Gefahr der Kundalini

Da muss ich jetzt mal nachfragen, ich bin mir grad nicht sicher, ob wir unter dem Selbst das Gleiche verstehen? Wie nennst du jenen wahren göttlichen Kern, den gemeinsamen Urgrund gewissermaßen, jenseits aller Prägungen, Neurosen, Komplexe, psychischer Strategien usw.?

So verstehe ich jedenfalls das SELBST - im Unterschied zum ICH (sag ich eigentlich lieber als Ego), das ja ein Komplex ist und uns vom Göttlichen trennt. Also für mich ist das EGO der illusionäre Teil im Menschen - wenngleich er als ICH natürlich auch zunächst eine wichtige Funktion erfüllt und ich verteufele das Ego deswegen auch gar nicht. Es will eben gemeistert werden, so sehe ich das. Und je mehr ich das Ego durchschaue, umso mehr dringe ich doch zu meinem wahren Kern durch. Und dieser wahre Kern will nicht getrennt sein.

Also gibt es für dich noch einen anderen Begriff als das SELBST, für das was ich meine? Seele vielleicht? Oder falls wir doch das Gleiche meinen, warum sollte ausgerechnet das SELBST dann diesen Unterschied schaffen, der die (vermeintliche) Trennung hervorruft?

Das möchte ich tatsächlich besser verstehen.



Ähm, steh da gerade auf dem Schlauch - was meinst du mit "lila" ?



Ja aber wovor langweilt es sich denn? Will es sich nicht wieder mit der Transzendenz vereinigen?



das "SELBST" ist GOTT/ GEIST
...in dieser schreibweise mit großbuchstaben.

die seele ist individualisiertes SELBST und wird durch bindung in der dualität zum ego/ich.

die dualität menschlicher erfahrungen schwindet mit dem zustand der einheit oder des samadhi.
im anfänglichen zustand des samadhi geht der gottsucher völlig im GEIST auf, so daß er sich des erschaffenen, physischen universums nicht mehr bewusst ist.
im höheren zustand des samadhi nimmt der gottsucher nicht nur den GEIST, sondern auch seine manifestationen in der ganzen schöpfung wahr. er sieht das objektive und das subjektive universum im GEIST miteinander verschmelzen. sein bewußtsein ist sich aller wechselhaften lebensvorgänge bewußt, vom fall eines sperlings bis zum kreisen der fernsten sterne. es ist eine ausdehnung des im GEIST verschmelzenden bewusstseins innerhalb und ausserhalb des manifestierten universums, wobei der meditierende, die meditation un der meditationsgegenstand EINS werden.

um sich diesem zustand zu nähern, muss man folgendes erreicht haben:

*vollkommene selbstbeherrschung und die fähigkeit, jene gesetze zur anwendung zu bringen, die den menschen christusähnlich machen.

*überwindung ruheloser gedanken, so daß sie schließlich in dem einzigen gedanken an gott aufgehen.

*die fähigkeit den körper zu materialisieren und zu entmaterialisieren.

*das ganze universum als seinen eigenen körper zu fühlen.

*herz, gedanken und geist in freudiger ekstase - samadhi - stillstehen zu lassen.

*die fähigkeit, dieselben wunder zu vollbringen wie Jesus.


...in den hindu-schriften wird die gesamte schöpfung als "zeitvertreib" bzw. "göttliches spiel" bezeichnet namens "LILA".
das SELBST bzw. GOTT oder der GEIST bleibt selbstverständlich von dieser illusion unberührt und kennt natürlich keine langeweile wie das ego.

die gesamte schöpfung ist also nur ein TRAUM Gottes bzw. des SELBST...
...aus dem es für das ego aufzuwachen gilt..., weiter nix... :sleep3:

om shanti om
 
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Magst du mal Beispiel(e) nennen, wo und wie Pranayama oder Yoga jemandem geschadet haben? Möglicherweise ist ja genau das damit gemeint, dass Kundalini schaden könnte.
Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass da ein Schaden entsteht. Er wird meiner Ansicht nach evtl. sichtbar gemacht, weil er schon vorher da war (aber in diesem Fall hätte er sich früher oder später eh bemerkbar gemacht).

Völlig richtig - Kein yoga und kein Pranayama kann aus dir rausholen, was nicht schon in dir steckt. Von Schaden spreche ich deswegen auch gar nicht, aber ich sage, dass möglicherweise nicht alles zu jeder Zeit für jeden empfehlenswert ist. Die Dosis macht vielleicht hier das Gift?

