflicht zu entdecken. "und was soll ich jetzt tun?" frage der besucher den indischen guru. "tun sie ihre pflicht" lautete die antwort. aber welche pflicht ist letztendlich gemeint? denn irgendwo muss gott nun dabei ins spiel kommen, so scheint es.

wenn alle menschen sich einig darüber sind, dass nur gott langfristig für gerechtigkeit sorgen kann, dann kann ich bei dem selben kontext bleiben. so wie alle grössenwahnsinnigen eben auch. nur muss ich dabei für gerechtigkeit sorgen anstatt für den willen gottes, ich muss alles empirisch belegen anstatt nur an gottes willen zu glauben bzw. ihn zu vertreten. weltlich gesehen habe ich dabei schon den vorteil, zu argumentieren, was ich unter gerechtigkeit verstehe als unter einem willen gottes.

so brauche ich auch keine theorie darüber, wieviele leben jemand benötigt, um sich entsprechenden materiellen reichtum anzuschaffen. das prinzip des arbeiten lassens beansprucht nunmal auch leben. und wer sich in der pflicht sieht, für andere zu arbeiten, sieht letztendlich auch solche resultate, aber eben im sinne eigener unzufriedenheit. und wer sich so das leben verdient hat nunmal ein schlechtes leben.

vielleicht steckt so kein widerspruch in dem äusseren bild indiens. die menschen sind zäh. zäh wird man wenn man versteht was es bedeutet, ein beschissenes leben zu führen. ein leben ohne inhalte, ohne werte. das macht nun wiederum offen. ich glaube, wir können der gerechtigkeit nicht entgehen.

wenn gerechtigkeit herrscht auf dieser welt, dann gibt es das "live for rent". die menschen werden sich endlich mal bewegen können.​
 
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Nein, so möchte ich mir das ewige Leben meiner Seele nicht vorstellen. Ich würde da lieber auf den Rängen des Stadions sitzen und den reinkarnierten Seelen zusehen, wie sie unten in der Arena ihre Bahnen ziehen.​

die frage ist nur, ob sie darin etwas sehen können wobei sich die natur auch etwas gedacht hat. wenn gott sich dabei nichts denkt, dann kann es passieren, dass sie der enzigste besucher sind. ;)
 
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