Gibt es eine atheistische Spiritualität?

Ich bin jetzt doch recht neugierig geworden, wie ein Atheist Spiritualität empfindet. Ich würde da eher im Gespräch von Philosophie reden. Ist es wirklich so, dass Atheisten den Begriff Spiritualität mögen? Wundert mich. Philosophie passt da mehr. Aber ich würde gerne die Gemeinsamkeiten herausfinden. Deshalb werd ich noch nachlesen.
Liebe LynnCard,

gerade bei zwanghaften Schleifen, spielen die genetischen Gegebenheiten eine große Rolle. Dadurch entsteht ja die die Situation, dass die Gedanken oder auch das Tun nicht abgebrochen werden können.

Mit einer Psychotherapie verändert sich an den Gegebenheiten nichts, mit ihr wird lediglich der richtige Umgang mit diesen Dingen vermittelt. Es sollen damit eingespielte Erfahrungen mit neuen überschrieben werden. Ein an sich zur Depression neigender Mensch wird diese Grundstimmung nicht verlieren, aber auf ein vernünftiges Level regulieren können.

Sicherlich kommen bei psychische Störung, noch andere Faktoren hinzu, die das Ganze dann erst richtig zu einem ernsthaften Problem anheizen. Auch ein Mensch mit einer positiven Grundstimmung gerät in seinem Leben in depressive Phasen, es gelingt ihm aber auch, sich leichter aus diesen wieder zu lösen.


Merlin​
 
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dass es sich lohnt, gerechtigkeit zu erfahren. und es geht auch nicht um das grosse glück sondern um ein mindestmaß an zufriedenheit.

mein grundschullehrer wiederholte immer folgenden satz: "ich habe im krieg viele menschen getötet - es gibt keine gerechtigkeit in der welt." also der erste empirische satz welcher mir zu vermitteln versuchte was da draussen in der welt los war.

dieser satz verfolgt mich bis heute. und mein spirituelles ziel ist ausschliesslich aus diesem kontext gewachsen. wenn niemand für gerechtigkeit sorgen kann, dann kann nur ich dafür in frage kommen. so einfach sehe ich die sache.
und ich kann dazu nur sagen, nur pflichten machen glücklich. glücklich ist der, der tun kann was er tun muss. daraus erwächst die zufriedenheit, durch die vermittlung von tatsachen. die krux an der sache nur ist, für sich die richtige pflicht zu entdecken. "und was soll ich jetzt tun?" frage der besucher den indischen guru. "tun sie ihre pflicht" lautete die antwort. aber welche pflicht ist letztendlich gemeint? denn irgendwo muss gott nun dabei ins spiel kommen, so scheint es.
wenn alle menschen sich einig darüber sind, dass nur gott langfristig für gerechtigkeit sorgen kann, dann kann ich bei dem selben kontext bleiben. so wie alle grössenwahnsinnigen eben auch. nur muss ich dabei für gerechtigkeit sorgen anstatt für den willen gottes, ich muss alles empirisch belegen anstatt nur an gottes willen zu glauben bzw. ihn zu vertreten. weltlich gesehen habe ich dabei schon den vorteil, zu argumentieren, was ich unter gerechtigkeit verstehe als unter einem willen gottes.
so brauche ich auch keine theorie darüber, wieviele leben jemand benötigt, um sich entsprechenden materiellen reichtum anzuschaffen. das prinzip des arbeiten lassens beansprucht nunmal auch leben. und wer sich in der pflicht sieht, für andere zu arbeiten, sieht letztendlich auch solche resultate, aber eben im sinne eigener unzufriedenheit. und wer sich so das leben verdient hat nunmal ein schlechtes leben.
vielleicht steckt so kein widerspruch in dem äusseren bild indiens. die menschen sind zäh. zäh wird man wenn man versteht was es bedeutet, ein beschissenes leben zu führen. ein leben ohne inhalte, ohne werte. das macht nun wiederum offen. ich glaube, wir können der gerechtigkeit nicht entgehen.
wenn gerechtigkeit herrscht auf dieser welt, dann gibt es das "live for rent". die menschen werden sich endlich mal bewegen können.
Lieber Handwerker,

Du hältst große Stücke auf die Lebensweisheit deines Lehrers, da frage ich mich, warum Du dieser Erkenntnis nicht folgen magst. Er steht mit dieser Erkenntnis auch nicht alleine da, denn diese wird von vielen anderen Menschen geteilt. Warum möchtest Du dich denn aufmachen, etwas zu suchen, das es nicht geben kann.

