dass es sich lohnt, gerechtigkeit zu erfahren. und es geht auch nicht um das grosse glück sondern um ein mindestmaß an zufriedenheit.
mein grundschullehrer wiederholte immer folgenden satz: "ich habe im krieg viele menschen getötet - es gibt keine gerechtigkeit in der welt." also der erste empirische satz welcher mir zu vermitteln versuchte was da draussen in der welt los war.
dieser satz verfolgt mich bis heute. und mein spirituelles ziel ist ausschliesslich aus diesem kontext gewachsen. wenn niemand für gerechtigkeit sorgen kann, dann kann nur ich dafür in frage kommen. so einfach sehe ich die sache.
und ich kann dazu nur sagen, nur pflichten machen glücklich. glücklich ist der, der tun kann was er tun muss. daraus erwächst die zufriedenheit, durch die vermittlung von tatsachen. die krux an der sache nur ist, für sich die richtige pflicht zu entdecken. "und was soll ich jetzt tun?" frage der besucher den indischen guru. "tun sie ihre pflicht" lautete die antwort. aber welche pflicht ist letztendlich gemeint? denn irgendwo muss gott nun dabei ins spiel kommen, so scheint es.
wenn alle menschen sich einig darüber sind, dass nur gott langfristig für gerechtigkeit sorgen kann, dann kann ich bei dem selben kontext bleiben. so wie alle grössenwahnsinnigen eben auch. nur muss ich dabei für gerechtigkeit sorgen anstatt für den willen gottes, ich muss alles empirisch belegen anstatt nur an gottes willen zu glauben bzw. ihn zu vertreten. weltlich gesehen habe ich dabei schon den vorteil, zu argumentieren, was ich unter gerechtigkeit verstehe als unter einem willen gottes.
so brauche ich auch keine theorie darüber, wieviele leben jemand benötigt, um sich entsprechenden materiellen reichtum anzuschaffen. das prinzip des arbeiten lassens beansprucht nunmal auch leben. und wer sich in der pflicht sieht, für andere zu arbeiten, sieht letztendlich auch solche resultate, aber eben im sinne eigener unzufriedenheit. und wer sich so das leben verdient hat nunmal ein schlechtes leben.
vielleicht steckt so kein widerspruch in dem äusseren bild indiens. die menschen sind zäh. zäh wird man wenn man versteht was es bedeutet, ein beschissenes leben zu führen. ein leben ohne inhalte, ohne werte. das macht nun wiederum offen. ich glaube, wir können der gerechtigkeit nicht entgehen.
wenn gerechtigkeit herrscht auf dieser welt, dann gibt es das "live for rent". die menschen werden sich endlich mal bewegen können.