Ich kann da erstmal von mir selbst sprechen: Ich merke, dass ich Yoga mal sehr intensiv machen kann (meistens über einen Zeitraum von drei Jahren). Dann brauche ich erstmal wieder etwas Abstand und gewissermaßen erstmal wieder Grund unter meinen Füßen, wo sich alles setzen kann. Dann kehre ich wieder zum Yoga zurück und dann geht es wieder noch eine Schicht tiefer. Allerdings: Ist Yoga für mich nicht die einzige Form der Selbsterfahrung und Arbeit an mir gewesen und vielleicht ist es auch deshalb streckenweise zuviel für mich geworden.

Ich habe für mich akzeptiert, dass ich da achtsam und behutsam mit mir umgehen muss, falscher Ehrgeiz schadet mir nur und dann zeigen mir Körper und Seele sowieso ganz klar meine Grenze - wenn ich sie vorher nicht sehen wollte. :)


Ich habe auch schon gehört von Leuten die eine Yogalehrer-Ausbildung abbrechen mussten, weil z. B. bei einer Schülerin, die psychotisch war, die Wirkung der Psychopharmaka durch das intensive Yoga aufgehoben wurde - und die Psychose kam wieder durch. Eine andere fing dann an zu saufen.

Sicher, das sind fraglos alles Probleme und Schäden, die vorher schon da waren, aber offenbar wurden sie dann in einer Geschwindigkeit und Intensität nach oben gebracht, die nicht mehr händelbar für die Personen war.

Pranayama wirkt ohnehin ganz stark feinstofflich und auf die Psyche, und es soll auch in Indien Lehrer geben, die die Schüler erst nach 3 Jahren Yogapraxis darin unterrichten. Ob das stimmt, weiß ich zwar nicht, aber ich habe es von einer Yogalehrerin gehört, die auch viel Zeit in Indien verbracht hat.

Natürlich kommt es auch darauf an, was man da macht: Mit der Sonne-Mond-Atmung kann man vermutlich nicht viel falsch machen. Aber z. B. Kapalabhati kann bei entsprechender psychischer Grundlage dann Unruhe- und Angstzustände aktivieren.

Last not Least: Ein Philosophielehrer, der über den Hinduismus und Buddhismus referiert hat und als junger Mann viel Zeit in Indien und in diversen Ashrams verbracht hat, hat uns erzält, dass dort, wo viele Ashrams sind, auch die angrenzenden Psychiatrien recht gut besucht sind.

Und dass er davon ausgeht, dass Meditation in Verbindung mit Psychotherapie am Besten ist. Was ich mir auch gut vorstellen kann.


@ralrene und @kriyayogi:

Danke für eure ausführlichen Zeilen zum "Selbst" - hab sie erstmal nur überflogen und lese sie mir später noch ganz in Ruhe durch.
 
Genau...& doch erlebt sie jeder von uns anders, weil wir individuell wahrnehmen.
Doch in Einem sind wir alle gleich...wir sehnen uns alle nach Liebe - ob bewußt oder unbewußt.

Alles Liebe - ralreneஜ

da hat sie(kundalini) ja ihre stärken und kann den geist und die wahrnehmung zur verschmelzung...hin antreiben
zur verschmelzung von subjekt mit dem objekt...
 
Ich stelle mir immer vor, dass jede Kundalinienergie jeder Seele mit bestimmter Frequenz schwingt und wenn sich zwei Menschen nahe kommen und die Schwingungen fangen an miteinander über das menschliche Magnetfeld zu synchronisieren, wird das Gefühl der Liebe stärker. Ja, Liebe ist Energie, aber weil man sie auch fühlt, verwende ich das Wort "Fühlen" auch, obwohl sie mehr als ein Gefühl ist... hast ja schon Recht. Naja, aber ebenso wie Schwingungen synchronisieren können, könnten sie sich auch auslöschen und dann sind wir bei den Fall wo sich zwei Menschen absolut nicht ausstehen können und Meterweise Abstand voneinander halten, weil sie sonst bei Nähe das Gefühl haben Energie zu verlieren. Vielleicht kann man so Antiphatie und Energievampirismus erklären. :)

ja mag sein ...das weiss ich nicht...es gibt jedenfalls möglichkeiten ...das stoppen der kundalini oder wie immer man es nennen will wieder ingang zu bringen...sie also mehr und mehr bewusst zu steuern...
bin gerade dabei ...mir das anzueignen...liebe ist ein wort und es ist wohl auch eine energie ...doch das wort...liebe..ist wichtig ...meine ich...es darf also keine reine mechanik werden ...sondern muss in bewusster liebe geschehen...
und das ego ...ist ängstlich ...das muss man wohl dabei bedenken und es liebevoll unter die arme greifen sozusagen...
ja es nicht als feind betrachten ...sondern es liebend erweitern...:)
durch eben selbstannahme...
 