Selbst Gott ist es nicht gelungen gerecht zu sein – bevorzugt er nicht eins seiner Kinder, das Volk Israel, zulasten der anderen? Er schenkt ihnen das Gelobte Land und fragte nicht nach der Gerechtigkeit jener, die dort schon lebten? Mit diesem Anspruch auf Gerechtigkeit sind dann über die Zeit viele aufgebrochen, um sich diese einfach zu nehmen.


Merlin​
 
So, nachdem ich den ganzen Thread aufmerksam und interessiert las, habe ich allgemein eher den Eindruck von einem Atheismus, der dafür, dass er sich als Atheismus outet, erstaunlich viel "glaubt".

Richtig!
Atheismus bedeutet ja nicht das ein Atheist nichts glaubt und somit ein Ungläubiger wäre.
Das Gegenteil im Atheismus bezieht sich ja nur alleine auf den Theismus ,also auf den Glauben an personifizierte Götter mit individuellem Willen.
Der Monotheismus geht dann nur von einem einzelnem personifiziertem Gott mit individuellem Willen aus.

Ich wusste nicht, dass Buddhisten sich als Atheisten sehen.

Buddhisten sehen sich auch nicht als Atheisten,sie werden von Theisten und vorallen von Monotheisten nur als Atheisten bezeichnet weil die Buddhisten in ihrem Glauben nicht den Vorstellungen von Theisten/Monotehisten und dessen was Glaube ist entsprechen.
Das ist vor allem die Arroganz des Monotetheismus aber auch des Theismus,welcher glaubt einen allgemeingültigen Wahrheitsanspruch zu besitzen der sich auch in der Missionierung zeigt.
 
Die Buddhisten glauben an keine Götter und keine Religion. Die Rituale in den Klöstern sind Kultureller Natur.
Ich halte Buddhismus für eine Art Philosophie. Die Kernaussage ist, alles ensteht in Abhängigkeit und ist somit leer. Der Geist konzipiert die Form und füllt sie mit entität bzw gaukelt vor das etwas aus sich selbst entsprungen ist und somit "nicht"leer. Buddhistischen Schulen lehren in Stufen. Gleichzeitig behaupten sie, das der Geist keine Stufen besitzt.
Die Buddhistische Leere, (Form ist Leere, Leere ist Form) wird häufig mit atheismus verwechselt. Das liegt m.E. daran, dass die Buddhisten den Geist nicht in Worte fassen können und man als Konzept die tragweite dieser erfahrung nicht fassen kann.
 
Ich halte Buddhismus für eine Art Philosophie. Die Kernaussage ist, alles ensteht in Abhängigkeit und ist somit leer. Der Geist konzipiert die Form und füllt sie mit entität bzw gaukelt vor das etwas aus sich selbst entsprungen ist und somit "nicht"leer. Buddhistischen Schulen lehren in Stufen. Gleichzeitig behaupten sie, das der Geist keine Stufen besitzt.

Die gleichen Pardoxen die du im Buddhismus siehst findest du auch im Monotheismus bzw. im Buch.
Denn in diesem Buch wird paradoxer Weise von Liebe erzählt und gleichzeitig von Mord und Totschlag.
Wenn man die Paradoxen im Buch sieht,kommt man zu der gleichen Annahme dass der Monotehistische Glaube der seinen Grund in der religiösen widersprüchlichen Schrift findet auch nur eine Philosofie ist.

Die Buddhistische Leere, (Form ist Leere, Leere ist Form) wird häufig mit atheismus verwechselt. Das liegt m.E. daran, dass die Buddhisten den Geist nicht in Worte fassen können und man als Konzept die tragweite dieser erfahrung nicht fassen kann.

Ich sage die Buddhisten wollen den Geist nicht in Worte fassen,weil er sich nicht in Worte fassen lässt.
Die Theisten bzw. die Monotheisten versuchen den Geist in ein Wort zu fassen durch den wörtlichen Begriff Gott,Allah oder Jahwe.
 
Ich sage die Buddhisten wollen den Geist nicht in Worte fassen,weil er sich nicht in Worte fassen lässt.
Die Theisten bzw. die Monotheisten versuchen den Geist in ein Wort zu fassen durch den wörtlichen Begriff Gott,Allah oder Jahwe.

und während sie dies tun, vergessen sie die ethik, die beim nichtbennen des geistes durch das erleben deutlich wird.
 
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