Friedhofsbesuche

Und viel mehr Blumen während des Lebens,
denn auf den Gräbern blühn sie vergebens.
Peter Rosegger

Ich bin ein großer Freund von Peter Rosegger.
Und ich kenne auch jenen Spruch.

In jenem Punkte aber möchte ich etwas hinzufügen:
Nein, Blumen auf Gräbern blühen nicht vergebens.
Es ist wohl wahr, dass die Toten sich da nicht mehr darüber freuen können.
Aber die Lebenden kann ein schöner Grabschmuck durchaus erfreuen.

Und Blumen auf Gräbern verhindern ja nicht, dass man auch Lebenden Blumen schenkt!

Man kann sehr wohl das eine tun, ohne das andere zu lassen. :)
 
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Die Gräber meiner Angehörigen besuche ich äußerst selten. Schon gar nicht zu Allerheiligen bei diesem Massenauflauf.
Die Asche meines Mannes haben wir ins Meer gestreut, die leere Urne liegt im Familiengrab meiner Schwiegereltern. Mein Sohn liegt da zwar auch drinnen, aber mich zieht es da echt überhaupt nicht hin...
Das Grab meiner Mum ist wieder in einer anderen Stadt.

Durch den Friedhof hier in der Stadt spazier ich schon manchmal ganz gern, weil er eine wahre Naturoase ist mit einem alten Baumbestand von über 1.200 Bäumen, mit Bienenstöcken, Wildtieren und Bänken zum Verweilen.
 
Durch den Friedhof hier in der Stadt spazier ich schon manchmal ganz gern, weil er eine wahre Naturoase ist mit einem alten Baumbestand von über 1.200 Bäumen, mit Bienenstöcken, Wildtieren und Bänken zum Verweilen.

Friedhöfe sind oft altes Kulturgut - und oft auch echte Natur-Oasen! :)
 
Ich war auf dem Friedhof, am Grab meiner Söhne, und am Grab meiner Großeltern und meiner Mutter.
Ich empfinde dort gar nichts, sie sind in meinem Herzen.
Trotzdem möchte ich, dass die beiden Gräber nett aussehen.
Deprimiert bin ich vorher und nachher.
 
Ich bin kein fleißiger Friedhofsbesucher, gehe nur dreimal im Jahr auf den Friedhof, zu den Geburtstagen meiner Eltern und
ein paar Tage nach Allerheiligen.
Bis vor vier Jahren hatte ich die Friedhofsgärtner damit beauftragt, zu Allerheiligen ein Gesteck auf das Grab meiner Eltern
zu legen. Als ich dann ein paar Tage später nachgeschaut hatte, war kein Gesteck vorhanden.
Am Jahresende wurde es mir jedoch in Rechnung gestellt.
Vermutlich ist es geklaut worden, was bei uns hier üblich ist.
Ich halte es so, dass ich Mittwoch ein Gesteck auf dem Wochenmarkt kaufen werde und es dann auf das Grab meiner Eltern lege.
 
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Ich war auf dem Friedhof, am Grab meiner Söhne, und am Grab meiner Großeltern und meiner Mutter.
Ich empfinde dort gar nichts, sie sind in meinem Herzen.
Trotzdem möchte ich, dass die beiden Gräber nett aussehen.
Deprimiert bin ich vorher und nachher.

Ich empfinde am Grab auch nichts. Ich denke immer, meine Eltern sind da nicht mehr.

Ungepflegt soll das Grab nicht sein. Da ich sehr weit weg wohne, lasse ich es durch die Friedhofsgärtnerei pflegen. Wenn möglich, möchte ich es auflösen, wenn ich in Rente gehe, da es mir dann zu teuer ist. Eigentlich muss das Grab noch bestehen bleiben bis ich 73 bin.

Meine Toten sind bei mir, am Grab spüre ich sie gar nicht.
 
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