Hallo Nithaiah,

vielen, vielen Dank für diesen, deinen, sehr informativen Beitrag zum Thema Meditation und Yoga. Er verdeutlicht das, was auch ich im Großen und Ganzen erfahren habe.
Ohne persönliche Betreuung meiner Psyche wäre es mir an manchen Punkten unmöglich gewesen, weiter zu machen...bzw. hätte ich Selbstverleugnung begehen müssen.
Die Kunda war zu diesen Zeitpunkten noch nicht aufgestiegen, meine ich. Ob sie das jetzt ist, sei mal dahin gestellt. Man bekommt ja schon ein komisches Gefühl, würde man das hier nun behaupten... weil einige Leser meinen könnten, man hielte sich nun automatisch für erleuchtet? Diesen Eindruck will ich jedoch keineswegs erwecken! Damals allerdings schlummerte sie definitiv noch friedlich- und das ist auch gut so. Mein Gefühl sagt mir, sie hätte mich sonst verbrennen können, da ihre Kraft so gewaltig ist (oder eben alternativ war es meine Einbildung).
Allerdings denke und fühle ich gleichfalls, dass sie eben niemanden verbrennt, einfach weil sie dann weiter schlummert. Das scheint so eine Art Selbstschutz zu sein... Leben erhalten steht doch grad der Lebensenergie über allem anderen!
 
...

um sich diesem zustand zu nähern, muss man folgendes erreicht haben:

*vollkommene selbstbeherrschung und die fähigkeit, jene gesetze zur anwendung zu bringen, die den menschen christusähnlich machen.

*überwindung ruheloser gedanken, so daß sie schließlich in dem einzigen gedanken an gott aufgehen.

*die fähigkeit den körper zu materialisieren und zu entmaterialisieren.

*das ganze universum als seinen eigenen körper zu fühlen.

*herz, gedanken und geist in freudiger ekstase - samadhi - stillstehen zu lassen.

*die fähigkeit, dieselben wunder zu vollbringen wie Jesus.

...
oder diese vermeiden ...
 
Gutes Beispiel mit dem Durst. :D
Diesen löscht man nicht, indem man Alkohol trinkt.

- Materialisieren usw.
- Wunder usw.

also Siddhis sind Kinderkram und ein Hindernis auf dem spirituellen Weg.

vgl. z.B. http://www.rudraksha-ratna.com/showarticles.php?artid=68

[...] Siddhis [...] are meant to be avoided alltogether as they are all Spiritually depleting and no spiritual master indulges in them publicly.
 
...also durst löscht man indem man nix trinkt, oder wie?
echt suuuuper logik...
besser diese logik vermeiden....
:D

Wenn „man“ Durst nach Siddhis, Zeichen und Wundern verspürt, warum sollte man diesen dann nicht stillen?
Keine Ahnung, aber vielleicht weil die Gefahr besteht, dass sie dem Ego schmeicheln könnten, das ja einige als ihrer spirituellen Entwicklung im Wege stehend betrachten.

Wenn jemand das Bedürfnis danach hegt, und Techniken beherrscht, „Wunder“ zu vollbringen,
ist das jedenfalls seine und nicht meine Sache – und in meinen Augen immer noch ehrlicher, authentischer als jemand, der so etwas nach außen hin zwar als „Teufelswerk“ abtut – im tiefsten Inneren aber bloß sauer ist, dass diese verdammten, vermeintlich „süßen“ Trauben (an die er glaubt und „unbewusst“ selbst gern davon naschen würde) für ihn selbst viel zu „hoch“ hängen. :D
 
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Gutes Beispiel mit dem Durst. :D
Diesen löscht man nicht, indem man Alkohol trinkt.

- Materialisieren usw.
- Wunder usw.

also Siddhis sind Kinderkram und ein Hindernis auf dem spirituellen Weg.

vgl. z.B. http://www.rudraksha-ratna.com/showarticles.php?artid=68

Wenigstens hast Du Alkohol und nicht Salzwasser gesagt. :D
Wenn Siddhis zum individuellen Weg eines z.B. Jesus gehören, würdest Du ihm persönlich da also in SEINEN Weg reinreden wollen? Die Wege der Menschen sind halt verschieden, da gibt es in meinen Augen kein allgemeingültiges „Richtig“ oder „Falsch“.
 
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