Wenn wir uns der Sophia, dem Bewusstsein, annähern wollen, so müssen wir auf dem
Weg der Entwerdung alle unsere ‹Kleider› ablegen und ‹nackt› vor dem Tor des Saturns stehen. Doch um vor das Angesicht des Christus zu treten, ihn mit unserem Wesen zu umarmen, können wir wieder unsere ‹Kleider› anziehen, können kommen, wie wir sind. Dadurch werden wir bis in die tiefsten Tiefen unserer Seele umgewandelt und überlassen unsere abgelegten ‹Kleider› nicht den nach uns Kommenden.
Rudolf Steiner spricht vom großen Hüter der Schwelle, der dem Suchenden begegnet,
um ihm sich zwei vor ihm öffnende Wege zu zeigen. Der eine Weg führt ins Kosmische und stellt eine Entwicklung dar, die sich von der der Erde löst. Auf dem zweiten Weg wendet sich der Mensch wieder zur Erde hin, um an der weiteren Entwicklung der Erde und Menschheit mitzuwirken, da ihm der untrennbare Zusammenhang zwischen der eigenen Entwicklung und den der Erde bewusst wird. Aus diesem inneren Wissen konnte den Rosenkreuzern das Erleben der Sophiensphäre kein Selbstzweck sein. Indem sie das nun erfahrene kosmische Bewusstsein der Sophia, der blauen Blume, in die Zeit zu integrieren suchten, opferten sie ihren Eigenwillen und vollzogen so die Stufe der Hingabe an den göttlichen Willen, das Ergon.
Wenn du die blaue Blume auf dem Berg findest, sagt Novalis, „so pflücke sie und überlass dich dann demütig der himmlischen Führung.“
Diese vollzogene Hingabe leitet den Beginn einer neuen Ebene der inneren Entwicklung ein, in der der Mensch das innere Licht erkennt und so an dem die Welt durchfließenden Willen teilzuhaben beginnt. Diesen Bewusstseinszustand beschreibt
Novalis mit folgenden Worten: „Wir sind mit nichts, als mit der Erhaltung einer heiligen und geheimnisvollen Flamme beschäftigt“.
Der Schauung des Christus im „Großen Hüter der Schwelle“ kommt in der nahen Zukunft eine wichtige Bedeutung zu, da
immer mehr Menschen in die Sphäre der Sophia oder in die des Geistselbst Einblicke gewinnen werden. So ist es nicht unwichtig, welchen der beiden Wege eine spirituelle Anschauung vertritt.
Zoran Perowanowitsch
den ich sehr schaetze und auch sein Buch
mit dem Christusbewusstsein ins 21 Jahrhundert las
http://kitesh.de/Pendelschlag_der_Kulturen.html