Gibt es eine atheistische Spiritualität?

Die Buddhisten glauben an keine Götter...

obwohl sich der wohnsitz eines buddhas mit über 700 gottheiten manifestiert? oft wird immer gesagt, der buddhismus hat keine jenseitsvorstellung. mit wie vielen göttern allerdings der buddha beheimatet ist, scheint man schon zu wissen. siehe die kalachakra-initiation durch seine heiligkeit den dalai lama.
 
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Im Buddhismus gibt es schon seit Anbeginn Götter (Asuras/Devas), die in Zusammenhang mit dem Lebensrad stehen. Der Glaube an sie stellt aber im Buddhismus keine zwingende Voraussetzung zur Erlösung dar. Sie werden in der Regel bei der Lösung weltlicher Dinge um Beistand gebeten, während Buddha den Weg zur Erlösung aufzeigt.

Hier wird dann auch der Unterschied vom westlich orientierten Buddhismus und dem gelebten Buddhismus des Fernostens deutlich. Eine Diskrepanz, von der auch schon der Dalai Lama bei einem Interview gesprochen hatte.


Merlin​
 
eine ebenso grosse "philosophische veranstaltung" ist die pilgerfahrt zum heiligen berg kailash.

wie man sieht, stecken viele gottheiten im buddhismus.
 
so wie ich die götter-praxis im buddhismus verstanden habe, sind es sinnbilder für heiliggesprochene erfahrungen.
 
dass es sich lohnt, gerechtigkeit zu erfahren. und es geht auch nicht um das grosse glück sondern um ein mindestmaß an zufriedenheit.

mein grundschullehrer wiederholte immer folgenden satz: "ich habe im krieg viele menschen getötet - es gibt keine gerechtigkeit in der welt." also der erste empirische satz welcher mir zu vermitteln versuchte was da draussen in der welt los war.

dieser satz verfolgt mich bis heute. und mein spirituelles ziel ist ausschliesslich aus diesem kontext gewachsen. wenn niemand für gerechtigkeit sorgen kann, dann kann nur ich dafür in frage kommen. so einfach sehe ich die sache.

und ich kann dazu nur sagen, nur pflichten machen glücklich. glücklich ist der, der tun kann was er tun muss. daraus erwächst die zufriedenheit, durch die vermittlung von tatsachen. die krux an der sache nur ist, für sich die richtige pflicht zu entdecken. "und was soll ich jetzt tun?" frage der besucher den indischen guru. "tun sie ihre pflicht" lautete die antwort. aber welche pflicht ist letztendlich gemeint? denn irgendwo muss gott nun dabei ins spiel kommen, so scheint es.

wenn alle menschen sich einig darüber sind, dass nur gott langfristig für gerechtigkeit sorgen kann, dann kann ich bei dem selben kontext bleiben. so wie alle grössenwahnsinnigen eben auch. nur muss ich dabei für gerechtigkeit sorgen anstatt für den willen gottes, ich muss alles empirisch belegen anstatt nur an gottes willen zu glauben bzw. ihn zu vertreten. weltlich gesehen habe ich dabei schon den vorteil, zu argumentieren, was ich unter gerechtigkeit verstehe als unter einem willen gottes.

so brauche ich auch keine theorie darüber, wieviele leben jemand benötigt, um sich entsprechenden materiellen reichtum anzuschaffen. das prinzip des arbeiten lassens beansprucht nunmal auch leben. und wer sich in der pflicht sieht, für andere zu arbeiten, sieht letztendlich auch solche resultate, aber eben im sinne eigener unzufriedenheit. und wer sich so das leben verdient hat nunmal ein schlechtes leben.

vielleicht steckt so kein widerspruch in dem äusseren bild indiens. die menschen sind zäh. zäh wird man wenn man versteht was es bedeutet, ein beschissenes leben zu führen. ein leben ohne inhalte, ohne werte. das macht nun wiederum offen. ich glaube, wir können der gerechtigkeit nicht entgehen.

wenn gerechtigkeit herrscht auf dieser welt, dann gibt es das "live for rent". die menschen werden sich endlich mal bewegen können.​

Für mich steht Glück mit dem Willen in Verbindung. Du willst helfen, du setzt dich für die Gerechtigkeit ein und weil du deinen Willen umsetzen konntest, bist du glücklich.
 
Warum ist es für manche so schwer zu verstehen, dass viele Menschen mehr suchen, als nur eine nüchterne Erkenntnis? Was die Menschen bewegt, ist nicht die Sorge einer Erlösung in unbestimmter Ferne, sondern das Glücklichsein im Hier und Jetzt.

Den Kräften eine Gestalt und einen Namen zu geben – schafft Nähe, Hoffnung und Vertrauen. Es hat also seinen Grund, warum die Menschen im fernöstlichen Buddhismus auf ihre Devas und Asuras nicht verzichten wollen. Aus dem gleichen Grund haben sich in dem ansonst monotheistischen Christentum auch die kleinen Götter wieder eingeschlichen.


Merlin​
 
Für mich steht Glück mit dem Willen in Verbindung. Du willst helfen, du setzt dich für die Gerechtigkeit ein und weil du deinen Willen umsetzen konntest, bist du glücklich.

das glück bleibt dort wo es schon immer war. dem eigenen leben einen sinn zu geben, darauf legt sich die zufriedenheit nieder. so meine erfahrung.
 
Warum ist es für manche so schwer zu verstehen, dass viele Menschen mehr suchen, als nur eine nüchterne Erkenntnis? Was die Menschen bewegt, ist nicht die Sorge einer Erlösung in unbestimmter Ferne, sondern das Glücklichsein im Hier und Jetzt.​

was die menschen bewegt, ist die zukunft. und worauf bezieht sich eigentlich nun ein spiritueller inhalt? auf die gegenwart? oder auf die vergangenheit?

vielleicht haben sie nun eine antwort gefunden. versuchen sie doch mal einen spirituellen gegenwartsinhalt zu vermitteln, wovon die menschen auch etwas haben. gelingt es ihnen? wahrscheinlich nicht.
 
ist eine entdogmatisierte Logik eine atheistische Spiritualität.

Wenn man zwei Begriffe geschickt in Verbindung zu einander bringt für eine praktische Handlung.

Begriffe: Toleranz und Unternehmergeist....

Fallbeispiel: Entscheidende finanzielle Unterstützungen der Stadt helfen einer Institution ihre ethischen Konzepte eines
spirituellen Meisters zu bewerben
und die Wirtschaftlichkeit einer Gegend zu nutzen.
 
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das glück bleibt dort wo es schon immer war. dem eigenen leben einen sinn zu geben, darauf legt sich die zufriedenheit nieder. so meine erfahrung.

Ich stimme dir zu, sicher trägt es entscheidend zur Zufriedenheit bei einen Sinn im Leben zu haben, eine Art Bestimmung. Wenn sie erfüllt ist kannst du dann ganz zufrieden sein.
 
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